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Sehenswürdigkeiten im Südosten Menorcas

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Im Südosten Menorcas konzentrieren sich einige der wichtigsten Orte und auch die Hauptstadt Mahón kann man geografisch noch zu dieser Gegend rechnen. So ist der Südosten auch einer der Schwerpunkte des Tourismus mit einer Vielzahl an Hotels und anderen Ferienquartieren. In dieser Ecke der Insel zeigen sich ebenfalls noch die Auswirkungen der unterschiedlichen Machtverhältnisse, die auf Menorca herrschten. Nur wenige Kilometer von Mahón und vor allem Es Castell, den stark britisch geprägten Orten, existiert mit Sant Lluis eine Stadt, die ihren Namen von den Franzosen erhielt.

Sant Lluis, eine Gründung der Franzosen

Das kleine Städtchen Sant Lluis entstand während der kurzen Herrschaft der Franzosen auf Menorca, die lediglich von 1756 bis 1763 dauerte. Im April 1756 landeten 12.000 französische Soldaten auf der Insel und zwangen die Briten ziemlich schnell zur Kapitulation. Doch schon sieben Jahre später war es für die Franzosen vorbei. Die Zeit reichte jedoch, eine Siedlung zu errichten, die nach dem französischen König Louis XV. benannt wurde. Die kurze französische Episode hinterließ aber nicht einen so nachhaltigen Eindruck auf Architektur und Bräuche, wie es die Briten schafften.

Rathausplatz und Rathaus von Sant Lluis Die Kirche von Sant Lluis

Recht unscheinbar erscheint das kleine Rathaus, das an einem ebenfalls kleinen Platz steht. Vor dem Gebäude befindet sich ein Obelisk, der vom Stadtgründer gestiftet wurde. Interessant am Platz ist das Ortswappen aus farbigen Pflastersteinen in der Mitte. Ansonsten gibt es hier relativ wenig zu sehen.

Das Heimatmuseum, die Moli de Dalt

Dagegen fällt die Kirche, die Iglesia de Sant Lluis, schon im ersten Moment auf. Sie ragt weit über die Häuser der Stadt hinaus und ist mit ihrem strahlenden Weiß schon von weitem zu sehen. Bei unseren Fahrten von Punta Prima in Richtung Mahón diente uns die Kirche als gute Orientierung. Die Franzosen begannen mit dem Bau 1761, doch da sie schon 1763 die Insel verlassen mussten, wurde er 1783 von den Briten fertig gestellt und erst 10 Jahre später – 1793 – erhielt die Kirche den Turm. Auf den Namensgeber der Kirche, den heiligen Ludwig von Frankreich, weist eine lateinische Inschrift hin.

Es gibt auf Menorca einige Windmühlen, alle mit einem quadratischen Grundbau über dem ein runder Turm thront. Allein drei davon stehen in Sant Lluis. Richtig gut erhalten ist jedoch nur die Moli de Dalt – die „obere Mühle“ aus dem Jahre 1760. Sie dient heute als Heimatmuseum, in dem man die alte Mühlentechnik bestaunen kann. Für menorquinische Verhältnisse sind die Öffnungszeiten sogar relativ großzügig. Die Mühle ist montags bis freitags von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr und von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet, samstags von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr.

Punta Prima, gefragter Ferienort im Südosten

Punta Prima, der Ort an der südöstlichen Spitze von Menorca, war einer der ersten, in den ausländische Touristen kamen. Das hat er nicht zuletzt dem breiten hellen Sandstrand zu verdanken. Heute sind hier einige Hotels zu finden, so auch unsere Unterkunft, das Hotel Xaloc Playa. Der Ort selbst bietet keine bedeutenden Sehenswürdigkeiten, er ist aber wegen des schönen Strandes und der Strandpromenade mit Restaurants, Bars und einem Supermarkt nach wie vor ein sehr gefragtes Urlaubsziel.

Der Strand von Punta Prima Die Insel vor Punta Prima

So kann man z. B mit einer kleinen Touristenbahn bis nach Binibèquer, einem ebenfalls sehr schönen Nachbarort, fahren oder entlang des Strandes Wanderungen unternehmen. Eines der Ziele ist dabei die Küste von S´Algar, vorbei am alten Wehrturm Morro d´Alcalfar. Im Meer vor Punta Prima ragt auf einer kleinen Insel der Schwarz-weiße Leuchtturm empor. Zu erreichen ist die Insel jedoch nur mit einem eigenen Boot, was sehr vorteilhaft ist, denn auf der Insel existiert eine endemische schwarze Eidechsenart. Bei zu vielen Besuchern wäre deren Bestand gefährdet.

Alcalfar und S´Algar

Ein Stück östlich von Punta Prima liegen die Orte Alcalfar und S´Algar mit den Stränden Cala d´Alcalfar und Costa des Còdol. Alcalfar mit der ziemlich weit ins Land reichenden Bucht fanden wir sehr romantisch, vor allem gegen Abend, wenn die letzten Sonnenstrahlen in die Bucht scheinen.

Der Wehrturm bei Alcalfar Abendlicht an der Bucht von Alcalfar Felsstrand bei S´Algar

Der Ort lässt sich sehr gut von Sant Lluis erreichen, doch von einem der westlich liegenden Orte, wie z. B. Punta Prima, empfiehlt sich eine Wanderung entlang der Küste. Hier führt auch der Inselwanderweg, der Cami de Cavalls, zu diesen Orten. Es geht vorbei an felsigen Küstenabschnitten, durch Grün und über Hügel. Auf einem dieser Hügel steht einer der Wachtürme Menorcas, den die Spanier hier 1785 errichteten. Es gibt hier auch einige ruhige Stellen, an denen man ungestört baden kann.

Hat man noch Zeit, kann man den Cami de Cavalls weiter laufen. Der Weg zweigt dabei aber von der Küste ab, es geht vorbei an Feldern und Gärten bis S´Algar. Möchte man an der Küste bleiben, kann man einen kleinen Fußweg nutzen. Wer von weiter außerhalb kommt, kann allerdings auch die Straße befahren, die von Sant Lluis kommt und sich dann nach Alcalfar und S´Algar verzweigt. Sandstrand gibt es in S´Algar aber nicht, hier besteht der Strand aus flachen Felsplatten mit Leitern zum Einstieg ins Wasser. Kulinarisch empfiehlt sich das Restaurant des Hotels Las Palmeras.

Binibèquer, Feriensiedlung aus der Retorte

Ein Ort vom Reißbrett ist Binibèquer, eine große Feriensiedlung westlich von Punta Prima. Wir waren jedoch überrascht, wie ästhetisch und originell sich so ein Ferienort präsentieren kann. Binibèquer hat überhaupt nichts von den oft in solchen Siedlungen anzutreffenden Betonklötzen ohne jede Fantasie und nur auf Massenabfertigung ausgerichtet. Da haben sich die Planer von Binibèquer viel mehr einfallen lassen.

Ferienanlage in Binibèquer Weiße Dachziegel und Schornsteine

Binibèquer ist zum großen Teil ein weißer Ort, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Einige Komplexe der Feriendomizile sind durchweg in Weiß gehalten, selbst die Dachziegel und die Schornsteine sind weiß gestrichen. Davon heben sich die dunklen Türen und Fenster wirkungsvoll ab. Sehr schön fanden wir auch, dass die Gebäude alten Häusern nachempfunden waren und nicht nur aus eckigen Kästen bestanden.

Der Ort entstand 1972, direkt geplant als Feriensiedlung. Vorbild für die Gebäude waren alte katalanische Fischerdörfer. In der Nähe der Siedlung gibt es eine große Meeresbucht mit Strand, die sich sehr gut zum Baden eignet. Das alles lässt Binibèquer zu einem der wichtigsten Touristenzentren Menorcas werden. Die Sache hat dafür aber den Haken, dass der Ort vor allem in der Hochsaison einer der belebtesten und zeitweise schon überfüllten Orte der Insel ist.

Cala en Porter mit Menorcas bester Discothek

Cala en Porter ist als Ort nichts Außergewöhnliches, er besteht zum großen Teil aus Feriendomizilen, zu denen noch jede Menge Supermärkte, Restaurants, Bars und auch englische Pubs kommen. Letzteres ist nicht verwunderlich, denn Cala en Porter gilt als Hochburg der britischen Touristen. Am auffälligsten ist ein einer Burg gleichendes Hotel, das Hostal El Castillo.

Die Cova d´en Xoroi Die Cova d´en Xoroi

Nun sollte man aber nicht glauben, dass man Cala en Porter einfach links liegen lassen sollte. Hier gibt es durchaus sehr Sehenswertes. Das ist zum einen der Strand, der sich über etwa 150 m entlang einer Bucht zieht. Begrenzt wird er von hohen Felsen, die der Landschaft etwas wild-romantisches geben, obwohl die Bebauung bis zum Strand reicht. Er ist von feinem Sand bedeckt und flach, also auch für Kinder sehr gut geeignet. Außerdem gibt es hier einen Verleih für Tretboote.

Sehr originell und ausgefallen fanden wir aber die unserer Ansicht nach eigentliche Sehenswürdigkeit von Cala en Porter, die Höhle Cova d´en Xoroi. Sie öffnet für Besucher erst am späten Vormittag, ist dann jedoch bis spätabends geöffnet. Warum, war uns klar, nachdem wir den nicht geringen Eintritt bezahlt hatten und erfuhren, dass ein Getränk frei ist. In der Höhle ist die beste und bekannteste Diskothek Menorcas untergebracht. Eine wirklich originelle Idee, wie wir fanden.

Die Cova d´en Xoroi Am Strand von Cala en Porter

Über Treppen an den Felsen und durch Gänge gelangt man zu zwei Freiluftbars, die malerisch an den Felswänden „kleben“. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf das offene Meer. Die eigentliche Disco ist eine große Höhle, in der Bänke und Tische sowie Tanzflächen zum Vergnügen einladen. Hier „steppt abends der Bär“. Wer es etwas ruhiger mag, besucht die Cova d´en Xoroi lieber tagsüber. Wir waren am frühen Nachmittag hier und fanden die Stimmung ganz angenehm. Bereut hatten wir den Besuch jedenfalls nicht, auch ohne Discomusik und Tanzfete ist die Höhle etwas Besonderes.

Wie um viele Höhlen rankt sich auch um diese eine dramatische Geschichte, die zweifellos sehr spannend ist, an deren Wahrheitsgehalt aber gezweifelt werden darf. Der schiffbrüchige Xoroi – nach dem die Höhle benannt wurde – soll hier einsam gelebt haben. Irgendwann wurde es ihm aber doch zu einsam und er entführte ein wunderschönes Mädchen aus Alaior. Jahrelang blieb sie verschwunden, bis sie in Xorois Höhle gefunden wurde. Inzwischen hatte sie drei Kinder bekommen. Xoroi stürzte sich mit dem ältesten ins Meer, das Mädchen kehrte mit den beiden anderen in ihr Dorf zurück.

Sehenswertes bei Sant Climent

Wegen des Ortes Sant Climent braucht wohl kaum jemand hier Halt zu machen. Das kleine Örtchen, das sich hauptsächlich entlang einer Straße aufreiht, bietet wenig Sehenswertes. Wir hatten hier zwar angehalten, aber lediglich um einen kurzen Blick auf den Platz um das Rathaus zu werfen. Das eigentlich Interessante liegt etwas außerhalb von Sant Climent – der prähistorische Talaiot de Torrellonet Vell sowie die Reste der Basilika des Fórnas de Torelló. Wobei beides sicher ganz sehenswert ist, die Bedingungen für eine Besichtigung aber alles andere als ideal sind. Wenn die Zeit knapp ist, würden wir am ehesten auf diese beiden Dinge verzichten.

Der Talaiot de Torrellonet Vell

Von der Straße zwischen Sant Climent und Mahón geht in der Nähe der Flughafenstartbahn eine kleine Seitenstraße ab, die zu den beiden Sehenswürdigkeiten führt. Zwar ist dieser Abzweig ausgeschildert, doch kaum zu erkennen, vor allem aus Richtung Sant Climent . Wir fuhren erst einmal vorbei, im zweiten Anlauf fanden wir die Straße. Hier passt aber wirklich nur ein Auto durch, bei entgegenkommenden Verkehr hilft nur, eine Ausweichstelle zu finden.

Die Reste der Basilika des Fornàs

Der Torrellonet Vell ist eines der größten prähistorischen Steindenkmäler auf der Insel und der einzige, der an seiner Spitze eine Fenster artige Öffnung hat. Er soll seit etwa 1500 Jahren v. Chr. bewohnt gewesen sein. Rund 200 Jahre v. Chr. wurde er dann als Wohnort aufgegeben. Anzusehen ist er allerdings schwer, denn der Talaiot steht auf privatem Boden und hat keinen Zugang für die Öffentlichkeit. Um mehr zu sehen blieb uns nichts weiter übrig, als auf eine Trockenmauer zu klettern.

Einige hundert Meter weiter befinden sich die Reste der Basilika des Fornàs, eines Bauwerks aus dem 5. Jahrhundert. Das Besondere an dieser Basilika sind die frühchristlichen Mosaiken auf dem Fußboden. Allerdings ist es auch hier schwierig, etwas zu erkennen. Zum einen sind die Reste der Basilika mit den Mosaiken durch ein Gitter abgetrennt, zum anderen sind die Farben ziemlich verblasst und eine zusätzliche Staubschicht lässt die Details untergehen.

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