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Weitere Sehenswürdigkeiten in Danzig

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Wenn sich auch die Masse der Sehenswürdigkeiten Danzigs im historischen Zentrum - der Altstadt und vor allem der Rechtstadt – drängt, so gibt es doch auch außerhalb dieses flächenmäßig extrem kleinen Gebiets einiges zu entdecken. Es lohnt also auf jeden Fall, einige Meter weiter zu laufen oder mit Bahn und Bus in die Außenbezirke zu fahren.

Einen wunderbarer Park mit einer sehr schönen Kathedrale gibt es im Stadtteil Oliwa. Die ehemalige Leninwerft hatte mit dem Protest der Werftarbeiter und der Gründung einer freien Gewerkschaft Geschichte geschrieben. An dieses Ereignis erinnert heute der als Denkmal gestaltete Platz vor der Werft. Schließlich können wir auch eine Schifffahrt zur Westerplatte – ebenfalls ein geschichtsträchtiger Ort – vorbei an den Hafenanlagen empfehlen.

Park und Kathedrale von Oliwa

Der Stadtteil Oliwa befindet sich außerhalb des Zentrums Danzigs. Wir hatten vom attraktiven Oliwski-Park und der sehenswerten Kathedrale gehört und beschlossen, eine Tour dorthin zu unternehmen. Oliwa ist problemlos vom Zentrum aus per Straßenbahn oder Bus zu erreichen, aber die Fahrt dauert doch reichlich 30 Minuten. Zusammen mit der Besichtigung des Parks und der Kathedrale muss man also mindestens einen halben Tag einplanen.

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Gegenüber der Endstelle der Tram 11 befindet sich der Eingang zum Park. Es waren Zisterziensermönche, die Anfang des 13. Jahrhunderts einen Klostergarten anlegten, später kam noch ein barocker Teil mit französischem Einfluss dazu. Der Nordteil des Parks iwederum kann einen chinesischen Einfluss nicht verleugnen. Insgesamt sind es rund 10 Hektar Grün mit Teichen, Alleen und kleinen Kanälen. Auch für Ruheplätze mit Bänken wurde gesorgt. In den Sommermonaten gibt es im Park öfter Open-Air-Konzerte mit klassischer Musik.

Auch einige der Gebäude im Park sind sehr sehenswert. Eines ist das Palmenhaus, für botanisch Interessierte ein attraktives Ziel. Das Rokokopalais wurde im 2. Weltkrieg von den Nationalsozialisten niedergebrannt und in den 60er Jahren vom polnischen Staat wieder aufgebaut. Heute befindet sich im Gebäude ein Restaurant, außerdem das Museum Zeitgenössischer Kunst. Wer es besuchen möchte, sollte sich jedoch vorher nach den Öffnungszeiten erkundigen.

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Nicht direkt im Park, aber nur wenige Meter entfernt, steht die Kathedrale von Oliwa, die als eine der schönsten weltweit gilt. Dazu trägt die Fassade der Eingangsseite bei, die von zwei schlanken 46 m hohen Türmen flankiert wird. Die Türme werden von zwei spitzen Helmdächern im Barockstil abgeschlossen. Mit einer Gesamtlänge von 107 m ist die Kirche von Oliwa das längste Ziesterzinser-Kirchengebäude in der Welt. Typisch für Gebäude der Ziesterzinser ist auch der Glockenturm auf der Vierung.

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Im Jahre 1186 erbauten die Ziesterzinser ein erstes Kloster an dieser Stelle. Klostergebäude sind noch heute zu bewundern. Die romanische Kirche wurde jedoch mehrmals niedergebrannt, bis in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts eine Kirche im gotischen Stil errichtet wurde. In späteren Jahren erfolgten dann noch Umbauten im Stil der jeweiligen Zeit. Im 19. Jahrhundert schlossen die Preußen das Kloster, ein Teil der Gebäude und die Kirche wurden der katholischen Gemeinde unterstellt. 1925 erhob der damalige Pabst die Kirche zur Kathedrale.

Das Innere der Kathedrale ist prachtvoll und beherbergt einige Kunstschätze. So gibt es insgesamt 23 Altäre, darunter ein barocker, der als Meisterwerk gilt. Das Grabmal der Fürsten von Pommern und zahlreiche Bilder alter Künstler ergänzen diese Kunstwerke. Auch die zwei Orgeln der Kathedrale sind bemerkenswert, besonders die große Orgel über dem Eingang. Der Ziesterzinsermönch Johann Wilhelm Wulff erbaute sie Mitte des 18. Jahrhunderts. Zahlreiche barocke Engel und Putten, die sich während des Spiels bewegen, schmücken die Orgel. Berühmt ist auch ihr Klang. Während der Öffnungszeiten der Kathedrale gibt es hier immer zur vollen Stunde kurze Orgelkonzerte. Wir waren jedenfalls begeistert von den 20 Minuten Orgelmusik.

Die ehemalige Leninwerft

Wer Danzig besucht, kommt nicht umhin, den Platz zu besichtigen auf dem Geschichte geschrieben wurde. Die Danziger Leninwerft war einer der größten und bedeutendsten Betriebe des sozialistischen Polens. Der Elektriker Lech Walesa war der Anführer einer Streikbewegung, die 1980 Polen erschütterte und schließlich zur Gründung der freien Gewerkschaft Solidarnosc führte. Dieses Ereignis hatte Weltbedeutung, denn es war einer der Wendepunkte der Geschichte, die Jahre später zur Auflösung des Ostblocks beitrugen.

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Die Leninwerft als Großbetrieb existiert nicht mehr, sie konnte gegen die Konkurrenz aus Asien nicht bestehen. Auf dem Platz vor dem ehemaligen Haupteingang wird jedoch an die damaligen Ereignisse, an die Hauptpersonen und auch an die Opfer erinnert. Weithin sichtbar ist ein 42 m hohes Denkmal, das aus drei miteinander verbundenen Metallkreuzen besteht. An den einzelnen Kreuzen sind Reliefs angebracht. Gewidmet ist dieses Denkmal den Opfern des ersten Werftarbeiteraufstandes von 1970, 10 Jahre vor den Ereignissen 1980. Am Tor und an den Mauern der ehemaligen Werft sind mehrere Gedenkplatten an die Gründung der Solidarnosc angebracht, außerdem erinnern noch Statuen und Inschriften an die Tage von 1980.

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Wir hatten uns ein Stück auf das Werftgelände vorgewagt – ein Teil ist öffentlich zugängig – und dort noch einige interessante Objekte zu den Ereignissen von 1980 gefunden. So stehen hier einige Tafeln mit Fotodokumentationen und in einem Bunker gibt es eine Ausstellung zu sehen. Es lohnt also, den Fußmarsch von wenigen Minuten vom Zentrum zum Solidarnosc -Platz in Angriff zu nehmen. Zur Not kann man auch ein Stück fahren.

Eine Schifffahrt zur Westerplatte

Wenn wir in einer Stadt sind, in der auch Schiffstouren angeboten werden, nutzen wir das auf jeden Fall. Meist hat man von Bord der Schiffe Ansichten, die man vom Ufer nicht bekommen würde. Danzig als Ostseestadt bietet natürlich auch solche Möglichkeiten. Angeboten werden hier Fahrten zur Westerplatte, vorbei an der Uferpromenade der Innenstadt und an der Werft.

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Die Abfahrt der Schiffe ist an der Langen Brücke zwischen dem Grünen Tor und dem Marientor. Dabei kann man zwischen einer Fahrt auf einem üblichen Ausflugsschiff oder einem nachgebauten alten Segelschiff, einem „Piratenkahn“, wählen. Wir hatten uns für den „normalen“ Kahn entschieden. Auf dem Deck ist einfach mehr Platz, außerdem wird man auf dem Piratenschiff lautstark „bespaßt“, was nicht so unsere Sache ist. Mit Kindern gelten da vielleicht andere Überlegungen. Die Fahrt kostet etwa 10 Euro pro Person und dauert rund 45 Minuten, die gleiche Zeit muss man noch einmal für die Rückfahrt einplanen.

Das Wetter spielte mit und vom Deck des Schiffes hatten wir eine fantastische Aussicht auf die historischen Bauten am Ufer der Mottlau – wir konnten also mit unserer Entscheidung für die Tour vollauf zufrieden sein. Zwar sieht man die Gebäude vom jeweils anderen Ufer auch ganz gut, doch vom Schiff ist die Sicht noch besser. Nach einiger Zeit kamen wir am Gelände des Hafens und der ehemaligen Werft vorbei. Noch heute kann man die riesigen Dimensionen erahnen, die dieser Betrieb einst hatte. Schiffe liegen hier noch immer, doch ist der Betrieb auf Reparaturen beschränkt.

Vorbei an der Weichselmündung und der Festung Weichselmünde ging es weiter in Richtung Westerplatte. An dieser strategisch wichtigen Stelle gab es schon im 14. Jahrhundert zu Zeiten der Ordensritter eine Wachstube, die aber von den Hussiten niedergebrannt wurde. 1482 entstand ein Leuchtturm aus Backsteinen, der heute den Mittelpunkt der Festung bildet – allerdings ohne die Funktion des Leuchtturms. Später errichtete man um ihn herum ein quadratisches Fort mit vier Bastionen.

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Endstation der Fahrt ist an der Westerplatte. Diese Halbinsel wurde am 1. September 1939 durch die Geschütze des Kriegsschiffes „Schleswig-Holstein“ beschossen – was den Beginn des 2. Weltkrieges markierte. Die polnischen Verteidiger der Westerplatte hielten sich gegen die haushoch überlegenen Angreifer immerhin sieben Tage lang. Heute sind auf dem Gelände der Westerplatte inmitten eines Parks die Ruinen der Bunker und Kasernen, sowie der Friedhof der Gefallenen zu sehen. Im ehemaligen Wachhaus Nr. 1 existiert eine Ausstellung zu den Ereignissen. Nicht zu übersehen ist die 23 m hohe Stele, die 1966 zu Ehren der gefallenen polnischen Verteidiger errichtet wurde.

Das Schiff hält an der Anlegestelle Westerplatte nur 10 Minuten. Das ist natürlich zu wenig Zeit für eine Erkundung des Geländes. So fahren viele Gäste mit dem nächsten Schiff zurück. Problematisch wird das natürlich beim letzten ankommenden Schiff, dann bleibt nur, entweder nach 10 Minuten zurück zu fahren oder den Weg über die Halbinsel zu wählen. Das ist jedoch eine langwierige Angelegenheit.

Am der Westerplatte gegenüber liegenden Ufer steht ein überaus ansehenswerter Leuchtturm, der Leuchtturm Neufahrwasser. Er gilt als einer der schönsten Leuchttürme Nordeuropas. Erbaut wurde der 27 m hohe Turm 1893. Zudem war er der erste an der Ostsee, der elektrisches Licht nutzte. Zusätzlich zur Funktion als Leuchtturm diente er auch als Lotsen- und Zeitballturm. Zu unserer großen Freude konnte er bestiegen werden, was wir uns selbstverständlich nicht engehen ließen. Der Ausblick übe die Westerplatte und in Richtung Stadt ist wirklich lohnenswert.

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