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Rund um Schloss Christiansborg in Kopenhagen

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Der Besucher des Komplexes um das Schloss Christiansborg befindet sich auf historischem Kopenhagener Boden. Vor dem Umzug ins Schloss Amalienborg war Christiansborg über viele Jahrhunderte der Wohnsitz des dänischen Königshauses. Sicher wäre das auch heute noch so, wenn nicht das alte Christiansborg durch eine Unachtsamkeit abgebrannt wäre.

Wie so oft in Kopenhagen findet man auf dem Gelände um Schloss Christansborg neben dem Schlossgebäude auf engstem Raum noch zahlreiche weitere hochinteressante Sehenswürdigkeiten. Die Schlosskirche, ein Überbleibsel des alten Schlosses, gehört dazu ebenso wie das Thorvaldsen Museum, das Jüdische Museum, die markante Alte Börse, das Nationalmuseum und die Königliche Bibliothek mit dem architektonisch herausragenden Neubau, dem “Schwarzen Diamanten“.

An dieser Stelle Kopenhagens befand sich die Keimzelle der Stadt. Von hier aus begann die Entwicklung der dänischen Metropole zur heutigen Weltstadt. Kriege, Zerstörungen durch Katastrophen und teilweise auch die Ignoranz der Herrschenden führten dazu, dass von den ursprünglichen Bauten nicht mehr allzu viel erhalten ist. Das ist wirklich schade, doch die Kunst der Architekten hat so viel Ansehens wertes und Wertvolles hervorgebracht, dass man dies verschmerzen kann.

Schloss Christiansborg mit Kopenhagens Parlament

Das Schloss Christiansborg gibt es historisch gesehen noch nicht allzu lange. An der Stelle des Schlosses stand seit Mitte des 12. Jahrhunderts die Absalonburg, benannt nach dem Gründer Kopenhagens, Bischof Absalon. Später ersetzte man diese Burg durch das Schloss Kopenhagen. Von 1733 bis 1745 wurde dann Schloss Christiansborg erbaut – oder um genau zu sein, das erste Schloss. Schon 1794 brannte Schloss Christiansborg ab, was das Königshaus zwang, nach Schloss Amalienborg umzuziehen.

Der Turm von Schloss Christiansborg und das Denkmal Frederiks VII. Schloss Christiansborg

Ab 1803 entstand das zweite Schloss im neoklassizistischen Stil. Fertig gestellt wurde es 1826, aber irgendwie schien ein Fluch über dem Gebäude zu liegen, denn es brannte wiederum ab – diesmal im Jahre 1884. Die Schlosskirche jedoch kam diesmal davon, sie blieb erhalten. Rund 20 Jahre dauerte nun eine Diskussion über die mögliche Zukunft des Schlosses. Schließlich erfolgte 1907 die Grundsteinlegung zum erneuten Schlossbau, dem Christiansborg, wie wir es heute kennen. Wohnsitz der königlichen Familie war es aber seit dem Brand von 1794 nicht wieder geworden. Das Schloss dient heute als Sitz des Parlaments, des Obersten Gerichts und des Büros des Premierministers.

Der Marmorbrücke zum alten Teil von Schloss Christiansborg

Wir waren jedenfalls von dem Gebäudekomplex mit dem 106 m hohen mit Kupfer gedecktem Turm – dem höchsten in Kopenhagen – beeindruckt. Durch die Innenhöfe gelangt man von Gammel Strand – der Urzelle Kopenhagens - bis zu den Bauten der Königlichen Bibliothek. Auf dem Schlossplatz steht die Statue Königs Frederik VII., der die konstitutionelle Monarchie in Dänemark einführte. Geführte Touren bringen die Besucher in die königlichen Empfangsräume, die sich noch im Schloss befinden, sowie ins Parlament und in die Große Halle mit kunstfertigen Wandteppichen. Allerdings muss man ein besonderes Augenmerk auf die Zeiten der Führungen haben, den die sind stark abhängig von den Bürozeiten und den Sitzungen des Parlaments.

Die Schlosskirche von Schloss Christiansborg

Die Christiansborg Slotskirke – die Schlosskirche Christiansborg – hängt eng mit dem Schloss zusammen. Mit der Errichtung des Schlosses wurde auch der Bau einer Schlosskirche beschlossen. Zwischen 1738 und 1742 entstand die Inneneinrichtung, die als eine der schönsten Rokoko-Werke der dänischen Architektur gilt. Die Schlosskirche teilte allerdings das Schicksal des Schlosses, auch sie wurde 1794 beim Brand zerstört. Eigentlich sollte die Ruine abgerissen werden, doch glücklicherweise entschied man sich für einen Wiederaufbau, der zwar nicht der alten Kirche glich, doch auf den noch vorhanden Resten des Mauerwerks und der Grundmauern aufbaute.

Das Innere der Schlosskirche Das Innere der Schlosskirche Die Kuppel der Schlosskirche

Die Arbeiten begannen 1813, es entstand eine Kirche im neoklassizistischen Stil mit einer großen Kuppel über dem Mittelschiff. Eingeweiht wurde sie 1826, zur 1000-Jahrfeier der Einführung des Christentums in Dänemark. 100 Jahre lang diente sie als Pfarrkirche der königlichen Familie. Ein Feuer im Jahre 1992 richtete wieder große Zerstörungen an, doch heute ist davon nichts mehr zu bemerken. Für Touristen ist das ein positives Ergebnis, denn die Schlosskirche ist auf jeden Fall eine Besichtigung wert. Leider muss man sich beim Besuch aber ziemlich festlegen, denn die Öffnungszeiten sind nur von 12.00 Uhr bis 16.00 Uhr.

Das Thorvaldsens Museum in Kopenhagen

Wir gestehen, von Bertel Thorvaldsen hatten wir noch nie etwas gehört, bis wir hier in Kopenhagen waren. Aber das ist ja das Gute: Reisen bildet. Nun wissen wir, das Thorvaldsen zu den berühmtesten und einflussreichsten Bildhauern seiner Zeit gehörte. Dem in Kopenhagen geborenen Künstler ist das Thorvaldsen Museum neben Schloss Christiansborg gewidmet.

Das Thovaldsen Museum

Gbeoren wurde Bertel Thorvaldsen 1770 in der dänischen Hauptstadt und schon sehr früh machte sich sein Talent bemerkbar. Er war gerade einmal 11 Jahre alt, als er einen Studienplatz an der Königlichen Akademie der Schönen Künste erhielt. Seinen künstlerischen Durchbruch erzielte er allerdings in Rom, wohin er 1797 übersiedelte. Zu den Werken, mit denen er vorrangig bekannt wurde, gehören u.a. die Jason-Statue aus Marmor, mehrere Büsten von Dichtern, das Kopernikus-Denkmal und vieles mehr. Im Jahre 1842 war er zurück in Kopenhagen. Leider blieb ihm aber in seiner Heimatstadt nicht mehr viel Zeit, 1844 verstarb er nach einem Zusammenbruch beim Besuch einer Theatervorstellung. Seine Werke hatte er der Stadt Kopenhagen vermacht, unter der Bedingung, dass diese seine Werke in einem Museum der Öffentlichkeit zugängig macht.

Teil des Wandfrieses

Das auch von der Baugestaltung her interessante Thorvaldsen Museum wurde 1848 eingeweiht und gilt damit als das älteste Museum in ganz Dänemark. Das schlichte aber ansprechende Gebäude fanden wir ausgesprochen gelungen, genauso wie den Fries an der Fassade, der die Ankunft Thorvaldsen nach seinem Aufenthalt in Rom darstellt. Im Museum sind rund 500 Exponate ausgestellt, zum großen Teil von Thorvaldsen, aber auch ergänzt durch ägyptische, griechische und römische Antiquitäten, die der Künstler gesammelt hatte. Neben Kunstwerken sind auch persönliche Gegenstände und die Büchersammlung von Bertel Thorvaldsen zu sehen.

Das Nationalmuseum mit dem Schwerpunkt dänische Geschichte

Direkt gegenüber der Marmorbrücke, die zu Schloss Christiansborg führt, befindet sich der Eingang zum Nationalmuseum, einem der großen Museen Kopenhagens. Hier wird die Geschichte des dänischen Volkes vom Mittelalter bis heute gezeigt, doch damit ist die Palette der Ausstellung bei weitem noch nicht erschöpft. Auf vier Stockwerken – inklusive des Erdgeschosses – bekommt der Besucher auch Sammlungen der Völkerkunde aus der ganzen Welt, eine prähistorische Sammlung sowie Objekte aus dem Altertum von Ägypten bis zu den Römern präsentiert. Kopenhagen ist kinderfreundlich, und so verwundert es nicht, dass im Erdgeschoss ein spezielles Kindermuseum eingerichtet ist, in dem die Kleinen Repliken anfassen und sich damit beschäftigen können.

Foyer des Nationalmuseums Festsaal im Nationalmuseum

Man ist hier jedoch nicht nur kinderfreundlich, sondern allgemein wird viel für die Akzeptanz des Museums getan. So ist der Eintritt generell frei, was sicher auch Leute anlockt, die ansonsten kaum ins Museum gegangen wären. Beeindruckt waren wir gleich nach dem Betreten des Hauses von dem großen lichten Foyer. Hier gibt es auch einen Museumsladen sowie ein Restaurant mit internationaler Küche. Vom Foyer aus lassen sich dann die 10.000 m² Ausstellungsfläche erkunden.

Erbaut wurde das Haus neben Schloss Christiansborg im Jahre 1744 als Prinsens Palæ – als Palast der Prinzen. Genutzt wurde es für diesen Zweck jedoch nur rund 100 Jahre. Seit 1849 dient es als Museum, das sich rühmen kann, Dänemarks größte derartige Einrichtung zu sein und außerdem die erste ethnologische Sammlung der Welt zu präsentieren. Diese Königliche Sammlung ging dann unter Frederik VII. als Nationalmuseum in den Besitz des Staates über.

Die Königliche Bibliothek mit dem Schwarzen Diamanten

Angeschlossen an den Komplex von Schloss Christiansborg ist die Dänische Königliche Bibliothek mit ihrem neuen Anbau, dem „Schwarzen Diamanten“. Die Bibliothek ist die größte und auch die bedeutendste in Skandinavien, zugleich ist sie die Nationalbibliothek Dänemarks. Ähnlich wie die Nationalbibliothek in Deutschland werden in ihr praktisch alle Literaturwerke gesammelt, die in Dänemark seit 1776 erschienen sind.

Festsaal im Nationalmuseum Der Schwarze Diamant vom Wasser gesehen

Die Dänische Königliche Bibliothek existiert schon mehrere Jahrhunderte, doch das alte Gebäude der Bibliothek bei Schloss Christiansborg ist noch gar nicht so alt. Es imitiert den Renaissancestil, die Eröffnung des Baues fand 1906 statt. Gegründet wurde die Königliche Bibliothek jedoch von Frederik III. im Jahre 1673, seit 1793 ist sie auch der Öffentlichkeit zugänglich. Wer in Kopenhagen einen Platz der Ruhe sucht, findet ihn im begrünten Hof mit einer großen Brunnenanlage. Zumindest waren wir fast allein hier, als wir gegen 17.00 Uhr ankamen.

Verbindungsgang am Schwarzen Diamanten Der Schwarze Diamant

Architektonisch das Gegenteil ist der futuristisch anmutende Anbau zur Königlichen Bibliothek, der 1999 fertig gestellt wurde. Wohl auf Grund seiner Form und der Fassade aus schwarzem Granit wird er allgemein als „Schwarzer Diamant“ bezeichnet. Die Mitte des Gebäudes besteht aus einer Glasarchitektur, die einen Einblick ins Innere auch von außen ermöglicht. Mit dem alten Gebäude ist der Schwarze Diamant in luftiger Höhe durch einen 18 m breiten Gang verbunden. Unserer Ansicht nach zeigt hier moderne Architektur, dass sie nicht unbedingt langweilig sein muss. Besonders der Blick vom Wasser des Inneren Hafens hinüber zum monumentalen Gebäude ist ein besonderes Erlebnis. Auch bei den Bootsfahrten wird dieses Highlight natürlich nicht ausgelassen. Ein Luxusrestaurant, ein Café und eine Buchhandlung im Foyer sind für Jedermann zugänglich.

Jüdisches Museum und Arsenalmuseum

Das Dansk Jødisk Museum – das Dänische Jüdische Museum – ist noch relativ neu und wurde vom bekannten Architekten Daniel Libeskind, der auch das Jüdische Museum in Berlin entwarf, gestaltet. Für das Kopenhagener Museum ließ er sich etwas Besonderes einfallen: Das Innere des Museums ist geprägt von schrägen Wänden sowie von einem unebenen Fußboden. Das soll die unsichere Situation der jüdischen Bevölkerung in seiner mehrtausendjährigen Geschichte repräsentieren. Wir wissen nicht, ob man ohne Erklärung wirklich auf diese Interpretation kommt. Ungeheuer beeindruckt waren wir aber auf jeden Fall von der außergewöhnlichen Gestaltung der Ausstellung.

Eingang zum Dänischen Jüdischen Museum

Die Exponate sind wirkungsvoll angeordnet, und derjenige, der sich zumindest etwas für die Geschichte des jüdischen Volkes interessiert, wird in der Ausstellung viel Wissenswertes finden. Einer der Schwerpunkte liegt auf der Rettung von 7000 Juden vor der Deportation durch die deutschen Besatzer. Das und die jüdische Geschichte wird durch zahlreiche Bilder, persönliche Briefe, Bücher und andere Exponate dargestellt. Wir haben schon einige jüdische Museen gesehen, das Kopenhagener schien uns aber eines der gelungensten und interessantesten zu sein. Bedauert haben wir nur, dass Fotografieren in diesem Museum verboten ist. Allerdings hängt das sicher auch mit der Tradition der jüdischen Kultur zusammen.

Eingang des Arsenalmuseums

Das Dänische Jüdische Museum ist sehr schön gelegen. Im Garten des Altbaus der Königlichen Bibliothek führt am Rand der Fassade des mit Efeu bewachsenen Gebäudes eine ziemlich unscheinbare Tür ins Museum. Früher gehörte es zum ehemaligen Bootshaus der Schlossinsel Slotsholmen. Die Öffnungszeiten sind den Kopenhagener Verhältnissen angepasst. Geschlossen wird also schon 17:00 Uhr, von September bis Mai sind diese Zeiten noch weiter eingeschränkt.

Das Tøjhusmuseet – das Arsenalmuseum – präsentiert an einem der Durchgänge zum Schloss Christiansborg die Geschichte der Waffen und ihrer Entwicklung. Bemerkenswert an diesem Museum ist der riesige Kuppelsaal im Erdgeschoss des Gebäudes. Ob man das Museum aber unbedingt gesehen haben muss, möchten wir bezweifeln. Es ist eher etwas für Waffen-Fans. Von alten römischen Dolchen über 500 Jahre alten Kanonen bis zu moderner Waffentechnik reicht die Spannbreite der Exponate.

Die Alte Börse, ein eigenwilliger Bau in Kopenhagen

Was an der Börse zuerst auffällt, ist der wie ein Korkenzieher wirkende Turm. Konkret handelt es sich dabei um die Darstellung von vier Drachenschwänzen, die sich ineinander verdrehen. So erkennt man das Gebäude neben Schloss Christiansborg schon von weitem. Heute wird es allerdings nicht mehr für den Handel genutzt, es dient als Bürofläche. Da es inzwischen in Privateigentum ist, kann das Gebäudeinnere nicht besichtigt werden. Von außen ist der Anblick aber hochinteressant und die wenigen Meter Fußweg von Schloss Christiansborg lohnen garantiert.

Das Gebäude der ehemaligen Börse Das Gebäude der ehemaligen Börse

König Christian IV. wollte Kopenhagen als Handelsstadt noch weiter voranbringen und die Bedeutung der Stadt in dieser Beziehung stärken. Auf seine Initiative entstand deshalb der imposante Bau der Alten Börse im Stil der Renaissance. Schon zu dieser Zeit, um 1625, wurde auch die außergewöhnliche Turmspitze konstruiert. Allerdings hielt sie nicht bis heute, um 1775 musste sie erneuert werden.

Die Börse blieb jedoch nur rund 200 Jahre im Besitz des Königshauses. Frederik VII. verkaufte das Gebäude, in dem die Kaufleute ihre Geschäftsbeziehungen pflegten und Aktien gehandelt wurden, an Privatleute. Gehandelt wurde aber weiterhin in der Börse, bis der Aktienhandel 1974 eingestellt wurde. Wegen nötiger Renovierungsarbeiten zog die Börse aus dem Gebäude aus. Der Name hat sich jedoch gehalten.

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