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Besuch der Nachbarinseln Venedigs

Ein Blick - bzw. ein Besuch - über den Tellerrand hinaus

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Die Stadt Venedig besteht aus sechs Bezirken, den sog. sestieri (übersetzt Sechsteln): San Marco, Santa Croce, San Polo, Castello, Cannaregio und Dorsoduro. Diese sechs Stadtteile bilden den Kern der Altstadt, den man bequem zu Fuß an einem Tag ablaufen kann. Venezia bietet jedoch noch viel mehr als seinen Altstadtkern, denn die Stadt befindet sich inmitten einer grandiosen Naturlandschaft, einer Meereslagune, der Laguna Véneta, in der nördlichen Adria mit schiergar unzähligen kleinen Inselchen rundherum.

Sobald man bei seinen Stadtspaziergängen zum ersten Mal ans Ufer gelangt, sei es bei San Marco an die Riva Degli Schiavoni oder gar im Norden an die Fondamenta Nuove, wird man auf die nahe liegenden Nachbarinseln Venedigs aufmerksam, und der Wunsch kommt auf, einmal das Festland - wenn man diesen Begriff bei der Stadt Venedig überhaupt verwenden darf - zu verlassen und seine Expedition auf einer der Nachbarinseln fortzusetzen.

Die Anzahl der Inseln in der Lagune von Venetia ist fast unzählbar, wenn man jedes noch so kleine Eiland in die Liste aufnimmt. So manche Insel besteht in Wahrheit aus einer größeren Anzahl von Einzelinseln, die jedoch durch kleine oder große Brücken miteinander verbunden sind; Eines haben viele Inseln jedoch gemeinsam: Sie haben eine ganz bestimmte Bedeutung und Funktion, in der sie sich von jeder anderen Insel unterscheiden.

So haben sich zum Beispiel auf Murano die Glasbläser niedergelassen, auf Burano dagegen die Spitzenklöppner. Die Insel San Michele mit ihrer festungsartigen Ummauerung ist nichts weiter als die Friedhofsinsel Venedigs. Auf der Insel Sant'Erasmo wird Gemüse angebaut, auf Torcello residierte einst der Bischof. Ferner zu erwähnen ist natürlich noch die langezogene Sandinsel Lido, die die Meereslagune vor großen Wellen schützt.

Die Glasbläserinsel Murano

Die kleine Insel Murano ist die wohl berühmteste Nachbarinsel Venedigs; Wer es irgendwie zeitlich organisieren kann, sollte mit der Vaporetto nach Murano fahren und die Insel besichtigen. Je nach Interesse benötigt man ca. 2-4 Stunden für die Insel der Glasbläser. Murano ist zwar eine kleine übersichtliche Insel mit gerade mal 7000 Einwohnern, hat aber dennoch mehrere Vaporetto-Stationen. Ich empfehle, gleich an der ersten Station auszusteigen und von dort aus seinen Spaziergang zu beginnen.

Die Hauptstraße von Murano

In welche Richtung man losläuft spielt im Prinzip keine Rolle; Auf der kleinen Insel kann man im Prinzip gehen wo man möchte, man stößt immer wieder auf die Hauptstraße bzw. den Hauptkanal Rio Di Vetrai. Diese Hauptstraße erinnert an die Fußgängerzone einer deutschen Kleinstadt: Hier spielt sich das Leben ab, hier gibt es die Läden und Restaurants, hier fahren und parken die Schiffe und Boote. Auf dieser Hauptstraße kann man in aller Ruhe dahinflanieren und einen Glasshop nach dem anderen betreten.

Besuch einer Glasfabrik auf der Insel Murano

Und damit sind wir bereits beim Thema bzw. beim eigentlichen Hauptgrund für einen Besuch der Insel Murano. Auf der seit rund 1400 Jahren besiedelten Insel haben sich die Glasbläser niedergelassen, und noch heute genießt der Name Murano in der Glasindustrie einen weltweit hervorragenden Ruf. Es gibt unzählige Geschäfte, wo man Vasen, Anhänger, Skulpturen und sonstige Spielereien aus Murano-Glas besichtigen und kaufen kann.

Einsame Seitengasse in Murano

Aber was wäre eine Glasbläserinsel ohne ein paar echten Glasbläsern bei ihrer Arbeit zusehen zu können? Die Glasmanufakturen erlauben das Zusehen bei der Produktion von einfachen Glasgegenständen; Natürlich ist der Eintritt frei, schließlich will man ja den Besuchern etwas aus der eigenen Manufaktur verkaufen. Wer noch nie gesehen hat, wie ein Trinkglas oder eine Blumenvase hergestellt wird, sollte sich dies unbedingt mal ansehen. Es ist ein faszinierender Anblick, wenn man flüssiges glühend heißes Glas sieht.

Murano

Wer noch mehr über die Herstellung von Glas und vor allem über die Geschichte der Glasbläserei wissen möchte, dem sein ein Besuch des Museums Museo Del Vetro auf Murano empfohlen. In diesem Museum wird die 1000-jährige Geschichte der Glasbläserei anhand von Tausenden von Objekten wie Vasen, Spiegel, Trinkgefäße, Perlen oder Umhänger dargestellt und dokumentiert.

Murano ist übrigens so etwas wie ein Klein-Venedig. Das System aus Wasserstraßen und Brücken ist gleich. Was aber ganz anders ist, ist das Leben auf der Insel. Man merkt dies, wenn man wie in Venedigs Altstadt einfach ohne Ziel durch die Gassen der Insel marschiert. Während man in Venedig von umherirrenden Touristen nur so dahingestoßen und -gelenkt wird, findet man auf Murano einsame Sträßchen, wo sich die Nachbarn von Fenster zu Fenster Guten Tag sagen. Ein schöner Gegensatz zur völlig überlaufenen Altstadt von Venezia!

Die Friedhofsinsel San Michele

Die Friedhofsinsel San Michele vom Fondamenta Nuove aus gesehen

Wenn man in Venedigs Stadtteil Castello an die nördliche Uferpromenade, das Fondamenta Nuove, läuft, hat man einen direkten Blick auf eine Insel, die wie ein Hochsicherheitstrakt von einer großen Mauer eingezäunt ist. Wegen der großen Bäume hinter der Mauer könnte man auch vermuten, dass sich die ganze Insel in Privatbesitz befindet und dass sich hinter der Mauer eine majestätische Villa oder gar ein Schloss mit einem gigantischen Schlosspark befindet.

Aber dem ist überhaupt nicht so. Die Isola Di San Michele ist nichts weiteres als die Friedhofsinsel Venedigs. Hier befinden sich sowohl einzelne kleine Gräber wie wir sie kennen aber auch große Grabstädten, wo man nur staunen kann. Der Besuch der Friedhofsinsel lohnt sich nicht, man fährt vielmehr daran vorbei, wenn man eine Bootsfahrt nach Murano macht. Aber es ist interessant zu wissen, dass sich hinter der mächtigen Inselschutzmauer nichts weiter als Venedigs Ruhestaette der Verstorbenen befindet.

Isola Di San Giórgio Maggiore

Die Insel Isola di S. Giorgio Maggiore vom Campanile aus gesehen

Die wohl am meisten fotografierte Insel in der Lagune ist die Isola Di San Giorgio Maggiore; auf diese Insel hat man einen wunderbaren Blick vom Campanile Turm am Markusplatz. Das malerische Inselchen mit dem prächtigen Kloster und dem zweiten Campanile in der Inselmitte ist einfach ein perfektes Fotomotiv für jeden "Besteiger" des Campanile. Aber die kleine Insel Giorgio Maggiore sollte man nicht nur ablichten sondern auch besuchen!

In wenigen Minuten setzt man mit der Vaporetto auf die kleine Nachbarinsel über und sieht dann das aus der Nähe, was man bei der Bootsfahrt so langsam auf sich zukommen sah. Die Klosteranlage aus dem 16. Jahrhundert wartet mit einer strahlenden, weißen Marmorfassade auf und lädt die Besucher zum Besuch der dreischiffigen Kirche ein.

Wer nicht extra eine Schiffsfahrt wegen einer weiteren Kirche machen mag - schließlich hat man in der Altstadt von Venedig unter Umständen ja schon unzählige Kirchen besichtigt - der wird die Überquerung des Kanals nicht bereuen, wenn er auf den Campanile der Insel hinauf steigt. Der Blick von jenem Uhrturm auf die Altstadt von Venedig und die Umgebung ist mindestens genauso beeindruckend wie der Ausblick vom Campanile am Markusplatz aus.

Burano und Torcello

Weiter im Norden der Lagune von Venetia befinden sich die beiden Inseln Burano und Torcello. Man benötigt schon viel Zeit, wenn man diese beiden Inseln auch noch in sein Venedig-Programm aufnehmen möchte, denn mit der Vaporetto fährt man ca. eine Dreiviertelstunde bis man wieder festen Boden unter die Füße bekommt.

Auf der Insel Burano haben sich die Spitzenklöppler niedergelassen. So hat eben jede Insel ihr eigenes Markenzeichen bzw. ihr eigenes Produkt, das sie berühmt gemacht hat. Burano ist ein nettes kleines Inselchen mit witzigen kleinen bunten Häuschen, kleinen Kanälchen und winzigen Brücklein darüber. Die Insel wirkt irgendwie märchenhaft. Wer mehr über die gekloeppelten Spitzen (italienisch merletti) erfahren möchte, kann dies im Museo del Merletto auf der Insel tun.

Die einst lebhafte und bevölkerungsreiche Insel Torcello ist heute ein Ort der Ruhe und Besinnung. Hierher fährt man, wenn man vom vielen Trubel etwas Abstand gewinnen möchte, wenn man einen ruhigen Spaziergang machen möchte oder wenn man sich ein Gourmet-Essen gönnen möchte. Sehenswert auf der Insel, die ehemals sogar ein Bischofssitz war, ist eine über 1000 Jahre alte Kathedrale, die Santa Maria Assunta, mit prächtigen Mosaiken zum Bestaunen.

Isola Della Giudecca

Die langgestreckte Isola Della Giudecca befindet sich südlich der Altstadt von Venedig und wird von dieser durch den breiten Kanal Canale Della Giudecca getrennt. Auch diese Insel erreicht man bequem mit der Vaporetto. Eigentlich müsste man ja sagen, dass sich die Isola Della Giudecca aus acht kleinen Inselchen zusammensetzt, die aber alle miteinander verbunden sind.

Das Eiland wartet mit ein paar sehenswerten Kirchen auf, ganz am Ostzipfel die Zitelle, westwärts dann die Redentore und die S. Eufemia. Die Redentore ist ein großer Kuppelbau mit einer eindrucksvollen Marmorfassade. Viel interessanter als der Besuch der Kirchen ist jedoch ein Spaziergang an der nördlichen Uferpromenade entlang. Ständig genießt man einen guten Blick auf die Küste der Altstadt von Venedig. So macht Spazierengehen Freude!

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