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Die Geschichte der Stadt Budapest

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Die Geschichte Budapests und damit natürlich auch die ganz Ungarns ist lang und stark geprägt von fremden Einflüssen; Auch die ungarische Nation und ihre Hauptstadt Budapest hatten über einen großen Zeitraum die Eigenständigkeit verloren. Beginnend mit den Römern, die noch vor den Magyaren das Gebiet in Besitz nahmen, über die Besetzung durch die Türken bis zur Habsburger Doppelmonarchie reicht die Palette der fremden Regierungen. Heute hat diese Vergangenheit aber durchaus auch ihr Gutes. Budapest ist unter anderem durch diese Einflüsse zu einer weltoffenen Stadt geworden, in der die verschiedenen Kulturen ihre Spuren hinterlassen haben.

Die Anfänge Budapests

Es sind nicht wenige Städte in Europa, die ihre Gründung den Römern verdanken. Auch Budapest, die heutige ungarische Hauptstadt, zählt dazu. Aquincum, so der Name der Siedlung zur Römerzeit, wurde im Jahre 89 vor Christus erstmals erwähnt. Schon damals war es keine unbedeutende Niederlassung, denn Aquincum besaß einen Palast und eine Festung. Zu dieser Zeit war das etwas Besonderes und nur wirklich wichtigen Orten vorbehalten. Diese Bedeutung wurde noch dadurch erhöht, dass die Siedlung Sitz des römischen Statthalters der Provinz Pannonien wurde. Ein Grund für diese herausgehobene Stellung war die ausgezeichnete Lage direkt an der Donau, einer ungemein wichtigen Wasserstrasse.

Besiedelt war das Gebiet natürlich schon früher, erste Funde datieren aus der Steinzeit vor rund 10.000 Jahren. Etwa dreihundert Jahre vor den Römern kamen die Kelten, allerdings nur für kurze Zeit. Im 1. Jahrhundert vor Christus wurden sie von den Römern vertrieben, die bis um das Jahr 400 n. Chr. die Gegend beherrschten. Die große Völkerwanderung brachte auch in das Gebiet des heutigen Budapest viel Unruhe und Veränderung. Die Gegend wurde von den Hunnen überrannt, denen die Ostgoten, die Langobarden und die Awaren folgten.

Denkmal des heiligen Stephan auf dem Gellértberg

Im Jahre 896 entstand dann praktisch das Land Ungarn, indem nomadisierende Reiterstämme aus dem Osten kamen und das Land besetzten. Die Magyaren, eine andere Bezeichnung für Ungarn, gründeten hier die Dynastie der Árpáden, deren berühmtester der erste ungarische König Stephan (István) der Heilige war. Die Stadt Budapest gab es damals noch nicht, die Donau trennte die zwei Ortsteile Pest und Buda. Pest heißt übrigens auf altungarisch "Ofen", ein Bezug auf die heißen Quellen auf der Ostseite der Donau. Der Königsitz befand sich zu dieser Zeit noch nicht hier, doch beide Ortsteile hatten eine enorme Bedeutung für den Handel, der zu großen Teilen in der Hand von Muslimen und Deutschen lag.

Die Mongolen, die im 13. Jahrhundert weite Gebiete Europas verwüsteten, brannten auch Pest und Buda nieder. Als Schutz vor derartigen Überfällen ließ der ungarische König Béla IV. auf dem Areal des heutigen Burgberges eine Festung erbauen. Zu dieser gehoerte eine kleine Stadt, die durch Mauern geschützt war und den Namen Buda erhielt. Das bisherige Buda war nun Óbuda (Alt-Buda). Die drei Orte Óbuda, Buda und Pest bildeten viel später die Grundlage der Großstadt Budapest.

Budapest, die Türken und die Habsburger

Nach einer Zeit der Streitigkeiten um die ungarische Thronfolge, die mit dem Ableben des letzten Árpáden aufgeflammt waren, ließ der neue König seinen Sitz nach Buda verlegen. Der Ort blühte daraufhin richtig auf, wurde aber auch mit starken Festungsmauern gesichert. Das war nötig, denn die Türken des osmanischen Reiches hatten mit der Eroberung Europas begonnen und bedrohten im Laufe der Kriegszüge viele Städte, darunter auch Wien.

Nach einigen Anfangserfolgen wurden die ungarischen Truppen jedoch 1526 von den osmanischen Truppen geschlagen. Die Sieger zerstörten und plünderten Buda, den Sitz des ungarischen Königs, jedoch ohne es dauerhaft zu besetzen. Das geschah dann 15 Jahre später. 1541 nahmen die Türken alle drei Städte, Pest, Buda und Óbuda, in ihren Besitz. Die Herrschaft der Osmanen sollte rund 150 Jahre dauern.

Der Einfluss auf das Leben der Bewohner war schon bedeutend, es trug immer mehr orientalische Züge; Neben den Minaretten, die im Stadtbild dominierten, kamen aber auch einige Bräuche, die noch heute ihre Wirkung hinterlassen haben. Die türkischen Bäder, die zu dieser Zeit erbaut und eingeführt wurden, sind heute noch zu finden und haben eine große Bedeutung für die Badekultur in Budapest. Auch das Kaffeetrinken und das Rauchen wurde erst durch die Türken populär. Die bekannten Budapester Kaffeehäuser zeugen noch heute von diesem Einfluss.

Denkmal des Fürsten Ferenc II. Rákóczi

Im Jahre 1686 endete die türkische Herrschaft, nach langer Belagerung wurden die Osmanen vertrieben. Doch begann damit nur eine neue Fremdherrschaft, denn die Habsburger verleibten Ungarn in ihr Reich ein. Besatzungstruppen und hohe Steuern machten den Ungarn das Leben schwer. Die Konsequenz daraus waren einige Aufstände gegen diese Unterdrückung durch die Habsburger. Der bekannteste Anführer einer dieser Erhebungen war der Fürst Ferenc II. Rákóczi, der im Endeffekt aber keinen Erfolg hatte. Trotzdem ist Rákóczi bis heute ein Nationalheld geblieben, der in Ungarn und auch in Budapest mit zahlreichen Denkmälern, Straßennamen u.a. geehrt wird.

Große Bedeutung für die Budapester haben auch die Revolutionsjahre 1848/49, bei der den Herrschern in Wien Zugeständnisse abgerungen wurden. Doch Kaiser Franz Joseph I. ließ seine Armee einmarschieren und zerschlug den Aufstand. Einige der Anführer ließen ihr Leben, so Sándor Petöfi und Lajos Batthyány. Lajos Kossuth, der die Reformbewegung leitete, musste ins Exil. Diese bewegten Jahre waren der Anlass für die Errichtung der Zitadelle auf dem Budapester Gellértberg, die der Kontrolle der Stadt diente.

Gedenktafel am Burgberg an die Revolution 1848/49

Die Besatzung blieb, doch wurden im Laufe der Zeit die Repressionen gelockert und den Ungarn mehr Mitspracherecht eingeräumt. Ergebnis war die kaiserlich-königliche Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, die als Vielvölkerstaat bis zum Ende des 1. Weltkrieges bestand.

In diesen Jahren der k.u.k. (kaiserlich und königlich) Monarchie ging es in Budapest durchaus voran; Ein wirtschaftlicher und Bauboom ließ die Stadt zu einer Großstadt von europäischer Bedeutung werden. Grundlage dazu war auch die Zusammenlegung der drei Städte Pest, Buda und Óbuda zu Budapest, das Ende des 19. Jahrhunderts über 700.000 Einwohner hatte. Auch viele der heute bewunderten Bauwerke und Sehenswürdigkeiten entstanden in dieser Zeit.

Budapest im 20. Jahrhundert und heute

Das 20. Jahrhundert brachte das Ende des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn im Ergebnis der Niederlage im 1. Weltkrieg, aber auch wirre Zeiten. 1918 wurde Ungarn Republik, doch schon kurz danach trat die Regierung zurück. Unter der neuen sozialdemokratisch-kommunistischen Führung wurde die Raeterepublik ausgerufen, die jedoch nur 133 Tage bestand. Danach war Ungarn offiziell wieder Königreich, aber ohne König. An seiner Stelle regierte der Reichsverweser Miklós Horthy, der wenige Jahre später Ungarn mit Hitler verbündete. In die Hände spielte ihm dabei der Vertrag von Versailles-Trianon, durch den Ungarn zwei Drittel seiner Bevölkerung und seines Gebietes an die Nachbarstaaten verlor.

Budapest erlebte in diesen Jahren eine unterschiedliche Entwicklung. Einerseits entstanden in der Stadt Villenviertel und technischer Fortschritt kehrte ein, andererseits kam es zu einem Ansturm von Landbevölkerung und Flüchtlingen in die Stadt und die Armengebiete wuchsen. Ungarns Eintritt an der Seite Deutschlands in den 2. Weltkrieg brachte dem Land und auch Budapest große Probleme. Noch in den letzten Kriegsmonaten wurden durch die Kämpfe große Teile der Hauptstadt zerstört und auch alle Brücken über die Donau fielen in Schutt und Asche.

Gedenktafeln am Haus des Terrors

Der Neuanfang nach dem Krieg begann demokratisch, doch schon nach kurzer Zeit bauten die Kommunisten ihren Einfluss immer mehr aus, bis schließlich 1949 nach sowjetischem Vorbild die Volksrepublik gegründet wurde. Damit begannen die Planwirtschaft, das Einparteiensystem und die Verstaatlichung von Industrie und Banken. Eine Tauwetterperiode unter Imre Nagy währte nur kurz, dann nahmen wieder diktatorische Züge mit Verfolgungen und Folter überhand. Die Bevölkerung jedoch wurde immer unzufriedener, bis es schlie0lich 1956 zu einem Volksaufstand und bewaffneten Kämpfen kam. Der Aufstand wurde schließlich von sowjetischen Truppen blutig niedergeschlagen. Die Bilanz waren über 6.000 Tote, etwa 200.000 Ungarn, die aus dem Land flohen und tausende Verhaftete, von denen einige hundert hingerichtet wurden. Zu diesen gehörte auch Imre Nagy, der sich auf die Seite der Aufständischen gestellt hatte.

Dieser Zeit des Terrors wird heute in der Budapester Andrássy út gedacht. Im ehemaligen Hauptquartier der Geheimpolizei, in dem zahlreiche Personen gefoltert wurden, ist heute das "Haus des Terrors" zum Gedenken an jene Zeit in den fünfziger Jahren eingerichtet.

Ketten als Symbol der Unterdrückung am Haus des Terrors

Unter dem neuen Parteichef János Kádár begann eine Lockerung in Politik und Wirtschaft, verbunden mit einem beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten der ungarischen Metropole wurden wieder aufgebaut oder restauriert, eine neue Metrolinie und neue Wohnviertel entstanden. Ungarn näherte sich immer mehr dem Westen an, ohne jedoch seine Zugehörigkeit zum sozialistischen Lager aufzugeben.

Dieser "Gulaschkommunismus" führte schließlich 1989 dazu, dass Ungarn die Grenze öffnete. Das war ein wichtiger Schritt, der auch mit zur "Friedlichen Revolution" in der DDR beitrug. Im Zuge des Niedergangs der sozialistischen Staaten erhielt nach freien Wahlen auch Ungarn eine bürgerliche Regierung. Zugleich stiegen aber auch die wirtschaftlichen Probleme und die Arbeitslosigkeit dramatisch an. Heute ist Ungarn mit seiner Hauptstadt Budapest ein demokratischer Staat, der seinen Beitritt zur NATO und zur EU erklärte.

Budapest hat sich mehr denn je zu einer Touristenmetropole entwickelt, in der jedes Jahr zahlreiche Besucher empfangen werden. Durch die Mitgliedschaft in der EU und beim Schengener Abkommen ist das Reisen in die ungarische Hauptstadt für die Bürger der Schengener Länder sehr einfach geworden. Auch Deutsche, Schweizer und Österreicher profitieren stark davon.

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