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Allgemeine Informationen über Budapest

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Budapest, die ungarische Hauptstadt, kann auf eine lange und abwechslungsreiche Geschichte zurück blicken. Geprägt wird die Stadt durch die Donau, den großen europäischen Strom, der Budapest in die zwei Gebiete Buda und Pest teilt. Die Stadt hat im Laufe der Jahrhunderte und der Ereignisse der Geschichte viele unterschiedliche Entwicklungen erlebt, deren Auswirkungen noch heute zu spüren sind. So brachten die Türken die Badekultur mit, und die Habsburger Herrscher drückten der Donaumetropole ihren Stempel auf. So ist heute in der Stadt eine bunte Vielfalt zu finden, mit den verschiedensten Zeugnissen der ethnischen Besonderheiten.

Geografie, Bevölkerung und Wirtschaft

Ungarn ist ein Binnenstaat, gelegen etwa in der Mitte Europas. Die Hauptstadt Budapest wiederum findet man im nördlichen Teil Ungarns am Rande der weiten ungarischen Tiefebene. Budapest als eigenständige Stadt gibt es historisch gesehen noch nicht allzu lange, erst 1873 wurden die selbständigen Städte Buda, Pest und Óbuda zusammengelegt und bildeten so die Metropole.

Karte

Geteilt wird die Stadt durch die Donau, die mit etwa 28 km Länge als breiter Strom in Nord-Süd-Richtung durch Budapest fließt und deren imposante Brücken einen bleibenden Eindruck hinterlassen; Westlich des Flusses liegt Buda, ein Stadtteil mit einigen Hügeln. Der Burgberg und der Gellértberg mit ihren historischen und architektonischen Highlights sind hier zu finden. Pest auf der östlichen Seite der Donau ist flächenmäßig um einiges größer, eben und zeigt mehr den großstädtischen Charakter mit den Prachtstraßen und Geschäftsvierteln.

Heute ist Budapest die bei weitem größte Stadt Ungarns. Die Einwohnerzahl von rund 1,7 Millionen erscheint im Vergleich zu manchen anderen europäischen Großstädten nicht übermäßig beeindruckend. Sieht man jedoch die gesamte Einwohnerzahl Ungarns von nur etwa 10 Millionen, dann sind es immerhin knappe 20%, die in der Hauptstadt leben.

Das Gebiet Budapests ist in 23 Bezirke aufgeteilt, die mit römischen Ziffern durchnummeriert sind. Alle 23 Bezirke ergeben eine Gesamtfläche von 525 km². Wenn es auch auf der Budaer Seite hügelig ist, so werden doch keine großen Höhen erreicht. 527 m über dem Meeresspiegel misst der Jánosberg, die höchste Erhebung der Hauptstadt.

Nächtlicher Verkehr in Budapest

Das kleine Volk der Magyaren, wie die Ungarn eigentlich heißen, war ursprünglich ein Reitervolk aus der Gegend des Ural, das zum Ende des 9. Jahrhunderts das Land in der Tiefebene in Besitz nahm, aus dem sich der ungarische Staat entwickelte. Geblieben ist die für unsere Ohren fremdartige Sprache, das zum finnisch-ugrischen zählt. Finnen, Esten und die Ungarn bzw. Magyaren gehören dieser Sprachgruppe an, obwohl sich das Ungarische inzwischen soweit wegentwickelt hat, dass die Ungarn die Finnen und Esten nicht verstehen.

Großen Einfluss auf die Bevölkerung Ungarns und ihrer Hauptstadt Budapest hatten die Besatzer, die lange Zeit über das Land herrschten, also Türken und die Habsburger Dynastie. Viele dieser Einflüsse findet man noch heute, so die relativ zahlreichen türkischen Bäder und verhältnismäßig viele Menschen, die deutsch verstehen und sprechen. Letzteres ist für einen Urlauber aus einem deutschsprachigen Land natürlich ein nicht zu verachtendes Plus. In früheren Jahrhunderten war der Anteil der Deutschen unter den Budapester Einwohnern sehr hoch, zeitweise bildeten sie sogar die Mehrheit. Heute hat sich dieses Bild gewandelt, die weitaus grösste Anzahl der Budapester sind Magyaren.

Neben anderen Minderheiten, wie z.B. Serben, leben in der ungarischen Hauptstadt etwa 85.000 Ungarndeutsche, rund 80.000 Juden und immerhin ca. 100.000 Roma, die im Sprachgebrauch meist als Zigeuner bezeichnet werden. Entgegen der noch heute bestehenden Vorstellungen von diesem Volk sind sie allerdings weitgehend sesshaft geworden.

Die Religion spielt keine herausragende Rolle, trotzdem sind die Atheisten in der Minderzahl, etwa 15% der Budapester bekennen sich dazu. Die Mehrheit, rund 55%, sind katholisch, ca. 20% evangelisch, dazu kommen dann noch einige kleinere Gruppierungen jüdischen oder griechisch-orthodoxen Glaubens.

Ungarn und damit auch seine Hauptstadt ist seit Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union. Dem Land hat das einige Vorteile gebracht, obwohl die Wirtschaft Ungarns nach wie vor schwächelt. Die Wirtschaftskraft konzentriert sich vorrangig in der Hauptstadt, in Budapest sind einige der großen und bedeutenden Betriebe Ungarns zu finden. Der wohl auch im Ausland bekannteste dürfte der Fahrzeughersteller Ikarus sein.

Praktische Tipps für einen Besuch in der ungarischen Hauptstadt

Zu einer abwechslungsreichen Budapest-Tour gehören natürlich Besuche in Museen, Bädern und Gaststätten. Sofern man diese Angebote intensiv nutzen möchte, lohnt der Kauf einer Budapest-Card. Diese gibt es für wahlweise zwei oder drei Tage, wobei der Preis human ist. Das gilt besonders für Reisende mit Kindern, denn die Karte gilt jeweils für 1 Erwachsenen und 1 Kind bis 14 Jahre in seiner Begleitung.

Mit der Karte kann man die gesamten öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, erhält vergünstigte Preise beim Besuch vieler Museen und Kulturveranstaltungen und Ermäßigungen bei Stadtbesichtigungen; Auch in verschiedenen Restaurants und Heilbädern bekommt man mit der Karte Nachlässe. Interessant kann die Reise-Unfallversicherung werden, die zur Budapest-Card gehört. Die Karte erhält man an U-Bahnschaltern, in Reisebüros, in einigen Hotels und am Flughafen.

Blick über Budapest

Eine wichtige Frage bei Urlaubsreisen ist immer die der Sicherheit. Budapest gehört zu den als sicher eingestuften Zielen, was natürlich nicht heißt, dass man leichtsinnig werden sollte. Besonders in punkto Kleinkriminalität wie Taschendiebstahl oder der Abzocke durch "Hütchenspieler" ist die ungarische Hauptstadt aufgefallen.

Briefkasten der Magyar Posta

Raucher werden es sicher nicht gern hören, aber in Budapest sowie in ganz Ungarn ist per Gesetz das Rauchen in Verkehrsmitteln und öffentlichen Gebäuden verboten. In Gaststätten gibt es oft getrennte Raucher- und Nichtraucherbereiche. Sofern man das Schild "Tilos a dohanyzás" sieht, kennzeichnet das einen Nichtraucherbereich.

Die ärztlicher Versorgung ist nicht schlecht, in Notfällen und bei erster Hilfe ist die Behandlung für Ausländer kostenlos. Ansonsten gilt die Europäische Krankenversicherungskarte. Zu empfehlen ist aber trotzdem der Abschluss einer privaten Reisekrankenversicherung. Für relativ wenig Geld bekommt man damit die Gewissheit, auch für eventuelle Probleme abgesichert zu sein, z.B. einen nötigen Ruecktransport, der ansonsten nicht bezahlt würde.

Völlig unproblematisch ist die Verwendung der elektrischen Geräte. Die Netzspannung beträgt in Ungarn 220 Volt und die deutschen Stecker passen, so dass keine Adapter benötigt werden. Auch in Bezug auf die Zeit muss man sich nicht umstellen, es gilt auch hier die MEZ, die Mitteleuropäische Zeit. Die Umstellung zwischen Winter- und Sommerzeit wird auch in Ungarn vorgenommen.

Plant man seine Unternehmungen in Budapest, sollte man daran denken, dass die meisten Museen und Ausstellungen montags geschlossen sind. Im Winterhalbjahr gibt es einige, die an den anderen Wochentagen nur bis gegen 16.00 Uhr besucht werden können. Sie schließen dann schon sehr zeitig.

Besonders attraktiv sind in Budapest die Briefkästen der Magyar Posta, der ungarischen Post. Die intensiv roten Kästen fallen ins Auge und können nicht so leicht übersehen werden. Briefmarken bekommt man in Tabakgeschäften und in den Postämtern, wobei dort öfter längere Schlangen stehen.

Die ungarische Sprache

Die ungarische Sprache ist für Ausländer, besonders auch deutsch sprechende, ziemlich seltsam und gewöhnungsbedürftig; Nun muss man diese Sprache keineswegs lernen, wenn man das Land besucht, zumal viele Magyaren aufgrund ihrer Geschichte deutsch sprechen und verstehen. Es schadet aber keinesfalls, den einen oder anderen Begriff zu kennen und über einige Besonderheiten Bescheid zu wissen. Speziell was die touristisch wichtigen Begriffe zu Straßen, Plätzen oder Gebäuden betrifft, sind solche Kenntnisse von großem Vorteil. Es macht auch immer einen sehr guten Eindruck, wenn man zumindest die Begrüßung sowie "Danke" und "Bitte" und ähnliche Grunddinge beim Namen nennen kann.

Die für uns so schwierige ungarische Sprache hat aber zumindest einen Vorteil, sie wird im allgemeinen so gesprochen, wie geschrieben. Beachten muss man dabei nur, dass bestimmte Buchstabenkombinationen und Betonungen etwas abweichen, so werden z.B. cs wie tsch, ly wie j, zs wie sch gesprochen. In den meisten Reiseführern sind einige Seiten mit solchen kurzen Sprachkursen enthalten.

Etwas ungewohnt für uns ist sicher die Eigenheit der Ungarn, zuerst den Familiennamen und dann erst den Vornamen zu nennen. Dem Nationalhelden Imre Nagy wird man also als Nagy Imre begegnen. Auch beim Datum ist die Reihenfolge eine andere, zuerst nennen die Ungarn das Jahr, dann den Monat und zuletzt den Tag. Nicht minder ungewöhnlich ist für uns die Zeitangabe. Man findet keine Angabe 4:30 Uhr oder 16.45 Uhr, sondern in Ungarn ist es ½ 5 bzw. ¾ 17.

Auf vielen Stadtplänen ist ein Teil der wichtigen Sehenswürdigkeiten in ungarisch und deutsch beschriftet, andere sind nur in deutsch oder ungarisch benannt. Auch bei den Ausschilderungen in Budapest ist es ähnlich. Wir haben uns deshalb die gebräuchlichsten Begriffe für unsere Rundgänge durch die Stadt eingeprägt, so dass wir zumindest den Überblick behalten konnten. So schwer ist das auch nicht, einige Wörter sind in beiden Sprachen annähernd gleich. So heißt z.B. das Museum in Ungarisch Múzeum, die Oper Opera, die Operette Operett. Selbst bei etwas falscher Aussprache wird man damit immer verstanden werden.

Bei anderen Begriffen ist es schon etwas komplizierter, aber unserer Ansicht nach durchaus machbar. Die Brücke heißt in Ungarisch híd, die Margaretenbrücke ist also die Margit híd. Die führt auf die Insel (sziget), also auf die Margitsziget. Liest oder hört man von templom, dann ist klar, dass es hier um eine Kirche geht. Bei Stephansbasilika sieht es etwas anders aus, aber der ungarische Name Szent István bazilika dürfte auch keine Schwierigkeiten bereiten.

Oft findet man als Bezeichnung tér, damit ist dann ein Platz gemeint. Ein sehr wichtiger ist z.B. der Deák Ferenc tér, an dem sich alle drei Budapester U-Bahn-Linien treffen. Bei den Straßennamen ist es etwas undurchsichtiger. Sowohl út als auch utca kann Straße heißen, aber ebenso ist utca auch die Bezeichnung für eine Gasse.

Budapests bekannte Thermalbäder

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, Budapest gilt als die größte Kurstadt Europas. Die heilenden Thermalquellen auf dem Gebiet der Stadt sorgten schon in sehr früher Zeit für ein Badeleben, dass auf die Heilkraft der Quellen setzt. Heute findet man in Budapest rund 40 Bäder, davon gelten viele als Heilbäder.

Die Badekultur auf dem Terrain der heutigen Stadt begann schon zur Zeit der Römer. In der Provinz Pannonien betrieben die für Badefreuden bekannten Römer eine größere Anzahl Thermen, die Heilquellen nutzten. Damit war es erst einmal vorbei, als das Römische Reich unterging und Pannonien aufgegeben wurde.

Eine neue Blüte erlebte die Badekultur mit den Türken, die das Gebiet Ungarns im 16. Jahrhundert besetzten. Die Osmanen hielten, ähnlich wie die Römer, sehr viel von Körperpflege und der Heilkraft des Wassers. Die spezielle türkische Badeart, das Hamam, ist auch heute, lange Zeit nach der türkischen Besatzung, noch aktuell und in einigen Thermalbädern zu finden.

Manche der heutigen Badehäuser sind mehrere hundert Jahre alt, z.B. das Király-Bad, das unter der Türkenherrschaft errichtet wurde. Andere, wie das bekannte Gellért-Bad, entstanden als prachtvolle Bauten zum Ende des 19. Jahrhunderts. Der Besuch dieser und anderer Budapester Badehäuser ist also nicht nur ein Erlebnis für die Gesundheit und das Wohlbefinden, sondern auch etwas für die Freunde der schönen Architektur.

Das Gellért-Bad am Fuße des Gellértberges

Wer das heiße mineralhaltige Badevergnügen genießen möchte, hat in Budapest die Auswahl. Das berühmteste der Bäder ist das Gellért-Bad, das neben dem gleichnamigen Hotel am Gellértberg steht; Es bietet die meisten medizinischen Anwendungen und gilt als das wohl schönste Heilbad Europas. Seine Schwimmhalle im Jugendstil, die reich verzierten Thermalbäder und die großen Außenanlagen in den Sommermonaten üben eine enorme Anziehungskraft auf Touristen aus. Allerdings hat all das auch seinen Preis, das Gellért-Bad ist das teuerste Budapests.

Das Széchenyi-Bad im Budapester Stadtwäldchen mit seiner neobarocken Palastanlage ist, neben seiner therapeutischen Wirkung, auch eine Sehenswürdigkeit. Immerhin zählt es auch zu den größten Badeanlagen Europas. Insgesamt sind es 15 Badebecken, darunter einige im Freien, die Besucher einladen.

Das Rudas-Bad, direkt an der Donau in der Nähe der Elisabethbrücke gelegen, stammt aus der Türkenzeit. Der Originalzustand wurde seit 450 Jahren nahezu unverändert gelassen, abgesehen von einigen Erweiterungsbauten. Besonders sehenswert ist die Kuppel des Thermalbades, die von roten Marmorsäulen getragen wird und durch die über farbiges Glas getöntes Tageslicht einfällt.

Das Király-Bad

Sehr unscheinbar, zumindest von außen, ist dagegen das Király-Bad. Wie man an seiner Architektur unschwer erkennt, stammt es noch aus der Türkenzeit. Der Bau des Bades begann 1565 und die Besonderheit ist, dass es als einziges Bad nicht von eigenen Thermalquellen gespeist wird, sondern das Wasser vom Lukács-Bad erhält. Heute ist es eines der wenigen, in denen noch eine original türkische Badekultur zu spüren ist.

Badelustige Touristen müssen sich aber auf einige Besonderheiten einstellen, die sie wahrscheinlich nicht von zu Hause kennen. Während in den Schwimmbädern beide Geschlechter zusammen baden können, sind sie in den Thermaleinrichtungen meist streng getrennt. Es gibt dann Badetage für Herren und andere für Damen, in den größeren Einrichtungen zumindest getrennte Abteilungen. An der Kasse erhält man einen Lendenschurz oder man geht gleich ohne. Verboten ist das Tragen der eigenen Badebekleidung zwar nicht, aber das heiße Thermalwasser ist nicht unbedingt vorteilhaft für das Badezeug. Einen Schlüssel für die Verwahrung der Sachen erhält man auch nicht. Diese werden in den meisten Bädern in einen Kasten gepackt, dessen Nummer man sich gut merken sollte. Dann bekommt man eine Plakette mit einer Nummer, die aber nicht unbedingt mit der Nummer des Kastens übereinstimmt. Das Personal kontrolliert nach dem Bad alles genau. Da hier aber meistens keine Fremdsprache verstanden wird, kann es schwierig werden, falls man seine Plakette verloren hat.

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