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Die Geschichte von La Gomera

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Die Geschichte der Insel La Gomera ist eng mit der ihrer Nachbarinseln verknüpft. Das verwundert nicht, denn die Inselgruppe der Kanaren bildet auch geografisch ein zusammen hängendes Areal vor der Küste Afrikas. Schon in der Antike wurden die „Inseln des ewigen Frühlings“ als eine Art Paradies angesehen und diese Schwärmerei hielt auch im Mittelalter an. In der Antike besangen die großen Dichter - wie Homer, Platon, Vergil und andere - glückselige Inseln, die irgendwo am westlichen Rand der Welt liegen sollten. Bis zur Entdeckung Amerikas durch Kolumbus bildeten die Kanaren den äußersten westlichen Rand der damals bekannten Welt. Dieser Umstand und das freundliche Klima waren sicher der Grund für die Einschätzung der Kanarischen Inseln als blühendes Paradies. Die Wirklichkeit sah jedoch für die Bewohner der Inseln anders aus.

Der Beginn der Besiedlung La Gomeras

Wie die anderen Kanarischen Inseln wurde auch La Gomera relativ spät besiedelt. Allgemein gilt die These, dass die Kanaren erst um 500 v.Chr. von Berbern aus dem Norden Afrikas in Besitz genommen wurden. Das geschah in mehreren Wellen über einen längeren Zeitraum. Die ankommenden Siedler befanden sich in einer steinzeitlichen Kultur, daran änderte sich auch bis zur Ankunft der Spanier nichts.

Unterteilt war die Insel in vier Stammesgebiete mit jeweils einem König an der Spitze. Vermutet wird, dass es auf La Gomera weniger soziale Unterschiede gab, als auf den anderen Inseln. Außerdem sollen die Frauen eine wichtige Rolle gespielt haben, sie sollen bei Auseinandersetzungen mit gekämpft haben. In der Erbfolge soll die mütterliche Linie dominiert haben.

Reich waren die Gomeros keinesfalls, ihr Leben war eher kümmerlich, denn Werkzeuge und Waffen aus Eisen waren unbekannt. Gearbeitet wurde mit Werkzeugen aus Holz, Stein und Knochen, gekämpft mit Holzkeulen und Steinäxten. Vorrangig lebten die Gomeros von der Weidewirtschaft, sie hielten Schafe, Ziegen und Schweine. Die Landwirtschaft steckte noch in den Kinderschuhen, angebaut wurden Gerste, Hülsenfrüchte und Weizen. Ergänzt wurde dieser Speiseplan noch durch gesammelte Pilze und Wildfrüchte sowie durch den Fischfang.

Die Eroberung La Gomeras durch die Spanier

Es ist schon erstaunlich, dass die Kanarischen Inseln über lange Zeit kaum Besuche von Europäern bekamen. Das änderte sich im 14. Jahrhundert, ab dem immer öfter Kaufleute und Seefahrer, aber auch Piraten, mit ihren Schiffen die Inseln anliefen. Schließlich ernannte sogar der Papst den Enkel des kastilischen Königs zum König der Kanaren. Das Problem dabei war, dass die Inseln von den Europäern noch nicht erobert waren.

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Ab 1402 begann dann die systematische Inbesitznahme, wobei zuerst Fuerteventura, Lanzarote und El Hierro erobert wurden. Die Bewohner von Gran Canaria, La Palma sowie La Gomera konnten einige Zeit erfolgreich Widerstand leisten. So versuchten es die Spanier mit der Missionierung, und damit hatten sie teilweise Erfolg. Zwei der vier Stämme La Gomeras unterwarfen sich den Spaniern. Ende des 15. Jahrhunderts gelang es den Spaniern, die Herrschaft über die gesamte Insel zu erlangen. Die Ureinwohner waren zwar kriegerisch, doch mit ihren steinzeitlichen Waffen hatten sie letztlich keine Chance.

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Die Gomeros wurden zwangsweise christianisiert, geschunden und in großer Zahl als Sklaven verkauft. So kam es 1488 zu einem Aufstand und der königliche Statthalter Hernán Peraza wurde ermordet. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen, viele Gomeros getötet oder ebenfalls versklavt. Die Übrigen passten sich den Spaniern an, sie heirateten Spanier, übernahmen die Sprache und die Sitten. Die heutigen Bewohner La Gomeras sollen zu einem großen Teil alt-kanarische Vorfahren gehabt haben.

Die Besitzer und Herrscher La Gomeras, Adlige, hatten wenig Interesse, ihr Leben hier zu verbringen. Sie zogen es vor, auf Teneriffa oder sogar in Madrid zu wohnen. Die Geschäfte auf La Gomera führte ein Verwalter für sie. Viel gab es auf der Insel nicht zu holen, eine Zeitlang war Zucker das wichtigste Wirtschaftsgut. Doch nachdem preisgünstiger Zucker aus Mittel- und Südamerika kam, war es auch damit vorbei. Nun wurde noch Getreide angebaut und etwas Viehwirtschaft betrieben, vorrangig mit Ziegen und Schafen. Das alles war von minderer Qualität und diente vor allem der Selbstversorgung der Insel.

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Mit den spanischen Gold- und Silberflotten aus Amerika, die auf den Kanarischen Inseln Zwischenstopps einlegten, kamen auch Piraten. Sie hatten es auf die Schiffe abgesehen und schreckten nicht davor zurück, die Hauptstadt San Sebastián zu verwüsten. Damit nicht genug, wurden die Gomeros zusätzlich mit horrenden Steuern belastet. So kam es 1762 zu einem Aufstand, der aber niedergeschlagen wurde. 1837 endete die Feudalherrschaft, doch die Macht blieb in den Händen von Großgrundbesitzern.

Von den Bewohnern der Kanarischen Inseln ging es den einfachen Gomeros am schlechtesten, viele verdingten sich auf den Nachbarinseln als Tagelöhner oder gingen in die Emigration. Vor allem Kuba und Venezuela waren als Auswanderungsländer gefragt. Mit dem Anbau von Tomaten und Bananen verbesserten sich die wirtschaftlichen Bedingungen Ende des 19. Jahrhunderts und viele Gomeros kehrten in ihre Heimat zurück.

La Gomera im 20. Jahrhundert und bis heute

Das 20. Jahrhundert begann mit einem wichtigen Schritt für La Gomera, im Jahre 1912 wurde die örtliche Selbstverwaltung eingeführt. Jede der Kanarischen Inseln erhielt eine Inselregierung. 1927 entstand eine Ost- und eine Westprovinz. La Gomera gehört seitdem zusammen mit Teneriffa, La Palma und El Hierro zur Provinz Santa Cruz de Tenerife.

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General Franco, 1936 Befehlshaber des Militärbereichs Kanarische Inseln, putschte gegen die demokratisch gewählte Volksregierung, was den spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 auslöste. Die Gomeros standen auf Seiten der Republik und leisteten Widerstand, doch konnten sie Francos Truppen nur wenige Tage widerstehen. Franco rächte sich mit Hinrichtungen, Folterungen und Zwangsarbeit. Als Folge wanderte fast die Hälfte der Bevölkerung illegal aus.

Nach dem Ende der Franco-Diktatur wurde 1982 die „Kanarische Autonome Region“ gebildet und die Kanaren erhielten eine Regionalverfassung. Mit dem Beginn des Massentourismus auf den Kanarischen Inseln – wobei La Gomera auf den „sanften Tourismus“ setzt – verbesserten sich die wirtschaftlichen Bedingungen der Bewohner der Inseln. Auch die Gomeros stehen heute weit besser da, als in den Jahrhunderten davor. In den 1960/1970er Jahren kamen viele Hippies als Aussteiger auf die Insel, auch heute gibt es noch einige, sowohl von der „alten Garde“ als auch Nachfolger.

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