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Reiseführer, Karten und Literatur

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Eine Tour mit einem Esel macht man nicht aufs Geratewohl. Eine ausführliche Vorbereitung ist unabdinglich. Zur Vorbereitung gehört sowohl Literatur über die Landschaft und die Sehenswürdigkeiten aber auch das Studium von Kartenmaterial und das Suchen von Übernachtungsmöglichkeiten. Im Folgenden stellen wir einige interessante und lohnenswerte Bücher bzw. Landkarten vor.

Hans Ikenberg: Französischer Jura (OASE Verlag)

Deutschsprachige Reiseführer über den französischen Jura sprengen nicht gerade die Regale einer gut sortierten Buchhandlung; Wenn man es genau betrachtet, dann herrscht dort fast gähnende Leere. Daher sollte man nicht zögern zum Reiseführer von Hans Ikenberg aus dem OASE-Verlag zu greifen. Nicht als Verlegenheitslösung, sonder weil dieses Buch auf mehr als 300 Seiten wirklich alles enthält was man von einem sehr guten Reiseführer erwartet. Die Informationen, ergänzt durch zahlreiche SW-Fotos und Übersichtskarten zu den einzelnen Kapiteln, sind umfassend und absolut hilfreich um einen Juraaufenthalt zu planen und vor Ort nützliche Informationen zu erhalten. Dabei wird dem Auto- oder Motorradfahrer sicher am meisten geboten, aber auch Wanderer, Radfahrer und Wintersportler kommen nicht zu kurz.

Die ersten Seiten im Buch widmet Hans Inkenberg der Geschichte und Geographi des Jura um einen Bummel durch die großen Jurastädte Belfort, Montbéliard und Besancon folgen zu lassen. Weiter geht es den Doubs entlang, einem der wenigen mitteleuropäischen Flüsse, die noch heute weitestgehend eigenwillig ihres Weges ziehen dürfen. Landschaft, Städte und Dörfer entlang seiner Ufer werden beschrieben; Nach dem großen Doubs folgen Informationen zu stillen Tälern und deren Flüsse wie z.B. das Tal der Loue, um nur eines von 8 beschriebenen zu nennen. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit Wasserfällen, Seen und den höchsten Jurabergen. Auch ein Abstecher in den Schweizer Jura wird unternommen.

Über 50 Seiten widmet Hans Ikenberg dem Juraweinland. Auf den ersten Blick überraschend viel für dieses kleine Weinbaugebiet. Wenn man aber zu blättern und lesen beginnt wird einem schnell klar, hier geht es nicht nur um Wein, Weingüter und Weinprobe. So ganz nebenbei wird einem die wunderschöne, vom Weinbau geprägte und fast industriefreie Landschaft mit seinen zahlreich erhaltenen kleinen Stadtensembles vorgestellt. Dann dreht sich alles um Käse. Man erfährt einiges über die Herstellung und Zutaten von Morbier, Vacherin, Bleu de Gex und Comté und natürlich auch, wo man den besten Jurakäse kaufen kann.

Die letzten 30 Seiten im Reisefuehrer sind überschrieben mit "Praktische Infos von A bis Z". Von der Anreise bis zur Zimmervermittlung, von Camping bis Hotel, von Einkehren bis Einkaufen über Reisezeit, Radfahren, Wandern und Wintersport spannt Hans Ikenberg den Bogen seiner Informationen.

Fazit: Für Inhalt, Information und Handhabung auf jeden Fall 5 Sterne. Die Bilder in schwarz-weiß stören nicht, dadurch bleibt der Preis in einem vernünftigen Rahmen. Leider ist Hans Ikenbergers Reiseführer zur Zeit (Stand 2008) vergriffen.

Auto- und Wanderkarten für den französischen Jura

Als Straßenkarte für das gesamte Gebiet des französischen und angrenzenden Schweizer Jura kann man uneingeschränkt die Michelinkarte 321 aus der gelben Local-Serie empfehlen. Im Maßstab 1:175.000 kommen selbst kleinste Nebenstraßen nicht zu kurz. Es gibt Informationen zu Sehenswürdigkeiten entlang der Straßenabschnitte und in einer Jura Gesamtuebersicht sind Routenvorschläge für Autofahrer zu finden. Für die Städte Besancon und Lons-le Saunier gibt es jeweils einen kleinen Stadtplan. Die Suche nach bestimmten Ortschaften wird durch ein alphabetischen Verzeichnis mit den entsprechenden Planquadrate auf der Karte erleichtert.

Für Wanderer gibt es sehr gute Karten im Maßstab 1:25.000 vom Institut National de Géographie (IGN).

Urlaubslektüre nicht nur für den französischen Jura

Wer vor hat in den Jura zu reisen, oder spannende und entspannende Lektüre für einen anderen Urlaub sucht, der sollte nicht versäumen das Buch "Der Krieg der Knöpfe" in seinem Reisegepäck zu verstauen. Natürlich kann man das übermütige und freche Buch, das von den Wundern und Schrecken der Kindheit erzählt, auch nur einfach so lesen.

Der aus dem Jura stammende Schriftsteller Louis Pergaud schildert darin den "Krieg" zwischen den Kindern zweier benachbarter Dörfer im französischen Jura. Jedes Jahr zum Schulbeginn kommt es zu diesem Konflikt und niemand kennt den Grund für diese "Schlachten"; Aber schon die Eltern und vor ihnen die Großeltern haben gegeneinander gekämpft. Die Konfliktparteien beschimpfen sich gegenseitig mit derben Kraftausdrücken, prügeln sich und machen Gefangene. Den armen Opfern, gefesselt und hilflos, schneidet man - als Zeichen der tiefsten Schande - die Knöpfe von Jacke, Hemd und Hose ab. Heutzutage mag man darüber lächeln, aber das Buch spielt in einer Zeit, in der die Dorfbewohner im Jura arm waren und nur wenig oder gar kein Geld hatten. Somit waren auch noch so einfache Kleidungsstücke kostbar und jeder fehlende Knopf ein Verlust.

Um solche Verluste zu vermeiden, entschließt sich eines Tages eine der beiden Parteien in antiker Nacktheit in die Schlacht zu ziehen. Aber auch diese, auf den ersten Blick geniale Taktik, ist auf Dauer nicht der Weisheit letzter Schluss. Und so kommt es wie es kommen muss, es setzt ordentliche Prügel und harte Strafen seitens der leidgeprüften Eltern und des Lehrers.

Weshalb am Ende des Buches die jungen Helden zu der Erkenntnis kommen: "Du lieber Gott, es ist doch'n Jammer, dass Kinder Väter und Mütter haben müssen! Und nach langem, nachdenklichen Schweigen folgen die prophetischen Worte: "Und wenn wir erst mal groß sind, werden wir womöglich genauso dämlich wie die!"

Fazit: "Krieg der Knöpfe" muss man unbedingt gelesen und gesehen(!) haben. Denn 1961 entstand nach dem Buch einer der besten Kinder- und Jugendfilme die je gedreht wurden; Ein Film ergreifend, spannend, aufregend und dabei voller Witz und Charme.

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