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Sehenswürdigkeiten rund um den Mercado Central

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Wer in Valencia in die Markthalle möchte, der muss sich entscheiden, ob er zum Mercado Central oder zum Mercado de Colón möchte. Beides sind wunderschöne Hallen im Jugendstil, in denen noch heute jeden Wochentag Trubel herrscht und mit allen möglichen Dingen des täglichen Lebens gehandelt wird. So richtig trifft dies aber vorrangig den Mercado Central, der Mercado de Colón ist seit der Sanierung 2003 vor allem eine Ansammlung von Gourmet-Lokalen, Bars und Cafés. Im Untergeschoss sind noch einige Marktstände, doch der Hauptschwerpunkt ist inzwischen nicht mehr der Handel sondern die Gastronomie.

Gleich neben dem Mercado Central findet sich eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Valencias, die Lonja, die Alte Seidenbörse. Natürlich ist auch eine Kirche nicht fern, die Iglesia Santos Juanes ist zwar keine der wichtigsten Baudenkmäler, doch interessant ist sie allemal. Sehr sehenswert und für einen Bummel immer zu empfehlen sind die Gassen rund um den Mercado Central, die teilweise sehr eng sind und oft noch ein Bild des ganz alten Valencia zeigen.

Mercado Central, die prächtige Markthalle im Jugendstil

Die Gegend um den Mercado Central ist wahrhaft eine der lebendigsten der Stadt. Neben unzähligen Geschäften, Restaurants und Cafés ist es nicht zuletzt die Markthalle, die dazu beiträgt. Die zentrale Lage und die Lonja als eine der Hauptattraktionen Valencias in unmittelbarer Nähe der Markthalle bringen von vornherein jede Menge Besucher hierher. Der Mercado Central selbst braucht sich aber auch nicht zu verstecken, die Halle ist ein Schmuckstück, das seinesgleichen sucht.

Zehn Jahre lang, von 1916 bis 1926 wurde an diesem Gebäude im Stil des spanischen Jugendstils gebaut. Entstanden ist ein Prunkstück dieser architektonischen Richtung. Wir waren begeistert von der Konstruktion aus Metall und Glas, geschmückt mit Ornamenten und Kacheln. So etwas profanes wie eine Markthalle kann also auch einfach schön sein.

Mercado Central Kuppel im Mercado Central Mercado Central bei Nacht

Die Ausmaße des Mercado Central sind beachtlich, auf über 8.000 m² drängen sich rund 1300 Marktstände, an denen es so gut wie alles zu kaufen gibt. Der Schwerpunkt liegt dabei aber natürlich auf den Lebensmitteln. Frisches Obst, Gemüse, Fleisch und die traditionellen Serrano-Schinken gibt es hier in Hülle und Fülle. Fisch und Meeresfrüchte nehmen einen großen Raum ein, denn Valencia ist durch seine Lage direkt am Meer prädestiniert für diese Angebote.

Im Mercado Central Im Mercado Central

Wir haben uns den Trubel in der Markthalle selbstverständlich nicht entgehen lassen, hier muss man einfach einmal gewesen sein. Auch für ein Mitbringsel für zu Hause ist der Markt ideal, ob Gewürze, traditionelle Süßigkeiten oder andere Kleinigkeiten – hier findet man garantiert etwas. Daneben hatten wir immer ein Auge auf die architektonischen Details. So fanden wir die hohe und reich verzierte Glaskuppel über dem Zentrum der Halle sehr beeindruckend.

Für einen Besuch muss man die Zeit von Früh bis mittags wählen, geöffnet ist hier von 8.00 Uhr bis 14.30 Uhr. Danach ist die Markthalle geschlossen, kann also auch nicht mehr besichtigt werden. Das unterscheidet sie auch vom Mercado de Colón, dem Kolumbus-Markt. Dort ist jeden Tag von 9.00 Uhr bis 24.00 Uhr geöffnet. Das ist verständlich, denn im Gegensatz zum Mercado Central, wo der Schwerpunkt eindeutig bei den Händlern liegt, überwiegt im Mercado de Colón die Gastronomie. Ansehen sollte man sich den Kolumbus-Markt aber unbedingt auch, es lohnt sich.

La Lonja, die Alte Seidenbörse

Die Lonja de la Seda, die ehemalige Seidenbörse, ist eines der wichtigsten und bedeutendsten Bauwerke Valencias. Das zeigt sich auch daran, dass die Lonja seit 1996 UNESCO Weltkulturerbe ist. Sie steht gegenüber des Mercado Central im Herzen der Altstadt. Das Bauwerk existiert seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts und wurde für die Stadt zu einem sehr wichtigen Handelsplatz. Doch auch verschiedene Institutionen hatten hier ihren Sitz, so z.B. das Consulado del Mar, das Schiedsgericht zu Fragen des Seehandels.

Die Lonja de la Seda Der Börsensaal in der Lonja Die Zinnen der Lonja

Uns erinnerte die Lonja ein wenig an eine mittelalterliche Burg, zumindest von außen. Sie zählt zu den wichtigsten Profanbauten der Gotik und ist eines der wenigen herausragenden Beispiele für diese Stilart. Schon zu damaligen Zeiten war dieser Bau etwas Besonderes, vor allem auch wegen der beachtlichen 2000 m² Grundfläche.

Natürlich sollte man nicht versäumen, die Lonja von innen zu besichtigen. Was uns hier besonders auffiel, war der äußerst humane Eintrittspreis, der mit der Valencia-Card noch einmal günstiger wurde. Wir hatten eine der angebotenen Führungen gewählt, bei denen man viel Interessantes zur Geschichte des Baues erfährt. Diese Führungen werden auch in Deutsch gehalten, allerdings kann es sein, dass man dann etwas Wartezeit bis zur nächsten Führung einplanen muss.

Der erste Eindruck, den wir vom Inneren der Lonja erhielten, war der des imposanten Hauptsaales, des Börsensaales. Mit reichlich 35 m Länge, rund 21 m Breite und einer Höhe von 17,40 m nimmt er beinahe die Hälfte der Grundfläche des Hauptgebäudes ein. Uns imponierte besonders, dass dieser riesige Saal mit dem Kreuzgewölbe von nur 16 sehr schlanken Säulen getragen wird. Die sind spiralförmig gedreht und erinnerten uns so mit ihrem Muster irgendwie an Palmen. Eine elegante Note bekommt der Saal durch den Marmorfußboden in verschiedenen Farben und Mustern.

Wasserspeier an der Lonja Wasserspeier an der Lonja Wasserspeier an der Lonja

Heutigen Börsenhändlern möchte man den Spruch empfehlen, der sich in goldenen Buchstaben auf einer dunklen Borte entlang der Wand zieht. Darin geht es um die Ehrlichkeit des Handels, um die Gültigkeit der Verträge und um gerechte Zinsen. Das dies nicht nur leere Worte waren, zeigt die Tatsache, dass die Banco de Valencia über Jahrhunderte als vertrauenswürdig und mit großer Bonität galt.

Neben diesem Hauptgebäude mit dem Börsensaal zählen zur Lonja noch der Orangenhof mit der Kapelle, die sich im unteren Bereich des Turmgebäudes befindet. In den Räumen des ersten und zweiten Stockwerks war ein Gefängnis eingerichtet. In ihm wurden bankrotte Händler – die gab es also auch - inhaftiert. Über eine Außentreppe gelangt man zum Meereskonsulat, dem Consulado del Mar. Dieser Gebäudeteil ist der jüngste und zeigt schon den Einfluss der beginnenden Renaissance.

So mancher Bewohner Valencias wird sich über uns gewundert haben, als wir mit gehobenem Kopf um das Gebäude liefen und den Blick nicht von oben ließen. Nach oben zu schauen, lohnt hier nämlich besonders, denn an den Zinnen und der Fassade der Lonja befinden sich hochinteressante Figuren. Diese alten Wasserspeier hatten zu früheren Zeiten sicher dem einen oder anderen Bürger Angst eingejagt, denn hier gibt es skurrile Gestalten und dämonische Fratzen. Wir halten uns für aufgeklärt genug, dadurch nicht mehr in Angst und Schrecken versetzt zu werden, beeindruckt haben uns diese Figuren aber doch.

Iglesia Santos Juanes, die Kirche des Heiligen Juan

Einige Schritte vom Mercado Central entfernt steht die Iglesia Santos Juanes, die Kirche des Heiligen Juan. Eine erste Kirche existierte hier bereits im 13. Jahrhundert, die jedoch im 14. Jahrhundert abbrannte. Daraufhin baute man die Kirche im gotischen Stil wieder auf. Dieses Kirchenschiff ist noch heute erhalten, während im 16. Jahrhundert das Gotteshaus wiederum durch ein Feuer weitgehend zerstört wurde.

Die Iglesia Santos Juanes Die Iglesia Santos Juanes

Auch dieses Mal kam es zu einem Wiederaufbau, nun im Stil des Barock. So ist noch heute die Fassade reich verziert, z. B. mit Statuen, Ornamenten und Fresken. Das Portal ist besonders eindrucksvoll durch die Figur der Jungfrau von Rosario, die der bekannte Künstler Bertessi geschaffen haben soll. Vom gleichen Künstler stammen die zahlreichen Statuen und Fresken im Inneren des Kirchenbaus.

Torre de Quart, das Stadttor

Im 13. Jahrhundert waren die Mauren aus Valencia vertrieben und das Königreich Valencia ausgerufen. Doch die Mauren hatten noch weite Teile Andalusiens in ihrer Hand und so bestand immer die Gefahr eines Angriffes auf das Königreich und die Stadt Valencia. Als Schutz wurde eine starke Stadtmauer errichtet, mit wehrhaften Türmen an den Stadttoren. Das Torre de Quart und die Torres de Serranos existieren noch heute, während die Stadtmauer schon lange geschliffen ist.

Torre de Quart Statue des Palleter

Das Torre de Quart ist das unscheinbarere der beiden und in einem nicht so guten Zustand wie die Torres de Serrano. Vorbild des Stadttores waren die Türme des Castell Nuovo in Neapel. Den Namen Torre de Quart trägt dieses Stadttor allerdings erst seit 1874, vorher hieß es Torres de la Cal, die Kalktürme. Hintergrund war, dass alle Kalklieferungen in die Stadt durch dieses Tor mussten. Auf einer Seite erscheinen die Türme wie abgehackt. Das ist verständlich, wenn man weiß, dass im Innenbereich ein Frauengefängnis existierte, das wegen einer besseren Besichtigung der Türme abgerissen wurde.

Uns fiel auf, dass die Mauern der Türme des Stadttores voller Löcher waren. Das sind die Zeichen der Belagerung durch die Franzosen während des Spanischen Unabhängigkeitskrieges. Die Mauern und Tore wurden mit Mörsern beschossen. Die Schäden, die dieser Beschuss anrichtete, sind noch heute zu sehen. In diesem Zusammenhang steht auch die Statue des Palleter im Park am Stadttor. Das war ein Bauer, der durch seinen heldenmütigen Widerstand gegen die Franzosen auffiel. In den Räumen des Stadttores ist das Museum des Schlosserhandwerks zu sehen. Ob das nun unbedingt zu einer Besichtigungstour gehören muss, sei dahin gestellt. Wir haben uns den Besuch jedenfalls geschenkt – allerdings sind wir auch keine Schlosser.

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