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Natur und Kultur in der Umgebung Madrids

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Je nach Jahreszeit und persönlichen Interessen mag ein Ausflug in die geschützte Kloster- und Schlossanlage El Escorial oder eine Wanderung im Gebirge reizvoller als eine Stadtbesichtigung erscheinen. Besonders wer sich nach einem ruhigen Tag ohne Massentouristen sehnt, wird bei einem Besuch des Gebirgteils La Pedriza oder des Stausees San Juan voll auf seine Kosten kommen."

Die Schloss- und Klosteranlage El Escorial Einzigartig auf der Welt: Das Gebirge der Pedriza Der Stausee San Juan - eine schöne Erfrischung









El Escorial - Kloster, Kirche und Schloss in einem

Die großzügige Schlossanlage El Escorial, die etwa 60 Kilometer von Madrid entfernt liegt, gehört zu den beliebtesten Tagesausflügen in der Umgebung der spanischen Hauptstadt. Die Anlage, in der Felipe II einen Teil seines Lebens verbrachte, umfasst zudem ein Kloster, eine Kirche, eine Schule, eine wertvolle Bibliothek und eine königliche Grabkammer.

Äußerlich fallen sofort die weit reichenden Dimensionen - das Gebäude des Escorials hat eine Grundfläche von 207 Meter x 162 Meter - sowie der nuechterne Baustil auf. Erbaut wurde der Escorial zwischen 1563 und 1584 von Juan Bautista de Toledo und Juan Bautista de Herrera.

Ein paar Kilometer von der Anlage entfernt befindet sich die Silla de Felipe II, ein Aussichtspunkt mit steinernem Sitz, von dem aus Felipe II die Bauarbeiten beobachtete. Die Silla de Felipe ist auch heute noch zu besichtigen, was man auf jeden Fall in den Besuch des Escorials mit einschließen sollte - die Aussicht ist es allemal wert.

Die Anlage

Das Innere des Escorials ist - wie sein äußeres Erscheinungsbild - eher karg eingerichtet. Die Gänge gleichen denen einer Burg, stabil und nüchtern, ohne stilistische Spielereien. Die gesamte Konstruktion sowie die zugehörigen Pläne sind übrigens im Museo de Arquitectura ersichtbar, welches auf den Sala de Tapices im Eingangsbereich folgt.

Die Südmauer des Escorials Eine Lage mit hervorragender Aussicht Eine Lage mit hervorragender Aussicht Eine Lage mit hervorragender Aussicht

In dem Museo de Pintura sind in mehreren Sälen verschiedene Gemälde ausgestellt, die in jedem Saal unterschiedliche Stilrichtungen zeigen. Im ersten Saal wird zum Beispiel das letzte Abendmahl dargestellt - in der Tat ein beliebtes Motiv. Dieses Gemälde von Michel Coxcie hebt sich jedoch insofern ab, dass die Gäste an einem kleinen und nicht wie sonst an einem großen Tisch sitzen. In anderen Bildern ist die Stimmung meist feierlich, in diesem wirkt sie bedrückt - so als ob alle bereits ahnen würden, was in naher Zukunft passieren wird.

In anderen Sälen zeigen die Bilder Stillleben der flämischen Malerei und italienische Malerei, die mit ihren dunklen Farbelementen und detailschwache Gesichter sehr düster wirkt. Im stilvollen Saal Obras maestras de colección (Meisterwerke der Sammlung) sind die Lieblingsgemälde von Felipe II ausgestellt. Fast alle Gemälde sind groß dimensioniert und sehr langgezogen, was mit der Darstellung verschiedener Ebenen von der Erde bis zum Himmel verknüpft wurde.

In der Grabkammer liegen die dort ruhenden Könige und Infanten - im spanischen Sprachgebrauch wurden damals die Prinzen und Prinzessinnen so betitelt - räumlich getrennt. Ich hatte keine bestimmten Vorstellungen von der Gruft, war dann aber doch erstaunt: Im Gegensatz zu manchen Raeumen, die mit ihren dunklen Möbeln und Böden düster wirkten, ist die kühl wirkende Gruft gefliest und durch die Farben Weiß und Dunkelblau dominiert - keine Gruft, wie man sie sich vorstellt. Die Kammer Panteones de los infantes wurde im Auftrag von Isabel II ab 1862 konstruiert und zeigt, wie viele Kinder damals jung gestorben sind. Aus Respekt vor den Ruhenden werden die Besucher ausdrücklich darauf hingewiesen, die Totenstille zu wahren.

Die Gestaltung der großen Bibliothek ist geschmackvoll mit goldenen Farbelementen und braunen Regalen aufeinander abgestimmt. Das Deckengemälde zeigt Engel und leicht bekleidete Menschen in verschiedenen Situationen, was einen unruhigen Eindruck macht. Gestaltet wurde es von Pellegrino Tibaldi, einem italienischen Künstler.

Weitere Informationen

Im Escorial kann man an Führungen in englischer, französischer und spanischer Sprache teilnehmen, die einen ausführlichen Einblick in die Räumlichkeiten bieten. Aber auch mit der "normalen" Eintrittskarte kann man die sehenswertesten Bereiche besichtigen, die meiner Meinung nach völlig ausreichen. Mittwochs ist der Eintritt für EU- Bürger frei, Studenten erhalten an anderen Tagen eine Ermäßigung.

Von der Metrostation Moncloa (L3, L6) fährt ein Bus zum Escorial; mit dem Zug fährt man von den Metrostationen Atocha (L1) oder Chamartín (L10) ab. Mit dem Auto wählt man die Straße N VI nach Villalba oder die N VI und die Landstraße C505; Ein paar Kilometer vom Escorial entfernt befindet sich das Valle de los Caídos (Tal der Gefallenen) mit seinem Denkmal, ein 150m hohes und 46m breites Granitkreuz, das sogar von dem Gebirge der Pedriza zur erkennen ist. Das Denkmal erinnert an die Gefallenen im spanischen Bürgerkrieg und dient gleichzeitig als Ruhestätte von Franco.

La Pedriza - ein Ort wie kein anderer

Langsam weicht die Dunkelheit der Morgendämmerung. Es ist noch sehr frisch, die Nacht im April war sehr kalt. Am Himmel sind die ersten Farbenspiele der aufgehenden Sonne zu erkennen - ein ergreifender Moment; Wir hören die ersten Vögel leise zwitschern, in der Ferne sind Bergziegen zu sehen; die Natur erwacht. Die Sonne wirft ihre Strahlen auf die Gebirgsfelsen. Der mächtige Yelmo - ein besonders bekannter, riesiger Felsen - wirkt mit seinen knapp 1700m Höhe noch eindrucksvoller als ohnehin schon bei Tag.

Wunderschön: Der Sonnenaufgang auf der Pedriza Der bekannte Yelmo-Felsen

Das Gebirge

Wir befinden uns im Gebirge La Pedriza, das ein Teil der Sierra Guadarrama ist. Die Pedriza befindet sich in der Gemeinde von Manzanares el Real, wo auch der Fluss Manzanares entspringt, der bis nach Madrid fließt.

Charakteristisch sind die unzähligen Felsbrocken verschiedenster Größen und Formen - Steine wie es sie wahrscheinlich auf keinem anderen Ort der Welt in diesen Größen und Formen gibt. Das Gebiet der Pedriza ist genau deswegen ein bekannter und sehr beliebter Ort zum Klettern, auch wenn die meist praktizierte Reibungskletterei auf den Granitfelsen gewöhnungsbedürftig ist. Aber auch zum Wandern ist die Pedriza einzigartig. Wichtig ist dabei allerdings, dass man auf den markierten Wegen bleibt, da man sich im Gebirge leicht verlaufen kann.

An der Berghütte Canto Cochino, die am Fuß des Ganzen liegt, kann man sich in zwei Bars stärken und erhält dort in der Nähe auch Informationen zu Wanderrouten. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass man die spanische Sprache beherrscht. Schriftliche Informationen kann man sich in dem Städtchen Manzanares el Real holen, das unterhalb der Pedriza liegt und das eine kleine Touristeninformationshütte besitzt.

Eine faszinierende Welt von Wäldern und Granitfelsen Eine faszinierende Welt von Wäldern und Granitfelsen Eine faszinierende Welt von Wäldern und Granitfelsen

Zur antizipatorischen Planung mag es jedoch empfehlenswerter sein, sich vorab zu informieren, da je nach Jahreszeit das Wetter wechselhaft sein kann und das Vorhaben eventuell erschwert. Der ideale Zeitraum zum Wandern und Klettern ist zwischen März/ April und Juni. Eine mögliche Route ist zum Beispiel eine etwa vierstündige Tour ausgehend von Canto Cochino in Richtung Yelmo und Collado dehesilla; Auf dem markierten Weg kommt man am Refugio Giner vorbei, eine Art Schutzhütte, von der aus man dann wieder zurück zum Ausgangspunkt läuft.

Ein etwas einfacherer und kürzerer Wanderweg von etwa drei Stunden beginnt bei Cacho de los muertos und führt zu collado del cabrón, charca verde und endet bei der Gaststätte Canto cochino.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Manzanares

Wer nach den Wanderungen noch etwas Kultur genießen möchte, kann im Zentrum von Manzanares die quadratische Burg am Ortseingang besuchen. Sie wurde im 15. Jahrhundert erbaut und Ende der 70er Jahre restauriert, bevor sie Besucher empfangen konnte. In einem kleinen Touristenführer von Manzanares findet man weitere Sehenswürdigkeiten, wie etwa die Kirche Nuestra Seņora de Las Nieves ("Unsere Frau des Schnees") aus dem 15. Jahrhundert, das Museo Etnológico y Arqueológico ("Museum der Etnik und Archäologie") oder die Wallfahrtskapelle Ermita de la Peņa Sacra ("Wallfahrtskapelle des heiligen Bergs"). Ich habe diese Sehenswürdigkeiten nie besucht, für manch einen mögen sie jedoch interessant sein.

Weitere Informationen

Die Pedriza liegt etwa 30 Minuten zu Fuß von Manzanares El Real, das mit dem Auto oder Bus hervorragend zu erreichen ist. Mit dem Auto nimmt man von Madrid aus die Autobahnen M-607, M-609 und M-608 bis Manzanares El Real. Man fährt durch Manzanares durch und biegt nach rechts in die Avenida de La Pedriza ein, die beim Campingplatz El Tranco endet. Dort kann man das Auto parken und marschiert los.

Mit dem Bus muss man in der Hauptstraße von Manzanares aussteigen (gegenüber des Supermarkts Eroski). Dort befindet sich übrigens auch die kleine Touristeninformation, die nicht nur über die Sehenswürdigkeiten, sondern auch über die Buszeiten Bescheid weiß. Der Bus fährt von der Metrostation Plaza de Castilla (L10) ab und Richtung Manzanares El Real.

Weitere Ausflüge

Je nachdem wie viel Zeit man für einen Besuch von Madrid und der Umgebung mitbringt, mögen auch kleinere Ausflugsziele reizvoll erscheinen, wie zum Beispiel die drei folgenden Orte.

Der Palast von Aranjuez Stilvolle Brunnen

Aranjuez

Aranjuez befindet sich etwa 47 km südlich von Madrid und ist mit einer Cercanía ab Atocha (L1) zügig zu erreichen. In Aranjuez wird schnell klar, dass es sich um die frühere Sommerresidenz der Könige handelt: Nicht nur der Palast, auch die Alleen, Brücken und vor allem die großzügig angelegten Gärten von Aranjuez zeigen die ehemalige Bedeutung der kleinen Stadt.

Alcalá de Henares

Alcalá de Henares wird augenblicklich mit der Universität Colegio Mayor de San Ildefonso der historischen Stadt in Verbindung gebracht; Gegründet wurde die herausragende Universität im Jahr 1498, die im Jahr 1836 nach Madrid und 1973 wieder zurück nach Alcalá de Henares verlegt wurde. Berühmt ist Alcalá de Henares außerdem noch für Miguel de Cervantes, dessen "Don Quijote" eines seiner berühmtesten Literaturstücke ist. Dem berühmten Schriftsteller zu Ehren wurde das Museo Casa de Cervantes errichtet, in dem viele Erinnerungsstücke ausgestellt sind.

Stausee San Juan

Der Stausee San Juan - sehr idyllisch und bei wenig Betrieb noch viel schöner Der Stausee San Juan - sehr idyllisch und bei wenig Betrieb noch viel schöner

An heißen Tagen ist ein Ausflug zum See eine der schönsten Möglichkeiten, den Tag zu verbringen - dies sehen die Madrilenen auch so, die den Stausee San Juan als beliebtes Ausflugsziel sehen. Er liegt in der Nähe des Städtchens San Martín de Valdeiglesias, etwa 70 Kilometer von Madrid entfernt und bietet die Option zu einem herrlich entspannten Tag: Nicht nur schwimmen, sondern besonders empfehlenswert ist eine Kayak-Tour auf dem See. Zur Stärkung kann man eine hervorragende Paella genießen, die man allerdings vorzeitig im kleinen Restaurant in der Nähe auf eine bestimmte Uhrzeit bestellen muss.

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