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Weitere Sehenswürdigkeiten in Florenz

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Auch in Florenz existieren einige Punkte, an denen sich die Sehenswürdigkeiten und damit die Besucher extrem konzentrieren. Dazu gehören z.B. die Piazza della Signoria und der Platz um den Dom Doch damit sind die Highlights der Stadt bei weitem nicht erschöpft, es gibt noch etliche weitere wichtige und auch berühmte Sehenswürdigkeiten, die z.T. etwas abseits liegen. Wobei dieses Abseits in Florenz lediglich bedeutet, dass einige Schritte zu laufen sind.

Einer dieser Punkte ist die Ponte Vecchio, die Alte Brücke, über den Arno. Es ist eine der wenigen bebauten und bewohnten Brücken und ein UNESCO-Weltkulturerbe. Auch ein kurzer Abstecher zu Santa Croce lohnt, einer Kirche, in der sich die Gräber zahlreicher berühmter Florentiner befinden. Schließlich steht in der Nähe des Bahnhofes die Kirche Santa Maria Novella, ein wunderschönes Gebäude mit einer in Florenz mehrmals anzutreffenden Fassade aus Carrara-Marmor.

Ponte Vecchio, die „Alte Brücke“

Brücken, auf denen Häuser standen und die bewohnt waren, gab es seit dem 13. Jahrhundert einige. Eine der berühmtesten war die Old London Bridge, die aber leider Vergangenheit ist. Doch auch heute sind noch einige zu finden, so die deutsche Krämerbrücke in Erfurt und die Rialtobrücke in Venedig. Zu diesen wundervollen Bauwerken zählt auch die Ponte Vecchio in Florenz, eines der wohl wichtigsten und meistbesuchten Wahrzeichen der Stadt.

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Als wir vor dieser Brücke standen, waren wir wieder einmal begeistert von den Leistungen der damaligen Baumeister. Hier, an der schmalsten Stelle des Arno, gab es schon zu Zeiten der Etrusker eine Furt. Anfang des 14. Jahrhunderts existierte hier eine Holzbrücke, die jedoch vom Hochwasser zerstört wurde. Deshalb baute man eine steinerne Brücke, die 1345 eingeweiht werden konnte. Auf der 84 Meter langen Segmentbogenbrücke wurden auf beiden Seiten Häuser gebaut, deren Eingänge zur Brückenmitte zeigen. An den Außenseiten der Brücke überragen einem Balkon ähnliche Anbauten auf Holzstützen die Häuser, eine unserer Ansicht nach großartige Errungenschaft der Baukunst.

Fast die gesamte Brücke ist mit den Häusern bebaut, lediglich in der Mitte der Ponte Vecchio gibt es auf der stomabwärtigen Seite drei Arkadenbögen, so dass man von dort sowohl in Richtung Osten als auch in Richtung Westen sehen kann. Auf der anderen Seite befindet sich ein freier Platz, auf dem ein Denkmal steht, nämlich das des Florentiner Bildhauers und Goldschmieds Benvenuto Cellini. Das ist allerdings jüngeren Datums.

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Die Wohnungen und Läden auf der Ponte Vecchio waren in der Anfangszeit von Metzgern und Gerbern besiedelt, die es auf diese Weise nah ans notwendige Wasser hatten. Ein Vergnügen war das jedoch für keinen, der die Brücke passierte oder in deren Nähe wohnte. Diese Gewerbe stanken praktisch „bis zum Himmel“. Vielleicht war dies auch einer der Gründe, warum Cosimo de Medici 1565 anordnete, einen überdachten Wandelgang zu bauen. In erster Linie ermöglichte er es den Herrschern jedoch, unbeobachtet vom einfachen Volk zwischen dem Palazzo Pitti und dem alten Palast, dem Palazzo Vecchio, zu wechseln. Nebenbei schützte dieser Gang auch vor den Wetterunbilden. Der Vasari-Korridor, der Corridoio Vasariano, wurde – wie der Name schon andeutet – von Giorgio Vasari erbaut, der für wichtige Gebäude in Rom und die Uffizien in Florenz verantwortlich war. Um keinen Platz zu opfern, errichtete er den Korridor über den Häusern der Brücke. In die Mitte, wo bis dahin ein freier Platz war, kamen die drei Arkadenbögen mit dem darüber verlaufenden Vasari-Korridor.

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An dem fürchterlichen Gestank änderte das jedoch nicht viel und so verfügte Großherzog Ferdinando I. 1593, dass die Gerber und Metzger die Brücke räumen mussten. Statt dessen wurden hier Goldschmiede und Juweliere angesiedelt. Die haben ihre Stellung bis heute nicht aufgegeben, auf der gesamten Ponte Vecchio reiht sich ein Juweliergeschäft ans andere. Die „Goldschätze“, die wir hier sahen, können sicher so mancher Frau schlaflose Nächte bereiten. Glücklicherweise lassen uns Gold und Geschmeide relativ kalt.

Die Ponte Vecchio selbst ist aber schon ein enormes Juwel, das wir fantastisch fanden und im Laufe unseres Florenz-Aufenthaltes mehrfach besuchten. Dabei hat jede Tageszeit ihre Reize, besonders schön ist die Brücke aber sicher am Abend, wenn sie beleuchtet wird. Ein Wermutstropfen sind jedoch die unvorstellbaren Menschenmengen, die so gut wie immer die Brücke bevölkern. Hier durchzukommen erfordert Nerven und oft auch Ellenbogen. Es lohnt aber trotzdem, den Blick auch einmal nach oben zu richten und die Dinge zu suchen, die nicht so offensichtlich sind. Wir entdeckten dabei eine historische Sonnenuhr, die auf den ersten Blick unscheinbar auf einem der Dächer stand.

Santa Croce und die berühmten Florentiner

Tief beeindruckt waren wir von der gewaltigen Franziskaner-Kirche Santa Croce, deren Besuch man unserer Meinung nach auf keinen Fall verpassen darf. Diese Kirche ist gewissermaßen der Friedhof der Elite von Florenz, hier befinden sich zahlreiche Grabmale, Monumente und Grabplatten der berühmtesten Florentiner, darunter Michelangelo, Galileo Galilei und Niccolò Machiavelli. Doch auch das Gebäude selbst, die Kapellen und der Klostergarten lohnen einen Besuch allemal.

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Zur Zeit ihrer Vollendung Ende des 13. Jahrhunderts galt Santa Croce als eine der größten christlichen Kirchen. Erbaut wurde sie im Auftrag der Stadt Florenz und von den Franziskanern genutzt, einem damals sehr geschätzten Orden. Allerdings zeigte sich die Kirche über lange Zeit ohne die für Florenz so typische Marmor-Fassade. Diese Fassade aus weißem und grünem Marmor im neogotischen Stil bekam sie erst Mitte des 19. Jahrhunderts. Einige Jahre vorher entstand der Glockenturm.

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Ebenfalls aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammt das Denkmal neben der Kirche. Es zeigt einen der berühmtesten Söhne der Stadt, den Dichter Dante Alighieri. Bis heute zählt seine „Göttliche Komödie“ zu den wichtigsten literarischen Werken. Dan Brown, der vor allem durch Thriller zu Verschwörungstheorien bekannt gewordene Autor, hat in seinem Buch „Inferno“ dieses Werk für eine spannende und faszinierende Geschichte zugrunde gelegt. Das Buch spielt an vielen bekannten Florentiner Orten. Wir fanden es genial, diese Handlungsorte mit den von uns besuchten in Florenz zu vergleichen.

Dante wurde wahrscheinlich im Mai oder Juni 1265 in Florenz geboren. Das Geburtshaus existiert heute nicht mehr, doch in der Nähe gibt es ein Dante-Museum. Dante Alighieri geriet allerdings um 1300 in politische Unruhen und wurde 1302 in Abwesenheit verurteilt. Sollte er nach Florenz zurück kommen, drohte ihm die Todesstrafe durch Verbrennen. Zeit seines Lebens sollte er nie in seine Heimatstadt zurückkehren, was ihn sehr belastete – zumal seine Frau in Florenz zurück blieb. Neben anderen Werken und Gedichten befasste er sich mit der Philosophie. Dante verstarb im September 1321 in Ravenna.

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Wie sollte es in Florenz anders sein, vor dem Besuch der Kirche heißt es erst einmal : In die Schlange stellen und warten. Als wir dann jedoch in die Kirche gelangten, war die Zeit des Wartens vergessen. Zu fantastisch war alles, was es hier zu sehen gab. Entlang der Wände der riesigen Kirchenhalle befindet sich ein Grabmonument neben dem anderen – jedes prachtvoll und mit einem berühmten Namen. Die meisten Besucher versammeln sich natürlich vor dem Grabmonument des großen Michelangelo. Er selbst hatte eine Pietà geschaffen, die sein Grab schmücken sollte. Doch die blieb unvollendet und so wurde der Künstler Giorgio Vasari beauftragt, einen Entwurf für das Grabmal des Universalgenies zu schaffen. Auf ihm sind eine Büste mit dem Porträt Michelangelos zu sehen, außerdem Personifikationen von Malerei, Architektur und Skulptur – alles Bereiche, mit denen sich Michelangelo u.a. beschäftigte.

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Sehr imposant ist auch das Grabmal für Galileo Galilei, mit dem sich eine Geschichte verbindet, in der die katholische Kirche in keinem guten Licht erscheint. Wegen seines Eintretens für das heliozentrische Weltbild des Nikolaus Kopernikus betrachtete ihn die katholische Kirche als abtrünnig und verweigerte ihm zunächst ein Begräbnis an exponierter Stelle von Santa Croce. Der tote Galilei wurde rund 100 Jahre lang hinter der Sakristei verborgen. Erst später erhielt er das Grabdenkmal im linken Längsschiff.

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Zu den weiteren imposanten Grabmalen gehören die des 1527 verstorbenen Niccolò Machiavelli, des Dichters und Philosophen Dante Aighieri, des Komponisten Gioacchino Rossini, des Humanisten Leonardo Bruni und vieler anderer. Allerdings sind nicht in jedem Grab auch menschliche Überreste, manche sind es auch Kenotaphen – Gräber ohne Tote, also „Ehrengräber“. In der Kirche befinden sich auf dem Boden auch zahlreiche Grabplatten.

Doch Santa Croce ist nicht nur wegen dieser Grabmale bedeutender Persönlichkeiten sehenswert, auch die Kirche selbst ist ein Kunstwerk. So sind hier wunderbare Fresken zu sehen, der offene bemalte Dachstuhl aus Holz, der Altar und viele wertvolle Gemälde. Eine ganze Reihe von Seitenkapellen begeisterte uns auch, eine war praktisch schöner als die andere. Am Schluss des Rundgangs gelangt man in den Garten mit zwei Kreuzgängen.

Die Kirche Santa Maria Novella

Kommt man am Bahnhof von Florenz an, weist das erste Sehenswürdigkeiten-Schild auf die Kirche Santa Maria Novella hin. Vom Bahnhof bis zur Kirche sind es nur wenige Meter. Santa Maria Novella erscheint gegen den Dom und gegen Santa Croce relativ klein, aber alle drei haben eine Besonderheit, die Fassade aus weißem und grünem Marmor. Das unterschiedet diese Florentiner Kirchen von den meisten katholischen Gotteshäusern.

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Auf dem Platz vor Santa Maria Novella stehen zwei Obelisken, die auf Schildkröten ruhen. Sie dienten ab 1563 als Wendepunkte für Wagenrennen, die von Cosimo de Medici auf dem Platz organisiert wurden. Santa Maria Novella selbst hatte eine kleine Vorgängerkirche, die Kapelle der heiligen Jungfrau von den Rebstöcken. Die wurde gewählt, weil in den Weinbergen vor der damaligen Stadt die Dominikaner 1221 die Kapelle erbauten. Ab 1278 entstand dann an diesem Platz die größte Klosteranlage von Florenz. Der gesamte Bau zog sich bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts hin. Die Kirche wurde 1458 mit der Fassade fertiggestellt, geweiht wurde sie jedoch schon 1420. Durch diese lange Bauzeit weist die Kirche sowohl gotische Elemente als auch Wahrzeichen der Frührenaissance auf.

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Sehenswert ist unbedingt das Innere der Kirche mit vielen bedeutenden Kunstwerken sowie dem Museum, dem Museo di Santa Maria Novella. Das befindet sich mit einem separaten Eingang in den Kreuzgängen. Die Hauptattraktionen des Museums sind die Spanische Kapelle mit wunderbaren Fresken. Doch auch das Innere der eigentlichen Kirche bietet reine Kunst. So ist die Florentiner Gotik dieser Kirche berühmt. Leider wurden die ursprünglichen Fresken an den Wänden im 16. Jahrhundert übertüncht, das ist ein Wermutstropfen. Die fantastische Wirkung der Architektur bleibt aber trotzdem bestehen. Die Fresken im Querschiff und in Seitenkapellen können noch heute bewundert werden, unserer Ansicht nach sollte man sich das nicht entgehen lassen. Frühes Kommen sichert die besten Plätze – oder in dem Fall ein kürzeres Anstehen. Warten muss man sicher immer, der Besucheransturm ist auch hier enorm.

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