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Die Kulturstadt Leipzig

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Zu einer Großstadt gehört es nun einmal dazu, dass Kultur- und Shoppingangebote einen großen Stellenwert einnehmen. Leipzig kann hier durchaus mithalten, bietet so manches kulturelle Großereignis, zeigt die Geburts- und Wirkungsstätten vieler Persönlichkeiten und hat eine Menge kleinerer aber durchaus guter Veranstaltungen zu bieten.

Buch- und Musikstadt Leipzig

Leipzigs Entwicklung zur Buchstadt begann früh, schon in den ersten Jahrhunderten der Stadt brachten auswärtige Buchhändler zu den Messen Ihre Druckschriften mit. 1481 wurde dann das erste Buch in der Messestadt gedruckt und im Jahre 1530 waren es schon 1300 Titel, die hier entstanden. So wurden z.B. zwischen 1517 und 1520 vierzig Werke Martin Luthers gedruckt. Unter Einfluss der 1409 gegründeten Universität und durch die eigenständige Buchmesse bekam das Druckereigewerbe immer mehr Bedeutung für die Stadt. So erschien die erste Tageszeitung der Welt 1650 in Leipzig, der 1682 die erste Gelehrten-Zeitschrift folgte.

Buchhandlung Hugendubel

Viele Verlage von Rang und Namen wurden in Leipzig gegründet oder siedelten sich hier an und die Namen der Autoren standen dem nicht nach; Werke von Goethe und Schiller erschienen in der Messestadt und auch musikalische Partituren, so von Mendelssohn Bartholdy, Johann Sebastian Bach und Richard Wagner. Mit den weltbekannten Verlagen, unter denen der Brockhaus- und der Seemann-Verlag, Baedeker und das Bibliographische Institut sowie Breitkopf & Härtel, der erste Musikverlag der Welt, zu finden waren, entwickelten sich auch immer mehr Druckereien. Deren Leistungsfähigkeit war sprichwörtlich.

Ein weiterer Höhepunkt war 1825 die Gründung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der wichtige Impulse für die Literatur setzte. Heute sind zwar etliche Verlage aus Leipzig fortgegangen oder existieren nicht mehr, doch Buchstadt ist Leipzig geblieben, nicht zuletzt auch durch die jährliche Buchmesse, die nach wie vor großen Anklang findet.

Bachdenkmal vor der Thomaskirche

So wie Leipzig die Bezeichnung Buchstadt zu Recht trägt, kann sie sich auch Musikstadt nennen; Genau wie viele Schriftsteller und Dichter hat die Messestadt auch zahlreiche weltbekannte Musiker hervorgebracht bzw. haben sie hier gewirkt. Erinnert sei an den Thomanerchor mit seinen Kantoren, zu deren Bekanntesten Johann Sebastian Bach zählte. Doch war das nicht der einzige berühmte Name in diesem Zusamnenhang. Auch das Gewandhausorchester ist seit über 250 Jahren ein Begriff für höchste Qualität im Musikbereich und eng mit dem Namen Leipzig verknüpft.

Heute finden alljährlich internationale, nationale und städtische Musikereignisse statt. Besonders in den Sommermonaten sind darunter auch viele unter freiem Himmel, die einen besonderen Flair ausstrahlen. Stellvertretend dafür seien hier die Konzerte am Bachdenkmal vor der Thomaskirche genannt, die im Juli und August Besuchern in einer einmaligen Kulisse ein besonderes Erlebnis bereiten. Open Classic, Mendelssohn-Festtage und der MDR-Musiksommer sind weitere Highlights unter anderen.

Nebenbei sei noch erwähnt, dass Leipzig auch ein Musikinstrumentenmuseum hat, dass in den Gebäuden des Grassimuseums sitzt. Mit etwa 5000 Instrumenten ist es eine der größten Sammlungen dieses Genres und verfügt über mehrere ausgesprochene Raritaeten.

Historische Persönlichkeiten in Leipzig

Leipzig hat schon immer Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Wissenschaft angezogen. Viele wurden hier geboren, viele zogen zu, studierten oder arbeiteten hier. Natürlich denkt man dabei zuerst an Goethe, das Universalgenie, der in der Messestadt seine Studienzeit verbrachte. Damals war er auch noch nicht der große Dichter, er war ein 16 jähriger schmaler und schüchterner Junge der nach dem Willen seines Vaters Rechtswissenschaften studieren sollte. Doch lernte er lieber Zeichnen bei Adam Oeser, dem Maler und Bildhauer; Auch die Liebe kam nicht zu kurz, Käthchen Schönkopf hieß sie, war allerdings schon verlobt. Als er nach drei Jahren seine Zelte in Leipzig abbrach hatte er im Gepäck sein Schäferspiel "Die Launen des Verliebten" und jede Menge Erfahrungen und Studien. Später wird sich die Zeit in der Messestadt im "Faust", vor allem in den berühmten Szenen aus "Auerbachs Keller", widerspiegeln.

Schillerdenkmal

Jener Adam Friedrich Oeser, der Goethe das Zeichnen lehrte, wirkte von 1759 bis zu seinem Tode 1799 in der Messestadt, wo er der erste Direktor der neu gegründeten Leipziger Zeichenakademie war. Sehr viel später ging aus der Akademie die bekannte Hochschule für Grafik und Buchkunst hervor.

Max Klinger, 1857 im Vorgängerbau des heutigen Klingerhauses geboren, schuf unter anderem die Plastik "Beethoven", eine Marmorbüste des Komponisten Richard Wagner und den Sockel des monumentalen Wagnerdenkmals, das allerdings nie vollendet wurde. Heute erinnern an ihn der Klingerweg, der Klingerhain und die Klingerbrücke.

Richard Wagner, dessen Opern weltbekannt sind, ist auch ein echter Leipziger. 1813, im Jahr der Völkerschlacht, wurde er am Leipziger Brühl geboren. Vor allem die Opern "Der fliegende Holländer", "Tannhäuser", "Lohengrin" und natürlich der Zyklus "Der Ring des Nibelungen" trugen zu seinem weltweiten Ruhm bei.

Gellertdenkmal

Ein anderer großer Komponist, dessen Namen mit Leipzig verbunden ist, ist Johann Sebastian Bach, der in der Thomaskirche und der Nikolaikirche wirkte. 27 Jahre lang hatte er das Amt des Thomaskantors inne und trug so zum guten Ruf des Thomanerchores bei. Die "Matthäus-Passion" und das "Weihnachtsoratorium" wurden in den Leipziger Kirchen uraufgeführt.

Felix Mendelssohn Bartholdy, 1843 zum Ehrenbürger Leipzigs ernannt, war von 1835 bis 1847 Kapellmeister des berühmten Gewandhauses. Er starb 1847, erst 38jährig, in der Königstraße, heute Goldschmidtstraße. Dort ist das Mendelssohnhaus zu finden, ein kleines Museum in dem auch Veranstaltungen stattfinden.

Das Schillerhaus in der Menckestraße erinnert an den Leipziger Aufenthalt des jungen Friedrich Schiller, wo er den berühmten Text "Ode an die Freude" verfasst, den Schlusstext von Beethovens IX. Symphonie.

Gottfried Wilhelm Leibniz, das Universalgenie, der sich neben der Philosophie intensiv mit den Rechtswissenschaften, der Physik, Mathematik und Logik befasste, wurde 1646 in Leipzig geboren. Sein Denkmal stand lange Zeit an der Mensa der Universität, musste aber wegen Bauarbeiten weichen; Nach Fertigstellung der Neubauten soll es wieder auf dem Gelände des Campus aufgestellt werden.

Die Liste der historischen Persönlichkeiten, deren Leben eng mit Leipzig verknüpft ist, ließe sich noch lange fortführen. Doch sollen die hier Genannten stellvertretend für alle davon zeugen, dass die Messestadt schon immer Anziehungspunkt für große Köpfe aus Kunst, Kultur und Wissenschaft war und ist.

Wave Gotik Treffen

Jedes Jahr zu Pfingsten wird Leipzig schwarz, im wahrsten Sinne des Wortes. Seit 1992 findet in der Messestadt ein großes internationales Treffen der Anhänger des Wave Gotik statt, die wohl weltgrößte Veranstaltung dieser Szene. Selbst aus Übersee kommen die Fans, um über die Pfingsttage ihre Musik zu hören, Gleichgesinnte kennen zu lernen und sich mit Fantasie zu präsentieren.

Wave Gotik Fans Wave Gotik Fan

In den ersten Jahren war die Skepsis der Leipziger groß. Zu ungewöhnlich und fremdartig war die vorrangig schwarz gekleidete und kreativ geschminkte Schar; Es herrschte große Sorge, dass es zu Ausschreitungen kommen und sich Gewalt breit machen könnte. Doch schon bald kam die Erkenntnis, dass die Wave Gotik Fans zutiefst friedliche und sehr freundliche Leute sind, die sich vielleicht etwas ungewohnt präsentieren aber der Stadt auch einen exotischen Touch bringen. Dazu kommen die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen, denn die Klientel zählt allgemein zu den nicht sehr schlecht gestellten, die sich ihr Hobby auch etwas kosten lassen. So haben sich die Fans und die Leipziger gut arrangiert und viele Messestädter warten schon sehnsüchtig auf das nächste Pfingsten, wenn die Stadt wieder voller schwarzgekleideten Gestalten ist, unter die sich in den letzten Jahren auch immer mehr fantasievoll-bunte Kostüme mischen.

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