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Sehenswürdigkeiten rund um den See Genezareth

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Der See Genezareth ist der Ort, an dem Jesus über das Wasser gelaufen sein soll. Doch Israels größter Süßwassersee punktet noch mit weiteren Sehenswürdigkeiten und biblischen Ereignissen. Dabei ist der See selbst schon ausgesprochen interessant, ebenso wie die Landschaft am See zwischen den Golanhöhen und dem Bergland von Galiläa.

Das Tote Meer ist allgemein dafür bekannt, mit über 400 m unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt der Erde zu sein. Weniger bekannt ist, dass auch der See Genezareth unter dem Meeresspiegel liegt – immerhin 210 m. Damit kann er sich damit schmücken, der am tiefsten gelegene Süßwassersee der Erde zu sein. Auich die anderen Daten des Sees sind beachtlich, so bringt er es auf eine Größe von 170 km² und eine Tiefe bis zu 46 m.

Die Größe des Sees schwankt allerdings in den letzten Jahren stark. Das liegt zum einen an dem sich verändernden Klima sowie an der Nutzung des Wassers. Der Jordan ist der wichtigste Zufluss des Sees, der Abfluss geht in Richtung des Toten Meeres. Nachdem immer mehr Wasser auf dem Weg zum See verbraucht wird, geht der Wasserspiegel des Sees ziemlich konstant zurück. Dabei kann es aber durchaus einige Jahre geben, in denen aufgrund überdurchschnittlicher Regenfälle der Wasserspiegel wieder etwas ansteigt. So ein Jahr war das unserer Reise und wir kamen dadurch zum seltenen Bild einer Palme, die nur mit den Wedeln aus dem Wasser ragte.

Die Pilgerstätte Tabgha und der Ort der Bergpredigt

Der See Genezareth war eine der wichtigsten Wirkungsstätten Jesus. Hier war sein legendärer Gang über das Wasser, hier hielt er seine Bergpredigt und hier vollbrachte er das Wunder der Brotvermehrung – so zumindest lehrt es das Neue Testament. Was davon stimmt, bleibt dahin gestellt – die Orte dieser Ereignisse sind aber auf jeden Fall einen Besuch wert.

Am See Genezareth Palme im See Genezareth

Die berühmte Bergpredigt gilt als eines der entscheidenden Ereignisse für die Lehre des Christentums. Auf einem Hügel oberhalb der Orte Tabgha und Kapernaum soll Jesus die Predigt gehalten haben. Auf diesem Berg der Seligpreisungen stehen heute eine Kirche - die Kirche der Seligpreisungen - sowie ein Kloster. Erbaut wurde die Kirche erst 1937. Das Interessante an der Kirche ist ihr ungewöhnlicher Grundriss, er ist achteckig, das geht auf die Zahl der Seligpreisungen zurück. Die neunte Seligpreisung ist in der Kuppel symbolisiert. Kunsthistorisch ist die Kirche sicher keine Offenbarung, aber wir fanden sie aufgrund der ungewöhnlichen Bauweise sehenswert. Außerdem ist der Blick auf den See Genezareth von hier ausgezeichnet, so dass ein Abstecher an diesen Ort lohnt.

Die Kirche der Seligpreisungen Die Kirche der Seligpreisungen In der Kirche der Seligpreisungen

Die andere Kirche in der Nähe, die Brotvermehrungskirche, kann auf eine viel längere Geschichte zurück blicken. An dieser Stelle, an der Jesus auf wundersame Weise das Brot vermehrt hatte, stand schon seit dem 4. Jahrhundert eine Kirche, die diesem Ereignis gewidmet war. Im 5. Jahrhundert wurde sie durch eine neue Basilika ersetzt, deren Wahrzeichen kunstvolle Bodenmosaike waren. Nach der Wiederentdeckung dieser Kunstwerke im 20. Jahrhundert wurde zum Schutz ein hölzerner Bau darüber errichtet. Anfang der 80er Jahre entstand dann auf den Grundmauern der Basilika eine neue Kirche im byzantinischen Stil.

Die Brotvermehrungskirche In der Brotvermehrungskirche

Heute lockt dieser Kirchenbau zahlreiche Besucher an. Sie kommen wegen des historischen Ortes der Brotvermehrung, aber auch wegen der Bodenmosaike, die größtenteils gerettet werden konnten. Der Altar der Kirche steht über dem Stein, auf dem Jesus das Brot und die Fische gelegt haben soll, mit denen er nach seinem Wunder 5000 Leute sättigte.

Nazareth, Stadt der Verkündigung

In Nazareth soll Maria durch den Erzengel Gabriel erfahren haben, dass sie Jesus gebären wird. Die Stadt soll auch der Ort sein, in dem Jesus den größten Teil seines Lebens verbrachte. Heute ist Nazareth eine der Sehenswürdigkeiten, die kein Israel-Besucher verpassen darf. Das liegt aber nicht an der Stadt selbst, denn die ist alles andere als interessant oder gar schön. Aufgrund der Geschichte gibt es hier aber einige Bauwerke, die einfach zu einer Israel-Tour dazu gehören.

Die Verkündigungskirche Das Mosaik der Ukraine

Dabei steht an erster Stelle die Verkündigungskirche. Sie ist der größte Kirchenbau in Israel, der im 20.Jahrhundert entstand, also ein Bau der Moderne ist. Doch auch dieses Bauwerk hatte Vorgänger, denn die Christen hatten natürlich nicht darauf verzichtet, an einer so wichtigen Stelle eine Kirche zu errichten. Der erste Kirchenbau entstand schon im 3. Jahrhundert, drei weitere folgten, bis 1969 der jetzige gewaltige Bau eingeweiht wurde.

Die Statue der Maria Szene am Bronzeportal

Sehr sehenswert fanden wir schon den großen Hof der Kirche. An der Säulenhalle im Hof sind Mosaiktafeln ausgestellt, die den unterschiedlichsten Ländern gewidmet sind. Eine Marienstatue vor einem kunstvollen Tor stellt die Mutter Jesus dar, die hier die Verkündigung erhielt. Kleine Kunstwerke sind auch die drei Bronzeportale der Kirche, auf denen Szenen des neuen Testaments abgebildet sind. Die Verkündigungskirche besteht eigentlich aus zwei Kirchen, der Unter- und der Oberkirche.

In der Unterkirche der Verkündigungskirche In der Oberkirche der Verkündigungskirche

Die Mauern der Unterkirche stehen auf den Mauerresten der ehemaligen Kreuzfahrerkirche. In der Unterkirche kann man auf die Verkündigungsgrotte schauen, den Ort, an dem Maria die Botschaft durch den Erzengel Gabriel erhielt. Zu sehen sind auch mehrere Überreste der früheren Kirchenbauten. Auch von der dreischiffigen Oberkirche sieht man durch eine achteckige Öffnung im Boden auf die Grotte. Interessant sind auch der Fußboden aus Marmor mit Darstellungen Marias sowie die Kuppel, die einer Lilie nachgebildet wurde – als Symbol für die Reinheit Marias.

Das Naturreservat Tel Dan

Im Naturpark Tel Dan Der Fluss Dan

Richtig grün wurde es im Naturreservat Tel Dan etwa 10 km östlich von Qiryat Shemona. Der Park ist das Quellgebiet des Dan, des größten Nebenflusses des Jordan. In diesem Park kamen wir uns teilweise wie in einem Urwald vor, die landschaftlichen Schönheiten dieser Gegend waren wirklich enorm. Der Spaziergang durch Tel Dan über Rundwege, die durch eine dichte Vegetation und über den hier wild sprudelnden Fluss führten, war eine willkommene Abwechslung zu den historischen Bauten und Kirchen. Wobei – wie sollte es in Israel anders sein – auch hier Ruinen aus längst vergangen Zeiten stehen.

Die Mauern der ehemaligen Siedlung Der ehemalige Opferplatz

Groß ist der Naturpark nicht, gerade einmal 0,5 km ², aber wildromantisch. Der Dan und einige in ihn einmündende Bäche werden durch das Regenwasser und schmelzenden Schnee vom Berg Hermon gespeist, was eine üppige Vegetation ermöglicht. So war das Gebiet schon frühzeitig besiedelt. Auf einem Siedlungshügel stand hier die kanaanitische Stadt Laish, die vom Stamm Dan bewohnt wurde. Die gewaltigen Mauern der Stadt sowie die Grundrisse verschiedener Gebäude sind noch heute zu besichtigen.

Der Nationalpark Bet Shean

Bet Shean mit dem Ausgrabungsgelände liegt rund 26 km südlich des Sees Genezareth. Es ist eine der ältesten bekannten Siedlungen Israels, denn die ältesten Funde datieren aus der Zeit vor 5000 Jahren. Seit dem Beginn der Ausgrabungen in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts zählt das zum Nationalpark ernannte Gelände als eine der bedeutendsten und größten Ausgrabungsstätten des Landes. Die Stadt, die zu byzantinischer Zeit an dieser Stelle existierte, soll sogar größer als das damalige Jerusalem gewesen sein. Traurige Berühmtheit erlangte die Stadt 1004 v. Chr., als die Philister hier herrschten und den geköpften Leichnam des von ihnen besiegten König Sauls an der Stadtmauer aufhängten.

Die Hauptstraße von Bet Shean Das Römische Theater

In byzantinischer Zeit wohnten in Bet Shean mehr als 40.000 Menschen, eine für die damalige Zeit gewaltige Zahl. Den ersten großen Rückschlag erlebte die Stadt 363 n. Chr,, als ein Erdbeben große Teile zerstörte. Bet Shean wurde jedoch schnell wieder in altem Glanz aufgebaut. Das endgültige Aus kam 749 mit einem erneuten Erdbeben, das die Stadt in Schutt und Asche legte.

Wir fanden es ungemein beeindruckend, was hier geleistet wurde, um die Ausgrabungen den Besuchern möglichst originalnah vorzustellen. Eine der wichtigsten und faszinierendsten Sehenswürdigkeiten in Bet Shean ist das Römische Theater, das als am besten erhaltenes römisches Theater in Israel gilt. Der kolossale Bau, der Platz für 6000 Zuschauer bot, stammt aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Allerdings war dieses Ursprungstheater noch kleiner. Erweitert wurde es im 2. Jahrhundert n. Chr. und dann im 6. Jahrhundert in die endgültige Version umgebaut. Von der Bühne mit einer 21 m hohen Bühnenwand sind noch Teile erhalten. Das Römische Theater wird noch heute für Opernaufführungen im Sommer genutzt.

Auch noch relativ gut erhalten ist die Hauptstraße Bet Sheans, die Palladius-Straße. Von den Kolonnaden links und rechts der Straße, die Schatten spendeten, ist allerdings nicht mehr allzu viel geblieben. Wir fanden es jedoch bemerkenswert, in welcher Qualität die Straße damals erbaut wurde – noch heute lässt es sich sehr gut über die Steinplatten laufen. Auch ein Abwasserkanal war vorhanden.

Umgestürzte Säulen in der Byzantinischen Ladenstraße Reste der Fußbodenheizung in den Thermen

Die Auswirkungen des Erdbebens hatten wir in der Byzantinischen Ladenstraße so richtig vor Augen. Hier liegen zahlreiche umgestürzte Säulen in kleineren Bruchstücken und manchmal fast vollständig. Wir konnten gut erahnen, welche Wucht dieses Naturereignis damals hatte und welche Tragik für die Bewohner damit verbunden war. Zwischen der Hauptstraße und der Byzantinischen Ladenstraße sind noch die Ruinen eines Tempels, des Nymphäums sowie einer Basilika zu sehen.

Welche Bedeutung die Hygiene schon zu römischen Zeiten hatte beweisen die Thermen, ein großer Komplex von Bädern. Die Ruinen dieser Bäder stammen aus der byzantinischen Zeit, deren Thermen auf den Fundamenten der römischen errichtet wurden. Hier spielte sich ein Großteil des kulturellen und sozialen Lebens der Stadt ab. In mehreren Räumen konnten die Bewohner zwischen Becken mit kaltem, lauwarmem und sogar heißem Wasser wählen. Das warme Wasser wurde durch eine raffinierte Fußbodenheizung erzeugt, die auf der römischen Technik der Hypokausten beruhte. Welche kunstvolle Technik dabei eingesetzt wurde, zeigten uns die Reste dieser Fußbodenheizung.

Kapernaum, eine Wirkungsstätte Jesus

Kapernaum am Nordufer des Sees Genezareth spielt im neuen Testament eine wichtige Rolle. Jesus soll hier zum Beginn seines Wirkens als Prediger eine zeitlang im Haus des Petrus gewohnt haben. Aus Kapernaum stammen auch vier seiner Jünger – Simon Petrus und Andreas sowie Jakobus und Johannes. In der Synagoge des Ortes soll Jesus gelehrt haben, vor allem nach der Brotvermehrung.

Die Synagoge von Kapernaum

Das Gelände der Ausgrabungsstätte ist viel kleiner als das von Bet Shean. Zu sehen ist in Kapernaum die zum Teil rekonstruierte Synagoge, in der Jesus gewirkt haben soll. Sie gilt als eines der ältesten und zugleich schönsten jüdischen Gotteshäuser. Zwar ist das Areal der Synagoge relativ groß, doch noch größer ist der Ansturm der Besucher. So brauchten wir einige Geduld, um das Areal einigermaßen menschenleer zu erleben und den Ausführungen des Reiseleiters überhaupt folgen zu können. Trotz der Rekonstruktion ist die Synagoge bei weitem nicht vollständig, doch auch so lässt sich erahnen, welch grandioses Bauwerk es zu seiner Zeit war. Im Umfeld der Synagoge sind die ausgegrabenen Fundamente alter Wohnviertel zu bewundern.

Die Fundamente alter Wohnviertel Architektur-Fragmente auf der Ausgrabungsstätte

Ein etwas merkwürdig erscheinender Flachbau aus Beton passte unserer Ansicht nach überhaupt nicht in das Umfeld der Ausgrabungsstätte. Im Jahre 1990 wurde diese Beton-Kirche errichtet, die eine sinnvolle Aufgabe hat: Sie soll das Haus des Apostels Petrus und die darüber erbaute Kirche schützen. Sicher hätte man dies aber schöner und der Sache angepasster hinbekommen können. Im Inneren sind Mauerreste zu sehen, die zum Haus des Petrus gehören sollen. Aufgrund von gefundenen Inschriften auf den Putzresten wird vermutet, dass hier der Apostel wohnte und Jesus dort dessen Schwiegermutter heilte.

Statue des Petrus

Wieviel Wahrheit in dieser Annahme steckt sei dahin gestellt, als touristisches Highlight ist der Ort aber immer geeignet. Zumindest ist die Vermutung, dass hier das Haus des Petrus steht schon in den ersten Jahrhunderten entstanden. So wurde aus diesem Gebäude um 350 eine Kirche, über der man dann 450 eine neues Gebäude erbaute. Diese Kirche hatte einen achteckigen Grundriss, daher kommt der Name Petrus-Oktogon für diese Sehenswürdigkeit.

An den Apostel Petrus soll auch eine neuere Statue erinnern, die in der Nähe des Eingangs zum Gelände steht. Über den künstlerischen Wert dieses Objektes kann man durchaus streiten. Ergänzt werden die Sehenswürdigkeiten der Ausgrabungsstätte noch durch wirkungsvoll platzierte Architektur-Fragmente, eine alte Ölpresse, steinerne Gefäße u.a. Funde.

Die Taufstelle Jesu im Jordan

An einer Stelle des Jordan-Flusses versammeln sich Tag für Tag Menschen, die sich im Fluss taufen lassen. Diese Zeremonie geht zurück auf Johannes den Täufer, dier hier Jesus getauft haben soll. Am Eingang des Gebäudes, durch das der Zugang zur Taufstelle ermöglicht wird, verkündet eine Tafel: „ Um diese Zeit kam Jesus aus Nazareth in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Als er aus dem Wasser stieg, sah er, wie der Himmel aufriss und der Geist Gottes wie eine Taube auf ihn herabkam. Zugleich hörte er eine Stimme vom Himmel her sagen: Du bist mein Sohn, dir gilt meine Liebe, dich habe ich erwählt.“

Taufe im Jordan Taufe im Jordan

Ob das nun stimmt und ob sich das dann genau hier ereignete, ist sicher wieder eine Glaubensfrage. Zumindest fehlt es nicht an Gläubigen, die sich hier im Jordan der Taufe unterziehen. Die Zahl der Zuschauer ist aber bedeutend höher, als die der Entschlossenen. Man muss von der Sache wirklich überzeugt sein und einen festen Willen haben, wenn man dieses Tauchbad im Fluss unternimmt. Selbst wenn wir die Absicht gehabt hätten, wären wir sicher davor zurück geschreckt. Der Jordan hat wenig von einem heiligen Fluss, vielmehr erscheint er als ziemlich dreckige Brühe und man muss es sagen: er stinkt. Es gehört schon viel Enthusiasmus dazu, in diese Brühe zu steigen und sich untertauchen zu lassen. Einige hatten offensichtlich auch etwas vom Wasser (oder was immer im Fluss treibt) geschluckt und husteten und spuckten. Im Endeffekt tat dies der Begeisterung aber offensichtlich keinen Abbruch.

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