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Allgemeine Informationen über Danzig

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Danzig, die Stadt in der Danziger Bucht, liegt am Strand der Ostsee im östlichen Teil Polens. Die Stadt zählte einmal zu den reichsten und damit auch einflussreichsten Orten Europas. Heute ist dieser Glanz etwas verblasst, doch bemerkenswert ist Danzig noch immer. Man verbindet die ehemalige Hansestadt mit prachtvollen Bauten mit viel Backsteingotik, mit dem „Gold der Ostssee“ - dem Bernstein – und mit dem Schiffbau. Die Leninwerft gehörte einmal zu den größten Werften, doch diese Zeit ist mit dem Verschwinden der Volksrepublik untergegangen.

Die Industrie spielt heute in der Stadt keine so große Rolle mehr, doch dafür hat der Tourismus einen ungeheuren Aufschwung erlebt und Shopping sowie die Gastronomie zählen heute für die Besucher neben den Kulturdenkmälern zu den wichtigen Punkten eines Aufenthaltes. Als Ausgangspunkt für eine Entdeckung der weiteren Umgebung ist die Stadt ebenfalls perfekt geeignet.

Wissenswertes über Danzig

Danzig gehört heute – nach einer sehr wechselvollen Geschichte – zum EU-Staat Polen. Es ist die Hauptstadt der Woiwodschaft Pommern. Die Ostsee spielte für die Stadt und den Handel schon immer eine große Rolle und war einer der Gründe für den zeitweisen Reichtum Danzigs, das einmal als eine der reichsten Städte der Welt galt – wenn nicht sogar als die reichste überhaupt.

In der Danziger Bucht liegen neben Gdansk – wie die Stadt heute in Polen heißt - noch Sopot und Gdynia, die zusammen mit Danzig die sogenannte „Dreistadt“ bilden. Hier leben über 700.000 Menschen, im gesamten Ballungsgebiet sind es rund 1,2 Millionen. Danzig ist mit etwa 460.000 Einwohnern die größte und auch bedeutendste der drei Städte.

Danzig Danzig

Die Weichsel und die Mottlau sind die Flüsse, die für Danzig eine wichtige Rolle spielen. Die Stadt liegt westlich der Weichselmündung und wird von der Mottlau durchflossen. Diese Lage an der Ostsee und den beiden Flüssen sowie die günstige Lage für den Handel im gesamten Ostseeraum war die Grundlage für einen der damals wichtigsten Häfen Nordeuropas und für den Schiffbau, der in Danzig ebenfalls eine große Rolle spielte.

Aufgrund der politischen Geschichte spielten in Danzig die Deutschen lange Zeit eine bedeutende Rolle und stellten neben den Polen den größten Bevölkerungsanteil. Heute hat sich das geändert, auch die deutsche Sprache ist inzwischen stark verdrängt. Neben Polnisch, der Muttersprache der meisten Einwohner, ist das Englisch zur wichtigen Verständigungsgrundlage mit den Touristen geworden. Polen – und damit auch Danzig – ist ein stark katholisch geprägtes Land, die Katholiken stellen in der Stadt heute eindeutig den Hauptanteil.

Wirtschaft in Danzig

Wirtschaftlich sind die goldenen Zeiten für Danzig schon lange vorbei und nur die Erinnerung ist daran geblieben, dass es einmal eine der reichsten Städt der Welt war. Der Handel, Grundlage dieser goldenen Epoche, hat sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt. Die Lage der Stadt und ihr Hafen sind heute keine gravierenden Vorteile mehr.

Danzig

Lange Zeit war die Danziger Werft – im sozialistischen Polen als Leninwerft die Keimzelle der Soldarnosc – Arbeitsplatz für Tausende, die hier Beschäftigung hatten - in den besten Zeiten waren es 25.000 Leute. Nach dem Ende des sozialistischen Staates verlor die Werft ihre Bedeutung. In Asien wurden Schiffe effektiver und vor allem billiger gebaut und die EU weigerte sich, den polnischen Schiffsbau mit Sbuventionen zu unterstützen. Von der einst großen Werft und dem Hafen ist heute nicht mehr viel übrig geblieben. Eine Reparaturwerft mit einigen hundert Arbeitern und ein Hafen, der längst keine allzu große Bedeutung mehr hat, sind die Reste dieser Vergangenheit. Die Industrie in Danzig spielt in der heutigen Zeit keine große Rolle mehr.

Glücklicherweise kann die Stadt jedoch mit einem anderen Pfund wuchern, den prächtigen Bürgerhäusern und Bauten im Stil des flandrischen Manierismus. Nach dem Weltkrieg hatten die Polen das Richtige getan, nämlich diese wunderschöne Stadt aus den Schuttbergen neu aufzubauen – und das ziemlich originalgetreu. So ist der Tourismus zu einer der wichtigsten Stützen der Wirtschaft geworden und tausende Danziger haben ihr Einkommen in den Hotels, Restaurants, im Handel oder mit einer anderen Beschäftigung im touristischen Bereich. Die Nachbarstädte Sopot und Gdynia können zwar nicht mit ähnlichen Prachtbauten punkten, doch mit der schönen Ostseeküste. Vor allem Sopot entwickelt sich immer mehr zu einem mondänen Seebad, das als eine der Sehenswürdigkeiten die längste Seebrücke Europas bieten kann.

Shopping in Danzig

Zu den Touristenhochburgen gehören auch die entsprechenden Läden und Einkaufszentren zum Shoppen, und das ist in Danzig nicht anders. Besonders im heutigen Polen der freien Marktwirtschaft und der Mitgliedschaft in der EU haben diese Shoppingmöglichkeiten stark zugenommen. In Polen gibt es bisher kein Ladenschlussgesetz, so dass sogar in diesem streng katholischen Land viele Geschäfte sonntags geöffnet sind.

Danzig

Als sehr angenehm empfanden wir in Danzig, dass in der historischen Innenstadt viele kleine Läden existieren, große Einkaufszentren und Kaufhäuser jedoch in den Randgebieten zu finden sind. Interessant für die Urlauber sind polnische Markenkleidung sowie die Kollektionen internationaler Designer, die hier teilweise sehr günstig angeboten werden.

Möchte man sich selbst verpflegen oder hat einfach zwischendurch Appetit, dann ist die Danziger Markthalle ein guter Tipp. Dieses auch architektonisch interessante Gebäude steht im Zentrum am Übergang von der Altstadt zur Rechtstadt. In der Halle gibt es montags bis freitags bis 18 Uhr und samstags bis 15 Uhr Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch – und das alles frisch. Vor der Halle stehen ebenfalls eine ganze Reihe Stände. Ein guter Tipp ist auch die Bonbonmanufaktor in der Langgasse, in der die Herstellung von Bonbons vorgeführt wird. Natürlich kann man diese auch in reicher Auswahl kaufen.

Danzig Danzig

Die absoluten Renner für Touristen sind jedoch das Danziger Goldwasser und Bernstein in jeder nur denkbaren Form. Sie sind besonders als Mitbringsel für zu Hause sehr beliebt – wobei die verniedlichende Form von „Mitbringsel“ oft wenig angebracht ist. Das Goldwasser ist ein süßer Kräuterlikör mit Anisgeschmack, der originellerweise zusammen mit echten Goldflocken abgefüllt wurde. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber echtes Gold zu trinken, das hat ohne Zweifel etwas und ist mit Sicherheit der Hauptgrund für die Berühmtheit dieses „Wassers“. Wer nun jedoch glaubt, mit dem Kauf von Goldwasser reich werden zu können oder damit eine gute Geldanlage zu haben, wird enttäuscht werden. Die Goldflocken sind so fein, dass der materielle Wert relativ gering ist. Außerdem lässt sich der Hersteller diesen Likör gut bezahlen, die Flasche kostet um die 50 bis 55 Euro. Wer die ganze Verwandschaft mit diesen Mitbringseln versorgen will, muss also tief in die Tasche greifen.

Danzig Danzig

An jeder Ecke wird in Danzig Bernstein angeboten, in jeder nur denkbaren Form und zu jedem denkbaren Preis. Besondes in der Langgasse und in der Frauengasse triftt man auf Schritt und Tritt auf die entsprechenden Auslagen der Geschäfte. Da gibt es Rohbernstein, kleine eingefasste Bernsteinstücke, Ohrringe aus Bernstein, Ketten, Anhänger – oft zusammen mit Silber oder Gold verarbeitet. Es sind aber auch große Exponate zu haben – wie z.B. Kruzifixe, Lampen und andere Gegenstände – in denen viele Bernsteinklumpen verarbeitet wurden. Entsprechend reichen die Preise von einigen Euro bis zu mehreren tausend. Wir hatten uns bei dieser Fülle an Bernsteinobjekten gefragt, ob denn an der Küste von Danzig derart viel des „Goldes der Ostsee“ gefunden werden kann.

Die Frage war durchaus berechtigt, denn wie wir erfuhren, stammt ein Großteil des Bernsteins aus Russland. Das ist jedoch sicher nicht schlimm, viel schlimmer erscheint uns, dass garnicht mal so selten schlichtweg Fälschungen angeboten werden. Manchmal zeigt sich nach einer genaueren Prüfung, das schöne Exponat aus Bernstein wurde eigentlich aus Kunststoff gefertigt. Die Fälscher haben den Trick heraus, den Kunststoff wie echtes Bernstein aussehen zu lassen. Das ist natürlich ein hervorragendes Geschäft, allerdings nur für die Fälscher und weniger für die Käufer, die für ihr Geld nur Kunststoff erhalten. Wer ein schönes Souvenir aus Bernstein mitbringen möchte, sollte also lieber ein paar Euro mehr ausgeben und es in einem seriösen bekannten Geschäft kaufen.

Wissenswertes über einen Danzig-Urlaub

Polen gehört zwar zur EU, doch dem Euroverbund gehört es nicht an. So heißt es Geld tauschen, wenn man seinen Urlaub in Danzig verbringt. Die Währung ist der Polnische Sloty, der Umtauschkurs beträgt in etwa 1:4 – für 1 Euro gibt es rund 4 Sloty. Dieser Kurs unterliegt natürlich laufenden Schwankungen, doch als Anhaltspunkt ist dieser Wert brauchbar. Wir hatten eine kleine „eisene Reserve“ für den Anfang in Deutschland getauscht. Auf dem Flughafen Danzig gibt es dafür Möglichkeiten, doch dort ist der Andrang oft sehr hoch, die Wartezeiten können ziemlich lang werden.

Etwas Geld in der Landeswährung sollte man aber schon dabei haben. Ansonsten ist der Wechselkurs günstiger, wenn man in einer Bank oder einer der zahlreichen Wechselstuben tauscht. Mangel an Möglichkeiten zum Geldtausch bestehen in Danzig wirklich nicht. Wir wurden auch mehrmals auf der Straße angesprochen, ob wir nicht Euro eintauschen wollten. Sicher muss das nicht unseriös sein, doch wir vertrauten lieber auf die offiziellen Stellen. Eine andere Variante ist, mit der EC-Karte oder der Kreditkarte an einem der zahlreichen Automaten Geld zu ziehen. Allerdings können da zusätzliche Gebühren entstehen. In vielen Geschäften und Restaurants ist auch Kartenzahlung möglich.

Das Danzig früher einmal deutsch war, merkten wir in Bezug auf die Sprache erstaunlich wenig. Hin und wieder begegnete uns jemand, mit dem wir Deutsch sprechen konnten, doch das waren verhältnismäßig wenige Leute. Vor allem die jüngeren Einwohner sprechen fast durchweg nur Polnisch und oft noch Englisch. Auch in unserem Hotel verständigten wir uns mit unserem holprigen Englisch. Eine Ausnahme bilden die Kellner in vielen Restaurants der Innenstadt. Hier merkt man, dass die Mehrzahl der Touristen aus Deutschland kommt. Trotzdem, verständigt haben wir uns immer irgendwie, auch wenn Grundkenntnisse in der englischen Sprache bei einem Besuch in Danzig sicher von Vorteil sind.

Danzig

Ideal ist natürlich, wenn man Polnisch sprechen kann, doch das werden wohl nur die wenigsten können. Wir hatten versucht, zumindest die wichtigsten Worte und Sätze einmal zu sprechen, doch mit der für uns zungenbrecherischen Aussprache waren wir ziemlich gescheitert – vom Schreiben der in unseren Augen komplizierten Buchstabenkombinationen ganz abgesehen. Auch grammatikalisch ist die polnische Sprache ungewohnt, so werden die Sätze oft unterschiedlich gebildet, je nachdem, ob es sich bei dem Angesprochenen um einen Mann oder eine Frau handelt.

Überhaupt kommt dem Verhältnis Mann und Frau in Polen eine bedeutende Rolle zu. Kavalier sein ist hier viel mehr ausgeprägt als in Deutschland. Einer Frau nicht die Tür aufhalten oder aus dem Mantel helfen, das lässt einen sehr schnell in den Ruf eines Stoffels kommen. Selbst der Handkuss ist hier noch ziemlich aktuell, allerdings mehr bei der älteren Generation. Die Jüngeren sehen das alles viel gelassener und legerer. Ob das schade ist oder eher der modernen Zeit angepasst, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

An einige unausgesprochene Regeln sollte man sich in Danzig – und natürlich auch im restlichen Polen - auf jeden Fall halten. So ist es verpönt, unbekannte Leute gleich zu duzen. Andererseits ist es auch nicht angebracht, die Anrede Herr oder Frau mit dem Familiennamen zu verbinden. Möchte man es richtig machen, sagt man Herr/Frau und den Vornamen. FKK oder baden bzw. sonnen oben ohne ist zwar offiziell nicht verboten, doch damit eckt man garantiert stark an und fällt zumindest sehr unangenehm auf. Polen ist konservativ katholisch und das unbekleidete Zeigen in der Öffentlichkeit ist ein großer Fauxpas.

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