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Hotel Ideal in Limone - Erfahrungsbericht

Scan-Service

Um am Gardasee im August kurzfristig, um es genauer zu sagen gleich für den nächsten Tag, noch ein Zimmer für ein paar Tage zu bekommen, muss man sich schon auf eine längere Suche mit viel Telefonieren einstellen. Viele Hotels sind, wie ich später erfahren habe, bereits zu Beginn des Jahres ausgebucht. So hatte ich meine Erwartungen auf ein schönes Hotel, direkter Strandlage, Zimmer mit Seeblick, einigermaßen großem Pool und Fitnessbereich mit jeder Absage weiter nach unten schrauben müssen, bis ich mit meiner Reservierung im Hotel Ideal doch noch recht zufrieden sein konnte. Beim Hotel Ideal schien mir die Lage und das, was ich auf der Internetseite finden konnte, doch einigermaßen ansprechend zu sein, auch wenn es ursprünglich nicht zu meinen Top-Favoriten gehörte; Aber immerhin sollte ich nicht nur ein Zimmer, sondern sogar wider Erwarten ein Zimmer mit Seeblick bekommen!

Genau dieses 'wider Erwarten' war es dann auch, das mich immer wieder über einige der Missstände im Hotel hinwegsehen ließ, die ich sonst - zumindest bei dem Preis - sehr unangenehm gefunden hätte. Grundsätzlich muss ich vorwegnehmen, dass ich im kühlen Münchner Sommer 2007 doch nach 5 Tagen voller Sonnenschein in einer herrlichen Umgebung am Gardasee sehr erholt war - und das praktisch direkt vor der Haustür!

Allgemeines zum Hotel

Das Hotel Ideal liegt unmittelbar am Nordwestufer des Gardasees und ist von der Hauptstraße aus direkt über eine kurze Abzweigung von nicht mal 50m zu erreichen. Ins Zentrum von Limone kommt man gut zu Fuß entweder am Ufer des Sees entlang oder über die Hauptstraße in etwa 15 Minuten. Die Infrastruktur unmittelbar um das Hotel herum ist bestens. Man hat nicht nur diverse Restaurants und Cafes in seiner Nähe, sondern auch gut sortierte Läden mit Lebensmitteln und Souvenirs.

Das Gelände des Hotel Ideal ist mit Palmen, Olivenbäumen und Blumenbeeten schön bepflanzt.

Ein wenig weiter in die Stadt hinein wird die Auswahl dann schon größer und auch das Angebot an kulturellen Sehenswürdigkeiten ist recht originell, wie zum Beispiel das ursprüngliche Zitronengewächshaus oder Olivenmühlen, in denen Olivenöl hergestellt wird. Mit dem Auto ist man schnell in den Bergen von Tremosine oder zu einem Ausflug zum Lago di Ledro. Mit Schnellbooten oder der Autofähre kommt man von Limone gut zu allen Orten rund um den Gardasee.

Blick vom Hotel auf den hohen Bergzug des gegenüberliegenden Ufers

Das Panorama vom Hotel aus ist einfach herrlich. Die gesamte Anlage wirkt durch den Baumbestand aus vielen großen Palmen, Olivenbäumen und den gepflegten Blumenbeeten im positiven Sinne schon sehr eingewachsen und grün eingebunden in die Umgebung. Von der Anlage aus sieht man auf die hohen felsigen Berge sowohl im Hintergrund des eigenen Ufers als auch auf die Bergkette des gegenüberliegenden Ufers des Gardasees. Das Hotel ist insgesamt direkt an den Hang gebaut, wodurch man recht gut zu Fuß sein sollte.

Auf jeden Fall sollte man bedenken, dass die Gebirgszüge entlang des Gardasees von Nord nach Süd verlaufen, sodass der Sonnenstand bzw. die Schattenzeit schon einen gewaltigen Einfluss bei Sonnenauf- und Untergang hat. Dadurch, dass Limone am Westufer liegt, kann man früh morgens einen herrlichen Sonnenaufgang hinter der Bergkulisse am gegenüberliegenden Ufer genießen. Dafür liegt man in Limone abends schon mal locker eine Stunde früher im Schatten, während die Bewohner im Örtchen Malcesine gegenüber noch die Abendsonne für sich nutzen können.

An der Rezeption gibt es zwar einen Internet-Point, der jedoch nur gegen teure Gebühren genutzt werden kann.

Zimmer im Hotel

Die Zimmer im Hotel Ideal sind nicht in einem einzelnen großen Gebäudekomplex zusammengewürfelt, sondern verteilen sich über ein großes grünes Gartengelände in mehreren sogenannter Villen. Hier hat man die Wahl zwischen einfachen Zimmern mit und ohne Seeblick und solchen, die in Gardensuite, Komfort-Villa oder Superior-Villa jeweils preislich nach oben gehen. Da ich dieses mal keinen Einblick in die anderen Zimmer hatte, kann ich nur mein einfaches Doppelzimmer mit Seeblick beschreiben.

Frische Farben im Zimmer helfen über die einfach gehaltene Einrichtung hinweg.

Die Einrichtung erscheint mir sehr einfach gehalten und auf den nötigsten Komfort und platzsparend beschränkt zu sein. Das Mobiliar innen mit seinen leuchtend hellen Farben macht einen recht frischen Eindruck, und zum Schlafen reicht dieses Ambiente völlig aus. Außen auf dem Balkon sieht es mit den Sitzgelegenheiten schon recht alt aus. Die Sitzflächen der Balkonstühle bestehen aus quergespannten Nylonschnüren, wie man sie optisch in den siebziger Jahren hatte; Tatsächlich fanden sich diese Stühle auch noch draußen bei den Tennisanlagen, was dem Ambiente bei aller Moderne einen fast schon rustikalen Beigeschmack gab.

So wirkte auch die Elektronik im Zimmer etwas altertümlich. Der Fernseher mit internationalem Programm war sehr sehr klein, genauso wie die Minibar, die man nur per Bücken unter den Tisch erreichen konnte. Immerhin gab es genügend Platz, sodass ich einige mitgebrachte Halbliter-Flaschen kühlen konnte. Auch der Haartrockner im Bad bestand aus einem leicht zugespitzten langen Schlauch, der bei Frauen, die sich länger stylen wollen sicher zu einem Kreislaufkollaps mittleren Ausmaßes führen würde.

Mein Blick vom Zimmer aus auf den Gardasee

In jedem Fall prima war die Klimaanlage, die ich auch während meiner Abwesenheit anstellen konnte, und die bei den heißen Temperaturen vor Ort schon sehr angenehm war.

Auch nochmal hervorheben möchte ich an der Stelle den tollen Ausblick zum See und das gegenüberliegende Ufer mit seinem Bergzug, dessen Konturen bei Sonnenaufgang in ein strahlendes Leuchten eingehüllt werden. Je nach Lage des Zimmers kann man da sicher mehr Pech haben. Ich weiß nicht, welche schräge Ecke mit einem Hauch von Seeblick noch als waschechter Seeblick verkauft wird. Also in jedem Fall vorher erkundigen!

Im völlig beengten Badezimmer musste ich erst mal sauber machen.

Als ich das erste mal die Tür zum Badezimmer öffnete traf mich fast der Schlag. In diesem völlig beengten kleinen Raum roch es dermaßen nach abgestandener Kloake, dass ich vermutete, dass vielleicht die Toilette nicht ganz sauber geputzt worden sei. Aber so oberflächlich betrachtet, machten die Armaturen einen durchweg sauberen Eindruck. Ursache dieses Gestanks war die Klobürste, in der noch die Reste von wer weiß wie vielen Vorgängern drinhingen. Es ist mir ein Raetsel, wie man das als Reinigungskraft bei der Grundreinigung für ein Zimmer übersehen kann. Dass man sich in einem Hotel über verschiedene Dinge ärgert, bleibt nicht aus. Aber ekeln will ich mich auf gar keine Fall! So wurde zwar tagsüber regelmäßig einmal sauber gemacht, aber die dicke Staubschicht und das Gummibärchen von irgendwelchen Vorgängern, unmittelbar am Bettrand zu sehen, lag bis zu meinem Abreisetag noch dort.

Die Ausstattung des Badezimmers ist auf einfachem Standard gehalten.

Auch wenn die Hygiene nicht auf Topstandard ausgerichtet war, so konnte ich doch, nachdem ich selbst nochmal Hand angelegt hatte, insgesamt recht beruhigt schlafen, und auch so gut, dass ich mich über dan ganzen Tag hinweg ausgeruht fühlte. Die Hellhörigkeit, die man sicherlich in jedem Hotel irgendwie in Kauf nehmen muss, hielt sich während meines Aufenthaltes in Grenzen.

Da ich für die Berichte immer einen größeren Fotoapparat dabeihabe, gehört ein Tresor für mich in jedem Fall zur Grundausstattung dazu. Da ich im Vorfeld meiner Ankunft nochmal nachgefragt habe, wie es damit aussieht, habe ich vorsichtshalber dieses mal auf eine größere Ausrüstung verzichtet. In keinem der Zimmer gibt es nämlich einen Safe. Man kann sich zwar ein Safe-Fach an der Rezeption gegen ein Pfand von 25 Euro kostenlos mieten, bekommt aber dafür auch nur eine schmale Schublade, die gerade ausreichend groß ist für Geldbeutel, Schmuck oder Wertpapiere. Bei schätzungsweise gerade mal 10 cm Höhe, bekommt man in jedem Fall keine größere Kamera, geschweige denn weitere Objektive oder einen kleinen Laptop unter. Schade wegen der tollen Umgebung. Da hätte ich gerne mehr Fotos gemacht.

Service und Hotelpersonal

Grundsätzlich blieb mir das Personal nur blass in Erinnerung, was ja nichts schlechtes bedeuten muss. Letztlich waren alle freundlich, aber auch nicht gerade überschwenglich.

Wer beim flüchtigen Überlesen die mangelnde Hygiene fürs Badezimmer überlesen haben sollte, so möchte ich auf dieses absolute No Go kurz noch einmal eingehen. Dadurch, dass ich an keiner anderen Stelle auf den ersten Blick solch eine Schlampigkeit habe feststellen können, nehme ich an, dass es sich vielleicht um eine Ausnahme gehandelt hat; Wollen wirs hoffen.

Ich hatte, was so gut wie gar nie vorkommt, meine Zahnbürste vergessen und wollte an der Rezeption nach Ersatz fragen. Ich hab ja noch nicht mal erwartet, dass ich die Zahnbürste gratis bekommen würde. Aber es gab noch nicht mal eine gegen Bezahlung. Sowas ist sicherlich kein Beinbruch, trägt aber nicht gerade zum 'fühl dich ganz wie zu Hause-Service' bei. Irgendwie schade.

Kleiner Verbesserungsvorschlag ans Hotel: Ein paar notwendige Utensilien wie Zahnbürste auf Lager nehmen und an die Gäste im Notfall verkaufen. Das wäre ein guter Service ohne viel Aufwand, denn ein Supermarkt hat auch nicht rund um die Uhr geöffnet.

Essen und Trinken

Ich habe das Hotel mit Halbpension gebucht, so dass Frühstück und Abendessen inklusive war. Die Buchung nur mit Frühstück wäre zwar möglich gewesen, hätte sich aber preislich kaum ausgewirkt, nur 5 € pro Person und Nacht.

Nur ein Ausschnitt des riesigen Speiseraums, in dem alle Gäste fast gleichzeitig zum Abendessen abgefertigt wurden.

Morgens und abends wird das Essen im Restaurant serviert. Für die gesamte Dauer des Aufenthaltes bekommt man eine festen Tisch zugewiesen, was zwar für Leute mit einer gewissen Vorliebe für feste Rituale ihren Reiz haben mag, aber je nach Platz auch ganz schön in die Hose gehen kann. Schade ist auch, dass man das Essen nicht im Freien zu sich nehmen kann. Morgens schien mir die Sonne zum Frühstück, dessen Zeitfenster zwischen 8 und 10 Uhr auch nicht gerade großzügig bemessen war, schon blendend und schweißtreibend direkt an der Fensterfront entgegen und abends hatte ich weiß Gott keine Lust, mich für einen großen geschlossenen, zwar klimatisierten Raum, in dem dafür aber alle Gäste fast gleichzeitig zwischen 19 Uhr und 20:30 Uhr abgefertigt wurden, warm anzuziehen.

Zum Frühstück gab es nur die Basics, und die waren nicht unbedingt in aller Munde. Den Orangensaft konnte man an einem Automaten per Knopfdruck zapfen, sodass er auch entsprechend künstlich schmeckte. Von dieser wäßrigen Angelegenheit gab es immerhin mehrere Sorten. Die Marmeladen, Honig oder Nutella gab es abgepackt in kleinen Portionen, was der Hygiene halber durchaus Sinn macht, nur die Sorten schmeckten leider auch nur in Einzelfällen richtig gut. Die Brötchen haben mir überhaupt nicht geschmeckt. Jedenfalls habe ich von den trockenen faden Semmeln schnell die Finger gelassen und bin dann bei Weißbrot die Zeit über hängen geblieben, das aber ganz gut war. Wurst und Käse waren frisch aufgeschnitten, aber auch recht einfach in der Auswahl gehalten.

Was ich beim Frühstück schmerzlich vermißt habe, waren frisch zubereitete Omelettes, wie ich sie von Hotels einer Kategorie höher sonst kenne und liebe. Es gab zwar Rühreier und Würstchen, aber wie gesagt, nichts auf eigenen Wunsch frisch zubereitet; Auch die Kuchenauswahl oder das Sortiment an süßen Stückchen war eher langweilig. Wer auf Weihnachtsplätzchen steht, der bekommt sie hier dafür auch schon im Sommer in rauhen Mengen.

Die beiden male, die ich zum Abendessen war, waren vom Essen her eigentlich ganz o.k., man könnte durchaus sagen sehr lecker. Das Buffet ist mit verschiedenenen Vorspeisen und Salaten reichhaltig und ansprechend angerichtet. Die Hauptspeisen mit einer Auswahl an Fisch oder Fleisch sind abwechslungsreich und schmackhaft.

Was ich jedoch in keinster Weise witzig fand, war das System des Bestellens; Nachdem man nämlich seine Vorspeise gegessen hatte, die man sich ja noch am Buffet zusammenstellen konnte, bestellt man die beiden nächsten Gänge a la Carte aus einer Auswahl von jeweils vier Gerichten. Natürlich ist das grundsätzlich kein Problem, das tut man schließlich in jedem anderen Restaurant auch, aber da hätte ich einfach gerne im Vorfeld gesehen, was ich bekomme und auch gerne selbst entschieden, wann ich wieder losziehe, um mir den nächsten Gang zu genehmigen.

Im Restaurant Pussy Cat sitzt und isst man vortrefflich mit Blick auf den Gardasee - leider nur zur Mittagszeit geöffnet.

Dummerweise geht eine solche gemütliche Gangart natürlich nicht, wenn jeder Gast bis zu einer gewissen Uhrzeit gegessen haben soll. Auch die Dessertwahl ist ein Witz. Man kann zwar an einer entsprechend dafür vorgesehenen Theke sehen, welche Sachen zur Auswahl stehen, muss aber dafür schon ein Stück weit laufen, um dann - wieder zurückgekehrt zum eigenen Tisch - beim Ober zu bestellen, um dann wieder zu warten, bis er hoffentlich richtig verstehend, was man meint: "Die Torte mit dem braunen Guss" auch zurückzukehren. Immerhin haben die Nachspeisen jeweils sehr gut geschmeckt, nur Großzügigkeit sucht man hier vergeblich. Ich bin sicher kein Fan von 10 Schnitzeln auf dem eigenen Buffetteller, aber wenn ich von vornherein gesagt bekomme, dass ich nur ein einziges Stück Kuchen oder eben "nur Eis oder nur Kuchen oder nur Obst" wählen kann, und die Menugänge zuvor auch eher in übersichtlichen Portionen ausgefallen waren, fühle ich mich, wenn ich noch hungrig bin und zudem Lust auf Auswahl habe, gelinde gesagt einfach eingeschränkt, auch wenn die Sachen noch so gut schmecken.

Immerhin sehr angenehm fand ich, dass sich das Publikum nicht sonderlich in Schale geworfen hat und recht locker wirkte. Bei überwiegend familiärer Belegung, war die Atmosphäre recht leger und international. An meinen Nachbartischen saßen Engländer neben Schweizern, Italienern und Deutschen.

Nach zwei Abendessen im Hotel haben wir uns von der Halbpension abgemeldet und fortan nur noch gefrühstückt. Wir bekamen dafür immerhin einen Nachlass von 5 € Pro Person und pro Nacht. Ein ziemlich niedriger Preis meiner Meinung nach; schließlich ist es nicht gerade ein Aushängeschild für das Hotel, wenn das Abendessen pro Person gerade mal 5 € wert ist. Aber das frühe Essen im randvollen Speisesaal mit festem Tisch empfanden wir als so große Einschränkung, dass wir den Aufpreis für ein Essen in einem herrlichen Restaurant in Limone gerne bezahlt haben und dafür draußen am Hafen sitzen konnten.

Wo ich wirklich sehr angenehm überrascht war, das war das Essen im eigenen Terrassenrestaurant 'Pussy Cat', in dem man jedoch nur zu Mattagszeiten was zu Essen bekommen hat. Die Spaghetti, Pizzen und anderen typisch italienischen Leckereien schmeckten dort ausgezeichnet und waren auch vom Preis-Leistungsverhältnis mehr als o.k. Absolutes Plus ist die Terrasse, auf der man unter Palmen mit Blick auf den Gardasee speisen kann. Wie gerne hätte ich hier in aller Ruhe mein Abendessen eingenommen.

Sport und Entspannung

Die Lage des Hotels direkt am Ufer des Gardasees ist für Wasserratten einfach genial. Mit einem eigenen Strandabschnitt hat man unmittelbaren Zugang zum See. Der Strand mit seinen Kiessteinen ist zwar für schmerzempfindliche Leute jenseits des Gewöhnungsbedürftigen, aber dafür empfehle ich jedem, der überhaupt zum Gardasee fährt, entsprechende Badelatschen oder sowas wie Surfschuhe mitzunehmen. Für selbst mitgebrachte Boote oder Surfbretter bietet das Hotel eine gesicherte Aufbewahrungsmöglichkeit, die ich gesehen aber selbst nicht in Anspruch genommen habe.

Zum Hotel gehört ein eigener Strandabschnitt am Gardasee.

Für die unmittelbare Lage am See ist es schon eine Ausnahme, dass das Hotel mit einer sehr großzügigen Fläche aufwarten kann und so gleich 2 Außenpools verzeichnet; Es gibt einen Pool mit unmittelbarem Zugang zum Strand und zum Restaurant Pussy Cat, an dem sich die meisten der Gäste tummeln. Entsprechend sind dort soviele gleichzeitig im Wasser, wie ich es sonst in einem Hotel noch kaum erlebt habe. Aber bis kurz nach dem Frühstück bietet der Pool in seiner Größe genügend 'Bahnfreiheit', um noch ein paar Runden zu schwimmen, bevor der große Familienandrang kommt.

Reservierung der Liegen nur bei Miete eines Sonnenschirms

Der zweite Pool liegt am oberen Ende der Anlage und ist entsprechend weit vom See entfernt. Dafür hat man dort seine Ruhe. Er ist zwar nicht sonderlich groß, dafür sehr nett im Grünen unter schattenspendenen Olivenbäumen angelegt, wo man auch Getränke und was zu essen bekommen kann. Der Ausblick zum See, den man hier vielleicht vermissen könnte, wird durch das Gefühl wieder wett gemacht, das man durch den Anblick der nun nähergelegenen steilen Felswände hat.

Gleich am ersten Tag ist mir bei der Nutzung des einen Pools besser gesagt bei der Nutzung der Liegen am Pool ein böser Fehler unterlaufen. Wie man da einen Fehler machen kann? Indem man sich vor Inbeschlagnahme der dortigen Liegen nicht den grünen Info-Zettel, den man bei Anreise an der Rezeption erhält, durchliest, sondern einfach drauf los geht. Nachdem ich am ersten Nachmittag genüsslich ohne mir was Böses zu denken auf einer solchen Liege gelegen bin, raunt mich dann ein Hotelgast an, ob ich denn diese Liege - und jetzt kommt der Clou: inklusive Sonnenschirm - gemietet hätte. Man könne am Sonnenschirm nämlich erkennen, dass er sie, und zwar für 1 Euro am Tag gemietet hätte, und das noch gleich für mehrere Tage. Ich - völlig irritiert und mir keiner Schuld bewusst - war auf einmal mitten in einer heftigen Auseinandersetzung von gleich mehreren Liegestuhlnachbarn. Immerhin endete dieser Tumult glimpflich mit der Aufklärung über dieses seltsame System und einem Angebot, ab dem nächsten Tag die Liege des Nachbarn eventuell übernehmen zu können, der dann abreisen würde.

Der obere Pool der Anlage kann eine Oase der Ruhe sein.

In der Tat muss man am besten gleich morgens um 8 Uhr seine Liegegebühr von 1 Euro pro Tag an der Rezeption bezahlen, um dann mit dieser Quittung beim Bademeister die Liege seiner Wahl, so sie denn frei ist, durch einen Sonnenschirm mit einer eigenen roten Nummer reserviert zu bekommen. Es scheint mir in jedem Fall lohnenswert, sich diesem System zu beugen, da man sonst schon einige Zeit damit verbringen kann, eine Liege ohne Schirm zu finden. Und ein wenig Schatten braucht man dort trotz Wassernähe und immer etwas Wind um die Nase allemal zwischendurch.

Ich habe ein solches kostenpflichtiges Reservierungssystem noch nie irgendwo gesehen und halte es auch nicht für gut. So manche Top-Liegeplätze standen den ganzen Tag über leer weil die entsprechenden Gäste einen Ausflug machten. Wer hingegen selbst viel auf Tour ist und sich nur gelegentlich mal eine Stunde an den Pool legt tut sich bei Vollbelegung des Hotels schwer, einen freien Platz zu finden, der nicht reserviert ist. Und eigentlich würde es auch einem Top-Platz direkt am See nicht schaden, wenn er tagsüber belegt wäre, wenn der Mieter unterwegs ist.

Das Hallenbad im Hotel

Neben den beiden außen gelegenen Pools gibt es noch ein Hallenbad, das noch vor den Frühstückszeiten ab 7:30 Uhr und bis spät abends 22:00 Uhr geöffnet ist. Durch seine Größe macht es zwar mehr den Eindruck eines Planschbeckens - aber immerhin. Es ist durch eine offene Tür mit dem äußeren Bereich verbunden, sodass man auch tagsüber zwischen Pool und Hallenbad wechseln kann. Die Schwimmbecken und die Liegen insgesamt machen einen sehr gepflegten und ansprechenenden Eindruck.

Neben den Pools bietet das Hotel zwar noch die Möglichkeit für Tennis, Tischtennis, Sauna und Solarium. Dass man für die Benutzung der Tennisplätze oder des Solariums mit einer Gebühr rechnen muss ist mir klar, aber dass man selbst für die Benutzung der Sauna Gebühren verlangt, finde ich ein bisschen übertrieben, zumal die Saunalandschaft nicht gerade nach modernem Wellnessbereich anmutet. Leider habe ich auch einen Bereich mit Fitnessgeräten vermisst.

Immerhin ist in unmittelbarer Nachbarschaft noch eine Surfschule, deren Programm täglich auch gut genutzt zu sein schien. Das Hinterland von Limone eignet sich gut zum Wandern und Mountainbiken. Man sollte schon ein bisschen Kondition mitbringen, da die bergige Umgebung einen teilweise ganz schön fordert.

Beinahe hätte ich das Angebot der 'Pussy Cat-Bar' vergessen. Jedesmal, wenn ich abends dort vorbeispaziert bin, hat die Life-Musik und auch die mit Kerzen beleuchteten Tische im Freien einen recht romatischen Urlaubseindruck auf mich gemacht. Das Tanzangebot wurde vom Publikum wie mir scheint recht gerne angenommen.

Fazit

Im Hotel hat mir der große Pool und die unmittelbare Nähe zum Strand sehr gut gefallen. Für Familien mit Kindern ist diese Kombination optimal; Gut gefallen hat mir auch die Möglichkeit zu Fuß am Seeufer entlang ins Herzen von Limone laufen zu können.

Abgeschreckt hat mich das kostenpflichtige Liegestuhl-Reservierungssystem. Das Frühstück war nichts Besonderes aber in Ordnung. Das Abendessen hat gut geschmeckt, allerdings hat mich die Speisesaal-Athmosphäre dazu bewogen lieber auswärts zu essen als im Hotel.

Auch wenn nicht alles perfekt war so kann ich das Hotel Ideal in Limone dennoch weiterempfehlen, vor allem für Familien mit Kindern und für Wassersportler wegen des direkten Seezuganges.

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