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Drama: Kleine Stadt mit großem Nachtleben

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Wir setzen unsere Reise fort und fahren in ein kleines Städtchen namens Drama (was für ein dramatischer Name...). In Drama finden wir unglaublich viele Bars, Tavernen und Geschäfte, und auch wir nehmen was vom Nachtleben der Stadt mit!

Stadtzentrum und Parkviertel Agia Varvara

Griechen und Zeit ist ein ganz spezielles Thema. Mit Takis, dem Griechen unseres Vertrauens, hatten wir uns ja wie bereits erwähnt schon in Deutschland für diesen Abend in Drama verabredet. Nun ist es in Griechenland aber so, dass die Dinge nicht dann passieren, wenn sie planmäßig passieren sollen, sondern eben dann, wenn es soweit ist; Auf dem vormittäglichen Weg zum Strand ereilte uns der Anruf: "Ich bin in Paleochori, wo seid ihr?" Da wir uns gerade in Eleftheroupoli befanden, das rund zehn Kilometer entfernt liegt, machten wir dort einen Treffpunkt aus. Er nannte uns noch das Fahrzeugmodell, nach dem wir Ausschau halten sollten, und dann suchten wir ihn. Er fuhr aber nicht wie angekündigt einen Sierra, sondern einen Mondeo, so dass sich die Suche etwas zog.

Nach einem gemeinsamen Tag am Strand Ammolofoi, wo Kostas Cousin Jorgos und Takis, die sich nie zuvor gesehen hatten, einer verwandtschaftlichen Beziehung um 17 Ecken auf die Schliche gekommen waren, verabredeten wir uns dann für den späten Nachmittag in Drama. Per Telefon teilte uns Takis mit, dass er in einem anderen Fahrzeug am Treffpunkt erscheinen würde, nämlich einem Fiat Punto.

Durch das flachhügelige, landwirtschaftlich (Getreide, Tabak, Wein, Vieh) genutzte Gebiet der Philippi-Ebene führte uns der Weg schließlich nach Drama. An besagtem Treffpunkt stand lediglich ein Fiat Uno, aber da es das einzige Fahrzeug am Platze war und Takis darin saß, mussten wir erst mal kurz ein bisschen totlachen.

Agia Varvara

Auffällig an Drama war auf den ersten Blick die hohe Dichte an Bars, Tavernen und Geschäften im Zentrum, was dort so manchen städtebaulichen Faux-pas, nämlich Beton-Bauten aus den 70er Jahren, egalisieren konnte. Insbesondere in den griechischen Sommerferien, die von Juni bis August andauern, wird Drama zu einer feierlichen Festhochburg für die Jugendlichen. Bereits in den frühen Mittagsstunden treffen sich Hunderte von jungen Leuten in den zentral gelegenen Bars, um schon mal einen Frappé zu trinken und sich auf den anschließenden Strandtag in Nea Peramos, das rund vierzig Kilometer entfernt ist, einzustimmen.

Am Abend dann brummt das Nachtleben in Drama so richtig , denn nach dem Strand trifft man sich erneut in den Bars wieder, um entweder bis in die frühen Morgenstunden unter freiem Himmel oder in den Clubs zu feiern; Wir aber machten uns erst einmal auf den Weg in das pittoreske und am Stadtpark gelegene Viertel Agia Varvara mit seinen vielen Trauerweiden, in dem Quellen entspringen und eine kleine Seenlandschaft bilden. Die Gewaesser sind mit bruchsteinernen Kaimauern eingefasst, durch Stufen und Wasserfälle miteinander verbunden und von ansehnlichen weißen und ockerfarbenen Häusern umgeben. Das verwinkelte Viertel wird von kleinen Brücken durchzogen und beherbergt vor allem in Ufernähe eine große Auswahl an Tavernen und Bars.

Agia Varvara

Auch wir machten es uns erst einmal in einer Taverne bequem und sorgten mittels typisch griechischer Speisen für ein ordentliches Magenfundament für den bevorstehenden Abend. In griechischen Tavernen bekommt übrigens nicht jeder seinen eigenen Portionsteller, sondern das Essen wird auf Platten und in Schüsseln serviert, die mitten auf dem Tisch stehen und für jedermann mit der Gabel zu erreichen sind. Es gibt auch keine Speisekarten. Stattdessen zählt der Chef des Hauses in einem Wahnsinnstempo alle gerade verfügbaren Gerichte auf, bevor dann das bestellt werden kann, woran man sich noch erinnert.

Nach einem opulenten Mahl, das schätzungsweise aus zehn unterschiedlichen Komponenten bestand und mehr als nur erschwinglich war, ging es für uns weiter auf die Partymeile der Stadt, die am Marktplatz beginnt. In einer der zahlreichen Bars ließen wir uns im Außenbereich auf bequemen Ledersofas nieder und beobachteten das dicht gedrängte und bunte Treiben. Zwar sind die Getränke mehr als doppelt so teuer wie in den Tavernen (Bier 0,33 Liter etwa 3 Euro), doch es herrscht eine nette Stimmung bei guter Musik, die so gar nichts mit der üblichen touristischen Saufstimmung gemeinsam hat, die man aus touristischen Hochburgen so kennt. Das liegt wohl auch daran, dass diese Art von Touristen in Drama nicht vorkommt, da es einfach zu weit vom Meer entfernt liegt.

Das Umland von Drama: Ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber

Doch nicht nur in Sachen Nachtleben hat das Städtchen am Fuße des Falakrón-Gebirges einiges zu bieten. Mitten im Stadtgebiet beispielsweise erhebt sich ein 400 Meter hoher Hügel, der Korilovos, der unter anderem von Paraglidern als Startpunkt genutzt wird, die von dort aus über die weite Ebene gleiten; Er stellt aber auch einen wunderbaren Aussichtspunkt mit Weitblick dar, den man am besten vom auf dem Korilovos gelegenen Restaurant aus genießt.

Aber auch das Umland weist einige Besonderheiten auf und ist vor allem unter Naturliebhabern und Wanderern ein beliebtes Ziel. Zum Beispiel der über 1900 Meter hohe Menikion, dessen bewaldete Hänge einigen außergewöhnlichen Tierarten wie Wildschweinen, Wölfen und Adlern einen Lebensraum bieten. Ebenfalls gibt es in der Nähe von Drama zwei weitläufige Waldgebiete, Elatia und Fraktos, die nicht im Gebirge gelegen sind. Elatia, der von seiner Vegetation her stark an Mitteleuropa erinnert, die einzigen roten Tannen Griechenlands beheimatet und Tieren wie Wölfen, Braunbären, Wildkatzen und Adlern eine Heimat bietet, befindet sich an der Grenze zu Bulgarien und darf im Gegensatz zu Fraktos betreten werden. Das Dorf Elatia, das für den Erhalt des Waldes zuständig ist, bietet sogar kostenlose Unterkünfte für Touristen an, die jedoch weit im Voraus gebucht werden müssen.

Fraktos hingegen gilt als eines der unberührtesten Waldgebiete Europas, beheimatet eine Vielzahl bisher unerforschter Blumenarten und soll durch das Besuchsverbot vor Waldbränden geschützt werden. Des weiteren prägen die beiden Flüsse Angitis und Milopotamos und ein See namens Leukogion die Umgebung der Stadt. In ihrem Einflussbereich haben sich Naturschutzgebiete entwickelt, die für zahlreiche Vogelarten wie den Storch, aber auch für Schlangen und andere Tiere einen wichtigen Lebensraum darstellen. Der Fluss Angitis bietet zudem ein ganz besonderes Naturschauspiel: Die Maras-Tropfsteinhöhle in der Naehe von Kokkinogion, die eine 500 Meter lange Kammer aufweist. Die Stalakmiten und Stalaktiten dort haben zum Teil einen Umfang von bis zu zwei Metern und besitzen eine durch Metalle wie Eisen und Kupfer hervorgerufene, ungewöhnliche Färbung.

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