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Kirchen und Kathedralen in Madrid

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In Madrid ist der Einfluss der katholischen Religion auch heute noch deutlich spürbar; Wenn auch viele junge Leute nicht mehr regelmaeßig die Messe besuchen, werden in vielen Kirchen bis zu drei Mal täglich kurze Gottesdienste abgehalten. Wer nicht gerade unter Zeitdruck steht, sollte ruhig einmal die Gelegenheit nutzen, einen spanischen Gottesdienst zu besuchen.

Die Iglesia San Andrés Gut versteckt: Die Iglesia San Miguel Die Catedral Nuestra Seņora De La Almudena

Die Kirchen sind meistens morgens und abends etwa eine Stunde vor Gottesdienstbeginn geöffnet, was man zu einer kurzen Besichtigung nutzen sollte. Wie in allen Kirchen verstehen sich respektvolles Verhalten und angemessene Kleidung von selbst. Auch wenn man es oft unterschätzt - die Reaktion der Einheimischen auf die Anpassung der Besucher ist sehr positiv.

Der folgende Überblick über die Kirchen im Zentrum, die man problemlos zu Fuß erreicht, stellt nur eine Auswahl der zahlreichen Kirchen Madrids dar. Wer sich nur ein paar Bauten herauspicken möchte, dem empfehle ich allen voran die Catedral Nuestra Seņora De La Almudena, die Iglesia San Miguel und die Iglesia San Andrés.

Catedral Nuestra Seņora De La Almudena

Mächtig ragt die Kathedrale Madrids empor, die nach der Schutzheiligen Almudena benannt ist. In der Nähe der Metrostation Opera (L2, L5), neben dem Palacio Real gelegen kann man sie nicht verfehlen, ist sie doch mit dem Palast eine der wichtigsten Attraktionen für Madrids Besucher.

Das morgendliche Sonnenlicht lässt die Kathedrale erstrahlen. Das morgendliche Sonnenlicht lässt die Kathedrale erstrahlen. Abendstimmung Hohe Bögen: Charakteristisch für die (Neu-)Gotik Eine kleine Seitenkapelle

Im Gegensatz zu den meisten Kirchen der Stadt wurde sie relativ spät gebaut; der Bau setzte im 19. Jahrhundert ein und endete 1993. Viele Madrilenen reagierten sehr skeptisch, als die Catedral Ntra. Sra. De La Almudena nach langer Zeit fertig konstruiert war und gingen weiterhin lieber in "ihre alte" Kirche zum Gottesdienst. Seit der Trauung von Prinz Felipe und Letizia wurde die Kathedrale jedoch immer mehr akzeptiert; trotzdem zieht die neugotische Konstruktion hauptsächlich Touristen an.

Die zwei Türme, die dem Palacio Real zugewandt sind, wirken im Vergleich zur restlichen Gestalt überaus schmal. Wer barocke Kirchen zu seinen Lieblingsbauten zählt, wird von der Almudena wahrscheinlich enttäuscht sein: Gotische Elemente wie die typischen Spitzbögen sowie die unbeschreibliche Höhe setzen Akzente; ansonsten ist der Stil der Kathedrale sehr schlicht, was ihr allerdings eine überaus elegante Note verleiht. Die hellgrauen Farben dominieren und verstärken den Effekt. Man findet viele Seitenkapellen mit Altären und Gemälden; Auffallend dabei sind die Widmungen der Jungfrau Maria und dem Tode Christi. Hin und wieder ertönt leise Orgel- oder Klaviermusik, was trotz zahlreichen Besuchern zur Besinnung einlädt.

Colegiata de San Isidro

Die Colegiata de San Isidro

Die Colegiata de San Isidro wurde bereits im 17. Jahrhundert erbaut und war vor der Catedral Ntra. Sra. De La Almudena die Kathedrale Madrids. Sie befindet sich in der Calle de Toledo, von der Metro La Latina (L5) in Richtung Plaza Mayor. Zwischen anderen Bauten gelegen und relativ unauffällig von außen ist sie von innen ein barockes Kunstwerk, an dessen Ausstattung keinesfalls gespart wurde. Die goldene Dekoration wirkt - genauso wie die restliche Gestaltung - wenig religiös sondern mehr kunstvoll. Die wenigen Kirchenstatuen verstärken den Eindruck.

Wenn auch die Kunstschätze des Inneren einen Brand aus dem spanischen Bürgerkrieg nicht überlebten, die Bedeutung der Stiftskirche blieb: In ihr ruht San Isidro, der Schutzpatron Madrids. Seine sterblichen Überreste werden am 15. Mai jeden Jahres in einer Prozession durch die Straßen getragen.

Iglesia Sta. María

Die Fassade der Iglesia Sta. María

Bei der Calle Mayor (Metro Sol (L1, L2, L3)) gelegen wirkt die Iglesia Santa María im Gegensatz zu anderen barocken Kirchen nicht überladen, sondern im Gegenteil sehr stilvoll. Der Hauptaltar bildet mit zwei mächtigen Säulen und einer dunklen braun-roten Tönung einen interessanten Kontrast zur Goldverkleidung. Über dem Altar ist ein langes Altarbild zu sehen. Schön gestaltet sind zwei Engel, die über allem schwebend betend zur Mitte blicken: Zu einer Wolke mit goldenen Sonnenstrahlen und einer Taube, die Gott symbolisiert. Sehr ansehnlich gestaltet ist die symmetrische Kuppel.

Im Inneren der Kirche sind mehrere kleine, goldene Altäre zu sehen. Auffallend ist die Dekoration mit kleinen Engeln und Kindern, die vereinzelt auch dunkelhäutig sind - eine Gestaltung, die ich in noch keiner einzigen Kirche zuvor gesehen habe, die mir aber persönlich sehr gut gefallen hat; Eine Gestaltung, die wie keine andere Kirche die Zugehörigkeit aller Menschen zu Gott, egal ob hell oder dunkel, ausdrückt.

Iglesia San Gines

Die Iglesia San Gines in der Calle Arenal Der spitze Turm der Kirche, Sicht von hinten Der Eingang der Kirche

Die Iglesia San Gines befindet sich in der "Shoppingmeile" Calle Arenal, in der Nähe der Metrostation Sol (L1, L2, L3). Ihr Eingang wirkt fast abendländisch und wenig katholisch. Der restliche Bau, insbesondere der Turm und das Baumaterial bestätigen den Mudejar- Stil. Der Innenraum ist recht schlicht, aber hell und sehr schön gestaltet: Dezente Leuchter, der Altar mit dunklen Säulen und ein großes Altarbild prägen den Raum.

Aufgrund von Zerstörungen im Bürgerkrieg waren mehrere Renovierungen von Nöten, was möglicherweise auch die Dekoration erklärt, die von manch anderen madrilenischen Kirchen stark abweicht.

Iglesia Santiago

Wirkt recht quadratisch von außen: Die Kirche Santiago

Die Iglesia Santiago befindet sich auf der Plaza Santiago bei der Metro Opera (L2, L5) und wirkt von außen sowie von innen großzügig gestaltet. Die typische, symmetrische Anordnung der Seitenkapellen ist auch hier zu finden. Der Hauptaltar ist mit viel Gold geschmueckt; die begleitenden Säulen erinnern stark an die Antike. Über dem Altar ist in einem großen Gemälde ein Reiter mit Schwert zu sehen, der kriegerisch und doch heilig wirkt. Vor der Kuppel mit dem Hauptaltar sind einige Stühle zum Niederknien zu sehen, die mit einem ritterähnlichen Kreuz dekoriert sind und etwas an die Gestaltung der Iglesia Santa Cruz denken lassen.

In Vitrinen sind kleine Statuen zu sehen, die symmetrisch angeordnet sind und welche die Blicke auf sich ziehen. Besonders auffallend ist die heilige Maria mit einem grünen Stoffkleid.

Iglesia San Nicolás

Die Iglesia San Nicolás

Klein und unauffällig befindet sich die Iglesia San Nicolás in der Naehe der Kathedrale Almudena bei der Metro Opera (L2, L5), in der Calle J. Herrera. Ebenso bescheiden ist ihre Einrichtung, was sie jedoch überaus heimisch wirken und eine einzigartige Ruhe ausstrahlen lässt.

Die Gemälde und Statuen setzen Akzente. Die relativ niedrigen Bögen und die hellgelben Wände verstärken die einladende Atmosphäre: die Verlorenheit, die manch einer in überladenen Kirchen verspürt, kommt hier keinen einzigen Moment in den Sinn.

Iglesia San Miguel

Die Fassade der Iglesia San Miguel

Die barocke Pontifikalkirche San Miguel in der Parallelstraße zur Calle de Toledo (Metro La Latina (L5) oder Sol (L1, L2, L3)) wurde im 18. Jahrhundert von dem Italiener Santiago Bonavia erbaut, was sich in dem Baustil widerspiegelt, wird sie doch häufig als "kunstvoll" oder "zierlich" beschrieben. Bemerkenswert ist bei der Kirche die Fassade, die in einem Halbkreis mit den zwei seitlichen Glockentürmchen hervorragt.

Das Innere der Kirche ist mit vielen Skulpturen und Fresken gestaltet, bei der die Brüder Velázquez beteiligt waren. Die Kuppel zeigt ein Himmelsbild, die Seitenkapellen des einschiffigen Innenraums besitzen kleine Altäre mit Skulpturen. Die Farbgestaltung ist überaus geschmackvoll in weißem Granit und Gold, während die Kuppel eine weiß-blaue Farbkombination aufweist. Besonders beeindruckend ist das Altarbild: Dargestellt ist eine Kriegsszene, in der auch Engel zu sehen sind. Über dem Gemälde wurde in einem Lorbeerkranz ein Abbild Gottes angebracht, der mit Engeln dem Geschehen im Gemälde zuzuschauen scheint.

Kirche Santa Cruz

Die Iglesia Santa Cruz befindet sich neben dem Palacio Santa Cruz, in der Nähe der Plaza Mayor und der Metrostation Sol (L1, L2, L3). Merkwürdigerweise war das heutige Außenministerium des Palacio Santa Cruz bis 1901 das wichtigste Gefängnis der Stadt. Bereits im Mittelalter mussten viele Inhaftierte für ihre Taten mit dem Leben büßen - Ereignisse, die auf der Plaza Mayor unter großen Menschenmengen stattfanden.

Der Eingang der Kirche Santa Cruz

Auch die etwa 60m hohe Kirche wirkt im Gegensatz zu nahezu allen anderen Kirchen leicht bedrohlich. Die Säulen im Inneren der Kirche "Heiliges Kreuz" erinnern mit ihrer Höhe und Farbe an die Kathedrale der heiligen Almudena. Der Stil der Iglesia Santa Cruz ist jedoch stärker an den gotischen Baustil orientiert, was sich in der Symmetrie, Spitzbögen und den Kirchenfenstern oberhalb der Bögen bemerkbar macht. Die Seitenkapellen sind mit Gittern abgetrennt, die spitze, goldene Dolche haben.

Die Formen der Kreuze und die Gestaltung der Goldverkleidungen machen einen kriegerischen Eindruck, was durch die Wandteppiche der Seitenkapellen verstärkt wird. Der Hauptaltar und die Jungfrau Maria sind sehr erhaben und mächtig dargestellt, ebenso wie die Orgel. Die ganze Gestaltung der Kirche verleitet zu dem Gedanken, dass das Religionsverständnis in der Bauzeit vollkommen strikt gewesen sein muss.

Iglesia San Andrés

Eine wunderschöne Kirche, deren Besuch man keinesfalls verpassen sollte, ist die Iglesia San Andrés auf der Plaza San Andrés im Viertel La Latina, nach dem die Metrostation der Linie 5 benannt ist. Von außen bietet sie mit den Säulen, Türmchen und Backstein ein schönes, wenn auch kaum außergewöhnliches Erscheinungsbild. Von innen jedoch ergibt sich ein doch sehr ungewöhnlicher Anblick: Die Hauptkapelle hebt sich mit der grau-goldenen Verkleidung von dem Rest der Kirche kontrastvoll ab. Jener ist durch grau-weißen Marmor und terracottafarbene Wände charakterisiert. Die relativ schlichte Gestaltung mit Pflanzen, Kerzen und einzelnen Gemälden lässt den Bereich sehr wohnhaft und heimisch wirken.

Wirkt mächtig: Die Iglesia San Andrés

Der Hauptaltar in der Hauptkapelle ist von zwei Seitenkapellen und einer Kuppel umgeben, die mit ihrer kunstvollen Verzierung mit Engeln, Früchten und Pflanzen fast überladen wirkt. Im hinteren Teil des Kirchenschiffs befinden sich kleinere Kapellen, in denen die täglichen, kleineren Gottesdienste abgehalten werden. Sie sind schlichter, jedoch auch mit einem kunstvollen Hochaltar ausgestattet.

Die ganze Kirche ist sehr hoch gebaut und weist hohe Bögen auf. Vor der Hauptkuppel stehen sich zwei Statuen von Jesus und Maria gegenüber, die mit ihren Stoffkleidern authentisch und edel wirken. Beide Statuen sind von Leid gekennzeichnet; beim genaueren Hinblicken erkennt man die Inschriften "María - Nuestra seņora de los dolores" (Maria - Unsere Frau der Schmerzen) und "Jesús - Nuestro seņor de la paciencia" (Jesus - Unser Herr der Geduld).

Iglesia San Pedro

Der Turm der Kirche Gegen Mittag dagegen füllen sich die Plätze schnell Morgens sind die Plätze in den Bars der Umgebung der Kirche noch unbesetzt

Auch in dem Viertel der Latina, in der Nähe der Calle de Segovia gelegen ist die Iglesia San Pedro - eine Kirche, in der ich zum ersten Mal Ventilatoren gesehen habe. Auffallend sind die weiten Bögen und der dunkle Hauptbogen am Altar, dessen dunkle Farben im Kontrast zum hellen Rest der Kirche stehen. Die Statue der Maria unter einer Art Säulenhaus wirkt fast antik und ist mit Kerzen beleuchtet; das Altarbild ist bei normalem Tageslicht kaum zu erkennen - zu klein sind die Fenster über den Bögen.

Auch hier sind kleine Seitenkapellen zu finden. Die Umgebung der Kirche, besonders um die Calle de Segovia ist wunderschön und auf jeden Fall sehenswert.

Real Basílica de San Francisco El Grande

Die Real Basílica de San Francisco el Grande in der Calle de Bailén, ein paar Minuten von der Metrostation La Latina entfernt, gehört sowohl von außen als auch von innen zu den Bauten Madrids, die beeindrucken und manch einen mit der Pracht "erschlagen".

Die Türme der Basílica bei Nacht Die Türme der Basílica de San Francisco el Grande

Das Innere der Basílica ist durch Seitenkapellen, eine mächtige Kuppel charakterisiert. Bei der Gestaltung dominieren die Farbe Gold und Gemälde: Besonders häufig zu sehen sind Kunstwerke von Goya, Velásquez und Zurbarán.

Der Bau der Basílica begann im Jahre 1761 nach den Plänen des Franziskaners Francisco de las Cabezas. Der Bau stellte besonders aufgrund der Kuppel eine Herausforderung dar, so dass der bekannte Architekt Francisco Sabatini eine wichtige Rolle einnahm: die Koordinierung und Leitung des Baus. Im Jahr 1785 wurde die klassizistische Basílica schließlich fertig gestellt und knapp 100 Jahre danach zum Panteón Nacional erklärt. Unter anderem ruhen dort die Architekten Juan de Villanueva und Ventura Rodríguez.

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