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Allgemeine Informationen über Ibiza

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Balearen oder Pityusen; man findet oft unterschiedliche Bezeichnungen für Ibiza und ihre winzige Nachbarinsel Formentera. Richtig ist beides, sowohl Balearen als auch Pityusen. Die Balearen ist die Oberbezeichnung für die etwa 150 Inseln, die zu dieser Inselgruppe gehören, wobei den meisten nur die Hauptinseln Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera bekannt sein dürften.

Zu den Pityusen wiederum gehören die westlichen Inseln der Balearen-Gruppe, also Ibiza, Formentera und zahlreiche winzige, oft unbewohnte, Eilande. Der Name geht auf die alten Griechen zurück, die sie wegen der umfangreichen Pinienwälder so benannten, nach dem griechischen Nissoi pytiussai. Heute sind die Balearen eines der wichtigsten Touristenhochburgen Spaniens, wobei vor allem Mallorca beinahe fest in deutscher Urlauberhand ist. Als berühmt-berüchtigt gilt der „Ballermann“, das Synonym für deutsche Massenvertilgung von Alkohol. Diese Alkoholexzesse gibt es auf Ibiza weniger - ekstatische Partys, durch getanzte Disco-Nächte und jede Menge Spaß jedoch en Gros. Auf Ibiza hat auch die Hippie-Bewegung eines ihrer letzten Domizile, gar nicht selten begegneten wir hier einem der „Blumenkinder“, die allerdings inzwischen deutlich „in die Jahre gekommen“ sind.

Geografie und Lage Ibizas

Ibiza gehört zu der im Mittelmeer liegenden Inselgruppe der Balearen. Streng genommen sind diese Inseln eine Fortsetzung der Betischen Kordillere. Dieser Gebirgszug erstreckt sich hauptsächlich über Andalusien, so gehört z. B. die bekannte Sierra Nevada bei Granada dazu. Im Bereich des Mittelmeeres verläuft das Gebirge unter Wasser. Die höchsten Gebirgsspitzen bilden die über die Wasserfläche ragende Inselgruppe der Balearen, zu denen neben den bekannten Ferienzielen Mallorca, Menorca und Ibiza auch Formentera und zahlreiche kleine bis kleinste Inseln gehören.

Karte

Von Ibiza, das im Golf von Valencia liegt, sind es rund 100 km bis zum spanischen Festland mit der bedeutenden katalanischen Stadt und dem etwas weiter entfernten Barcelona. Die Küste von Afrika ist auch nicht allzu weit entfernt, bis dahin sind es ca. 250 km. Diese so wichtige und verkehrsgünstige Lage hatte die Inseln schon im Altertum zu einem gefragten Ziel werden lassen, für das sich Karthager, Römer und die Mauren interessierten.

An der Nordküste Ibizas

Ibiza ist rund 40 km lang und ca. 20 km breit, wobei durch die zahlreichen Buchten und Küsteneinschnitte die Gesamtfläche nur 572 km² beträgt. Damit zählt Ibiza zu den eher kleinen Inseln. Selbst wenn man die Flächen von Ibiza und Formentera addiert, kommen sie nur auf rund 20 % der Fläche Mallorcas. Menorca, die „Kleine“, ist immer noch größer als Ibiza und Formentera zusammen.

Die Landschaft Ibizas ist unterschiedlich und abwechslungsreich. Die Küsten sind von zahlreichen kleineren Buchten geprägt, lange Strandabschnitte sind praktisch kaum zu finden. Vor allem im nordwestlichen Teil haben sich hier einige beeindruckende zerklüftete Steilküsten gebildet. Im Norden der Insel steigt der Els Amunts, ein bewaldeter Höhenzug mit fruchtbaren Hochtälern, bis auf 410 m an. Ein zweiter Höhenzug verläuft weiter südlich. Zu ihm gehört der Talaia de Sant Josep, der mit 475 m höchste Berg der Insel. Im äußersten Süden Ibizas findet man ein großes Gebiet mit Salinen, in denen noch heute Salz aus Meerwasser gewonnen wird. Im Osten und Südosten der Insel breitet sich hauptsächlich flaches Land aus.

Politik und Wirtschaft Ibizas

Die kleine Balearen-Insel ist wirtschaftlich nicht allzu stark und schon von ihren geografischen Bedingungen her ist es schwierig, über die Selbstversorgung hinaus Waren zu erwirtschaften. Landwirtschaft ist nur in geringem Maß möglich und große Plantagen, wie z.B. auf einigen Kanaren-Inseln, sind kaum zu finden. In früherer Zeit spielte die Salzgewinnung aus den Salinen eine größere Rolle und sorgte für einen gewissen Wohlstand. Die Anlagen befanden sich im Gemeineigentum und jeder Bürger Ibizas trug seinen Teil zur Salzgewinnung und zur Erhaltung der Salinen bei. Salz wird hier auch heute noch produziert, doch die Bedeutung als Wirtschaftszweig ist inzwischen außerordentlich gering.

Auch die Schafhaltung, die lange Zeit ein wichtiger Faktor der Wirtschaft war, ist inzwischen ziemlich bedeutungslos geworden. Abgesehen von den Schäden für die Landschaft rentiert sich Schafzucht nicht mehr. Fischfang ist ein weiterer Erwerbszweig, dem allerdings auch keine sehr große Bedeutung zukommt. Bis in die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts ernährte die Landwirtschaft zumindest noch die Bauern, die sich damit für ihren Eigenbedarf über Wasser hielten. Die gesamte Inselbevölkerung kann mit der Insel eigenen Landwirtschaft aber schon lange nicht mehr versorgt werden. Dafür sind Importe nötig.

Zum entscheidenden Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus geworden, der auf Ibiza ziemlich früh begann. In den 30er Jahren des 20, Jahrhunderts kamen die ersten Touristen, damals vorrangig Briten. Nach einer Flaute infolge des Bürgerkriegs und des Zweiten Weltkriegs sprang die Vermarktung der Insel als Urlaubsziel wieder an. Doch der richtige Boom begann erst in den 70er Jahren. Seitdem steigt die Zahl der Besucher Ibizas ziemlich kontinuierlich. Heute ginge ohne Tourismus gar nichts mehr, denn sage und schreibe etwa 98 % der Gesamteinnahmen der Insel kommen von diesem Wirtschaftszweig.

Einen sehr interessanten Boom gab es in den 60er Jahren. In der Zeit des Aufbruchs der Jugend und der Revolte gegen überholte Moralvorstellungen und erstarrte Regeln entdeckten die Hippies Ibiza. Die Insel wurde zu einem bevorzugten Refugium der „Blumenkinder“, die sich hier in großer Zahl niederließen und ihrem Lebensstil frönten. Einige dieser Enthusiasten leben noch heute hier – wenn auch deutlich älter geworden und nicht mehr so präsent.

Politisch gesehen ist Ibiza zusammen mit den anderen Balearen-Inseln eine der 17 autonomen Provinzen Spaniens, wobei deren Regierung und Parlament auf Mallorca sitzt. Ibiza hat jedoch einen eigenen Inselrat mit Sitz in der Hauptstadt. Die Hauptstadt ist die gleichnamige größte Stadt der Insel, Ibiza-Stadt oder auch Eivissa-Stadt – wie sie in der ersten Amtssprache català genannt wird.

Freizeitangebote auf Ibiza

Unzweifelhaft an erster Stelle der Freizeitvergnügungen auf Ibiza stehen das Baden und das Nachtleben. Für beides ist die Insel berühmt und damit wird geworben. Im Gegensatz zu verschiedenen anderen Touristen-Hochburgen beschränken sich diese Aktivitäten auf der Pityusen-Insel allerdings vorrangig auf die Saison, das heißt in erster Linie auf die Sommermonate und das späte Frühjahr sowie den zeitigen Herbst. Beim Badespaß ergibt sich das automatisch aus den Wetterverhältnissen. Ibiza hat ganzjährig ein mildes Klima, doch die Wintermonate sind zum Baden wenig geeignet, vor allem für die Sonnenanbeter, die in großer Zahl auf die Insel kommen. Es wird also im Winter ziemlich ruhig und damit fehlen einfach die Gäste für die großen Nachtklubs und Diskotheken. Die sind um diese Zeit meistens geschlossen.

In der wärmeren Jahreszeit sind die Strände aber voll. Sehr angenehme Wassertemperaturen und Lufttemperaturen, die nicht extrem sind, sorgen für Badevergnügen pur. Dazu kommen dann noch eine gute Wasserqualität und schöne Sandstrände mit fast immer hellem Sand. Das sind immerhin rund 60 Strände, die sich auf insgesamt 18 km erstrecken. Das Besondere auf Ibiza ist, dass es kaum längere Strandabschnitte gibt. Die Badestrände verteilen sich auf viele teils kleinere Buchten, die oft von Küstenfelsen geschützt sind. Das kann allerdings auch zum Nachteil werden. Wenn in der Hochsaison die Massen an den Strand strömen wird es manchmal sehr eng, besonders in unmittelbarer Nähe der Hotels.

Auch Parkplätze werden dann oft zur Mangelware. Wir hatten an den kleinen Bade-Buchten von Cala d`Hort und Port des Torrent große Schwierigkeiten, unser Auto unter zu bringen. Dabei waren wir im Oktober auf der Insel, also außerhalb der eigentlichen Hochsaison. Im Sommer kann das eventuell etwas die Freude verderben und leicht nerven, zumal es dann auch am Strand ziemlich eng zugehen kann. Doch die ansonsten meist sehr erfreulichen Bedingungen dürften den Ärger in Grenzen halten und den Urlaub zu einem schönen Erlebnis werden lassen.

FKK an der Platja des Cavallet

Auch die FKK-Freunde haben auf Ibiza gute Chancen. Der Platja des Cavallet, einer der beiden offiziellen FKK-Strände Ibizas, erstreckt sich über einen guten Kilometer im Südosten der Insel nahe der Salinen. Aigües Blanques ist der zweite ausgewiesene Nackt-Badestrand. Ihn findet man im Nordosten nahe der Stadt Sant Vicent. Ansonsten gibt es zahlreiche verträumte Buchten und Ecken, die keine offiziellen Badestrände sind, an denen es sich aber gut baden lässt.

Wind-Surfen bei Sant Antoni

Ein ganzjähriges Freizeitvergnügen ist dagegen das Wandern. Dabei ist man ja von den doch niedrigeren Wassertemperaturen im Winterhalbjahr unabhängig. Gerade das Frühjahr und der Herbst bieten die besten Voraussetzungen für Alle, die Ibiza erwandern möchten und die einen guten Blick für die landschaftlichen Schönheiten der Insel haben. Es gibt auch verschiedene Angebote für organisierte Ausflüge, bei denen man sicher den einen oder anderen Insider-Tipp bekommt. Wer sich nicht zu Fuß fortbewegen möchte, kann die hügelige Landschaft per Mountainbike oder Quads erkunden. Pferdeliebhabern stehen etwa zehn Reitställe zur Verfügung, in denen Reitkurse und Ausritte angeboten werden.

Mit dem Quad durchs Gelände Motorradfahrer

Natürlich ist auf der Insel auch das Angebot an Wassersportmöglichkeiten groß. Ob Segeln, Tauchen, Bootsfahrten oder Wasserski – die Palette der Freizeitvarianten auf und im Wasser ist groß und vielfältig. Auch die Motorradfahrer haben die Insel für sich entdeckt. Uns ist mehrmals ein Konvoi der Zweiradfahrer begegnet. Bei der Vergangenheit Ibizas als eine der Hochburgen der Hippies ist das nicht weiter verwunderlich.

Von Juni bis September herrscht auf Ibiza die Party-Laune vor. So mancher hält das Nachtleben auf der Insel für die beste Partyszene der Welt. Wir können das nicht beurteilen, aber der riesige Andrang zu diesen Feten zeigt sicher, dass da etwas dran ist. Jedenfalls gibt es massenhaft Clubs und Nachtlokale, die unterschiedliche Geschmäcker bedienen und bei denen die gute Laune an erster Stelle steht. Natürlich gibt es hier auch Alkohol, aber die berüchtigten Saufgelage wie auf Mallorca finden nicht statt. Clubs mit bis zu 3000 Gästen sind mehr als einer vorhanden. Die Preise – sowohl für den Eintritt als auch für die Getränke – sind allerdings mehr als „gesalzen“. Wem`s Spaß macht....

Die Bevölkerung Ibizas

Ureinwohner Ibizas im eigentlichen Sinne existieren nicht oder nicht mehr. Zwar weiß man seit kurzem, dass die Insel schon vor rund 3000 Jahren bewohnt war, doch die eigentliche bekannte Geschichte beginnt mit den Karthagern, jenem Volk aus dem Norden Afrikas. Später kamen dann Römer, Mauren und die Spanier - oder um genau zu sein, die Katalanen. So entstand ein Völkergemisch auf Ibiza, wobei der absolute Schwerpunkt aber auf den Katalanen liegt.

Hippie in Santa Gertrudis Folklore-Tänzer auf Ibiza

Die Katalanen besiedeln große Teile des südlichen Spaniens sowie die Balearen. Nach Zeiten, in denen die katalanische Kultur und Sprache unterdrückt oder sogar verboten wurde – zuletzt unter Franco – besteht heute weitgehend Autonomie und die Katalanen entdecken ihre Kultur neu. Auch die Sprache, die sich in vielen Punkten vom offiziellen Spanisch unterscheidet, erlebte eine Renaissance. Auf Ibiza ist das praktisch an jeder Straßenecke zu sehen. Die Bezeichnungen der Städte, Orte und Straßen sind in Katalanisch (català) zu finden, oft gibt es auch zweisprachige Schilder. Dabei können die Namen schon ziemlich weit auseinander gehen, die Hauptstadt Ibiza-Stadt heißt in der Inselsprache Eivissa-Stadt. Genau genommen ist die Sprache auf Ibiza auch nicht reines Katalanisch, sondern ein eigener Dialekt.

Die gesamte Einwohnerzahl Ibizas ist mit rund 120.000 eher klein, doch bei einer so winzigen Insel ist das nicht verwunderlich. Dabei leben etwa 46.000, also ca. 1/3 der Bewohner, in der Hauptstadt. Die anderen verteilen sich auf weitere vier größere Gemeinden und eine Anzahl kleiner Dörfer. So wie im übrigen Spanien dominieren die Katholiken, nur etwa 3 % der Bevölkerung ist nicht katholisch.

Flora und Fauna Ibizas

Während die Fauna Ibizas nicht sehr artenreich ist und größere Tiere - vor allem Säugetiere - fast völlig fehlen, ist die Vielfalt der Pflanzenwelt um einiges größer. Damit gleicht Ibiza den anderen Balearen-Inseln und den ziemlich weit entfernten Kanaren, auf denen auch eine breit gefächerte Flora einer wenig entwickelten Fauna gegenüber steht. Allerdings muss man dazu wissen, dass viele der heute auf Ibiza beheimateten Pflanzen im Laufe der Jahrhunderte vom Menschen mitgebracht wurden.

Aloé Vera hat sich in jüngster Zeit zu so etwas wie einem Geheimtipp für Kosmetikprodukte und Gesundheitsfans entwickelt, wobei die Balearen einer der führenden Lieferanten sind. Erstaunlicherweise wurde diese Pflanze aber erst vor wenigen Jahrzehnten nach Ibiza gebracht. Agaven und Kakteen, die man doch für so typisch für die Insel hält, kamen erst mit den Spaniern. Schon länger auf Ibiza heimisch, aber doch nicht von hier, sind Datteln und Feigen, die mit den Arabern kamen und die von den Römern mitgebrachten Olivenbäume. Noch weiter zurück, bis in die Zeit der Karthager, reicht die Einbürgerung der Granatapfel- und Johannisbrotbäume.

Nun könnte man meinen, die Pflanzenwelt Ibizas wäre ohne diese „Mitbringsel“ ärmlich dran, doch dem ist überhaupt nicht so. Die ursprüngliche Fauna der Insel ist artenreich und weit gefächert, wobei sogar etwa 10 Arten endemisch sind, also nur hier vorkommen. Orchideen sind in rund zwanzig Arten vertreten und die Zwergpalme kann sich rühmen, die einzige einheimische Palme Europas zu sein. Alle anderen wurden aus anderen Erdteilen eingeführt.

Agave Olivenbaum Oliven

Der Name Pityusen deutet es schon an, Ibiza und Formentera waren überaus reich an Pinien-Wäldern. Davon ist heute leider nicht mehr so viel zu spüren, die meisten wurden abgeholzt. Dieser Frevel geht allerdings nicht auf die Neuzeit zurück, schon die Karthager und die Römer bedienten sich bedenkenlos an diesen Naturschätzen. Heute herrschen auf der Insel lichte Wälder oder Gruppen von Verwandten der Pinien vor, die Aleppokiefern. Deren Holz ist nicht besonders qualitätsvoll, dennoch werden auch sie genutzt.

Wacholder, Ginster und Lavendel sind ebenfalls häufig zu findende Vertreter der Pflanzenwelt Ibizas. Viele Kräuter, wie Rosmarin oder Thymian, wachsen auf den trockenen Bereichen der Insel. Besonders im Frühjahr und zeitigen Sommer ist die Insel grün und zahlreiche Wildblumenarten sorgen für Farbtupfer. Auch Südfrüchte gedeihen hier, z.B. Zitronen. Doch anders als auf einigen der Kanarischen Inseln sind kaum Bananen zu finden und der Anbau der Südfrüchte allgemein ist eher gering.

Wie so oft auf Inseln ist die Tierwelt Ibizas nicht sehr umfangreich, dafür haben sich zahlreiche Unterarten entwickelt, die es nur hier gibt. Das beste Beispiel dafür ist die Pityusen-Eidechse, von der es auf Ibiza und den umliegenden Inseln inzwischen mehr als 30 Unterarten gibt und die nirgendwo sonst vorkommen. Überhaupt sind Eidechsen und Geckos die wohl am meisten verbreiteten Tiere auf Ibiza. Getoppt werden sie höchstens noch von den Insekten, die auch hier in großer Zahl und vielen Arten existieren. Zu den schönsten zählen sicherlich die teilweise auch sehr großen Schmetterlinge. Kurios sind die Gottesanbeterinnen, eine Art der Fangheuschrecken. Viele Natur-Interessierte haben schon von ihnen gehört, vor allem deshalb, weil die Männchen nach der Paarung von den Weibchen gefressen werden. Oft zu hören, aber sehr selten zu sehen, sind die Zikaden, ca. 3-4 cm große Käfer. Das einzige giftige Tier der Insel ist die Silberspinne, für den Menschen ist sie aber wenig gefährlich.

Pityusen-Eidechse

Auch die Vogelwelt ist auf Ibiza gut vertreten, wobei eine große Anzahl Zugvögel sind, die Ibiza als Zwischenstopp auf ihrem Weg nach Afrika nutzen. Von den ganzjährig hier lebenden Vögeln sind vor allem die Möwen zu nennen, die sich wohl fast überall breit machen. Ansonsten gibt es auf der Insel Sperlinge, Meisen, Schwalben und noch einige andere Arten. Natürlich sind auch Jäger dabei, also Greifvögel. Das sind vorrangig Falken, doch auch Fischadler und Käuze zählen zur Fauna. Nicht vergessen darf man die Flamingos, obwohl man von denen kaum etwas bemerken wird. Leider gibt es nur noch etwa zwanzig Exemplare, die in den Salinas versteckt leben.

Säugetiere sind fast gar nicht vorhanden, wenn man von den Haus- und Nutztieren absieht. Einige kleinere Exemplare wie Igel, Wiesel oder Wildkaninchen kommen auf Ibiza vor, größere Raubtiere gibt es nicht. Eine sehr interessante Spezies sind die Ginsterkatzen, die aber ausgesprochen selten sind und die wohl kaum ein Urlauber zu Gesicht bekommt. Eine andere Besonderheit ist der Podenco Ibicenco, eine nur hier vorkommende Hunderasse, die am ehesten an einen Windhund erinnert. Er ist auch kein wirklicher Vertreter der Fauna Ibizas, doch sollen seine Vorfahren aus dem alten Ägypten gekommen sein. Seine Geschichte auf Ibiza ist also eine sehr lange.

Essen und Trinken auf Ibiza

Eine im konkreten Sinn spezielle Küche gibt es auf Ibiza nicht, Nationalgerichte der Insel wird man kaum finden. Ibiza gehört zu Spanien und das merkt man sowohl an den Gerichten als auch an den Essgewohnheiten. Etwas abweichend vom Festland haben sich auf der Insel aber einige Einflüsse der verschiedenen Eroberer, die Ibiza über Jahrhunderte beherrschten, gehalten. Die Karthager, Mauren und die Katalanen brachten ihre Gerichte oder zumindest einige spezielle Zutaten mit.

Die meisten Hotels und Gaststätten in den Touristen-Orten sind in ihrem Angebot auf den Geschmack der großen Masse eingestellt oder bieten spanische Gerichte an, die sich inzwischen auch international durchgesetzt haben. Das wohl bekannteste Beispiel ist die Paella, die viele für ein ureigenes allgemein spanisches Essen halten. Dabei stammt die Paella eigentlich aus der Region Valencia. Das ist ziemlich nahe bei Ibiza, eine Spezialität der Insel war das Gericht jedoch lange Zeit nicht. Wer die originale Küche der Insel probieren möchte, muss meist in kleinere Orte fahren, etwas entfernt vom Touristen-Trubel.

Auf jeden Fall gelten auch auf Ibiza die Regeln der spanischen Mahlzeiten. Das heißt, die Essenszeiten sind allgemein später als in Deutschland. Mittagessen gibt es kaum vor 13 Uhr, normal sind 14 Uhr oder später. Das Abendessen wird meist nicht vor 21 Uhr eingenommen. Wer jetzt fürchtet, bis zum späten Abend hungern zu müssen, kann beruhigt sein. Die Restaurants in den Urlaubsorten haben sich angepasst. Gesellschaft sollte man im Restaurant nicht unbedingt suchen, in Spanien ist es unhöflich, sich zu Fremden an den Tisch zu setzen. Im allgemeinen wird man platziert. Auch sollte man sich einig sein, wer die Rechnung übernimmt. Auf Ibiza ist es wie im übrigen Spanien üblich, nicht getrennt zu zahlen, sondern die Rechnung für den ganzen Tisch zu begleichen. Zur Not kann man sich ja hinterher auseinander setzen, wer welchen Anteil übernimmt.

Tapas, die spanischen Häppchen

Neben der berühmten Paella gibt es noch viele andere Reisgerichte, während Nudel-Liebhaber auf Ibiza eher schlechte Karten haben. Als Klassiker gelten auch Tortillas, also Omeletts, die es in zahlreichen Varianten als Vorspeise und als Hauptgericht gibt. Fleisch gehört auch oft zu den Gerichten, allerdings kaum Rindfleisch. Schwein und Huhn sind die diesbezüglichen Renner. Wie auf einer Insel nicht anders zu erwarten, spielt Fisch auf dem Speiseplan eine große Rolle. Billig sind die Fischgerichte aber nicht unbedingt, die Überfischung des Meeres macht sich auch hier bemerkbar. Süßspeisen gehören in Spanien unbedingt dazu. Auf Ibiza macht sich bei den süßen Köstlichkeiten der frühere Einfluss der Mauren bemerkbar, viele Rezepte basieren auf arabischen.

Wein ist auch auf Ibiza ein beliebtes Getränk. Es gibt sogar Weine aus eigenem Anbau, doch die Mengen sind gering und so wird meist Wein vom spanischen Festland angeboten. Auch härtere Sachen, z.B. Sherry oder Brandy, werden nicht selten getrunken – oft zum Kaffee. Allerdings sollte es nicht zu viel sein, denn Betrunkene werden auf der Insel nicht gern gesehen. Für grölende und torkelnde Touristen, die manchmal in den Urlaubszentren auffallen, haben die Einheimischen nur mitleidige oder gar böse Blicke übrig. Wasser ist da immer eine gute Alternative. Doch sollte es keinesfalls aus der Leitung sein, Ibizas Leitungswasser ist zum Trinken nicht geeignet und zum Kochern nur eingeschränkt. Da heißt es, auf Mineralwasser zurück zu greifen.

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