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Sehenswürdigkeiten an der Nordküste Menorcas

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Die Nordküste Menorcas ist die „wilde Küste“ der Insel. Dieser Teil ist am wenigsten erschlossen und hier kommen all jene auf ihre Kosten, die unverbrauchte pure Natur mögen. Natürlich gibt es auch an der nördlichen Küste gut zugängliche Sehenswürdigkeiten - wie z.B. das Cap de Cavalleria, der nördlichste Zipfel Menorcas, oder Cap de Favàritx mit dem Leuchtturm. Auch offizielle Badestrände sind hier einige zu finden, doch überwiegen im Norden die wilden Strandabschnitte, zu denen oft weite Wege per Fuß zurück zu legen sind.

Die Natur zeigt sich hier von ihrer eher rauen Seite. Zerklüftete Steilküsten und steinige Strände, große Waldgebiete und kaum befahrbare Straßen – so präsentieren sich weite Gebiete im nördlichen Inselteil. Gerade dies übt aber unserer Ansicht nach aber eine sehr großen Reiz aus, es bringt eine gute Abwechslung zu den vielen Kirchen und prähistorischen Steinbauten, die es in den anderen Inselteilen in großer Anzahl gibt.

Cap de Favàritx

Cap de Favàritx gehört offiziell noch zum Gebiet des Naturparks S´Albufera Es Grau, doch in den wenigsten Fällen wird man es schaffen, den gesamten Naturpark einschließlich des Caps auf einen Ritt zu erkunden. Da gibt es in der Umgebung der Lagune und des Ortes Es Grau zu viel zu erleben und zu sehen. So unternahmen wir eine extra Tour zum wildromantischen Cap mit dem auf Menorca typischen schwarz-weiß gestreiften Leuchtturm.

Landschaft am Cap de Favàritx Der Leuchtturm von Cap de Favàritx

Extremer könnte der Kontrast zwischen der Landschaft, die wir bei der Fahrt zum Kap passierten und dem Cap selbst nicht sein. Am Anfang führt die Straße durch ein grünes fruchtbares Tal, in dem Viehweiden dominieren. Das Grün geht dann immer mehr zurück, doch noch immer existieren hier Pflanzen. Die letzten Kilometer zum Parkplatz am Cap erinnern jedoch eher an eine Landschaft auf einem unbelebten Planeten. Soweit man blickt umgibt einen nur schwarzbrauner Schiefer.

Beeindruckende Formationen

Auch der 1922 erbaute Leuchtturm steht auf einer riesigen Schieferplatte, die fantastische Musterungen erzeugt. Wir fanden es faszinierend, über die Platten zu steigen und diese unwirkliche Landschaft zu erleben. Zum Leuchtturm selbst gelangt man nicht, der ist eingezäunt, doch man kann ihn auf dem Felsen umrunden. Wir waren froh, unsere Jacken eingepackt zu haben, denn hier am Cap weht die meiste Zeit eine ziemlich starke Brise.

Es scheint im ersten Moment nicht so, doch auch hier in dieser wilden steinigen Landschaft gibt es Gelegenheiten zum Baden. Die in der Bucht südlich des Leuchtturmes liegenden Strände der Cala Presili und der Playa de Capifort locken mit Ruhe, teilweisem Sandstrand und klarem Wasser. Direkt dorthin kann man aber nicht mit dem Auto fahren, die Strände sind nur per Fuß zu erreichen. Am sinnvollsten ist vielleicht, das Auto am Parkplatz beim Leuchtturm stehen zu lassen.

Torre de Fornells, Wachturm in wilder Umgebung

Schon ziemlich weit im Norden liegt Fornells, doch es ist noch nicht der nördlichste Punkt. Diese Ehre gebührt Cap de Cavalleria, das nur wenige Kilometer weiter westlich liegt. Der Ort Fornells befindet sich am Ende einer Landspitze, die auf beiden Seiten vom Meer umspült wird. In der Kirche von Fornells, der Iglesia de Sant Antoni, werden jedes Jahr von Ende Juli bis Ende August die „Nächte der klassischen Musik“ veranstaltet.

Die ermita de Lourdes Der Torre de Fornells

Das ganze Jahr über ist jedoch die eigentliche Sehenswürdigkeit zu bewundern – der alte Küstenwachturm, der Torre de Fornells. Läuft man ein Stück hinauf zum Cap de Fornells, sieht man schon auf der Spitze den Wachturm thronen. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einer etwas kuriosen kleine Kapelle vorbei, die in den Felsen gehauen wurde, der ermita de Loudes.

Es waren die Briten, die diesen Wachturm um 1802 erbauten. Bald verlor er aber seine Funktion und verfiel gewissermaßen in einen Dornröschenschlaf. Seit der Restaurierung 1999 ist ein Museum im Turm eingerichtet und er ist der einzige Wachturm Menorcas, der für Besucher geöffnet ist. Die Soldaten, die diesen Turm bewachten, mussten über eine Leiter in den etwa 2 m über dem Erdboden angebrachten Eingang einsteigen. Die heutigen Besucher haben es da einfacher, sie gelangen über das Erdgeschoss in den Turm.

Das Cap de Fornells Wildromantische Landschaft am Cap de Fornells

Dort werden sie von einem Soldaten empfangen, der die Vorräte an Lebensmitteln und Waffen bewacht. Er ist jedoch ungefährlich, denn es handelt sich um eine Puppe. Im Obergeschoss sind die Räume des wachhabenden Offiziers und der Mannschaften zu sehen. Auf der Plattform des Turmes standen früher die Geschütze, heute sind auf Tafeln die Standorte sämtlicher Wachtürme Menorcas verzeichnet.

Beeindruckend fanden wir ebenfalls die Landschaft rings um den Wachturm. Felsen, Klippen und eine steinige Ebene sind sicher nicht jedermanns Sache, doch der Wirkung dieser rauen Landschaft kann man sich schwerlich entziehen. Wir konnten es jedenfalls nicht, zumal wir erfahren hatten, dass wir hier auf besonderem Boden standen. Das Gestein am Cap de Fornells ist sagenhafte 400 Millionen Jahre alt und damit der erdgeschichtlich älteste Teil aller Balearen- Inseln.

Cap de Cavalleria, Menorcas nördlichste Spitze

Wer am Cap der Cavalleria steht, befindet sich nicht nur nördlichsten Punkt Menorcas, sondern gleichzeitig auch am nördlichsten Punkt der Balearen insgesamt. Wir wollten keinesfalls auf dieses Erlebnis verzichten, denn abgesehen von dieser Besonderheit ist auch die umliegende Landschaft ausgesprochen reizvoll. Hier geht es von den Klippen rund 90 m steil hinab ins Meer. Das zu sehen ergibt schon ein prickelndes Gefühl. Allerdings sollte man dann doch einigermaßen schwindelfrei sein, sonst ist der Urlaub schneller beendet als geplant.

Blick von Santa Teresa zum Cap de Cavalleria Der Leuchtturm von Cavalleria

Der Weg ist kaum zu verfehlen, denn zum Cap gibt es nur eine Straße. Die sollte man aber nicht stur bis zum Ende fahren, denn am ehemaligen Gehöft Santa Teresa lohnt ein Halt. Hier sind ausreichend Parkplätze vorhanden, so dass man das Auto stehen lassen und per Fuß zum Cap wandern kann. Das ist eine schöne Wanderung, die jedoch viel Zeit erfordert. Wir sind jedenfalls die Straße weiter gefahren, bis in die Nähe des Caps de Cavalleria. Einige hudert Meter vor dem Leuchtturm lässt sich das Fahrzeug am Rand der Straße – oder besser gesagt des steinigen Pfades – abstellen. Viele Autos passen hier allerdings nicht hin, in der Hochsaison kann es manchmal eng werden. Ob so oder so – der Abstecher in Santa Teresa sollte auf jeden Fall nicht ausfallen. Hier existiert ein kleines Museum, in dem Ausgrabungen aus einer römischen Siedlung gezeigt werden. Außerdem hat man von hier einen fantastischen Blick über die Landzunge hinüber zum Cap mit dem Leuchtturm.

Der Leuchtturm ist nicht zugänglich, aber wenn man möchte kann man ihn fast umrunden. An der Meer-Seite ist das jedoch einigermaßen risikoreich, denn hier balanciert man über Felsen, an denen es sofort steil hinunter geht. Wir hatten es riskiert und mit der gebotenen Vorsicht ist es sicher kein übergroßes Wagnis. Festes Schuhwerk und Trittsicherheit sind dabei aber absolute Voraussetzung. Ansonsten ist der Blick auch von anderen Stellen am Cap eine Augenweide. Wir konnten bis zum Cap de Fornells und bis zum höchsten Berg Monte Toro sehen. Näher dran ist die Insel Isla de Poros, die genau genommen den nördlichsten Punkt bildet. Doch da sie nicht besucht werden kann, gilt die Ehre allgemein dem Cap.

Blick zum Monte Toro In der Bucht von Sa Nitja

Der Spaziergang, oder besser gesagt das Klettern über die Klippen, wird hier zum Erlebnis – sofern man eine Vorliebe für solch wüst-wilde Landschaften hat. An den Aussichtspunkten der Felsen waren wir jedoch meist nur Zweiter. Vor uns hatten sich Ziegen ein entsprechendes Plätzchen gesucht. Sie gehören zu einer Herde halbwilder Ziegen, die am Cap herum streift. Wir sahen es jedoch sportlich gelassen, dass wir nicht die Ersten waren.

Auf der Rückfahrt legten wir eine Pause an der Bucht von Sa Nitja ein. Diese romantische Ecke erforderte einfach einen Stopp und einen kleinen Spaziergang. Wer nach dem Besuch des Leuchtturmes gern noch baden möchte, hat mit den Stränden der Playa de Cavalleria, Playa de Ferragut, Playa de Binimel und der Cala Pregonda mehrere Möglichkeiten. Sie alle liegen westlich des Caps, wobei man zu den beiden letzteren etwas länger fahren muss. Dafür hat der Strand der Cala Pregonda glasklares Wasser, feinen Sandstrand und eine sehenswerte Felsenlandschaft.

Die Höhlen von Cala Morell

Im Westen der nördlichen Küste liegt Cala Morell, einer der wenigen Orte in dieser Gegend. In der Bucht, an der Cala Morell liegt, gibt es einen kleinen Badestrand. Auch der Ausblick von der höher gelegenen Feriensiedlung über die Bucht und die felsige Landschaft ist gar nicht so schlecht. Das allein würde sicher keinen Ausflug hierher rechtfertigen, doch der Ort hat noch eine nicht alltägliche Besonderheit zu bieten.

Die Feriensiedlung von Cala Morell Cala Morell Die Höhlen von Cala Morell

Das sind die Höhlen am Anfang des Ortes, von denen es hier immerhin 17 gibt. Ein Pfad führt durch die Felsen, in denen sich die Höhlen befinden. Parkplätze sind einige vorhanden, doch in eher geringer Anzahl, so dass Abstellmöglichkeiten für das Auto knapp werden können. Wir hatten unseren PKW am Kreisverkehr kurz hinter dem Ortseingang geparkt. Von dort sind es nur wenige Minuten zu Fuß bis zu den Höhlen.

Eintritt wird hier nicht verlangt und die Höhlen können betreten werden. Es ist schon ein tolles Erlebnis hier zu stehen, denn schon vor rund 3500 Jahren waren diese Höhlen besiedelt. Sie dienten zwar vorrangig als Begräbnisstätten, doch zeitweise auch als Wohnstätte. Erstaunlich ist immer wieder, über welche Fertigkeiten die Menschen schon vor mehreren Jahrtausenden verfügten. Zwar waren die Höhlen natürlichen Ursprungs, doch sind überall Spuren der Bearbeitung zu sehen. Teilweise sind die Höhlen erstaunlich groß, so gibt es eine mit etwa 160 m².

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