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Die Sehenswürdigkeiten Vallettas

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Von den drei Inseln der Gruppe hat Malta bei der Anzahl der touristischen Highlights eindeutig die Nase vorn. Über die Insel verstreut gibt es einige prähistorische Bauten, einige schöne Städtchen und Dörfer und die eine oder andere landschaftliche Sehenswürdigkeit. So richtig konzentriert sind die Highlights aber in der Hauptstadt selbst, die UNESCO-Weltkulturerbe ist.

Unter den Bauwerken der Hauptstadt befinden sich nicht wenige, die eine intensivere Erkundung lohnen. Besonders erwähnenswert sind dabei der Großmeisterpalast und die St-John´s Co-Cathedral. An ihnen und an den zahlreichen Palästen erkennt man, welchen Reichtum und welche Macht der Orden der Johanniter - der Malta lange Zeit beherrschte und Valletta gründete - angesammelt hatte. Auch die imposanten und nahezu gigantischen Festungsanlagen sind noch heute Zeuge der Begehrlichkeiten, die Malta bei den unterschiedlichsten Herrschern weckte.

Die St. John´s Co-Cathedral und das Kathedralen-Museum

Die Karmeliterkirche ragt dank der Größe ihrer Kuppel über die anderen Bauwerke Vallettas hinaus, ist weithin zu sehen und wurde so zu einem der Wahrzeichen der Stadtsilhouette. Von der Bedeutung her rangiert sie jedoch weit hinter der St. John´s Co-Cathedral, der wohl wichtigsten und wertvollsten Kirche der Stadt. Das ist in einer Stadt, in der die Religion eine so herausragende Rolle spielt und in der zahlreiche Kirchengebäude existieren, besonders bedeutend und auch für die Touristen maßgebend.

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St. John´s diente lange Zeit als Hauptkirche des Johanniterordens, im Jahre 1816 wurde sie dann von Papst Pius VII. zur Ko-Kathedrale der Kirche von Mdina ernannt. Schon kurz nach der Grundsteinlegung Vallettas wurde die Kirche von 1573 bis 1577 als strenges Bauwerk errichtet. Knapp 100 Jahre später - 1661 - baute man die Kirche im Barockstil um. Das weitgehend schlichte Äußere blieb , doch im Inneren des Bauwerks entstand eine Pracht, die ihresgleichen suchte. Die Ritter mussten zur Aufnahme in den Orden wertvolle Geschenke beisteuern, aus denen u.a. solche prächtigen Gebäude finanziert wurden.

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Den Besuch der Kirche sollte man auf keinen Fall verpassen. Wir hatten uns dazu aber mit Bedacht eine Zeit ausgesucht, in der keine Kreuzfahrtschiffe im Hafen lagen. Am Eingang für Besucher stehen sehr oft ellenlange Schlangen. Besonders kritisch wird es, wenn eine große Anzahl Gruppen in die Kirche will. Ist der Andrang nämlich enorm groß, dann wird der Rundweg durch die Kirche verkürzt und einige der Kapellen geschlossen. So hat man dann nur ein ein geschränktes Vergnügen. Deshalb hatten wir unseren Besuch auf einen anderen Zeitpunkt verschoben.

Nach dem Betreten der Kirche wurden wir vom hier herrschenden Prunk sinnbildlich erschlagen. Die Baumeister hatten im Auftrag der Ritter deren Reichtum am prächtigen Kirchinneren zur Schau gestellt und die in der Kirche sowie im Museum ausgestellten Kunstwerke gehören zum Wertvollsten der Kunstgeschichte. Das Hauptschiff der Kirche hat eine Länge von 58 Metern und das Deckengewölbe ist mit überaus wertvollen Bildern zum Leben des Täufers Johannes verziert.

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Besonders beeindruckte uns auch, dass wir praktisch mit jedem Schritt über wichtige Persönlichkeiten hinweg liefen. Die St. John´s Co-Cathedral diente lange Zeit als Hauptkirche des Ordens, deshalb wurden hier die meisten Großmeister beigesetzt. Einige erhielten prächtige Grabmale an den Wänden der Kirche, aber auch mehr als 400 reich verzierte Grabplatten mit Namen, Symbolen und Wappen der Ritter sind am Fußboden zu finden.

Nicht minder prächtig sind die Seitenkapellen, die den verschiedenen „Zungen“ - also den Landsmannschaften der Ritter - gewidmet sind. So gibt es Kapellen für Deutschland, Frankreich, Italien, aber auch für Kastillien, Navarra, Aragon u.a. Sehenswert sind zudem die Reliquien-Kapelle, die Sakraments-Kapelle und der Chorraum. Ein Highlight ist im Oratorium zu finden, hier hängen die Originalbilder von Caravaggios Meisterwerken „Die Enthauptung des heiligen Johannes“ und „Hieronymus“.Das erstere ist das größte Gemälde, das Caravaggio schuf, außerdem das einzige, das er signierte. Weitere Meisterwerke verschiedener Künstler kann man im Kathedralen-Museum bewundern.

Der Großmeisterpalast von Valletta

Nur wenige Meter von der St. John´s Co-Cathedral entfernt kommt man zu einem weiteren Highlight, dem Großmeisterpalast. Ähnlich wie die Kirche erscheint er von außen relativ unscheinbar und so gar nicht dem Reichtum des Ordens angebracht. Doch spätestens nachdem wir ihn betreten hatten, wurde uns klar, dass die Ritter auch hier ihren Reichtum und ihre Macht demonstrierten. Die Bezeichnung Palast trifft auf das Gebäude wirklich zu.

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Heute ist der Großmeisterpalast Sitz des Staatspräsidenten von Malta. Trotzdem können große Teile des Gebäudes besichtigt werden. Wir finden, diese Besichtigung sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, denn die zugängigen Räume sind eine Pracht, einschließlich der Rüst- und Waffenkammer. Diese steht immer für Besuche offen, bei den anderen Räumen ist das nicht unbedingt so. Da der Präsidentenpalast auch für Sitzungen, Staatsbesuche u.a. genutzt wird, gibt es Tage, an denen das Obergeschoss mit den interessanten Räumen nicht zu besichtigen ist. Vor dem Kauf der Eintrittskarte hatten wir uns deshalb erkundigt, ob auch alle Räume zugängig sind. Besserung ist jedoch in Sicht, denn der Staatspräsident plant die Verlegung seines Amtssitzes. Spätestens 2018, wenn Valletta Europas Kulturhauptstadt wird, soll der Großmeisterpalast nur noch als Museum dienen.

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Eigentlich hätte der Großmeisterpalast gar nicht an dieser Stelle stehen sollen, denn der Orden wollte die Residenz auf dem höchsten Punkt der Stadt errichten. Doch auch damals ging nicht alles mit rechten Dingen zu. Der Großmeister del Monte wollte am späteren Standort des Palastes eine Familienresidenz erbauen, befürchtete aber - sicher zu Recht - dass die Besitzer des Grundstücks dieses nicht an ihn verkaufen würden. So überzeugte er die Ritter, dass der Palast unbedingt hier erbaut werden müsste. Die Grundstücksbesitzer, die Familie Scibbera, wollten den Interessen des Ordens nicht entgegenstehen und stimmten dem Verkauf zu - unter der Bedingung, dass sie jedes Jahr in einer feierlichen Zeremonie symbolisch Wasser und Getreide überreicht bekamen. Das wurde auch bis zum Ende des Ordens beibehalten.

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Der Bau des Palastes begann 1571, fertig wurde er durch zahlreiche Anbauten und Erweiterungen jedoch erst Ende des 18. Jahrhunderts. Der Gegensatz des nüchternen Äußeren zum prunkvollen Inneren lässt sich leicht erklären. Die Johanniter als militärischer Ritterorden legten großen Wert darauf, das Äußere der Gebäude militärisch zweckmäßig zu erbauen. Da waren schöne Verzierungen und andere Schnörkel weniger gefragt. Wenn man genauer hinschaut, findet man an der Fassade und im Durchgang des Bogentores Erinnerungstafeln. Die sind jedoch ziemlich jung, sie erinnern an Ereignisse im 2. Weltkrieg und an Besuche der britischen Königsfamilie.

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Vom Inneren des Palastes waren wir tief beeindruckt, denn die Räume und Säle sind eine wahre Pracht. Besonders der Ambassador´s Room mit seiner roten Wandverkleidung und der kleine Konferenzsaal - der Conference Room - lohnen den Eintritt. Gleichermaßen sehenswert ist der Throne Room - der Große Ratssaal - mit dem Thron des Großmeisters. In diesem Saal empfängt der Präsident Maltas ausländische Staatsbesucher. In der Waffenkammer, die extra Tickets erfordert, sind Waffen und Uniformen ausgestellt, darunter Paradeuniformen einiger Großmeister. Sehenswert sind auch die beiden Innenhöfe des Palastes, die für Malta erstaunlich grün sind.

Die Karmeliterkirche, Maltas optisches Wahrzeichen

Ganz gleich, woher wir einen Blick auf Valletta werfen konnten, immer fiel uns als erstes die riesige Kuppel der Karmeliterkirche ins Auge, die überall aus den übrigen Bauwerken herausragt. Immerhin gilt sie als drittgrößte Kuppelkirche in der Welt und erinnert etwas an die Peterskirche in Rom. So hat sie sich zu einem Markenzeichen Vallettas entwickelt, obwohl sie von der Bedeutung und dem architektonischen Kunstwert überhaupt nicht an der Spitze steht.

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Die Our Lady of Mount Carmel Church - wie ihre offizielle englische Bezeichnung lautet - mit der 42 Meter hohen Kuppel wurde um 1570 erbaut. Die im 2. Weltkrieg schwer beschädigte Kirche musste praktisch neu aufgebaut werden. Dabei ersetzte man die Kuppel gleich durch eine größere. Trotz der riesigen Ausmaße stand die Karmeliterkirche immer im Schatten anderer, so z. B. des Doms von Mosta und der Kathedrale St. John´s. Obwohl die Kirche architektonisch und mit ihren Kunstwerken nichts Besonderes zu bieten hat, wollten wir auf einen Besuch nicht verzichten. Es lohnt sich, denn im Inneren ergibt sich ein freundliches Bild und das Innere der Kuppel von unten zu sehen war für uns ebenfalls ein Erlebnis.

Das Nationalmuseum für Archäologie und die Nationalbibliothek

Das Nationalmuseum für Archäologie in Valletta war uns bisher kein Begriff, doch durch unseren Besuch auf Malta erfuhren wir, dass dieses Museum eine Sammlung ausgezeichnet erhaltener Fundstücke der frühen Menschheitsgeschichte hat, die als einmalig in Europa gilt. Das beginnt mit Fundstücken aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit, die im Erdgeschoss zu bewundern sind. Darunter sind Figuren wie die „Venus von Malta“ und die sogenannte „Schlafende“ aus dem berühmten Hypogäum. Diese Funde sind teilweise älter, als solche aus Stonehenge und anderen weltbekannten Orten.

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Im ersten Stock des Hauses befindet sich die Sammlung aus der phönizisch-römischen Zeit. Zu sehen ist hier u.a. ein Doppelgebetsstein aus Marsaxlokk, der es durch seine zweisprachige Inschrift auf Griechisch und Phönizisch ermöglichte, das phönizische Alphabet zu entschlüsseln. Was wir auch nicht wussten ist, dass dieses phönizische Alphabet der Vorfahr unseres lateinischen Alphabets ist. Allerdings sind die Fundstücke in Englisch beschriftet und Führungen finden normalerweise auch in Englisch statt. Auf Anfrage sollen jedoch auch Führungen in Deutsch möglich sein.

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Das Museum befindet sich im Gebäude der ehemaligen Auberge de Provence, der Herberge der französischen Ritter aus der Provence. Die Franzosen hatten im Johanniterorden die Mehrheit, die wichtigsten Posten und insgesamt drei Herbergen. Erbaut wurde das Gebäude von 1571 bis 1575 vom bedeutenden Baumeister Gerolamo Cassar, der zahlreiche Bauten Vallettas entwarf. Als einer der schönsten Rittersäle Maltas gilt die Haupthalle im Obergeschoss.Während der britischen Zeit diente das Gebäude als British Union Club und seit 1960 ist in ihm das Museum untergebracht.

Das Gebäude der Nationalbibliothek erscheint ziemlich imposant, Rings um den Platz vor dem Haus gibt es zahlreiche Cafés, so dass hier immer Trubel herrscht - doch das ist in Vallettas nichts Außergewöhnliches. Sehr sehenswert fanden wir die Fassade und die davor stehende Statue der britischen Königin Victoria, die 1897 hier aufgestellt wurde.

Das Gebäude selbst stammt aus dem 18. Jahrhundert. Doch schon vorher gab es an dieser Stelle die Nationalbibliothek, doch der Bau aus dem Jahre 1555 war bald zu klein. Immerhin befinden sich hier über 60.000 Bücher, dazu mehrere tausend Handschriften und Manuskripte. Im Obergeschoss können unersetzliche Folianten und Schriften besichtigt werden, außerdem gibt es hier die vollständig erhaltenen Aufzeichnungen des Ordens von der Gründung bis zur Auflösung. Wir bekennen aber, wir hatten auf dieses Stöbern verzichtet. So etwas braucht sehr viel Zeit, und die nahmen wir uns dann doch lieber für die Erkundung der Insel.

Weitere Sehenswürdigkeiten im Zentrum Vallettas

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Sieht man von weitem hinüber nach Valletta, scheint es so, als würde der schlanke Turm neben der Kuppel der Karmeliterkirche zu dieser dazu gehören. Aus der Nähe erkennt man, dass der Turm zu einer anderen Kirche gehört, zur St. Paul´s Pro-Cathedral. Die Kirche im klassizistischen Stil mit dem 65 Meter hohen gotischen Turm wurde im 19. Jahrhundert von der Witwe König Wilhelm IV. finanziert. Vorher stand an dieser Stelle eine der Herbergen Vallettas, die Auberge d´Allemagne. Besichtigt werden kann die Kirche jedoch nur an den Wochenenden zwischen 8 und 12 Uhr.

Auch das Nationaltheater Maltas - das Manoel-Theater - ist etwas Außergewöhnliches, nämlich der drittälteste neuzeitliche Theaterbau in Europa. Zumindest gilt das als wahrscheinlich, konkret bewiesen ist es jedoch nicht. Erbaut wurde das von außen relativ unscheinbare Theater um 1731 in der Rekordzeit von 10 Monaten. Den Namen erhielt es vom Großmeister Antonio Manoel de Vilhena, der den Bau stiftete. Im Gegensatz zum schlichten Äußeren ist das Innere ausgesprochen prunkvoll eingerichtet, überall ist Gold zu sehen und die Kronleuchter sind eine Augenweide. Im Saal haben rund 600 Leute Platz. Von Mai bis Oktober finden mehrmals am Tag Führungen statt, allerdings in Englisch. Neben dem Theater wird dabei auch das angeschlossen Museum besichtigt.

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