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Die Geschichte der Stadt Paris

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Wenn man von der wechselvollen Geschichte der Stadt Paris spricht, dann darf man auf keinen Fall die Geschichte Frankreichs außen vor lassen. Beides hängt sehr eng zusammen, denn besonders durch die absolutistischen Herrscher, die zeitweilig ganz Europa dominierten, kam sowohl dem Land als auch der Hauptstadt Frankreichs eine enorme Bedeutung zu.

Paris gehört zu den sehr alten Städten, die schon in vorchristlicher Zeit existierten und Erwähnung fanden. Die erste Siedlung wurde schon in vorrömischer Zeit gegründet und unter den Römern gewann die Siedlung an Bedeutung. Später war die Stadt über viele Jahre der symbolische Mittelpunkt Europas, besonders der Sonnenkönig Ludwig XIV. inspirierte die Herrscherhäuser des Kontinents – nicht immer zum Vorteil der Untertanen.

Paris ist auch mit der Bürgerlichen Revolution 1789 und der 1. Französischen Republik verbunden. Die hielt sich bekanntlich nicht lange und Kaiser Napoleon Bonaparte eroberte von Paris aus fast den gesamten europäischen Kontinent. Hätte man ihn schließlich nicht gestoppt, würde Europa heute sicher anders aussehen.

Frankreich und Paris spielten ebenfalls eine große Rolle bei der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 und bei beiden Weltkriegen im 20. Jahrhundert. In der heutigen Zeit hat die „Grande Nation“ doch einiges an Glanz eingebüßt, ist aber für das Europa der EU immer noch von enormer Bedeutung. Einige der französischen Präsidenten standen in Bezug auf einen gewissen Größenwahn dem Sonnenkönig nicht viel nach, wie einige der Prestigebauten beweisen. Für die Touristen hat sich das jedoch ausgezahlt, so bekam Paris mehrere sehr sehenswerte Highlights – neben den alten Prunkbauten, die genauso zu den Anziehungspunkten der französischen Hauptstadt gehören.

Paris, von der Gründung bis zum Spätmittelalter

Erste menschliche Spuren im Gebiet des heutigen Paris reichen bis zu den steinzeitlichen Jägern und Sammlern zurück, die vor mehr als 7000 Jahren in dieser Gegend lagerten. Das hatte jedoch mit einer Siedlungsgründung noch nichts zu tun. Die erste Siedlung Lutuhezi entstand wahrscheinlich um 250 v.Chr. als Hauptstadt der Parisii, eines gallischen Stammes. Vermutlich bezieht sich der spätere Name der Stadt auf diesen Stamm.

Der Standort dieser Siedlung war die Insel Ile de la Cité, auf der sich heute Notre Dame befindet. Dieser Ort war strategisch günstig gewählt, denn die Insel ließ sich recht gut verteidigen. Gegen die Militärmacht der Römer hatten sie allerdings im Endeffekt keine Chance. Die Parisii wurden im Jahre 52 v.Chr. von den römischen Legionen besiegt. Die Römer ließen es sich nicht nehmen, die Siedlung auszubauen und hier eine Stadt nach römischem Vorbild zu errichten. Diese von den Römern Lutetia genannte Stadt erstreckte sich über die Insel und am linken Seineufer. Heute sind davon nur noch einíge wenige Grundmauern erhalten.

Paris

Das spätere Paris sowie das römische Nordfrankreich schloss sich relativ zeitig dem Christentum an. Schon im dritten Jahrhundert bestand hier eine christliche Gemeinde mit dem ersten Bischof. Der Überlieferung nach wurde er 287 von den Römern geköpft. Der Hügel, auf dem das geschah, erhielt den Namen Mons Martyrium. Heute ist dieser Hügel als Montmarte bekannt, als Künstlerviertel von Paris.

Eine neue Epoche begann mit der Eroberung des Gebietes durch die Franken unter ihrem König Chlodwig am Anfang des 6. Jahrhunderts. Mit ihm kam eine Blütezeit, in der Paris die Hauptstadt des Frankenreiches wurde. Diese Blütezeit dauerte jedoch nur bis zum 8. Jahrhundert, dann verlegte Karl der Große die Hauptstadt nach Aachen. Neue Gefahren kamen mit den Normannen, die weite Teile Europas unter ihre Vorherrschaft stellten. Den Kern der Stadt Paris – die Ile de la Cité – eroberten sie jedoch trotz langer Belagerung nicht.

Mit Paris ging es wieder aufwärts, als der Nachfolger der Karolinger seine Hauptstadt wieder hierher verlegte. Unter Philippe II. Auguste entstanden eine erste Stadtmauer sowie die Markthallen, außerdem gründete man die erste Universität der Stadt. Dadurch erlangte Paris den Ruf eines geistigen Zentrums. Das Spätmittelalter brachte wieder einmal unruhige Zeiten. Der Hundertjährige Krieg gegen die Engländer von 1337 bis 1453 sowie die Pest sorgten für erneuten Niedergang der Stadt. Nach wechselnden Herrschern der Burgunder und der Engländer gelang es 1436 Karl VII: Paris zurück zu erobern

Paris bis zur Französischen Bürgerlichen Revolution

In der Folgezeit entwickelte sich Paris immer mehr zur Großstadt. Anfang des 16. Jahrhunderts lebten hier fast 300.000 Menschen, eine für die damalige Epoche gewaltige Zahl. Damit galt Paris als eine der größten Städte der Welt. Einen großen Anteil an dieser Entwicklung hatte der französische König Franz I., in dessen Regierungszeit sich die Stadt zu einem kulturellen und städtebaulichen Zentrum entwickelte. In diesen Jahren wurde z.B. der Louvre zu einem Renaissancepalast umgebaut.

Rückschläge gab es nach dem Beginn der Reformation. Katholiken und Hugenotten standen sich feindselig gegenüber und in der berüchtigten Bartholomäusnacht 1572 wurden in Paris rund 3000 Hugenotten ermordet. Die Lage beruhigte sich erst, als Henri de Bourbon – der spätere König Heinrich IV. - zum Katholizismus übertrat. Unter seiner Herrschaft entstanden die Pont-Neuf und die Place des Vosges.

Paris

Im 17. Jahrhundert wurde Frankreich – und speziell die Hauptstadt Paris – der Mittelpunkt Europas. Einen wesentlichen Anteil daran hatte der „Sonnenkönig“ Ludwig XIV., der die absolutistische Macht zur Perfektion ausbaute. Der gesamte Staat war auf ihn ausgerichtet. Er förderte aber auch die Wissenschaften, die Künste und die Architektur kam zur neuen Blüte. Der Sonnenkönig und Schloss Versailles, das gehört noch heute für uns zusammen. Ludwig XIV. ließ diese Prunkpaläste sowie die riesigen Gartenanlagen errichten und verlegte seinen Hofstaat hierhin. Doch auch in Paris selbst geschah viel. Die Vorstädte wuchsen enorm, die Stadtbefstigungen wurden abgetragen und es enstanden erste große Boulevards sowie repräsentative Plätze.

Das gemeine Volk jedoch kam „auf keinen grünen Zweig“, die absolutistische Herrschaft Ludwig XIV. und seiner Nachfolger mit ihrem prunkvollen Lebenswandel kostete ein Vermögen, ebenso wie die Prachtbauten und deren Unterhaltung. Im Jahre 1789 stiegen die Brotpreise auf astronomische Summen, das Volk hungerte. Der Adel jedoch wollte das nicht sehen und noch viel weniger ändern. Berühmt ist der Ausspruch der Königin Marie-Antoinette: „Wenn das Volk kein Brot hat, soll es eben Kuchen essen“.

Am 14. Juli 1789 entlud sich der ganze Volkszorn mit dem Sturm auf die Bastille. Das war mehr ein symbolischer Akt, doch er führte zur Französischen Bürgerlichen Revolution, als deren Ergebnis der Adel entmachtet und der König abgesetzt wurde.

Paris vom Napoleonischen Kaiserreich bis zum 20. Jahrhundert

Es gibt den interessanten Satz: "Die Revolution frisst ihre Kinder". Vielleicht kommt er sogar von der Französischen Revolution, auf jeden Fall trifft er auf sie zu. Lange hielt das Motto "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" nämlich nicht an. Die Revolutionäre richteten bald Blutbäder an und begannen sich zu bekämpfen. Auch der König und seine Frau Marie-Antoinette kamen 1793 auf die Guillotine. Zu den prominenten Opfern aus dem Revolutionslager zählte u.a. Robespierre, einer der führenden Kopfe. Den endgültigen Todesstoß versetzte den Ideen der Revolution ein Mann, dessen Name Europa in Angst und Schrecken versetzen sollte : Napoleon Bonaparte. Dieser Offizier von der Insel Korsika legte eine steile Karriere hin und stieg in der Revolutionsarmee auf, bis er 1799 faktisch die Alleinherrschaft ubernahm. Im Jahre 1804 ließ er sich in Paris in Notre Dame zum Kaiser der Franzosen küren. Damit war die Bürgerliche Revolution endgültig beendet.

Paris Paris

Seine Armeen eroberten in den folgenden Jahren große Teile Europas, erst der Feldzug nach Russland brachte ihm eine verheerende Niederlage bei. Mit der Völkerschlacht bei Leipzig und der Schlacht von Waterloo endete diese Epoche. Für Europa hatten die napoleonischen Jahre große Konsequenzen, für Frankreichs Hauptstadt Paris weniger. Das wichtigste Bauwerk, das unter Napoleon entstand, war der Arc de Triomphe, der Triumphbogen, nach dem Vorbild des alten Rom.

Das Ende der napoleonischen Herrschaft war jedoch nicht das Ende der Großmachtstellung Frankreichs. Das Großbürgertum übernahm die Vormacht im Land, das jetzt wieder Republik war, und in der Hauptstadt. In dieser Zeit entstanden viele der überdachten Pariser Einkaufspassagen. Im Jahre 1848 wählte man einen Neffen Napoleons – Louis Bonaparte – zum Präsidenten. Der versuchte, in die Fußstapfen seines Verwandten zu steigen und rief sich 1852 nach einem Staatsstreich zum Kaiser Napoleon III. aus.

Paris

Napoleon III. konnte jedoch nicht an die Erfolge seines Vorgängers anknüpfen. Im Deutsch-Französsichen Krieg 1870 unterlag Frankreich. Bei den nachfolgenden Wahlen errangen die Monarchisten die meisten Stimmen, was zum Aufstand ihrer Gegner führte. Die Aufständischen – die Pariser Kommune – erlitten aber eine Niederlage, mehr als 30.000 starben bei den Kämpfen oder wurden hingerichtet.

Ende des 19. Jahrhunderts kam Paris zu einer neuen Blüte. Die Zahl der Einwohner überstieg die 2-Millionen-Grenze, die Stadt entwickelte sich zum kulturellen Zentrum Europas und sie durfte in diesen Jahren sogar dreimal die Weltausstellung ausrichten – 1878, 1889 und 1900. Der Weltausstellung 1889 hat Paris ein besonderes Highlight zu verdanken, den Eiffelturm.

Paris vom 20. Jahrhundert bis heute

Die „Belle Epoque“, in der Paris regelrecht aufblühte, fand mit dem Beginn des 1. Weltkrieges ihr jähes Ende. Doch im Gegensatz zu Deutschland gehörte Frankreich zu den Siegern, trotzdem ergaben sich große Einschnitte. In den 1920er und 1930er Jahren entwickelte sich Paris erneut zu einem Schwerpunkt für Künstler, aber auch die rechten reaktionären Kräfte gewannen extrem an Einfluss. Der Hass auf Juden war auch in Frankreich weit verbreitet.

Paris Paris

Während Deutschland 1936 mit den Olympischen Spielen seine Weltoffenheit demonstrieren wollte, konnte Paris 1937 eine weitere Weltausstellung ausrichten. Im Hintergrund deutete sich jedoch schon die Katastrophe – der 2. Weltkrieg – an. 1940 wurde Frankreich in einem „Blitzkrieg“ von den Deutschen Armeen überrannt, Paris und der gesamte Norden des Landes waren jetzt besetztes Gebiet. Lediglich der Südosten blieb unbesetzt, aber hier regierte Marschall Pétain, der mit Nazideutschland kooperierte und auch die Juden vom öffentlichen Leben ausschloss. Viele Franzosen nahmen die Besetzung bzw. die Kooperation jedoch nicht hin, es entwickelte sich eine sehr wirkungsvolle Widerstandsbewegung. General de Gaulle, der in England eine Exilregierung gebildet hatte, konnte schließlich im August 1944 in Paris einmarschieren.

Für Frankreich waren damit Kriege aber nicht endgültig beendet. Frankreich als Kolonialmacht focht einige aus, mit Ländern, die ihre Unabhängigkeit erringen wollten. Die längsten und verlustreichsten waren der Vietnamkrieg bis 1954 und der Algerienkrieg. In Europa jedoch stand die Politik der Versöhnung im Vordergrund. Deutschland und Frankreich, die „Erzfeinde“ - schlossen ein Freundschaftsabkommen. Beide Länder traten in die EWG ein, die sich zur heutigen Europäischen Union entwickelte.

Auch das Stadtbild von Paris wurde von neuen modernistischen Vierteln und zahlreichen Hochhäusern geprägt. Am auffälligsten und bekanntesten ist wohl „La Defense“, ein Büro- und Geschäftsviertel im Westen der Stadt. Zu den bekanntesten Gebäuden, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gebaut oder umgebaut wurden, zählen das Centre Pompidou und das Musée d´Orsay.

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