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Herrliche Wanderung zum Schwarzsee (2582m)

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Eine der schönsten Wanderungen, die man in Zermatt machen kann, führt hinauf zum Schwarzsee am Fuße des Matterhorns; Welchen Weg man nimmt ist jedoch keineswegs fest vorgegeben. Zwei Hände reichen nicht, um die Anzahl der Wege und Wegvarianten, die von Zermatt aus zum Schwarzsee führen, abzuzählen. Man kann sich eine Strecke raussuchen und streng nach Karte marschieren, man kann von Zermatt aus auch einfach losgehen und den Schildern folgen. Man findet immer seinen Weg zum Schwarzsee, es fragt sich nur, was man unterwegs alles mitnimmt.

Die Weg-Varianten werden noch viel größer, wenn man die Seilbahnen mit einbezieht. Mit der Luftseilbahn Matterhorn-Express kommt man von Zermatt aus auch in gut 10 Minuten schnell hinauf zum Schwarzsee oder nur bis Furi, um von dort aus die Wanderung zu beginnen. Wir haben eine wundervolle Route hinauf zum Schwarzsee ausgesucht und sind mit der Seilbahn zurück ins Tal gefahren. Wenn wir jedoch vorher gewusst hätten, dass alleine die Runterfahrt mit der Bahn ca. 15 € pro Person kosten würde, hätten wir lieber den Fußweg genommen.

Wanderung von Zermatt bis Zmutt (1936m)

Von Zermatt aus laufen wir immer am Bach entlang in Richtung Matterhorn bis uns ein Schild nach Rechts in Richtung Zmutt weist; Nach nur wenigen Minuten hat sich der Strom der aufbrechenden Wanderer aufgespalten. Die meisten Kollegen, die ebenfalls zum Schwarzsee laufen, wählen die direkte Route über Furi und Hermettji. Diese Route geht quasi schnurstracks ohne Umwege den Berg hinauf, man wird zwar mit schönen Blicken hinunter nach Zermatt belohnt, aber viel mehr sieht man auf dieser direkten Route nicht.

Blick ins vordere Zmutt-Tal; rechts verläuft der Weg nach Zmutt

Der Weg ins Zmutttal hinein ist wunderschön und ruhig. Hier grüßt man sich freundlich, wenn man anderen Bergwanderern begegnet. Die Landschaft aus Wiesen, Auen und Wäldern ist wie aus dem Bilderbuch entnommen; Auf dem ganzen Weg findet man immer wieder kleine Hütten und Holzstadel auf Stelzen stehen. Und auch Murmeltiere sind uns auf dem Weg ins Zmutttal begegnet. Auf dem Weg darf man sich nicht stören lassen, dass man vermeintlich auf der falschen Seite des Tales Höhe erklimmt, man überquert das Tal schon noch, aber erst viel später.

Wanderweg im Zmutt-Tal in Richtung Zmutt; was für eine Traumlandschaft!

Nach einer circa einstündigen Wanderung kommt man im kleinen Dorf Zmutt an. Von der Ferne kann man kaum glauben, was man da sieht. Zmutt erscheint wie ein Bilderbuchdorf inmitten auf der grünen Aue als wäre das Dorf dazu da, eine Art Zollstation für Wanderer in Richtung Zmutttal zu bilden. In der Tat führt praktisch kein Weg an Zmutt vorbei, aber alleine schon die Neugierde zieht einen ins Zentrum des kleinen Weilers.

Der wunderschöne, idyllisch gelegene Weiler Zmutt

Bei einem Besuch von Zmutt wird man Zeuge einer uralten Walser-Siedlung. Hier kann man am Besten verstehen, was ich auf der Eingangsseite schon über die Walsersiedlungen geschrieben habe: Das Örtchen liegt auf einer sonnenreichen vor Lawinen geschützten Wiese; es gibt genug Platz für Ackerbau ringsherum und Wasser ist dank des Zmuttbaches in Hülle und Fülle vorhanden. Und natürlich steht in der Dorfmitte eine kleine weiße Kapelle. Natürlich lebt Zmutt heute vom Tourismus alleine, das Dörfchen ist im Prinzip ein einziges großes Restaurant, das die Wanderer zum rasten einlädt. Viele sind auf der Durchreise so wie wir, viele kommen aber auch von Zermatt oder von der Station Furi auf einen Halbtagesausflug nur zum Essen nach Zmutt.

Man sollte ruhig in Zmutt eine kleine Pause machen, denn sowohl der Ort als auch die Aussicht ist sehenswert. Man blickt ehrfürchtig hinauf zum Matterhorn und talauswärts sieht man das Rimpfischhorn und das Strahlhorn in der Sonne glänzen. Apropos Sonne: Bis dato verläuft die Wanderung fast ausschließlich in der Sonne. Sonnencreme und ein Wanderhut gehören also unbedingt zur Ausrüstung.

Von Zmutt bis zur Stafelalp (2200m)

Auf dem Weg nach Zmutt haben wir immer wieder den mächtigen Zmuttgletscher gesehen. Wen dabei so richtig die Gletscherlust gepackt hat, der kann von Zmutt aus auf der rechten Talseite zur Schönbielhütte weiterlaufen. Die Schönbielhütte liegt auf 2694 m Höhe und befindet sich ganz hinten am Zmuttgletscher. Die Wanderung ist nicht ganz ohne, da sich einem der Gletscher mit seinen Moränen in den Weg stellt. Die Aussicht auf den Gletscher und das Matterhorn ist jedoch phänomenal.

Die Stafelalp auf 2200 m Höhe lädt zur Rast ein. Die Nordseite des Matterhorns von der Stafelalp aus gesehen

Wir überqueren in Zmutt jedoch endlich das Tal auf einer kleinen Brücke, unter der es tief in die Schlucht hinunter geht. Im Hintergrund sieht man eine Staumauer und dahinter den Stausee. Aber was für ein Stausee ist das? Man sieht keine Turbinen, mit deren Hilfe Strom gewonnen werden könnte. Es klingt unglaublich, ist aber eine schweizer Meisterleistung: Der Stausee hat einzig die Funktion, das Gletscherwasser aufzustauen, um es von dort aus in den Stausee Lac des Dix zwei Täler weiter umzuleiten. Man kann sich vorstellen, was für ein technischer Aufwand dahinter steckt, unterirdische Stollen und Ausgleichsbecken über ganze Gebirgszüge hinweg zu erbauen.

Nachdem man bei Zmutt das Tal überquert hat geht es auf der anderen Talseite weiter in Richtung Zmuttgletscher bis zur Unteren Stafelalp; Etwas weiter oben erwartet einen die obere Stafelalp auf 2200 m Höhe und lädt zur Brotzeit und Erfrischung ein. Aber bevor man sich auf die Sonnenterrasse setzt muss man zuerst die Blicke genießen, denn man befindet sich fast direkt unterhalb der Nordwand des Matterhorns. Man ist schon so nah am Berg der Berge, dass man richtig ehrfürchtig zum Gipfel hinauf blicken muss. Hier zeigt sich das Matterhorn von seiner schönsten Seite, nämlich als isolierter schön geformter Peak inmitten einer grünen Wald- und Wiesenlandschaft.

Von der Stafelalp bis zum Schwarzsee (2582m)

Auf der Stafelalp herrscht ein buntes Treiben. Man fragt sich, woher die ganzen Leute kommen. Die Bergwanderer, die von Zmutt her kommen, sind eher eine Minderheit. Viele Leute kommen von der Seilbahnstation Furi rübergelaufen. Und noch viel mehr kommen vom Schwarzsee herunter gelaufen. Während man auf dem Weg zur Stafelalp noch jeden Wanderer, der einem begegnete, freundlich begrüßt hatte, hört diese Höflichkeit auf dem Weg zum Schwarzsee auf, denn je näher man an den berühmten See kommt, desto mehr kommen einem die Massen entgegen. Hinz und Kunz, Kind und Hund, Sandalenträger und ganze Reisegruppen laufen bergab zur Stafelalp. Von Ruhe und Abgeschiedenheit kann keine Rede mehr sein.

Seitenmoräne des Zmutt-Gletschers

Dennoch ist die circa einstündige Wanderung von der Stafelalp bis hinauf zum Schwarzsee (2582 m) ein großes Vergnügen. Die Ausblicke werden mit jedem Meter, den man an Höhe gewinnt, immer phänomenaler. Das schönste Stück führt quer durch eine rießige Bergwiese am Fuße des Matterhorns entlang. Ich glaube sogar, dass wir für das kurze Stück eineinhalb Stunden gebraucht haben, da wir uns immer wieder auf eine der zahlreichen Bänke gesetzt haben, um das Bergpanorama zu genießen. Während man ganz unten an der Stafelalp lediglich die Nordseite des Matterhorns sieht, tritt auf dem Weg zum Schwarzsee immer mehr die Südostseite in Erscheinung.

Der Monte Rosa (4634 m) und der Liskamm (4527 m) mit dem Gornergletscher dazwischen 'Der Schwarzsee mit Ober Gabelhorn (4063 m), Wellenkuppe und Zinalrothorn (4221 m) im Hintergrund

Besonders beeindruckend sind die Blicke auf den Zmuttgletscher; man sieht das volle Gipfelpanorama rund um den Gletscher. Am Zmuttgletscher sieht man deutlich, wie sehr sich der Gletscher in letzter Zeit zurückgezogen hat: Eine riesige Seitenmoräne und eine glatt geschliffene Bergwand zeigt einem ganz genau, wie weit der Gletscher einst ins Tal vordrang.

Während man die grüne Aue hinaufläuft wird die Neugierde immer größer, was einem hinter der Bergkuppe erwarten würde. Bis zum Schwarzsee sind es noch einige Höhenmeter, aber im Hintergrund tritt immer mehr die Monte-Rosa- und Liskamm-Gruppe in Erscheinung. Und wenn man endlich genug Höhe gewonnen hat, hat man einen sensationellen Blick auf diese beiden 4500er Gipfel. Der Gletscher, den man unterhalb der Gipfel sieht, ist kein geringerer als der Gornergletscher.

Das Matterhorn vom Schwarzsee aus fotografiert Blick vom Schwarzsee hinunter nach Zermatt

Nach dem Überqueren der seitlichen Bergflanke kommen wir endlich am Schwarzsee an. 960 Höhenmeter sind wir bei unserer Wanderung von Zermatt aus hoch gestiegen. Über vier Stunden waren wir unterwegs, obwohl man diese Tour auch in zwei Stunden gehen könnte, wenn man keine Rast- und Fotografierpausen macht. Oben am Schwarzsee wimmelt es natürlich von Touristen, aber dafür wird man mit viel Sehenswertem entschädigt. Im Schwarzsee-Restaurant haben wir uns zuerst einen Liter Mineralwasser gezapft und für wenig Geld einen prall gefuellten Salatteller vom Buffet geholt, ehe wir in aller Ruhe die faszinierenden Ausblicke Richtung für Richtung genossen.

Schnell haben wir bemerkt, dass für den Schwarzsee auch gilt, was für die anderen schönen Bergseen gilt: Die Bergkulisse könnte sich wunderbar im Wasser spiegeln, so wie man es immer auf den berühmten Fotos sieht. Da aber zumeist ein leichter Wind weht und Kiner und Hunde am Wasser spielen, hat der See wellen und es ist nichts mit schönen Spiegelbildern.

Das Strahlhorn (4190 m) mit dem Findelngletscher; ganz vorne sieht man die Gornergratbahn Der Dent-Blanche (4357 m) vom Schwarzsee aus gesehen

Wem 2582 Höhenmeter immer noch nicht genügen, der kann zum Matterhorn-Berghaus auf 3260 m aufsteigen. Was zunächst als einfacher Wanderweg beginnt wird auf den letzten Metern immer schwieriger. Uns haben die Blicke auf die Nordostflanke des Matterhorns völlig genügt. Viel beeindruckender waren ohnehin die Blicke in die Ferne. Das 960 m tiefer gelegene Städtchen Zermatt wirkt auf einmal richtig winzig und von den zwei Bergseiten eingeklemmt. Man bedenke, dass man auf der rechten Mattertal-Seite von Zermatt bis zum Dom 3000 Höhenmeter in einem sieht.

Und natürlich darf auch ein Blick hinüber zum Strahlhorn und dem Findelngletscher nicht fehlen. Wer schon auf den Gornergrat gefahren ist, sieht einen großen Teil der Eisenbahnstrecke direkt vor sich. Von dieser Seite aus wirkt die Gornergratbahn noch um einiges imposanter als sie ohnehin schon ist.

Ja, am Schwarzsee kann man in der Tat viel Zeit verbringen. Und wäre die Zeit bei unserer Wanderung nicht schon weit fortgeschritten gewesen, wären wir sicher auf dem Weg über Hermettji und Furi nach Zermatt zurückgekehrt. So haben wir uns nach einem herrlichen Tag geärgert, dass die Talfahrt mit der Gondel ca. 15 € pro Person kostete.

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