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Unterwegs in der Umgebung von Mahón

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Mahón und die Umgebung der Hauptstadt wird durch die Bucht mit dem Hafen beherrscht, doch es gibt hier auch noch andere Sehenswürdigkeiten und gute Badestrände. Einige Ortschaften in der Nähe der Hauptstadt sind es ebenfalls wert, hier einen Halt einzulegen und sich ausgiebig umzusehen. So hat man z.B. von Es Castell einen wunderbaren Ausblick auf Mahón und die vorgelagerten Inseln.

Gar nicht weit entfernt von Mahón befindet sich einer der Highlights Menorcas, der Naturpark Es Grau. Jeder, der etwas für Pflanzen, Tiere und die Natur allgemein übrig hat, kommt hier voll auf seine Kosten. Daneben lässt es sich an der Küste des Parks ausgezeichnet baden. Sowohl offizielle Badestrände als auch abgelegene Buchten laden zu einem Sprung ins angenehme Nass ein.

Fort Marlborough, ehemalige britische Festung

Fort Marlborough, einige Kilometer südöstlich von Mahón gelegen, zeigt deutlich die britische Geschichte Menorcas. Die Festung wurde von 1724 bis 1726 von den damals auf Menorca herrschenden Briten erbaut. Benannt wurde die Festung nach dem ersten Herzog von Marlborough, der 1722 verstorben war. Der Sinn des Forts bestand darin, zusammen mit dem Fort San Felipe die Einfahrt zur Bucht von Mahón und damit den Hafen zu schützen. Zweimal mussten sich die Anlagen bewähren, einmal wurden sie von den Franzosen und einmal von den Spaniern belagert. Im Jahre 1802 wurde das Fort an die Spanier übergeben.

Boote an der Cala Sant Esteve Bauten des Fort Marlborough

Das tief in die Erde eingelassene siebeneckige Fort lässt sich besichtigen. Die Mannschaftsräume der 65 Mann starken Besatzung, Kanonen, die Kasematten und der Innenhof, all das ist zu sehen und wird durch Videoprojektionen und Toninstallationen belebt. Vom höchsten Punkt der Festung hat man einen ausgezeichneten Blick hinüber zur Halbinsel La Mola. Leider kamen wir jedoch nur in den Genuss, Fort Marlborough von außen zu betrachten. Wegen Bauarbeiten war das Fort für Besucher geschlossen. Natürlich ist es sehr gut, wenn etwas für den Erhalt der Sehenswürdigkeiten getan wird. Wenn es aber einen selbst betrifft und man dadurch auf einen Besuch verzichten muss, ist das weniger schön.

Die Anfahrt zum Fort war gar nicht so leicht zu finden. Von Es Castell aus ist die Festung ausgeschildert, im letzten Abschnitt der Fahrt muss man sich jedoch auf sein gutes Gespür verlassen. In der Nähe des Forts ist ein Parkplatz, den man nutzen sollte. Von hier führt ein Fußweg in etwa 15 Minuten zur Festung. Zwar kann man die Straße weiter fahren, doch sind die Bewohner darüber nicht allzu sehr erfreut. Unabhängig vom Fort ist die Landschaft sehr zauberhaft, so an der Cala Sant Esteve, einem wunderbaren Strand.

Cala Llonga und Sa Mesquida

Die Cala Llonga ist eine kleinere Bucht in der großen des Hafens. Die malerisch gelegene Bucht ist hauptsächlich mit Privathäusern, aber auch mit zahlreichen Ferienappartements bebaut. Ideale Badestrände sind hier weniger zu finden, doch der eine oder andere Abschnitt lässt Baden durchaus zu. Besonders von der höher gelegenen Straße zur Festung La Mola bieten sich wunderbare Ausblicke auf die Bucht von Cala Llonga.

Die Cala Llonga

Geradezu ideal zum Baden ist jedoch der Strand von Sa Mesquida nordöstlich von Mahón, direkt am offenen Meer. Er ist in der Regel nicht überlaufen, vielleicht weil er für viele Touristen etwas abgelegen ist. Der Strand ist jedenfalls ausgezeichnet, breit und im weiteren Umkreis ohne Bebauung. An den Enden des Strandes gibt es einige Klippen, von denen man eine gute Übersicht über die nähere Umgebung hat. Am Ortseingang von Sa Mesquida findet man das Restaurant Cap Roig, ein kleiner Geheimtipp für alle, die frischen Fisch mögen. Man sitzt hier auch ausgezeichnet mit Blick über die Bucht von Sa Mesquida.

Es Castell, die ehemalige Garnisonsstadt

Es Castell, der Ort gleich östlich von Mahón, wurde von den Briten erschaffen. Der Platz am Südufer der Hafenbucht war schon in früher Zeit ob seiner strategischen Bedeutung begehrt. Im 16. Jahrhundert hatten die Spanier eine Ansiedlung in der Nähe der Festung San Felipe erbaut. Nachdem die Engländer die Insel erobert hatten, verlegten sie den Ort. Zwischenzeitlich hatten dann die Franzosen das Sagen auf Menorca, um danach wiederum von den Briten abgelöst zu werden.

Das Rathaus von Es Castell Das Militärmuseum

Diese wollten nun ihr Militär stärken und planten eine Garnisonsstadt mit dem Exerzierplatz als Mittelpunkt, zahlreichen Kasernen und stabsplanmäßig rechtwinkligen Straßen. Benannt wurde der Ort nun nach dem englischen König Georgetown. 1782 mussten sich die Briten aber von Menorca zurück ziehen, die Spanier nahmen die Insel endgültig in ihren Besitz. Die Stadt wurde umbenannt, doch für die Bewohner Menorcas hieß der Ort jedoch immer einfach Es Castell. Dieser Name ist heute der offizielle.

Blick vom Aussichtspunkt über die Hafenbucht

Am ehemaligen Exerzierplatz errichteten die Briten das Rathaus. Interessanterweise zogen unter den Arkaden des Innenhofs auch einige Metzger ein, was mit Blick auf den Exerzierplatz nicht einer gewissen Kuriosität entbehrt. Heute sind diese Geschäfte aber nicht mehr vorhanden. Dem Rathaus sieht man an, wem seine Entstehung zu verdanken ist, es wirkt überhaupt nicht spanisch. Das knallrote Gebäude mit dem typisch britischen Uhrturm wurde 1786 eingeweiht.

Auf der anderen Seite des Rathausplatzes befindet sich in einem der alten Kasernengebäude das Militärmuseum. Interessierte können hier die Räume der ehemaligen Kaserne kennen lernen. Außerdem gibt es allerlei zur Militärgeschichte Menorcas zu erfahren. Allerdings setzt das Geduld, etwas Glück und genaue Information voraus. Die Öffnungszeiten sind nämlich selbst für menorquinische Verhältnisse kurios. Geöffnet ist montags, donnerstags und am 1. Sonntag des Monats von 11.00 Uhr bis 13.00 Uhr.

Die schönste Sehenswürdigkeit von Es Castell ist unserer Ansicht nach jedoch der Aussichtspunkt. Geht man vom Rathaus in Richtung Meer, kommt man zu einer Stelle, an der man einen fantastischen Blick über die Hafenbucht und die verschiedenen Inseln hat. Bei entsprechendem Wetter sieht man bis Mahón. Wir konnten hier lange ausharren und den Booten und Ausflugsschiffen zuschauen.

Der Naturpark von Es Grau

Dem Naturpark S`Albufera des Grau verdankt Menorca seinen Status als UNESCO-Biosphären-Reservat. Wegen der einzigartigen Flora und Fauna wurde das Gelände um den Ort Es Grau 1995 unter besonderen Schutz gestellt und wurde so zum Kernstück des Biosphären-Reservats. Der Park verhinderte auch den touristischen Ausbau des Ortes, der schon auf dem Reißbrett geplant war. Sicher ein Glücksumstand, denn ansonsten würden in Es Grau und vielen anderen Orten der Insel Beton-Burgen die Ansicht prägen.

Die Lagune von S`Albufera Es Grau Hölzerne Stege durch den Naturparks

Wer fast unberührte Natur sucht und eine Fülle von Tieren und Pflanzen erleben möchte, für den ist der rund 1790 Hektar große Naturpark so etwas wie ein Garten Eden. Tausende von Wasser- und Zugvögeln brüten hier oder rasten auf dem Durchzug. Auch die selten gewordenen Greifvögel, wie Steinadler, Fischadler oder Roter Milan sind hier zu Hause. Daneben gibt es unzählige Enten, Fischreiher, Kormorane und viele mehr. Wenn man Glück hat, begegnet man einer der Landschildkröten oder sieht einen Marder oder Wildkaninchen. Andere Bewohner, wie z.B. der Siebenschläfer, sind auch im Park vorhanden – zu sehen sind sie aber praktisch nie.

Auch landschaftlich hat der Park einiges zu bieten. Da sind zuerst die Lagune und die Feuchtgebiete zu nennen, aber auch Kiefernwälder gibt es hier und natürlich Strandabschnitte, die zwischen felsiger Küste und Sandstrand abwechseln. Der Park ist im Vergleich zu anderen Naturparks relativ klein, aber immerhin der zweitgrößte der Balearen. Zudem ist er das größte Süßwassergebiet Menorcas.

Reiher im Naturpark Die Lagune von S`Albufera Es Grau Wie eine verwunschene Landschaft

Wir hätten hier mehrere Tage zubringen können, doch schließlich wollten wir noch mehr von Menorca sehen. So beschränkten wir uns auf einen ausgiebigen Spaziergang durch den Naturpark. Das weitläufige Wegenetz ermöglicht lange Wanderungen, wobei das Verlassen der Wege aus Naturschutzgründen aber nicht erlaubt ist. Auch andere Aktivitäten sind nicht gestattet. Besonders beeindruckte uns der Zugang zur Lagune, die durch einen schmalen Kanal vom Meer getrennt ist. Von der Brücke, die den Kanal La Gola überquert, hatten wir einen sehr guten Ausblick über die Lagune – die etwa 70 Hektar groß und bis 3 m tief ist - und die zahlreichen Wasservögel.

Im Naturpark gibt es drei ausgeschilderte Wanderrouten. Wir hatten unser Auto auf dem Parkplatz von Es Grau, der etwas außerhalb liegt, abgestellt. Von hier brauchten wir nur die Straße ca. 3 Minuten zurück zu laufen. Durch ein hölzernes Gattertor gelangten wir dann in den Park und kurz darauf an die Brücke über den Kanal.

Blick nach Es Grau Blick nach Es Grau

Von hier ging es entlang der Lagune auf hölzernen Stegen zum Mirador, dem Aussichtspunkt. Anschließend folgten wir weiter dem Pfad, der nun durch schattigen Kiefernwald bis zur Küste verläuft. Dieser Strandabschnitt ist wunderschön, es gibt einen sandigen Teil und viele kleine Felsen-Buchten, in denen man ungestört baden kann. Von hier hat man auch einen fantastischen Ausblick auf das andere Ufer mit dem kleine Ort Es Grau und den vor Anker liegenden Booten.

Es Grau selbst lohnt auch einen Besuch. Es ist zwar kein historisch gewachsener Ort, denn Anfang des 20. Jahrhunderts gründeten Einwohner Mahóns Es Grau als Ferien- und Freizeitdomizil. Trotzdem ist er nicht uninteressant, zumal es hier eine sehr schönen Sandstrand gibt. Ob der Namensgeber war, ist ungewiss, doch der Sand ist hellgrau. Von der Bar Es Grau hat man einen schönen Blick über die Bucht.

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