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Essen und Trinken in Rom

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Wer sich etwas mit der Geschichte des Römischen Reiches beschäftigt hat, wird sicher mit Staunen von den orgienhaften Mahlzeiten der Römer gehört haben. Zumindest der sehr wohlhabenden, denn Roms arme Bevölkerung musste sich mit Brei, Brot und Wasser über die Runden bringen. Die Reichen schlemmten jedoch mit den exotischsten Gerichten und den feinsten Weinen. Von vielen dieser Spezialitäten – wie z.B. Flamingozunge – wird man heute nichts mehr bekommen, doch die Vorliebe der Römer für internationale und exotische Küche und Gewürze ist geblieben.

Rom ist Touristenhochburg und das merkt man auch an den Gaststätten und den Preisen. Vor allem in der Nähe der wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind die Preise manchmal schon unverschämt. Es gibt aber auch – vor allem in den Vororten – noch ziemlich rustikale Lokale und Kneipen, in denen man gut und günstig essen kann. Als Faustregel hierfür gilt : Wo viele Römer in einer Gaststätte sitzen, dort ist es meist gut – und das sind oft die einfachen Gaststätten, die nicht nach dem Touristengeschmack eingerichtet sind.

Die römische Küche zwischen der Antike und heute

Diese Überschrift klingt vielleicht etwas merkwürdig, doch es ist etwas dran. Die römische Küche weist kaum ganz spezielle Besonderheiten auf, wie es in manchen anderen Gebieten der Fall ist. Man merkt der römischen Küche aber die lange Geschichte an, und dass Rom einstmals die Hauptstadt eines Weltreiches war. Lucullus war ein Römer, in der Stadt wurden ausschweifende Feste gefeiert und von ihren Eroberungszügen brachten die Römer viele exotische Gerichte und Früchte mit. Man glaubt es kaum, aber die Kirsche und die Artischocke sind solche „Beutestücke“ aus Asien und Afrika. Im antiken Rom bestand auch eine große Vorliebe für exotische Gewürze, die bis heute geblieben ist.

Daneben gab es die „Arme-Leute-Küche“ in der früher die kaum gefragten Fleischreste – wie Innereien, Hirn u.ä. - verwendet wurden. Aufgrund der Geschichte waren viele Juden in Rom, daraus hat sich eine traditionelle römisch-jüdische Küche entwickelt. Die Lage am Mittelmeerraum spielt auch eine Rolle, frisches Gemüse und Olivenöl gehören zu vielen Gerichten dazu. Rom ist die italienische Hauptstadt und so verwundert es nicht, dass Nudeln aller Art - Pasta - zu den Hauptgerichten zählen. Spaghetti mit Tomatensoße und Käse in den unterschiedlichtsen Arten sind der Renner, außerdem gnocchi aus Mehl und Kartoffeln.Oft ist auch viel Knoblauch im Spiel, was wir weniger schön fanden – aber das ist ja auch wieder Geschmacksache.

Rom

Eine Antipasto – eine Vorspeise- gehört eigentlich immer dazu. Meist ist das die „bruschetta“, das ist eine dicke geröstete Brotscheibe mit Olivenöl, Tomaten und Knoblauch, manchmal aber auch gebackene Artischocken – der „carciofo alla giudea“. Zum Abschluss des Essens wird fast immer Käse gereicht. Wein und Wasser sind die Favoriten der Getränke und natürlich der Kaffee in den unterschiedlichsten Varianten. Dabei reicht die Auswahl vom kleinen, starken und schwarzen „caffé“ bis zum „macchiato“ mit viel Milch, aber man kann auch den „caffé correto“ bestellen, der mit einem Schuss Sambuca, Grappa o.ä. verfeinert ist. Wer den Kaffee etwas dünner mag, kann ihn als „caffé lungo“ mit Wasser verdünnt bestellen oder gleich als „caffé americano“ mit viel Wasser in einer großen Tasse. Cappuccino ist auch nicht gleich Cappuccino, auch da gibt es feine Unterschiede. Je nachdem, ob man ihn lauwarm oder heiß möchte, bestellt man „tiepido“ oder „bollente“. Mit wenig Schaum heißt er „poca schiuma“, ohne Schaum „senza schiuma“ - viel Spaß bei der Qual der Wahl.

Restaurant-Besuche in Rom

Die Palette der Gaststätten in Rom ist ausgesprochen vielfältig, schon was die Begriffe betrifft. Da gibt es Ristorantes, Trattorias, Osterias, Pizzerias, Spaghetterias, Enotecas, Bars, Caffés und Gelaterias. Aber keine Sorge, das klingt verwirrender, als es im Endeffekt ist. Die Ristorantes gelten allgemein als die teuren Restaurants, die auch meist in der Nähe der Sehenswürdigkeiten zu finden sind. So ganz kann man sich jedoch nicht darauf verlassen, denn manchmal „tarnen“ sich teure Gaststätten als einfachere. Ein Blick auf die Speisekarte und die Preise schafft jedoch schnell Klarheit.

Die Pizzerias kennen wir ja inzwischen aus Deutschland, in Rom wird aber meist im Steinofen gebacken. In einer Pizzeria lässt es sich gewöhnlich gut und relativ preisgünstig essen. Ähnlich sieht es mit der Spaghetteria aus, nur dass man hier auf Nudelgerichte spezialisiert ist. Osterias sind kleine Gaststätten, meist als Familienbetrieb, in denen es nur Mittagstisch gibt. Die Auswahl ist hier nicht groß, die Gerichte sind einfach, aber frisch zubereitet und human im Preis. Zu finden sind sie gewöhnlich in den Vorstädten.

Trattorias waren bodenständige einfache Restaurants im Familienbetrieb, die heute fast verschwunden sind. Dafür gibt es „Mogelpackungen“ bei denen sich Ristorantes so nennen, im Preisniveau aber so hoch wie Ristorantes sind. Enotecas sind kleine Restaurants mit angeschlossenem Weingeschäft. Die Speisekarte mit Mittagsgerichten ist nicht sehr unfangreich und einfach. Hier einen Platz zu bekommen ist allerdings oft schwierig. In den Bars gibt es neben Wein und Kaffee einen kleinen Imbiss, der oft am Tresen stehend eingenommen wird. An den Tischen, vor allem vor der Tür, wird es bedeutend teurer. Ein ähnliches Angebot haben die Caffés, doch hier gibt es oft noch Kuchen und Gebäck, außerdem mehr Tische zum Sitzen. Die Gelaterias ist die aus Deutschland bekannten Eisdielen, jedoch mit einem fantastischen und erstaunlich vielseitigen Angebot.

Die Gewohnheiten des Essens und Trinkens unterscheiden sich von denen in Deutschland um einiges. Das Frühstück spielt in Rom keine große Rolle, die Römer nehmen meist nur einen Kaffee und ein Hörnchen zu sich. Anders sieht das natürlich in den Hotels aus, hier hat man sich im allgemeinen auf die internationalen Gäste eingerichtet und bietet in den meisten Fällen ein Frühstücksbuffet an. Das ist zwar oft nicht so unfangreich, aber zumindest vielseitiger als das traditionelle römische Frühstück. Das Mittagessen ist umso ausgiebiger und wird gewöhnlich zwischen 12.30 Uhr und 14.30 Uhr eingenommen. An diese Zeiten sollte man sich beim Restaurantbesuch weitgehend halten. Das Abendessen erfolgt für mitteleuropäische Verhältnisse relativ spät, nämlich erst gegen 20 Uhr, oft sogar erst ab 21 Uhr. Es ist ziemlich umfangreich mit mehreren Gängen.

Wir hatten bewust auf die vornehmeren Restaurants verzichtet, hier lässt man schnell 50 Euro oder mehr pro Person für ein Menü. Vielmehr hatten wir uns etwas außerhalb der Altstadt eine Pizzeria oder ein kleines einfaches Lokal gesucht, in denen man für einen akzeptablen Preis ein gutes Essen bekommt. Beachten sollte man, dass es selbst in den einfachsten Gaststätten nicht üblich ist, seinen Platz selbst zu suchen. Der Kellner geleitet einen zu einem Tisch, wobei man natürlich Wünsche äußern kann. Die Rechnung kommt zum Schluss diskret auf einem Teller. Ebenso diskret legt man den Betrag oder die Kreditkarte darauf und bekommt gegebenfalls das Wechselgeld auf dem gleichen Weg zurück. Ist man mit Bekannten unterwegs muss man ebenso beachten, dass getrennte Rechnungen nicht gegeben werden, die Rechnung erfolgt immer für den Tisch.

Ein Restaurant in Rom zu finden - ganz gleich, ob es nun ein Ristorante, eine Bar oder ein Caffé ist – ist bei der riesigen Anzahl wahrlich nicht schwer. Schwierig kann es jedoch werden, wenn es eines der „angesagten“ Etablissements ist, von denen es zahlreiche gibt, die besonders bei Touristen ausgesprochen beliebt sind. Die Besitzer wissen natürlich auch von dieser Beliebtheit und regeln die Preise entsprechend nach oben. Trotzdem ist es in diesen Restaurants zu den Hauptzeiten enorm schwer, einen Platz zu finden.

Solche gefragten Gaststätten sind z. B. „La Vineria Reggio“ am Campo de´Fiori oder ebenfalls an diesem Platz das „Aristocampo“. Teuer aber gut sind das „Caffé della Pace“ und das „Riccioli Café“. Wer das Café mit der Kunst verbinden möchte, kann das im „Libreria Caffé Bohemien“, in dem es Lesungenn und kleine Konzerte gibt, außerdem viele Kunstobjekte an den Wänden. Viel Raum ist in dem gemütlich eingerichteten Café allerdings nicht, Plätze sind hier also schwer zu ergattern.

Rom Rom Rom

Wir könnten jetzt noch viele weitere interessante Restaurants aufzählen, die Fülle dieser Etablissements in Rom ist fast unerschöpflich. Ein Café sollte man unserer Ansicht nach aber auf keinen Fall verpassen, das „Antico Caffé Greco“. Dieses Café in unmittelbarer Nähe der Spanischen Treppe ist Roms ältestes und voller Traditionen. Die berühmten Namen der Persönlichkeiten, die hier verkehrten, reichen von Balzac, Liszt und Schopenhauer bis zu Lord Byron u.a. Natürlich war auch Goethe hier, in den Räumen des Cafés soll er an seiner „Iphigenie“ geschrieben haben.

Schon der Beginn des Caféhauses ist durch eine berühmte Persönlichkeit bekannt geworden. Casanoca schrieb in seinen Memoiren schon 1742 über dieses Haus. Den jetzigen Namen erhielt es jedoch von einem Griechen, der es 1760 übernahm und es durch seine leutselige Art sowie durch seinen guten Kaffee richtig bekannt machte. Wir fanden, ein Besuch in diesem anheimelnden und sehr dekorativ eingerichteten Café ist einfach Pflicht, auch wenn die Preise schlichtweg unverschämt sind. Bei einem Cappuccino muss man mit rund 8 Euro rechnen.

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