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Rund um den Kölner Apellhofplatz

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Im Viertel rund um den Apelllhofplatz gibt es einige interessante Sehenswürdigkeiten, teilweise sogar noch aus der Römerzeit. Trotzdem ist diese Gegend kein bevorzugter Magnet für Touristen. Ob das an der etwas verruchten Vergangenheit liegt, möchten wir jedoch bezweifeln. Früher wohnten in einigen Straßen dieser Gegend Vertreter solcher etwas „anrüchigen“ Berufe wie Henker, Dirnen, Totengräber und Knochensammler. Verständlich, dass diese Ecke nicht zu den bevorzugten Vierteln Kölns gehörte. Heute trifft man diese Berufsstände allerdings nicht mehr an.

Am Apellhofplatz, an dem sich auch eine U-Bahnstation befindet, sind Zeugnisse aus der römischen Zeit zu bewundern. Die heutige Komödienstraße folgt dem Verlauf der ehemaligen römischen Nordmauer. Viel ist von dieser nicht mehr übrig, doch einige Reststücke sind bei genauem Hinsehen zu finden. Am markantesten ist sicher der sogenannte Römerbrunnen. Er stammt zwar nicht aus dieser Zeit, doch 1915 wurde er aus Material der antiken Stadtmauer errichtet. So sind einige Platten mit originalen römischen Reliefs zu sehen. Allerdings sind diese nicht mehr in gutem Zustand. Besonders fiel uns die Säule mit der Wölfin auf, die Remus und Romulus säugt. Das Original kannten wir aus Rom, hier in Köln steht eine Kopie dieses bekannten Motivs.

Das Zeughaus mit dem Kölner Stadtmuseum

Der für Köln ungewöhnliche Bau des Zeughauses fiel uns gleich ins Auge und erinnerte uns an das Holländische Viertel in Potsdam. Das ist wenig verwunderlich, denn das Kölner Zeughaus wurde im Stil der niederländischen Renaissance errichtet. Markant sind dabei die auffälligen Fenster und die Treppengiebel am langen und nicht sehr hohen Backsteinbau. Ein Renaissanceportal an der Nordseite des Gebäudes ist ebenfalls eine besonders kunstvolle Arbeit. Die Fundamente wurden teilweise.von der alten römischen Stadtmauer einbezogen.

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Erbaut wurde das Zeughaus von 1596 bis 1602 als Arsenal, das über die Jahrhunderte vom Militär des Römischen Reiches Deutscher Nation, von den Franzosen und schließlich von den Preußen genutzt wurde. Als das Rheinland entmilitarisiert wurde, nutzte man den Bau als Kölner Stadtmuseum. Im Jahre 1958 war die Eröffnung. Da die Museumsexponate aus römischer Zeit jedoch schon im Römisch-Germanischen Museum ausgestellt waren, beschränkte man sich für das Stadtmuseum auf die Epoche vom Mittellalter bis zur heutigen Zeit. Das ist einerseits schade, denn so fehlt ein wichtiger Teil der Kölner Stadtgeschichte – andererseits sind die römischen Funde im Römisch-Germanischen-Museum auch gut aufgehoben.

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Originell fanden wir den 20 m hohen Turm an der Westseite des Zeughauses, auf dem ein goldenes Auto thront. Nun kann man sich darüber streiten, zumal der Turm einer der letzten zwei Geschlechtertürme Kölns ist. Geschlechtertürme waren Verteidigungsbauten einflussreicher städtischer Familien im Frühmittelalter. Trotzdem, die Idee zum goldenen Auto ist zwar provokant aber auch wirklich originell. In der klassizistischen preußischen Wache neben dem Zeughaus veranstaltet das Museum öfter Sonderausstellungen.

Die romanische Basilika St. Gereon

Die Basilika St. Gereon gilt als wichtigster Kirchenbau Kölns, und das gleich aus verschiedenen Gründen. Der wohl wichtigste ist die Geschichte um den Namensgeber der Kirche, den Heiligen Gereon. Die ist zwar – wie so viele – wohl der Fantasie entsprungen und beinhaltete kaum Wahrheiten, doch interessant und spannend ist sie schon. Im 3. Jahrhundert hatten sich germanische Stämme gegen die Römer, die damals weite Gebiete der Gegend um Köln beherrschten, erhoben. Die Römer riefen Söldner aus den ägyptischen Provinzen zu Hilfe. Die Männer der Legion aus Theben mit ihrem Anführer Gereon waren jedoch schon Christen und so verweigerten sie die Opferungen vor den Kämpfen. Das ließen sich wiederum die Römer nicht gefallen, metzelten die Männer nieder und warfen die Leichen in einen Brunnen. Die Christen feierten sie als Märtyrer, sprachen Gereon postum heilig und erhoben ihn später zum Stadtpatron Kölns.

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In der Basilika St. Gereon steht die Blutsäule aus Granit. Sie gilt als Orakel, weil das Blut der Legionäre aus Theben auf sie gespritzt sein soll. Ein weiterer Grund für die Wichtigkeit St. Gereons ist, dass sie als älteste Kirche der Stadt gilt. Bereits im 4. Jahrhundert stand hier ein Kirchenbau, der ein noch älteres Mausoleum ersetzte. Auch dafür gibt es eine schöne Geschichte. Die Mutter Kaiser Konstantins höchstpersönlich soll für den Kirchenbau verantwortlich sein. Im 13. Jahrhundert wurde die 34 m hohe Zentralkuppel erbaut, was St. Gereon viele Jahre zum größten Kuppelbau nördlich der Alpen werden ließ.

Die Basilika steht neben einem kleinen Park, in dem man gut ausruhen kann und der auch eine Kostbarkeit zu bieten hat, eine neugotische Mariensäule aus dem Jahre 1858. Natürlich sollte man nicht auf die Besichtigung des Kircheninneren verzichten. Neben der schon erwähnten Blutsäule gibt es hier die Skulptur der Mondsichelmadonna aus dem 14. Jahrhundert, Reste der alten Wandbemalung, ein Fußbodenmosaik mit Geschichten aus dem Alten Testament und eine Marmor-Pietà zu sehen. Die Pietà erinnert an Werke von Michelangelo, ist jedoch viel jünger.

Die romanische Kirche St. Andreas

St. Andreas gehört zu den zwölf romanischen Kirchen der Kölner Innenstadt. Aber vielleicht sollte man besser sagen : gehörte, denn von der Ursprungskirche ist nicht mehr viel vorhanden. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Kirche umfassend umgebaut und erhielt so ein gotisches Aussehen. Dazu kamen in späteren Zeiten Veränderungen im Inneren. Das betrifft z.B. die Krypta, die nach 1945 eine moderne Decke bekam.

Ansonsten gibt es in der Kirche St. Andreas einige bemerkenswerte Kunstwerke. Dazu zählt der spätgotische Machabäerschrein, in dem die heiligen Knochen der Machabäer aus der Lombardei sein sollen. Eine Legende rankt sich um den Blutbrunnen aus dem 16. Jahrhundert. In diesen Brunnen aus Stein soll das Blut der heiligen Ursula und ihrer Mitstreiterinnen geflossen sein. Das dabei etwas nicht stimmen kann, ergibt sich schon aus den Jahreszahlen, denn zur Zeit des Brunnenbaus war die heilige Ursula schon lange tot.

Weitere Sehenswürdigkeiten um den Apellhofplatz

In manchen Reiseführern wird der Römerturm als markante Sehenswürdigkeit hervor gehoben. Wir waren ehrlich gesagt eher etwas enttäuscht. Der Turm ist mit Sicherheit ein architektonisch und geschichtlich wertvolles Denkmal, doch rein optisch gibt er unserer Ansicht nach relativ wenig her. Der Turm steht im Schatten eines großen Hauses unscheinbar am Ende der Zeughausstraße.

Im 2. und 3. Jahrhundert war er als nordwestlicher Eckturm Teil der insgesamt 19 Türme umfassenden Stadtmauer. Damals sah er sicher anders aus, denn der obere Teil des noch erhaltenen Turms entstand offensichtlich zu späterer Zeit nach einer Zerstörung des originalen Teils. Zu erkennen ist das an der unterschiedlichen Verzierung. Die besteht mit Hilfe verschiedener Steine aus einer mosaikartigen Verblendung mit Ornamenten.

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Der Turm hat eine sehr wechselhafte Geschichte hinter sich. Im 14. Jahrhundert kam er zum Kloster St. Klara und diente hier als Ort für die Abfallsammlung. Im 19. Jahrhundert diente er, zusammen mit einigen Anbauten, als Wohnhaus. Diese Anbauten entfernte man wieder, dafür erhielt der Turm im oberen Bereich Zinnen. Heute befindet sich der Römerturm im Privatbesitz, eine Besichtigung ist deshalb nur von der Straße aus möglich.

Der Westdeutsche Rundfunk, eine der größten Medienanstalten der ARD, hat seinen Sitz in Köln. In der Nähe des Apellhofplatzes fällt ein monumentaler blauer Bau auf, die WDR-Arkaden. An der Fassade hängt eine Riesenmaus, die an die bekannte „Sendung mit der Maus“ erinnert. Im Gebäude befinden sich die WDR Bibliothek, das Historische Archiv und der Datendienst. In den unteren Stockwerken der Arkaden können die Besucher in einer Vielzahl von Geschäften stöbern, wobei vor allem der Souvenirladen des WDR mit den Figuren der Maus und des Käpt`n Blaubär für die Fans interessant ist.

Dann gibt es noch Klingelpütz und Klüngelpütz. Das ist kein Rechtschreibfehler, es sind trotz der Namensähnlichkeit zwei verschiedene Sachen. Der Klüngelpütz ist ein Kabarett, der Klingelpütz ein Park nördlich des Apelllhofplatzes. Klingelpütz war ein volkstümlicher Kölner Begriff für das Gefängnis, das auf dem Gelände des jetzigen Parks stand. Ein Gedenkstein erinnert an die Opfer der Nationalsozialisten, die im ehemaligen Gefängnis hingerichtet wurden.

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