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Rund um die Bastionen von Valletta

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Valletta ist von drei Seiten vom Meer umgeben und vom Land her nur durch einen relativ schmalen Streifen zu erreichen. Die Ordensritter hatten sich diese Besonderheit für ihre Sicherheit zunutze gemacht und die Stadt zusätzlich durch einen praktisch geschlossenen Ring von Festungen, Bastionen und hohen Mauern umschlossen. Diese Befestigungsanlagen selbst sowie einige in ihnen integrierte oder in unmittelbarer Nähe stehende Bauwerke sind heute zu wichtigen und hoch interessanten touristischen Sehenswürdigkeiten geworden.

Das Fort St. Elmo mit dem War Museum

Das Fort St. Elmo hatte für Malta und speziell für den Ritterorden eine immense Bedeutung. Auf der Halbinsel, auf der Großmeister de la Valette im 16. Jahrhundert die nach ihm benannte neue Hauptstadt errichten ließ, existierten lange Zeit nur wenige Bauwerke. Zur Römerzeit standen an der Spitze der Halbinsel ein Leuchtturm sowie eine Kapelle, die dem Schutzpatron der Seefahrt - Sankt Elmo - gewidmet war. Darauf ging der Name des späteren Forts zurück.

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In der Mitte des 14. Jahrhunderts wird zum ersten Mal das Fort erwähnt, das die Ritter im 16. Jahrhundert in Form eines vierzackigen Sterns ausbauen ließen. Nur wenige Jahre später, 1565, begann die große Belagerung Maltas durch die Türken. Eines der ersten Ziele war das Fort St. Elmo, nach dessen Einnahme sie gute Voraussetzungen zum Angriff gegen Senglea und die damalige Hauptstadt Birgu hatten. 40.000 Türken standen 60 christlichen Rittern mit 200 Leuten Gefolge gegenüber. Trotz diese enormen Übermacht und einem täglichen Kanonenbeschuss mit bis zu 7000 Salven widerstanden die Ritter 31 Tage lang. Danach war der Widerstand gebrochen, keiner der Christen überlebte und das Fort bestand nur noch aus einem Trümmerhaufen.

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Nach der vergeblichen Belagerung Birgus und dem Rückzug der Türken ließ der Großmeister de la Valette die neue Hauptstadt erbauen und gleichzeitig das Fort St. Elmo auf den alten Fundamenten neu errichten. In späteren Zeiten erweiterten die Großmeister das Fort um neue Mauern und Bastionen. In den letzten Jahren war es mehrmals Kulisse von Spielfilmen, u.a. wurde hier für den Film Midnight Express gedreht. Im Zuge der Berufung Vallettas zur Kulturhauptstadt Europas 2018 restauriert man das Fort völlig.

In den Mauern des Forts St. Elmo befindet sich das War Museum mit einer Ausstellung zur Rolle Maltas im 2. Weltkrieg. Daneben gibt es noch einige Informationen zum 1. Weltkrieg und den Jahren zwischen beiden Kriegen. Malta als Kolonie Großbritanniens in strategisch wichtiger Lage war total in den 2. Weltkrieg verwickelt. Besonders schwer trafen die Insel die Bombenangriffe, denen die Luftwaffe Maltas, die aus insgesamt drei Flugzeugen bestand, nicht viel entgegen setzen konnte. Die Zahlen können das ganze Leid sicher nur unvollkommen wiedergeben : mehr als 8000 Malteser und britische Soldaten verloren ihr Leben, rund 35.000 Wohnungen wurden durch etwa 16.000 Tonnen Bomben zerstört.

Der Lower Barracca Garden mit dem War Memorial

Valletta hat drei Gärten, den Upper Barraca Garden, den Lower Barracca Garden sowie den Hastings Garden, wobei der Begriff Garten für alle drei doch etwas hoch gegriffen ist. Viel mehr handelt es sich um Plätze an den Bastionen, in denen u.a. auch einige Bäume stehen. Doch für Valletta bedeutet dass schon viel Grün. Auch wenn wir uns normalerweise unter einem Garten oder einem Park etwas anderes vorstellen, so wurden die beiden ersteren für uns beliebte Stellen, die wir mehrmals besuchten.

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Der Lower Barracca Garden steht etwas „im Schatten“ des Upper Barracca Gardens, einfach, weil er weniger Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Doch die Aussicht hinüber zum Fort St. Elmo und zu den Three Cities, die sich von hier bietet, beeindruckte uns schon. Außerdem konnten wir uns hier auf den Bänken im Grünen - auch wenn es wenig Grün ist - erholen. Den Mittelpunkt des Gardens bildet ein dorischer Tempel, der als Denkmal für den ersten britischen Inselkommandanten - Sir Alexander Ball - errichtet wurde. Interessant ist auch das nur wenige Meter entfernt stehende World War II Memorial, ein runder tempelförmiger Bau mit Säulen und einer Glocke. Es ist dem Gedenken an die Toten des 2. Weltkrieges gewidmet und wurde von der englischen Königin Elisabeth II. eingeweiht.

Der Upper Barracca Garden mit der Lascaris Bastion

Den Upper Barracca Garden besuchten wir fast jeden Abend nach unseren Touren. Von hier hat man unserer Ansicht nach den schönsten Ausblick Vallettas. Die Buchten der Three Cities liegen genau gegenüber, einige Meter unterhalb sieht man auf die Lascaris Bastion mit den alten Kanonen und wohl am beeindruckendsten ist die Sicht auf die Waterfront mit den riesigen Kreuzfahrtschiffen, die an den meisten Tagen im Grand Harbour ankern.

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Auch der Upper Barracca Garden ist eher winzig, große Spaziergänge sind nicht möglich. Es gibt aber ein nettes Café und ein Palais im klassizistischen Baustil, in dem sich die Börse Maltas befindet. Sehr interessant fanden wir die zahlreichen Denkmäler, Gedenktafeln und Statuen, die hier zu sehen sind. Die bemerkenswerteste ist sicher die Kopie eines Kunstwerkes, das rennende Straßenjungen zeigt. Es handelt sich dabei um das Werk „Les Gavroches“, in dem eine Szene aus dem Roman „Die Elenden“ von Victor Hugo dargestellt wird.

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Auf der Lascaris Bastion, die sich einige Meter unter dem Upper Barracca Garden befindet, steht eine Batterie historischer Kanonen. Wir hatten an einem Abend das Glück, die Zeremonie des Ladens und des Abfeuerns zu erleben. Damit wurde ein Kreuzfahrtschiff verabschiedet, allerdings war es das einzige Mal, dass wir diese Verabschiedung per Kanonenschüssen sahen. Nach welchem Prinzip das erfolgt erfuhren wir nicht. Vermutlich war das eine Ausnahme, weil die Reederei es bestellt hatte. Ansonsten werden immer mittags um 12 Uhr die Kanonen abgefeuert. Der Eintritt zur Plattform beträgt dann fünf Euro. Allerdings hat man den Spaß vom höher liegenden Upper Barracca Garden umsonst und zudem noch eine bessere Sicht.

Entlang der St. James Bastion und der St. John´s Bastion

Entlang der Befestigungen auf der Landseite finden sich eine ganze Reihe sehenswerter Bauwerke Vallettas. Eine ist die Auberge de Castille, ein auch von außen sehr schönes Palais. Die ursprüngliche Herberge, 1574 erbaut vom bekannten maltesischen Architekten Cassar, erschien den Rittern nicht mehr angemessen. So ließ sie der portugiesische Großmeister Emanuel Pinto de Fonseca abreißen und 1744 als Prunkbau im Barockstil neu errichten. Natürlich verzichtete Pinto nicht darauf, sich im Gebäude ein Denkmal setzen zu lassen, indem seine Büste in die Fassade eingearbeitet wurde, sein Wappen über einem Fenster im Obergeschoss erscheint und sein Name in die Kanonen vor dem Palast graviert wurde. Heute ist im prächtigen Palast der Sitz des maltesischen Premierministers.

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Gegenüber der Auberge de Castille steht die Kirche Our Lady of Victories, die älteste Kirche der Stadt, denn hier legte der Großmeister Jean de la Valette 1566 den Grundstein für die neue Hauptstadt, die dann nach ihm benannt wurde. Im Gedenken an den Sieg über die Türken nannte er die Kirche „Die Siegreiche“, später erhielt sie den heutigen Namen. Nach seinem Tod wurde Valette 1568 hier bestattet, später überführte man seine Gebeine in die Co-Cathedrale. Im 18. Jahrhundert erhielt die Kirche eine barocke Fassade. In diesem Erscheinungsbild präsentiert sie sich noch heute.

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In der Herberge der Italiener - die Auberge d´Italie - ist heute eine Touristeninformation zu finden. Geplant ist, das Gebäude später einmal als Sitz des Museums der Schönen Künste zu nutzen. Erbaut wurde das Haus 1574 und dann mehrmals umgebaut. Über dem Portal ist die Büste des Großmeisters Carafa angebracht. Bisher befindet sich das Museum der Schönen Künste im ehemaligen Gästehaus des Ordens. Das Gebäude stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Unter den zahlreichen ausgestellten Kunstwerken - Gemälden und Skulpturen - sind viele zu sehen, die Malta als Thema haben. So verbinden sich hier die Kunst und das Entdecken der Insel sehr gut. Eines der schönsten und bekanntesten Kunstwerke hat jedoch mit Malta nicht viel zu tun. Es ist das Original der Figurengruppe „Les Gavroches“, dessen Kopie im Upper Barracca Garden steht.

An die glorreichen Tage der Stadt erinnern die Festungsanlagen auf der Landseite, St. James Cavalier und St. John´s Cavalier. Sie waren vorrangig zur Abwehr von Angriffen zu Land konzipiert, aber die Kanonen von St. James hatten auch den Grand Habour und Schiffe vor St. Elmo im Visier. Im St. James Cavalier findet man heute Restaurants, Konzert- und Veranstaltungssäle und Galerien. Vor den Toren der Befestigungen ist der zentrale Busbahnhof mit dem Tritonenbrunnen.

Die Valletta Waterfront, Maltas Kreuzfahrthafen

Von verschieden Punkten Vallettas, vom Schiff und von den Three Cities hatten wir wunderschöne Blicke auf Vallettas Waterfront. Ganz gleich von welcher Stelle, die Aussicht auf die Anlagen beeindruckte uns immer ungemein, besonders wenn wieder die Kreuzfahrtschiffe angelegt hatten. An manchen Tagen ankern hier bis zu drei der riesigen Pötte, was schon ein Erlebnis ist. Weniger schön ist dann aber, dass die Stadt von Unmassen der Kreuzfahrer okkupiert wird. Immerhin beherbergen die Kreuzfahrtschiffe jeweils bis zu 4000 Passagiere. Wenn dann nur die Hälfte der Urlauber an Land geht wird das kleine Valletta richtiggehend von Menschenmassen überspült.

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Zur Waterfront gehören die alten Speicher des Grand Harbour, des Großen Hafens. Die wurden aufwändig und stilvoll restauriert, heute sind in ihnen zahlreiche Cafés, Bars und Restaurants zu finden, außerdem Souvenirshops und andere Geschäfte. Besonders abends herrscht hier bis in die Nacht hinein Trubel. Am schnellsten gelangt man zur Waterfront vom Upper Barracca Garden, von dem ein Aufzug hinunter führt. In 23 Sekunden ist der Höhenunterschied von 58 Metern bewältigt. Abwärts ist die Fahrt frei, hinauf kostet es 1 Euro. Wer möchte, kann natürlich auch laufen, doch da kein gerader Weg hinunter führt, dauert das etwas länger.

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