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Persönlichkeiten der Stadt Köln

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Der „Alte vom Rhein“, der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, war als Persönlichkeit weltweit eine Größe, nicht zuletzt wegen seines Ablehnens des Nationalsozialismus. Ganz gleich, wie man zu seinem politischen Wirken steht, er gehört auf jeden Fall zu den bekanntesten und berühmtesten Kölner Persönlichkeiten. Davon gibt es eine ganze Reihe, nicht nur Politiker sondern auch Schrftsteller wie Heinrich Böll und Künstler wie Willy Millowitsch, wobei letzterer auf eine ganze „Dynastie“ verweisen kann. Für die Kölner selbst zählen mit Sicherheit auch die bekannten Köpfe der „fünften Jahreszeit“ - des Kölner Karnevals - dazu, deren Büttenreden für einen echten Kölner eine Offenbarung sind. In einigen anderen Gegenden wird man das eher mit Staunen und einem Schmunzeln sehen.

Robert Blum

Der Politiker und Schriftsteller Robert Blum wirkte vorrangig in Sachsen. Geboren wurde er jedoch 1807 als Sohn eines Böttchers in Köln. Nach dem Besuch einer Jesuitenschule und Lehren als Goldschmied und Gürtler wurde er in seiner Heimatstadt Theaterdiener. Als der Schauspieldirektor Ringelhardt 1830 nach Leipzig ging, um dort das Stadttheater zu übernehmen, folgte ihm Robert Blum. In Leipzig war er Kassierer im Theater und Begründer seiner Buchhandlung Robert Blum & Co.

Köln

Robert Blum wurde immer aktiver in der Politik, als politischer Schriftsteller und Redner auf Versammlungen wurde sein Name immer bekannter. Im Jahre 1848 wurde er nach Zwickau gerufen, wo er auch das Ehrenbürgerrecht erhielt. Als Abgeordneter der Stadt Zwickau wurde er in das Frankfurter Vorparlament gewählt und zum Führer der Linken in der Frankfurter Nationalversammlung.

Im Herbst des unruhigen Jahres 1848 beteiligte sich Robert Blum an einem Volksaufstand in Wien, der jedoch niedergeschlagen wurde. Man verhaftete Blum und obwohl er als Abgeordneter eigentlich Immunität genoss, wurde er von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 9. November 1848 durch Erschießen vollstreckt.

Konrad Adenauer

Knapp 20 Jahre der Bundesrepublik Deutschland wurden sehr stark vom ersten Kanzler, Konrad Adenauer, geprägt. Der „Alte vom Rhein“ war schon stolze 73 Jahre alt, als er dieses Amt antrat und 87, als er es aufgab. Diese Zeit ließ ihn weltweit bekannt werden, doch schon vorher hatte er ein sehr bewegtes Leben.

Konrad Adenauer war echter Kölner, was man zeitlebens an seinem Dialekt erkannte. Geboren wurde er im Januar 1876 als Sohn eines streng katholischen Kanzleirats, der sich aus einfachen Verhältnissen hochgearbeitet hatte. Der Vater legte viel Wert darauf, dass seine Kinder – Konrad hatte vier Geschwister – in seine Fußstapfen treten. Trotz seines Beamtenstatus war er jedoch keineswegs wohlhabend, und so war Konrad auf ein Stipendium der Stadt angewiesen. Er legte sein Staatsexamen ab, doch nicht gerade ein glänzendes, bestanden wurde es mit „Ausreichend“.

Köln

Seine Heirat 1904 mit Emma Weyer öffnete ihm die Türen zur angesehenen Kölner Bürgerschaft, denn Emnmas Verwandte zählten zu den wohlhabendsten und bedeutendsten Familien der Domstadt. Die Redegewandtheit Konrad Adenauers ließ ihn schnell in seiner Partei, der Zentrumspartei, und im Beruf vorwärtskommen. Sein Ehrgeiz und die guten Verbindungen – der Kölner Oberbürgermeister Max Wallraf war ein Onkel seiner Frau – halfen dabei sehr.

Nach dem Weggang Wallrafs nach Berlin wurde Adenauer mit 41 Jahren der jüngste und einer der bestbezahlten Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt. Privat war ihm jedoch das Glück zu dieser Zeit weniger hold. Zuerst starb 1916 seine Frau und 1917 hatte er einen sehr schweren Autounfall, der sein Gesicht stark in Mitleidenschaft zog und dem er seine sehr markanten und unverwechselbaren Gesichtszüge „zu verdanken“ hatte.

Mit seiner zweiten Frau Auguste, die er 1919 heiratete, hatte er fünf Kinder. „Gussi“, wie er sie liebevoll nannte, erlebte seine wohl größte Zeit als Bundeskanzler nicht, sie starb 1948. In seiner Partei stieg er weiter nach oben, doch den Vorschlag seiner Parteifreunde, als Reichskanzler zu kandidieren, lehnte er ab. Als streng gläubiger Katholik stand er den Nationalsozialisten ablehnend gegenüber und weigerte sich 1933, Adolf Hitler zu empfangen. Im März des gleichen Jahres floh er mit seiner Familie aus Köln. Wegen seiner unbestreitbaren Leistungen als Oberbürgermeister ließen ihn die Nazis jedoch ziemlich in Ruhe und so konnte er sich seinen Hobbys, der Gärtnerei und dem Ausknobeln von Erfindungen, widmen.

Nach dem 2. Weltkrieg setzten ihn die Alliierten wieder als Oberbürgermeister Kölns ein und Adenauer wurde eines der Gründungsmitglieder der CDU sowie ihr erster Vorsitzender. Im August 1949 ging Adenauer als Sieger aus den ersten Bundestagswahlen der neu gegründeten Republik hervor und wurde mit stolzen 73 Jahren deren erster Kanzler – mit einer Stimme Vorsprung. Hartnäckig hielt sich dabei das Gerücht, dass dies seine eigene Stimme war.

Mit Adenauer als Kanzler schloss sich die junge Republik eng an die westlichen Staaten an und wurde Mitglied in der NATO. Adenauer hatte ohne Zweifel große Verdienste als Politiker, aber auch Irrtümer und unpopuläre Entscheidungen zu verantworten. Sein berühmter Satz „Kinder kriegen die Leute immer“ gab seine Meinung zum von ihm geforderten Rentensystem kund. Leider hielten sie die Menschen nicht ausreichend daran, so dass es heute die bekannten Probleme mit dem Rentensystem gibt. Zu seinen Verdiensten zählte auf jeden Fall die Rückholung der letzten Kriegsgefangenen 1955 aus der Sowjetunion, die Aussöhnung mit Israel und die Normalisierung der Deutsch-Französischen Beziehungen.

Seine Beliebtheit beim Volk war relativ groß, doch die Spiegel-Affäre war letztendlich der Anstoß zu seinem Rücktritt 1963. Da war Adenauer 87 Jahre, ein Alter, in dem viele Andere schon lange in Rente sind. Bis 1966 blieb er Vorsitzender der CDU. Am 19. April 1967 verstarb Konrad Adenauer im Alter von 91 Jahren.Ein Denkmal am Neumarkt erinnert in Köln an ihn.

Willy Millowitsch

Wer kennt nicht das Lied „Schnaps, das war sein letztes Wort...“? Weniger bekannt ist, dass es von Willy Millowitsch stammt, dem Volksschauspieler und bekanntesten Gesicht einer Kölner Schauspielerdynastie. Durch die Fernsehübertragungen von Volksstücken aus dem Millowitsch-Theater wurde der Mime in ganz Deutschland und darüber hinaus berühmt. Auch Rollen in Filmen und Fernsehspielen ließen das Kölner Original zu einem der bekanntesten Gesichter werden.

Köln Köln

Geboren wurde Willy Millowitsch 1909 in Köln. Die Schauspieler-Gene hatte er praktisch im Blut. Schon mit 13 Jahren stand er auf der Bühne des Volkstheaters, das seinem Vater gehörte und dessen Leitung er 1940 übernahm. Mit seiner Frau Gerda Feldhoff , die er 1946 heiratete, hatte er vier Kinder, 2 Söhne und 2 Töchter. Peter und Mariele Millowitsch gehören inzwischen auch zur ersten Garde der deutschen Schauspieler.

Mit dem Theater ging es indessen immer weiter bergauf. Willy Millowitsch übernahm sowohl die Intendanz als auch die Regie sowie den Part des Hauptdarstellers. Die richtige Berühmtheit erlangte er jedoch mit dem Fernsehen, das seit 1953 die Stücke des „Millowitsch-Theaters“ übertrug. Zahlreiche Rollen in Kinofilmen, in Fernsehspielen und in Hörspielen im Radio ließen ihn zum echten Volksschauspieler werden.

In den 60er Jahren landete er mit seinem Titel „Schnaps, das war sein letztes Wort“ einen richtigen Knüller. Mehr als 900.000 mal verkaufte sich das Lied. Seine Verdienste würdigte die Stadt Köln 1989 mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft und 1994 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Zwei Jahre später übergab er die Leitung des Theaters an seinen Sohn Peter. Am 20. September 1999 verstarb Willy Millowitsch im hohen Alter von 90 Jahren in seiner Heimatstadt Köln.

Heinrich Böll

Köln kann sich rühmen, die Geburtsstadt eines der bekanntesten deutschen Nobelpreisträgers für Literatur zu sein. Heinrich Böll ist ohne Zweifel einer der meistgelesenen Schriftsteller Deutschlands. Die Zahl der Leute, die noch nie etwas von seinen berühmtesten Werken „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“, „Ansichten eines Clowns“ oder „Gruppenbild mit Dame“ gehört haben, hält sich in kleinen Grenzen.

Geboren wurde Heinrich Böll im Dezember 1917, im schlimmsten Hungerjahr des 1. Weltkrieges. Seine katholischen Eltern hielten nicht viel vom Kaiser und waren Kriegsgegner, eine Einstellung, die sicher den kleinen Heinrich prägte. 1939 begann Böll ein Germanistikstudium, das er jedoch wegen des Zweiten Weltkrieges und seiner Einberufung bald unterbrechen musste.

Nach dem Krieg und der Gefangenschaft bei den Briten und Amerikanern nahm er sein abgebrochenes Studium wieder auf. Mit dem Erscheinen des ersten Buches „Der Zug war pünktlich“ startete er 1947 seine Karriere als Schriftsteller, die schon bald vom Erfolg geprägt war und ihm Preise einbrachte. Oft erinnerten seine Bücher an den Krieg mit seinen schlimmen Folgen oder übten Kritik an den Zuständen in der Bundesrepublik. Das brachte ihm viele Anfeindungen aber auch große Anerkennung ein.

Die Höhepunkte als Schriftsteller erlebte er mit der Verleihung des Nobelpreises für Literatur im Jahre 1972 und seiner Tätigkeit als Präsident des internationalen P.E.N.-Clubs von 1971 bis 1974. Im Alter von 68 Jahren verstarb Heinrich Böll 1985 nach einer langen Krankheit. Seine Bücher zählen jedoch nach wie vor zu den bekanntesten deutschsprachigen Werken.

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