Allgemeine Infos
Namibias Norden
Namibias Süden
Wüstentouren
Ureinwohner Himbas
Reiseführer
Weitere Infos
Impressum

Namibia Inhaltsverzeichnis | Allgemeine Informationen | Reiseziele im Norden | Reiseziele im Süden | Wüstentouren | Ureinwohner Himbas | Reiseführer und Literatur | Weitere Informationen

DeutschEnglish

Reiseziele im Norden von Namibia

Scan-Service

Namibias Norden ist der bevölkerungs- reichste Teil des Landes und hier sind sowohl der Etosha Park mit seiner beeindruckenden Tierwelt als auch die letzten Nomaden Namibias, die Himbas, zu finden. Im Verhältnis zum Süden ist dieser Teil relativ grün und feucht, wenn man im Wüstenland Namibia überhaupt solche Attribute gebrauchen kann.

Namibias Hauptstadt Windhoek

Erste Station eines Namibia-Besuches wird fast immer die Hauptstadt Windhoek sein. Vom internationalen Flughafen bis zur Stadt sind es etwa 45 Kilometer und so bietet es sich an, den Startpunkt der Tour nach Windhoek zu legen. Das macht schon deshalb Sinn, weil man vermeiden sollte, am Tag der Ankunft noch große Strecken zu fahren. Ganz abgesehen davon, dass Windhoek ein Ort ist, den man näher erkunden sollte.

Überall in der Stadt trifft man auf die Zeugen der deutschen Vergangenheit und merkt doch, dass man in einem afrikanischen Zentrum ist. Für deutsche Verhältnisse mit 170 000 Einwohnern eher mittlerer Größe ist Windhoek Namibias einzige Großstadt. Bis vor wenigen Jahren konnte man die Kolonialgeschichte noch an den Straßennamen erkennen, doch in letzter Zeit wurden viele umbenannt; Trotzdem erfolgte glücklicherweise keine Bilderstürmerei und viele Zeugnisse dieses zum Teil sehr traurigen Kapitel des Landes wurden als Denkmal belassen.

Reiterdenkmal

An erster Stelle ist hier das Reiterdenkmal zu nennen, das im Stadtzentrum ganz in der Näher der Alten Feste steht. Es wurde 1912 zum Geburtstag des Kaisers enthüllt und nennt die Namen der Deutschen, die im Nama- und Hererokrieg gefallen sind. Die Tausende Opfer auf Seiten der Nama und Herero werden nicht erwähnt. Immer wieder kommt die Frage auf, ob man dieses Denkmal stehen lassen sollte; Wir denken ja, wenn man entsprechend über die Hintergründe aufklärt.

Wenige Meter entfernt befindet sich mit der Alten Feste das älteste erhaltene Gebäude der Stadt, in dem heute das Staatsmuseum mit einer Ausstellung über die Geschichte Namibias von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart untergebracht ist. Wenige Gehminuten davon entfernt, am Rande eines großen Parks, findet man zwei weitere Wahrzeichen Windhoeks. Der Tintenpalast ist Sitz des Parlaments und wurde 1913 im Kolonialstil errichtet. Gegenüber sieht man die Christuskirche, das wohl bekannteste Gebäude Windhoeks.

Christuskirche

Ganz im Gegensatz zum deutschen Kolonialstil erinnert St. George's Cathedral an englische Städte. Das ist nicht weiter verwunderlich, wurde sie doch 1925 errichtet, als Namibia unter südafrikanischer Verwaltung stand. Die Nationalgalerie, in der Werke zeitgenössischer namibischer Künstler zu sehen sind und das Owela Museum stehen an der Robert-Mugabe-Allee. Geht man diese weiter, kommt man zur Turnhalle, weltbekannt durch die gleichnamige Konferenz 1975.

Das eigentliche Zentrum mit Hochhäusern und Geschäftsstraßen liegt um die Independence Avenue, der ehemaligen Kaiserstraße; Attraktive Gebäude, schöne Geschäfte und Straßencafes machen hier das Bummeln zum Vergnügen. Ein besonders schöner Blick auf das Hauptstadtleben bietet sich von der Terrasse des Gathemann Cafes. Als zentraler Treffpunkt gilt der überall sichtbare Uhrturm an der Ecke Independence Avenue und Post Street Mall.

Innenstadt vom Tintenpalast gesehen

Überall in der Innenstadt sind natürlich auch kleine Märkte zu finden, auf denen Souvenirs angeboten werden. Von Holzschnitzereien, Stachelschweinborsten, Straußeneiern und Textilien bis zu Buschmannwaffen wird alles angeboten, was für den Touristen interessant sein könnte. Das gleiche Sortiment findet man auch in den zahlreichen Souvenirgeschäften.

Unser Geheimtipp für einen Einkauf in Namibia, vor allem in Windhoek, sind die Bekleidungsläden. Das Angebot hier ist preisguenstig und von allgemein ausgezeichneter Qualität. Speziell Outdoor-Kleidung ist wesentlich günstiger als in Deutschland.

Windhoek hat auch Unterkünfte für jeden Geschmack im Angebot. Neben den großen Sternehotels gibt es auch viele kleine Pensionen und Gästehäuser, die vielleicht nicht ganz so viel Komfort bieten, aber dafür persönlicher sind und nebenbei auch einiges preisgünstiger.

Namibias zweitgrößte Stadt Swakopmund

In Swakopmund, der "deutschesten" Stadt Afrikas, erinnern viele Kolonialbauten an die Geschichte des ehemaligen Deutsch-Südwestafrika. Dieses so verträumt wirkende Städtchen ist immerhin mit 30.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Namibias. Direkt am Atlantik gelegen war es früher das Eingangstor zur Kolonie. Durch diese Lage am Meer kommt Swakopmund auch in den Genuss eines sehr günstigen Klimas, mit angenehmen Temperaturen sogar im Sommer.

Swakopmund am Rand der Namibwüste

Für den Besuch Swakopmunds sollte man mindestens 2-3 Tage einplanen, denn an Sehenswürdigkeiten besteht hier kein Mangel. Der ehemalige 1901 erbaute Bahnhof ist heute ein Hotel der Luxusklasse und zählt zu den schönsten Gebäuden der Stadt. Umgenutzt wurde auch das ehemalige Kaiserliche Hauptzollamt, in dem jetzt das Swakopmunder Museum, eines der interessantesten in Namibia, untergebracht ist. Hier kann man auch Touren zur Rössing-Uranmine organisieren lassen.

Ganz in der Nähe befindet sich der Sommersitz des Präsidenten. Früher war das Gebäude das Kaiserliche Bezirksgericht. Die Alte Post, das Ludwig-Schröder-Haus, Haus Altona, das Hohenzollernhaus und die Ritterburg sind weitere Bauten im Kolonialstil, die es lohnen, einen Blick darauf zu werfen. Überall in Swakopmund zu sehen ist der rotweiße Leuchtturm, mit 21 Metern das höchste Gebäude der Stadt. Gebaut wurde er 1902 und dann 1910 noch einmal um weitere 10 Meter aufgestockt; Am Fuße des Turmes ist ein sehr gemütliches Gartenrestaurant.

Schild des Kaiserlichen Hauptzollamtes

Überhaupt findet man eine ganze Reihe netter und niveauvoller Restaurants, in denen oft auch frischer Fisch angeboten wird. Vom Ligth House, direkt am Meer gelegen, hat man einen wundervollen Blick auf das Wasser und die untergehende Sonne.

Nicht versäumen sollte man den Besuch im Woermann Haus. Der Hamburger Kaufmann ließ es 1894 im Fachwerkstil errichten und dann 1903 umbauen und erweitern. Gegen einen geringen Obolus kann man sich den Schlüssel zum Damara Turm aushändigen lassen, von dem aus man einen hervorragenden Blick über die gesamte Stadt und die Umgebung mit den Dünen der Namibwüste hat.

Im Aquarium, gegenüber vom Hotel Adler, wandelt man durch gläserne Tunnel unter den Fischen hindurch. Bierliebhaber wird die Hansa Brauerei interessieren, die auch heute noch nach dem deutschen Reinheitsgebot braut.

Natürlich finden sich in Swakopmund neben den großen Hotels auch kleine sehr gemütliche Unterkünfte, die wir persönlich den großen Hotels vorziehen. Abends ziehen dann vor dem jeweiligen Haus Wachtposten auf, die über Nacht das Gebäude nicht aus den Augen lassen und für Sicherheit sorgen sollen. Ob dies wirklich nötig ist oder reine Vorsicht können wir nicht beurteilen. Bedroht fühlten wir uns jedenfalls nie.

Swakopmund vom Turm des Woermann Hauses

Ist man in Swakopmund, möchte man natürlich auch die Umgebung erkunden. Auf geteerter Straße geht es nach Walvis Bay, dem ehemaligen britischen Hafen. Die Fahrt führt vorbei an futuristisch anmutenden Ferienhäusern mitten im Sand der Wüste. Walvis Bay selbst bietet keine herausragenden Sehenswürdigkeiten, doch ein Stück weiter, an der Lagune, erwartet Naturfreunde an Aussichtspunkten ein Leckerbissen. Hier suchen tausende Flamingos, Pelikane, Möwen und Seeschwalben im nährstoffreichen flachen Wasser nach Nahrung.

Am nördlichsten Punkt der Landzunge, die die Lagune abtrennt, befindet sich Pelican Point mit einem Leuchtturm und einer kleinen Robbenkolonie. Allerdings ist für diesen Weg ein Geländefahrzeug unbedingt erforderlich, und die Fahrt ist nur bei Ebbe möglich. Einige Veranstalter bieten Bootstouren nach Pelican Point an.

Südlich Walvis Bays sieht man schon aus großer Entfernung riesige schneeweiße Berge. Das sind Salzhalden, Salt Works, die zum größten Salzproduzenten Afrikas gehören und aus Meerwasser gewonnen werden. Besichtigungen des Geländes sind mit Voranmeldung möglich.

Erwähnt werden soll noch, dass mit der Tour nach Sandwich Harbour eine der anspruchsvollsten Off-Road-Strecken Namibias in Angriff genommen werden kann. Diese Tour hat es aber wirklich in sich und sollte nur von ausgesprochenen Kennern gebucht werden. Im Kapitel Wüstentouren sind weitere Tipps für Ausflüge ab Swakopmund zu finden.

Okonjima-Lodge

Etwa auf halbem Weg zwischen der Hauptstadt Windhoek und dem Etoshapark liegt die Okonjima-Lodge. Wer das Schild an der B1 gesehen hat, ist aber noch lange nicht am Ziel; Rund 25 Kilometer geht es noch über Schotterpisten auf dem Gelände der Lodge bis zur Unterkunft; Genaugenommen sind es unterschiedliche Unterkünfte, so gibt es das Main Camp, das Luxury Bush Camp und Luxus Doppelzelte. Wir hatten eine Rundhütte im afrikanischen Stil im Luxury Bush Camp gemietet, eine Entscheidung, die wir nicht bereuten.

Das Maskottchen, ein Warzenschwein

Unsere erste Bekanntschaft auf Okonjima war eine tierische. Beim Betreten der Anmeldung im Hauptgebäude trottete uns gemütlich das hauseigene Warzenschwein entgegen und verlangte eine Streicheleinheit. Wir begegneten ihm dann noch öfter und mussten feststellen, dass es besser erzogen ist, als so mancher Mensch. Bei allen Mahlzeiten auf der offenen Terrasse war unser Freund anwesend, hielt sich aber dezent an der Schwelle zurück.

Die Besonderheit Okonjimas ist der besondere Schutz der afrikanischen Großkatzen. Auf dem Gelände der Farm befindet sich die Africat Foundation, ein Verein zum Schutz der bedrohten Großkatzen in Namibia. Zahlreiche verwaiste oder verletzte Geparden, Leoparden und Löwen haben hier ein neues Zuhause auf Zeit oder dauerhaft gefunden. Vorrangiges Ziel ist natürlich, die Tiere wieder auszuwildern, ist dies aber nicht möglich, bleiben sie auf Okonjima. Sehr einprägsam wird die ganze Problematik im Schulungszentrum der Foundation gezeigt und erklärt.

Gepard

Natürlich gibt es neben der Theorie auch das Abenteuer in der Wildnis. Am Nachmittag geht es zur Pirschfahrt auf die Suche nach Leoparden. Das ist schon eine sehr interessante Sache, auch wenn es unserer Meinung nach nicht ganz mit rechten Dingen zugeht. Gesucht wird mit einem Peilgerät nach den Leoparden, die Sender tragen. Kreuz und quer geht es durchs Gelände, doch ohne Erfolg. Doch dann, pünktlich zum Sonnenuntergang, wird doch noch ein Leopard gefunden, der auch gerade jetzt einen Fleischbatzen vertilgt. Nacheinander fahren die Wagen in den Busch, so dass jeder einige Minuten Zeit hat, die Großkatze zu beobachten. Auf der Rückfahrt werden im letzten Licht der Sonne kühle Getränke gereicht. Auch wenn es sehr nach einer Inszenierung aussieht, für den Europäer ist diese Begegnung mit Leoparden in freier Wildbahn doch hochinteressant und ein Erlebnis, das man nicht missen möchte.

Nach dem Abendessen geht es zu einem Beobachtungsstand, in der Hoffnung, dass sich an der Futterstelle Tiere einfinden. In dieser Nacht ist das Glück nicht auf unserer Seite, lediglich ein Stachelschwein verirrt sich hierher. Doch muss man dies mit Fassung tragen, man ist eben nicht im Zoo sondern in freier Wildbahn und die Tiere spielen manchmal nicht mit...

Der nächste Tag beginnt früh, noch im Dunkeln. Wir werden in offenen Geländewagen hinaus ins Buschland gefahren und diesmal ist der Erfolg sicher. Die Geparden, zu denen es geht, leben zwar in einem Freigelände, das eingezäunt ist, doch ist es von einer Größe, das den Eindruck des Zoos überhaupt nicht aufkommen lässt. Sie werden noch regelmäßig gefüttert und so kann man sicher sein, ihnen auch zu begegnen. Vom Hochsitz des Geländewagens lassen sie sich sehr gut beobachten, ohne störende Scheiben oder Gitter. Nebenbei erfährt man noch viel Wissenswertes über diese grazilen Großkatzen, die leider akut gefährdet sind

Ethosha Nationalpark

Wer an die großen Nationalparks in Afrika denkt, wird die Serengeti und den Krüger Nationalpark in Südafrika nennen. Weniger bekannt, doch bei weitem nicht weniger schön, ist der Ethosha Park in Namibia. Er erreicht zwar nicht die Größe des Krüger Parks, ist mit über 22.000 km² aber immerhin halb so groß wie die Schweiz. Gegründet wurde er schon 1907 weil die Gefahr bestand, dass das Gebiet von Berufsjägern leer geschossen wird. Heute zählt der Park zu den tierreichsten Gebieten Afrikas und ist einer der Höhepunkte eines Namibiatrips.

Löwen

Der gesamte Park ist eingezäunt und nur durch einige Tore zu erreichen; Neben den vielen Tagesbesuchern, die mit Mietwagen oder geführten Touren kommen, besteht auch die Möglichkeit, in einem der staatlichen Camps direkt im Park zu übernachten. Das hat natürlich den Vorteil, viel mehr von der faszinierenden Tierwelt mitzubekommen. Die Unterkünfte sind aber knapp, so dass man zeitig reservieren sollte. Sie befinden sich übrigens alle im östlichen und südlichen Teil des Parks, vor allem der westliche Teil ist touristisch noch kaum erschlossen.

Zebras

Tierfreunde kommen im Etosha Park voll auf ihre Kosten, sind doch neben den Big Fives (mit Ausnahme der Büffe) zahlreiche andere Tierarten zu finden und die Herden der Zebras, Gnus und Antilopen haben heute wieder beachtliche Stärke erreicht. Für Tierbeobachtungen bringt natürlich die Trockenzeit die besten Voraussetzungen. Von Juni bis September, wenn es kaum noch Wasser gibt, drängen sich alle an den Wasserlöchern und es ist eigentlich sicher, alle Exoten vor die Kamera zu bekommen.

Giraffe

Streng geregelt sind die Verhaltensweisen im Park. Das Verlassen der Pisten, meistens unbefestigte Sand- und Erdpisten, ist strikt verboten. Gleiches gilt für das Verlassen der Fahrzeuge. Das ist verständlich, denn zwar sind die Tiere an die Menschen in ihren Autos gewöhnt, doch es bleiben Wildtiere, die sehr gefährlich werden können. Man denkt dabei in erster Linie an Löwen und Elefanten, doch auch mit Gnus, Zebras oder Pavianen ist nicht zu spaßen und immerhin passieren die meisten tödlichen Unfälle durch Flusspferde.

Fast ein Viertel des gesamten Geländes wird durch die Etosha-Pfanne bedeckt. Manchmal ist sie jahrelang trocken, um sich dann nach intensiven Regenfällen in einen riesigen See zu verwandeln. In dieser Zeit bietet sich ein besonderes Erlebnis, denn Hunderttausende Flamingos besiedeln vorübergehend diesen See. Unweit des Halali Camps besteht die einzige Möglichkeit, auf einer Piste bis zum sogenannten Etosha Lookout in die eigentliche Salzpfanne hineinzufahren, das aber natürlich nur, wenn die Pfanne ausgetrocknet ist.

Ist man im Okaukuejo Camp oder fährt über das Andersson Gate in den Park, lohnt ein Abstecher zum Märchenwald. Hier wachsen mehrere Hundert Moringabäume, die es nur in Namibia gibt. Im Märchenwald sind deren Stämme seltsam verwachsen, weil Elefanten und Giraffen immer wieder die jungen Pflanzen angefressen haben. Es ist also klar, woher der Name kommt.

Mowani Mountain Camp, Damaraland

Vom Mowani Mountain Camp hatten wir schon oft und viel gehört. Namibiakenner waren bei der Erwähnung dieses Reiseziels begeistert und voller Anerkennung über die Schönheit der dortigen Landschaft und den einzigartigen Flair der Unterkünfte.

Felsenlandschaft am Mowani Mountain Camp

Entsprechend groß war unsere Erwartungshaltung und wir wurden darin nicht enttäuscht. Das Mowani Mountain Camp zählt unserer Meinung nach zu den schönsten Unterkünften in Namibia und ist jedem Reisenden zu empfehlen. Der kleine bittere Beigeschmack dabei ist allerdings das Preisniveau, billig sind die Unterkünfte im Camp gewiss nicht. Doch der Name des Camps täuscht nicht; Er ist abgeleitet vom Damarawort M'wani, was übersetzt bedeutet "der Platz Gottes".

Hütten im Mowani Mountain Camp

Das Camp liegt im Damaraland, im Nordwesten Namibias inmitten einer bergigen Landschaft und in der Nähe einiger touristischer Sehenswürdigkeiten wie dem Brandberg, der Spitzkoppe, der Vingerklip, dem versteinerten Wald und nicht zuletzt einem der bekanntesten Ziele Namibias, Twyfelfontein mit steinzeitlichen Malereien und Gravuren der San (Buschmänner).

Die Anfahrt zum Camp ist ohne weiteres auch mit einem normalen PKW möglich, Allradantrieb ist nicht erforderlich. Nach der Begrüßung durch das Personal mit einem Cocktail und feuchten Tüchern brechen wir zu einem ersten Rundgang auf. Mowani Mountain Camp liegt inmitten imposanter Felsformationen. Die Unterkünfte - Luxuszelte - aufgebaut auf Plattformen in luftiger Höhe, sind raffiniert in die Landschaft eingepasst und liegen versteckt zwischen riesigen Steinbrocken.

Zeltunterkunft

Vom Hauptgebäude, einer großen afrikanischen Hütte im Zentrum des Camps, in der sich auch das Restaurant befindet, führen Pfade zu den jeweiligen Unterkünften, denen es wirklich an nichts mangelt. Große Betten, Tisch, Stühle und mehr als ausreichend Stauraum für Kleidung und Gepäck machen auch einen längeren Aufenthalt angenehm. Besonders faszinierend fanden wir aber Toilette und Bad, mit einer für Mitteleuropäer ungewöhnlichen Lösung. Sie befinden sich nämlich unter freiem Himmel direkt hinter dem Zelt, bieten aber jeden Luxus eines europäischen Badezimmers wie WC, Badekommode und Wanne mit fließend kaltem und warmen Wasser. Im ersten Moment ist dies schon etwas verblüffend, wird aber schnell zur Normalität. Wir finden, hier ist eine wunderbare Mischung aus Luxus und Natur gelungen.

Zeltunterkunft im Mowani Mountain Camp

Natürlich findet man ab und zu auch eine Eidechse oder einen Gecko in der Badewanne oder im Bett, aber auch das ist Namibiaurlaub pur. Hat man Halbpension gebucht, erwartet einen ein reichhaltiges ausgezeichnetes Frühstücksbüffet und ein exzellentes Abendessen, zu dem jeden Abend ein Trommler ruft. Spezialitäten der Küche sind Gerichte aus Kudu-, Zebra-, Springbock- und Straußenfleisch. Dadurch, dass die Zelte raffiniert in die Felslandschaft integriert sind, kann man ungestört entspannen, mit traumhaftem Blick in die Umgebung.

Empfehlenswert sind auch die Angebote an Halbtagestouren, z.B. die Suche nach den Wüstenelefanten. Ein beliebter Aufenthalt der Dickhäuter ist der Huab-Trockenfluss in der Nähe des Camps. Mit etwas Glück begegnet man einer Herde, die vielleicht sogar Jungtiere dabei hat. Aber wie immer, wenn es um Wildtiere geht, kann natürlich nicht garantiert werden, auch wirklich welche zu sichten. Doch auch dann hat man zumindest einen schönen Ausflug in einer bezaubernden Landschaft erlebt und gegenüber anderen Touren zu den Wüstenelefanten ist die hier angebotene preiswert.

Ein unbedingtes Muss ist die Tour zu Twyfelfontein mit seinen Felszeichnungen und -gravuren. Twyfelfontein bedeutet im Afrikaans "Zweifelsquelle". Ein Farmer hatte angezweifelt, dass die spärlich fließende Quelle auf diesem Land ausreichend lange Wasser spendet.

Felszeichnungen bei Twyfelfontein Felsgravuren bei Twyfelfontein

Die Felsen von Twyfelfontein reflektieren sehr stark die Hitze, so dass es hier mittags kaum auszuhalten ist. Deshalb finden die Touren frühmorgens und am späten Nachmittag statt. Nimmt man an dieser Tour teil, sollte man auf keinen Fall eine große Wasserflasche und eine Kopfbedeckung vergessen.

Eine Tour auf eigene Faust nach Twyfelfontein lohnt nicht, denn zum einen wird Eintrittsgeld verlangt und Bedingung ist, einen einheimischen Führer anzumieten. Also kann man auch gleich die ganze Tour buchen, zumal diese relativ preiswert ist. Eine Menge Wissenswertes bekommt man dabei auch vermittelt, denn die Guides verstehen ihr Handwerk.

Es ist schon ein beeindruckendes Gefühl, an dieser Stelle zu stehen und die 2400 bis 6000 Jahre alten Kunstwerke der San (Buschmänner) in Natura vor sich zu haben. Das extrem trockene Klima hat diese auch sehr gut erhalten. Man hat bis heute nicht geklärt, welchen konkreten Zweck diese Kunstwerke hatten. Da es aber in den allermeisten Fällen Tierdarstellungen sind, ist zu vermuten, dass es um einen Jagdkult ging.

Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die "Orgelpfeifen", etwa 100 Millionen Jahre alte Basaltsäulen von ca. 5 m Höhe, nur wenige Kilometer von Twyfelfontein entfernt. Der verbrannte Berg soll im Licht der untergehenden Sonne wie ein verlöschendes Feuer glimmen. Wir konnten diesen Effekt jedenfalls nicht erkennen und waren doch etwas enttäuscht von dieser Erscheinung.

Ein interessantes Naturwunder findet man etwa 20 km von Mowani Mountain Camp an der Straße C 39 in Richtung Korixas. Der Versteinerte Wald, riesige Baumstämme, die vor etwa 300 Millionen Jahren unter Sand begraben und durch Kieselsäure konserviert wurden bietet heute den Touristen beeindruckende Einblicke in die Geologie und Mineralogie.

Karivo-Lodge

Die Gegend um Namibias Hauptstadt Windhoek zählt nicht unbedingt zu den von Touristen bevorzugten Landschaften. Wer sich aber einige Tage erholen möchte und Touren zu Tierbeobachtungen unternehmen will, findet auch hier manch interessante und hevorragende Lodge oder Gästefarm. Besonders unter dem Gesichtspunkt einer Zwischenstation nach der Ankunft oder vor dem Abflug sind diese wegen ihrer günstigen Lage zum Flughafen attraktiv.

Die Karivo-Lodge

Die Karivo-Lodge ist zum Beispiel solch eine geeignete und sehr empfehlenswerte Unterkunft, die nur etwa 75 km nordöstlich von Windhoek liegt. Von hier bis zum internationalen Flughafen sind es etwa 45 km, dieser ist also in ungefähr 1 bis 1,5 Stunden zu erreichen. Am Tag der Ankunft oder Abreise sind solche Strecken sinnvoll, denn lange Autofahrten sollte man aus verschiedenen Gründen auf die anderen Tage verlegen. So besteht immer die Gefahr, durch eine Panne o.ä. nicht rechtzeitig zum Abflug dazusein oder eine in großer Entfernung gemietete Übernachtung nicht zu erreichen. Außerdem ist man durch den langen Flug doch etwas erschöpft oder hat ihn noch vor sich.

Ein besonderes Angebot ist auch der Transfer vom und zum Flughafen und nach Windhoek, den die Lodgemitarbeiter anbieten. Nimmt man diesen Service in Anspruch, lassen sich so auch 1-2 Tage Mietgebühr für einen Leihwagen sparen.

Der Innenhof der Karivo-Lodge

Wir kamen als Selbstfahrer und waren relativ spät dran. Die Dämmerung, die in Afrika ja nur ganz kurz ist, war schon hereingebrochen und in Kürze drohte völlige Dunkelheit. Ehrlich gesagt, die Strecke von der Straße bis zur Lodge wurde die schwierigste unserer Reise. Der Weg ist auch mit einem Auto ohne Allrad zu bewältigen, aber dazu braucht man doch schon einige Nerven und sollte die Fahrt "über Stock und Stein" doch möglichst im Hellen schaffen. Die Karivo-Lodge entschädigt aber für eventuell erlittene Schwierigkeiten, denn sie zählt mit zu den schönsten Namibias.

Das Gebäude ist ringförmig angelegt und jede Suite hat einen großen Balkon, von dem aus eine phantastische Aussicht in die weite Ebene möglich ist. Eine Treppe führt hinauf zu einem weiteren kleinen Raum mit Kamin und zweitem Balkon. Von diesem hat man die Sicht in den Innenhof mit Grünpflanzen und Wasserfall. Das gesamte Gebäude ist aus Natursteinen errichtet und fügt sich ausgezeichnet in die Landschaft ein.

Wohn- und Schlafraum

Es ist eigentlich unnötig zu erwähnen, dass Gastfreundschaft, Service und Verpflegung eine Spitzennote verdienen. Das ist aber in Namibia wirklich nichts Ungewöhnliches und ein Grund unter vielen, warum es fast jeden Besucher immer wieder ins Land zieht.

Karivo ist auch eine Jagdfarm, wir jedoch zogen es vor, mit der Kamera auf Tour zu gehen. Im Preis der Übernachtung inbegriffen ist eine Farmfahrt, auf der Wild in großer Anzahl zu sehen ist; so z.B. Oryx-Antilopen, Springböcke, Strauße, Kudus, Hartebeester, Bergzebras, Warzenschweine und die in dieser Gegend fast überall präsenten Paviane.

Bei der Reiseplanung sollte aus diesem Grund unbedingt ein Zeitpuffer eingeplant sein, damit man auch in den Genuss dieses wirklich sehr eindrucksvollen Ausflugs kommen kann. Ist dann immer noch etwas Zeit übrig, bietet Karivo eine Vielzahl an Möglichkeiten, diese spannungsvoll und sportlich zu verbringen. Man kann Reitausflüge und Bergwanderungen unternehmen oder auch einfach mal am Pool faulenzen. Aufgrund der Nähe zur Hauptstadt Windhoek ist in der Karivo-Lodge auch der Handyempfang möglich, was ansonsten in Namibia nicht selbstverständlich ist. Fazit ist, dass auch ein Aufenthalt in Windhoeks Nähe voller Reize sein kann.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis Namibia