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Bayreuth, die Festspielstadt

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Der Name Bayreuth verbindet sich für die meisten Leute wohl mit dem Namen Wagner. Nicht jeder mag die monumentalen Opern, die z.B. das „Heldenlied“ der Nibelungen erzählen, doch ein Begriff sind der Komponist Richard Wagner und seine Opern für fast jeden. Seit 1876 finden in der Stadt die Bayreuther Festspiele statt, die den zehn letzten Opern Wagners gewidmet sind. Im Sommer, von Ende Juli bis Ende August steht die Stadt in deren Bann und gehört dann den „Schönen und den Reichen“. Wir zählen nicht zu diesen Spezies und so hatten wir wohlweislich einen anderen Termin für die Stadterkundung gewählt. Abgesehen davon, dass Bayreuth zu den Festspielen „aus allen Nähten platzt“ ist das Leben in der Stadt um diese Zeit teuer und Unterkünfte sind kaum erschwinglich.

Bayreuth ist aber mehr als nur die Stadt der Festspiele. Besucher finden hier so einige kunsthistorisch interessante Bauwerke und zudem eine sehr interessante und sehenswerte Umgebung. Bayreuth ist also unabhängig von den Festspielen immer einen Besuch wert, was wir nach unseren Touren mit gutem Gewissen bestätigen können. Man darf eben nur nicht zu den alljährlichen Bayreuther Festspielen hierher kommen – es sei denn, man ist Wagner-Fan.

Der Hofgarten am Neuen Schloss

Der Hofgarten am Neuen Schloss in Bayreuth wird gern als die „Grüne Lunge“ der Stadt bezeichnet. Der Begriff ist sicher nicht schlecht gewählt, denn in der weitläufigen Anlage lässt es sich gut im Grünen spazieren. Ein Kanal, der sich fast über die gesamte Länge des Parks hinzieht, bringt Abwechslung vor allem auch durch drei künstliche Inseln. Auf der Schwanen-Insel und der Großen Insel befinden sich Skulpturen und Figurengruppen, während die dritte Insel namenlos ist.

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In der Wagnerstadt Bayreuth überrascht es nicht, dass sich im Hofgarten auch ein Musikpavillon befindet. Das vorrangige Interesse der Besucher gilt aber natürlich – neben der Erholung im Grünen – den Spuren des Komponisten Richard Wagner. Der hatte hier an exponierter Stelle lange Zeit sein Wohnhaus, eine luxuriöse Villa im Stil der Neurenaissance. Wir finden, es passte irgendwie zu Wagner, dass die Villa den Namen „Wahnfried“ erhielt. Der gleichnamige Ort soll Wagner mystisch berührt und ihn dazu inspiriert haben.

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Wagner hatte längere Zeit vergeblich nach einem ihm zusagenden Haus gesucht. Nachdem der bayerische König eine Unterstützung von 25.000 Talern zugesagt hatte, ließ Wagner in exklusiver Lage direkt am Hofgarten die Villa nach seinen Vorstellungen erbauen. Begonnen wurde der Bau 1872 und 1874 fertiggestellt. Allerdings sagte Wagner in seine letzten Jahren das relativ raue Klima in Bayreuth nicht zu, so dass er sich in den Winterhalbjahren monatelang im milderen Italien aufhielt, wo er im Februar 1883 im Alter von 70 Jahren verstarb. Der Leichnam wurde nach Bayreuth überführt und im Garten der Villa in einer Gruft beigesetzt.

Wie so viele bedeutende Bauwerke wurde die Villa Wahnfried im 2. Weltkrieg zerstört. Provisorisch hergerichtet diente es dann der Familie Wagner als Wohnhaus, bis es Anfang der siebziger Jahre in der ursprünglichen Form wieder aufgebaut wurde. Per Schenkungsurkunde ging das Haus in das Eigentum der Stadt Bayreuth über und dient seit 1976 als Richard-Wagner-Museum.

Das Neue Schloss in Bayreuth

Das Neue Schloss bildet den Abschluss des Hofgartens, das dreigeschossige Gebäude wirkt von außen relativ einfach. Das erklärt sich sicher daraus, dass es nach dem Brand des Alten Schlosses entstand, das dabei teilweise abbrannte. Das Bayreuther Herrscherhaus war um diese Zeit zudem gerade knapp bei Kasse. Im Inneren des Schlosses wurde jedoch weniger gespart, hier kam der ganze Prunk des Rokoko zur Geltung.

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Beim Entwurf und Bau des Schlosses um 1753 kam niemand um die Markgräfin Wilhelmine herum, nach deren Geschmack das Bauwerk entstand und die sogar mehrere Räume selbst entwarf, darunter das repräsentative Spiegelscherben-Kabinett und das Alte Musikzimmer. Zu den weiteren prächtigen Räumen des Schlosses zählen das Palmen-Zimmer mit einer kostbaren Vertäfelung aus Nussholz, das Japanische Zimmer, das Zedern-Zimmer und einige weitere. Auch eine künstliche Grotte, verziert mit Muscheln und Bergkristallen aus der Karibik ist vorhanden. Das Neue Schloss kann besichtigt werden, einschließlich des Italienischen Baues, der ebenfalls zum Schloss gehört. Die Vorderseite des Neuen Schlosses liegt zum Residenzplatz mit dem sehenswerten Markgrafen-Brunnen.

Das Alte Schloss mit der Schlosskirche

Als ausgesprochen schönes Bauwerk empfanden wir das Alte Schloss, mitten im Herzen von Bayreuth. Als Schloss hätten wir es zwar nicht angesehen, doch der vierflügelige Bau wirkt schon ziemlich prächtig, zumal er wunderbar saniert wurde und in intensiven weißen, gelben und rotbraunen Farben erstrahlt. Die Bayreuther sehen das Gebäude aber sicher etwas differenzierter, denn heute ist darin das Finanzamt untergebracht.

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Der Ursprung des Alten Schlosses war ein Gebäude, das im 13. Jahrhundert als Sitz des Amtmannes genutzt wurde. Im 15. Jahrhundert erfolgte dann hier die Grundsteinlegung für das Alte Schloss, das etwa 100 Jahre später noch stark erweitert wurde. Dabei erfolgte auch der Bau des achteckigen Schlossturmes, auf dessen Spitze ein großes goldenes Kreuz thront. Das Besondere des Turmes war eine Wendelbahn, die um den Kern des Turmes gebaut wurde. Damit konnte man sogar Kanonen hinauf transportieren, mit denen dann Salut geschossen wurde.

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Den Markgrafen von Bayreuth diente die Schlossanlage von 1603 bis 1753 als ihre Residenz. Im Jahre 1753 fielen Teile des Schlosses einem Feuer zum Opfer und die Markgräfin nutzte das, um ihren Wunsch nach einem neuen repräsentativen Schloss zu erfüllen. Anstelle der vernichteten Teile der Vierflügelanlage, des Ost- und des Nordflügels, entstanden die Schlosskirche, das Gontardhaus sowie das Palais d´Adhémar.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden in den 50er Jahren verschiedene Teile des Alten Schlosses saniert und wieder in den Zustand des 17. Jahrhunderts gebracht. Wir hatten an den Fassaden viel zu sehen. In den Relief-Feldern an der Fassade befinden sich zahlreiche Büsten von Kaisern und antiken Göttern, die jeweils mit einem Lorbeerkranz umgeben sind. Sehenswert ist auch die Schlosskirche, in der sich die Fürstengruft mit den Sarkophagen des Markgrafen-Paares Friedrich und Wilhelmine befinden.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Bayreuth

Von außen wirkt das Markgräfliche Opernhaus mit seiner klassizistischen Fassade relativ unscheinbar, doch immerhin kann es sich seit 2012 mit dem Titel als UNESCO Weltkulturerbe schmücken. Das Besondere des Hauses ist der vollkommen aus Holz angefertigte Zuschauerraum, der in seinem Klang einzigartig ist. Die Ausstattung des Raumes erfolgte im Stil des Barock, ebenfalls eine Besonderheit inmitten des ansonsten in Bayreuth üblichen Rokokostils. Es entstand in den Jahren von 1745 bis 1748 und wurde von zwei der damals führenden Theaterdekorateuren im Innenraum prächtig ausgestaltet.

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Die größte Kirche Bayreuths ist die evangelische Stadtkirche, eine dreischiffige Basilika im spätgotischen Stil. Auch an ihrer Stelle gab es einen Vorgängerbau, der jedoch 1605 während eines Stadtbrandes zerstört wurde. Im Jahre 1614 konnte dann die neue Kirche, die Stadtkirche, eingeweiht werden. Zu sehen gibt es im Inneren der Kirche einige interessante und wertvolle Kunstgüter. Da wären z.B. der Hochaltar aus dem 17. Jahrhundert zu nennen, die Kanzel mit einem kunstvollen Kanzeldeckel sowie ein neugotischer Taufstein.

Bayreuth ist auch eine Stadt der Museen, neben dem Richard-Wagner-Museum gibt es weitere Museen, die berühmten Persönlichkeiten gewidmet sind. Am Rand des Hofgartens befinden sich neben der Villa Wahnfried zwei dieser Museen, das Jean-Paul-Museum und das Franz-Liszt-Museum. Auch nicht weit entfernt ist das Deutsche Freimaurer-Museum, in dem viel über den geheimnisumwitterten Bund zu erfahren ist. Die Palette der Museen wird durch das Kunstmuseum Bayreuth, ein Schreibmaschinenmuseum, das Historische Museum, ein Urwelt-Museum und ein Plakat-Museum ergänzt. Sehenswert ist auch der Jean-Paul-Platz mit dem Denkmal für Jean Paul, dem bekannten Dichter des 18./19. Jahrhunderts. Hier an diesem Platz befindet sich auch die Stadthalle, die zu einem modernen Kultur- und Tagungszentrum umgestaltet wird.

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