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Weitere Infos für eine Reise nach Budapest

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Budapest als beliebtes Touristenziel wird von vielen Reiseveranstaltern angesteuert und ist auch in eigener Regie problemlos und auf verschiedenen Wegen zu erreichen; Wenn man sich auf das ganz gut funktionierende öffentliche Verkehrsnetz verlässt, wird man mit großer Sicherheit einen angenehmen Urlaub verleben, zumindest was das Erreichen der Sehenswürdigkeiten in der ungarischen Hauptstadt betrifft.

Neben den architektonischen und landschaftlichen Highlights Budapests ist es auch sehr interessant, sich näher mit den Menschen zu befassen, auch mit denen, die in früheren Zeiten die Geschicke der Stadt beeinflussten oder mit ihr verbunden sind. Es gibt eine ganze Reihe berühmter Persönlichkeiten, die hier geboren wurden oder später hier lebten.

Anreise nach Budapest

Das Binnenland Ungarn und dessen Hauptstadt Budapest sollte mit den unterschiedlichsten Verkehrsmitteln zu erreichen sein, außer mit dem Schiff. Das erscheint logisch, ist aber keineswegs so. Es gibt durchaus Schiffsreisen nach Budapest, doch das sind Flusskreuzfahrten auf der Donau, gewöhnlich in Verbindung mit anderen Zielen.

Die allermeisten Reisenden werden jedoch auf einem der gebräuchlichsten Wege in die ungarische Hauptstadt kommen, also per Luft, Schiene oder Straße. Das die Flüge vielleicht einen kleineren Stellenwert haben als bei manchem anderen Reiseziel, wird sicher an den teilweise doch günstigen Entfernungen liegen. Von Süddeutschland und aus verschiedenen Gegenden der Schweiz und Österreichs ist Budapest nicht allzu weit entfernt.

Trotzdem dominiert der Flugverkehr, auch weil es die Angebote der Billigflieger gibt. Von vielen deutschen Flughäfen starten regelmäßig Maschinen in die ungarische Metropole, auch aus der Schweiz und aus Österreich ist die Donaustadt per Luft zu erreichen. Die Flugzeiten liegen in Bereichen, die auch für Ungeduldige sehr akzeptabel sind. Länger als zwei Stunden dauert kaum ein Flug. Nervig ist bei dieser Art des Reisens vielleicht die Anfahrt zum Flughafen und die Zeit, die man aufgrund der Kontrollen dort verbringt.

Der Budapester Flughafen ist nicht übermäßig weit vom Zentrum der Stadt entfernt. Von den östlichen Außenbezirken, bei denen er sich befindet, sind es bis zur Innenstadt rund 25 km. Zu überlegen ist trotzdem, wie man zu seinem Quartier kommt. Wir favorisieren meist den Transfer vom Flughafen in die Unterkunft. Wenn man diese vorher bucht, z.B. über ein Reisebüro, wird dieser Service oft angeboten. Wir finden diese Variante gut, denn man braucht sich nach der Ankunft keinen großen Kopf zu machen, wird zielstrebig und schnell ins Quartier gerbacht und kann so die eventuell verbleibende Zeit des Tages schon für erste Erkundungen nutzen.

Allerdings funktioniert das leider nicht immer, wie wir bei unserer Tour nach Budapest erfahren mussten. Wegen eines Streiks konnte unsere Maschine erst mit vier Stunden Verspätung starten und in Budapest angekommen suchten wir vergeblich nach unserem Transfer. Es blieb also nichts anderes übrig, als die Tour ins Hotel selbst in die Hand zu nehmen.

Problematisch ist das nicht, wenn man zu erträglichen Zeiten ankommt. Vom Flughafen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Weiterfahrt. Eine Variante ist die mit dem Zug; Allerdings ist das nicht immer günstig, denn die Bahnen verkehren vom Terminal 1 bis zum Westbahnhof. Die Fahrzeit von etwa 25 Minuten ist akzeptabel, doch wenn man in einer anderen Gegend Budapests untergekommen ist, kann die Reise sehr viel länger dauern und relativ umständlich sein. In verkehrsschwachen Zeiten fahren die Züge auch nur 1x in der Stunde. Hat man die Abfahrt knapp verpasst, heißt das, fast 60 Minuten warten.

Westbahnhof in Budapest

Ähnlich verhält es sich mit den Bussen, von denen zwei Linien vom Terminal 1 des Flughafens in einer knappen halben Stunde zur Metro 3 verkehren. Die Busse fahren in den verkehrsschwachen Zeiten öfter als die Bahn, aber es bleibt das Problem, das man von der Metro 3 bis ins Quartier eventuell noch einen längeren Weg zurücklegen muss. Nun sind die Verbindungen in Budapest wirklich nicht schlecht, doch man hat bei der An- und Abreise ja meistens ausreichend Gepäck dabei, mit dem es doch etwas umständlicher wird.

Die unserer Meinung nach sinnvollste Variante ist die Fahrt auf direktem Weg per Taxi oder Minibus. Die offiziellen Taxis sind die Zónataxis, für die man sich an den entsprechenden Kiosken in den Terminals vor Antritt der Fahrt die Tickets besorgt. So ist sichergestellt, dass man nicht an unseriöse Fahrer gerät. Die Preise sind natürlich nicht so günstig wie mit Bahn oder Bus, aber sie bewegen sich je nach Ziel in annehmbaren Bereichen. Etwas günstiger ist die Fahrt mit einem der Minibusse. Das sind Sammeltaxis für bis zu 11 Passagiere, die zwischen 5.00 Uhr morgens und 1.00 Uhr nachts alle 20-30 Minuten die gewünschten Ziele ansteuern; Auch hier werden die Tickets im voraus an einem der Minibus-Schalter gekauft. Wir hatten uns für diese Variante entschieden und fanden sie sehr gut. Man wird bis zur Haustür gefahren, muss aber im Gegensatz zu den Zónataxis damit rechnen, dass eventuell noch andere Passagiere vorher abgesetzt werden.

Eine weitere Möglichkeit der Anreise nach Budapest ist die mit der Eisenbahn. Es bestehen von vielen Städten Deutschlands, der Schweiz und Österreich aus Direktverbindungen in die ungarische Hauptstadt. Allerdings muss man dann oft mit relativ langen Anreisezeiten rechnen, besonders aus dem nördlichen Deutschland. Teurer als die Flüge sind die Fahrkarten auch oft, es sei denn, man erwischt eines der Sonderkontingente. Dafür ist die Reise aber ziemlich bequem, vor allem bei der Fahrt über Nacht in einem Schlaf- oder Liegewagen.

Straßentunnel am Gellertberg

Eine weniger bekannte aber sehr interessante Variante ist die Anfahrt per Linienbus. Der ist gewöhnlich einiges billiger als die Bahn. Nachteilig ist dabei allerdings, dass relativ wenige Verbindungen bestehen und die Reisezeit noch länger als mit der Eisenbahn ist.

Schließlich kann man auch mit dem eigenen PKW anreisen. Zu empfehlen ist das unserer Ansicht nach aber nicht. Wenn man es vermeiden kann, sollte man darauf verzichten. Auf den ersten Blick ist die Fahrt mit dem eigenen Auto zwar sehr preisgünstig, vor allem bei mehreren Personen. Bedenken muss man aber, dass zu den Benzinkosten oft noch Autobahngebühren kommen und die Parkgebühren in Budapest ziemlich flächendeckend und nicht gerade billig sind. Dazu kommt dann noch das Verkehrschaos in der Donaustadt, die überall sehr knappen Parkmöglichkeiten und die relativ hohe Diebstahlsrate.

Möchte man doch nicht auf das eigene Fahrzeug verzichten, muss man die unterschiedlichen Vorschriften in den Ländern beachten, die man durchquert. In Ungarn selbst ist ganzjährig außerhalb der Ortschaften das Fahren mit Abblendlicht vorgeschrieben. Außerdem gilt die Null-Promillegrenze, die Geldstrafen bei Verstößen sind hier ausgesprochen happig. Telefonieren ist nur mit Freisprechanlage erlaubt und die Höchstgeschwindigkeiten betragen in Ortschaften 50 km/h, auf Landstraßen 90 km/h und auf Autobahnen 130 km/h.

Öffentliche Verkehrsmittel in Budapest

Budapest gleicht in punkto Straßenverkehr vielen anderen Weltstädten. Es gibt ein gut ausgebautes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln, der Individualverkehr ist jedoch ziemlich nervig. Auf unseren Streifzügen durch die ungarische Hauptstadt konnten wir uns davon überzeugen, dass wir richtig gehandelt hatten, indem wir nicht mit dem eigenen Auto anreisten. Besonders in der touristisch interessanten Innenstadt herrscht regelmäßig ein ziemliches Verkehrschaos und natürlich sind Parkplaetze ausgesprochene Mangelware.

Wir würden jedem Budapestbesucher empfehlen, das eigene Auto zu Hause zu lassen und für die Touren durch die ungarische Metropole die öffentlichen Angebote zu nutzen. Das macht unserer Meinung nach Sinn, denn sehr oft braucht man überhaupt keine Fahrmöglichkeit. Die interessanten und sehenswerten Highlights konzentrieren sich zum überwiegenden Teil in der inneren Stadt in der Nähe der Donau. Viele dieser Punkte lassen sich problemlos per Fuß erreichen, die Entfernungen zwischen den Sehenswürdigkeiten sind nicht allzu groß.

Wohnt man etwas weiter entfernt, möchte schnell und bequem ans Ziel kommen oder ist doch etwas fußmüde geworden, dann steht ein Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln zur Verfügung, das reichhaltig und gut ausgebaut ist. Budapest besitzt, wie andere Weltstädte auch, eine U-Bahn, deren unterschiedliche Linien große Teile des Stadtgebietes schnell miteinander verbinden. Dazu kommen dann noch Straßenbahn-, Bus- und O-Bus-Strecken. Auch eine S-Bahn-Linie gibt es, die jedoch für Touristen weniger interessant ist, da sie hauptsächlich die Hauptstadt mit den umliegenden Vororten verbindet.

Abfahrt per Rolltreppe zur U-Bahn Einfahrende U-Bahn an der Station Oktogon

Am interessantesten war für uns die U-Bahn. Obwohl wir unsere Entdeckungstouren durch die Stadt fast immer per Fuß unternahmen, kam uns die U-Bahn doch manchmal sehr gelegen, zumal sich eine Station in unmittelbarer Nähe unseres Hotels befand. Mit der Metro konnten wir unsere Ziele schnell und problemlos erreichen. Ausgenommen der Nachtstunden zwischen 23.30 Uhr und 4.30 Uhr fahren die Bahnen in kurzen Abständen, je nach Wochentag und Stoßzeit aller 3 bis 8 Minuten.

Es gibt drei Linien, die M1, M2 und M3, die jeweils mit einer eigenen Farbe gekennzeichnet sind, so dass auch ein Ortsfremder leicht erkennt, mit welcher er es zu tun hat. Die M1, die gelbe Linie, ist eine besondere Sehenswürdigkeit. Bezeichnet als Milleniums-Untergrundbahn ist sie mehr als 100 Jahre alt und war die erste U-Bahn Europas. Heute gilt sie als technisches Denkmal, wurde originalgetreu restauriert und versieht nach wie vor ihren Dienst.

Station Deák Ferenc tér

Am Deák Ferenc tér im Stadtzentrum und in der Nähe zahlreicher wichtiger Sehenswürdigkeiten treffen alle drei Linien aufeinander. Hier ist der zentrale Umsteigepunkt, an dem man in eine andere Linie der U-Bahn wechseln kann. Auf diese Weise lässt sich der überwiegende Teil der touristischen Höhepunkte Budapests einfach und schnell erreichen.

Obwohl wir die U-Bahn am meisten nutzten, gab es auch einige Gelegenheiten, bei denen sich eine Fahrt mit Bus oder Straßenbahn anbot. In Budapest besteht ein ziemlich enges Netz dieser Transportmittel, die zwischen 4.30 Uhr früh und 23.00 Uhr abends fahren. Nachts muss man trotzdem nicht auf die öffentlichen Verkehrsmittel verzichten, auf insgesamt 17 Strecken gibt es Nachtbusse, die mit einem "E" gekennzeichnet sind.

O-Bus in Budapest

Auch wenn man nicht übermäßig oft mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs ist, lohnt es unserer Meinung nach trotzdem, eine Touristenkarte für 3 Tage oder eine Wochenkarte zu kaufen. Die Preise dafür sind ziemlich human und der Kauf rentiert sich schon bald. Wir hatten uns dafür entschieden und stellten bald fest, dass uns die Karte sehr unabhängig machte und wir auch mal schnell eine Station fuhren, was wir sonst kaum in Angriff genommen hätten. Die Fahrkarten werden in den Stationen oder in Bahnen und Bussen entwertet oder gleich beim Kauf entsprechend beschriftet. Dann gilt die Devise aufheben und möglichst griffbereit haben, denn an den U-Bahn-Stationen wurde beim Betreten immer unsere Karte verlangt.

Auch in Budapest gibt es inzwischen Fahrradrikschas, mit denen man eine Tour vorrangig durch die Innenstadt, unternehmen kann. Man muss nicht selbst treten und wenn man Glück hat, findet man einen kundigen und auch sprachkundigen Fahrer, der einem die Sehenswürdigkeiten erläutert. Natürlich hat das seinen Preis. Ausprobiert haben wir diese Variante nicht, wir haben uns doch lieber auf unsere Füße verlassen.

Fahrradrikschas an der Váci utca

Bei ausreichender Zeit und dem nötigen Interesse bietet sich eine Schifffahrt auf der Donau an. Es gibt ein Linienschiff, das zwischen der Petöfi-Brücke im Süden der Stadt und dem äußersten Norden Budapests verkehrt, allerdings nur in der Zeit von Mitte April bis Mitte Oktober. Es kann schon interessant sein, dass man auf diese Weise Budapest auch außerhalb des sonst üblichen Rahmens sieht, andererseits sind die Ausblicke auch nicht unbedingt besser und aussagekräftiger als vom Ufer der Donau.

Fahrten mit dem Taxi haben wir vermieden, es bestand allerdings auch keine Notwendigkeit ein Taxi zu nutzen. Unsere Ziele haben wir alle ohne Probleme mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, sollte man darauf achten ein offizielles Taxi zu nutzen. Diese sind mit gelbem Nummernschild und einer gelben Leuchte auf dem Dach unterwegs. Das Taxameter sollte unbedingt eingeschaltet sein und sicherer ist man, wenn man in etwa den Weg kennt, damit keine extremen Umwege gefahren werden.

Auf der Margareteninsel und am Burgberg bieten sich Fiaker zu Kutschfahrten an. Auch das ist keine spezielle Besonderheit Budapests, sondern ähnliche Angebote gibt es in vielen Städten. In der ungarischen Hauptstadt sind diese Touren erschwinglich, wenn auch mit rund 20 Minuten relativ kurz. Interessant sind sie allemal, besonders wenn Kinder mit von der Partie sind. Speziell kleinere Kinder kann man damit meist ziemlich begeistern.

Selbstverständlich gibt es in Budapest auch einige Angebote an Stadtrundfahrten. Das reicht von speziellen Themenfahrten bis zu den beliebten "Hop on – Hop off" Touren, bei denen man während 24 Stunden an den verschiedenen Haltepunkten ein- und aussteigen kann. Auf diese Weise verbindet man die Stadtrundfahrt sehr gut mir den intensiveren Besichtigungen der einzelnen Sehenswürdigkeiten.

Berühmte Persönlichkeiten Budapests

Budapest, die ungarische Metropole, ist eng mit vielen berühmten Namen verbunden. Auch bei diesen Persönlichkeiten merkt man, dass Ungarn lange Zeit von fremden Mächten, z.B. den Türken, besetzt war und über viele Jahre zum Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn gehörte. Beispiele für solche internationalen Berühmtheiten sind u.a. Franz Liszt, der begnadete Komponist und Klaviervirtuose, oder der in Budapest geborene und in Wien und Budapest praktizierende Arzt Ignác Semmelweis, der die Ursache des Wundbettfiebers fand, an der früher viele Frauen verstarben.

Stephan, Ungarn erster König

Nicht nur den Ungarn ist er heilig, der erste christliche König des Landes. Auch die Kirche hat ihn 45 Jahre nach seinem Tod, im Jahre 1083, heilig gesprochen. Dabei soll bei der Umbettung der Gebeine die rechte Hand unversehrt gefunden worden sein. Bis heute ist sie erhalten und wird als Reliquie gepflegt. Stephan I. wurde und wird als apostelgleicher Gründer des christlichen Ungarnreiches und als vehementer Verteidiger der Kirche verehrt.

Geboren wurde er um 969 als Sohn eines Árpáden-Grafen und dessen christlicher Frau, die ihn durch eine Missionsschwester in diesem Glauben erziehen ließ. Seinen ursprünglichen Namen Vajk legte er bei der Taufe ab und nannte sich István, die ungarische Bezeichnung für Stephan.

Nach seiner Heirat 995 mit der Schwester des späteren deutschen Kaisers Heinrich II. wurde er zwei Jahre später Fürst von Ungarn. Dabei setzte er alle Macht ein, um das Land zu christianisieren und Aufstände der heidnischen Gegenspieler niederzuschlagen. Wie so oft in solchen Machtkämpfen schreckte auch Stephan nicht davor zurück, die eigenen Verwandten zu bekämpfen. Stephan setzte sich durch und stiftete zahlreiche Kirchen und Klöster.

Den Höhepunkt erlebte er mit der Krönung zum "Apostolischen König” zu Weihnachten des Jahres 1000. Das war der Beginn der Gründung des christlichen Königreiches Ungarn, dessen "Vater" Stephan I. wurde. Papst Silvester II. sandte ihm zu diesen Feierlichkeiten eine Krone, die berühmte "Stephanskrone".

Statue des heiligen Stephan an der Fischerbastei

Es folgten Jahre der Festigung seiner Herrschaft gegenüber den Stammesfürsten, die Rückeroberung des Nordostens Ungarns, der durch Polen besetzt war und Kämpfe gegen die Bulgaren. Friedlich war diese Zeit also nicht, im Endeffekt setzte sich aber Stephan durch und stärkte das Christentum im Land. Er gründete mehrere Erzbistümer und Abteien, gab Ungarn eine christliche Verfassung, ein Staatskirchenwesen und eine zentralistische Herrschaftsstruktur. Sein Verdienst war es vorrangig, dass dieses ungarische Reich, das bisher rückständig und heidnisch gewesen war, zum westlichen Abendland aufschloss.

Im Volk war Stephan sehr beliebt, er galt als stark, aber zugleich als weise und mild. Auch in Bezug auf Diplomatie war er offensichtlich sehr geschickt. Es gelang ihm, die Unabhängigkeit seines Reiches gegenüber den Deutschen und Byzantinern zu verteidigen und das eigene Brauchtum zu stärken.

Im Alter plagten ihn dann aber Probleme um seine Nachfolge. Der Thronfolger Imre starb 1031, was den alten und schon sehr kranken Stephan dazu brachte, Petrus Orseolo, einen Verwandten aus Venedig zu seinem Nachfolger zu küren. Im Jahre 1038, sieben Jahre nach dem Tod Imres, starb Stephan I. Beigesetzt wurde er bis zu seiner Heiligsprechung in der Basilika von Székesfehérvár, einer Kirche, die auf Betreiben Stephans erbaut wurde.

Spätestens mit der Heiligsprechung begann auch die enorme Verehrung des ersten christlichen Königs Ungarns, er gilt als Landesapostel und Schutzpatron des Landes, seine Krone, die Stephanskrone, wird als Heiligtum verehrt.

Lajos Kossuth, Ungarns Nationalheld

Welche Bedeutung und auch Verehrung Lajos Kossuth in Ungarn erfährt, zeigt der nach ihm benannte Preis. Er ist seit 1948 die höchste staatliche Auszeichnung, die im Bereich Kunst und Kultur vergeben wird. Außerdem erhielten Bauwerke und ein Radioprogramm seinen Namen. Natürlich kommt solche Verehrung nicht von ungefähr. Lajos Kossuth verdiente sich diese Bewunderung durch seine Landsleute mit seinem engagiertem Kampf gegen die österreichische Doppelmonarchie und für ein unabhängiges Ungarn. So wurde er zum Nationalhelden.

Geboren wurde Lajos Kossuth im Jahre 1802 in einer Adelsfamilie, die allerdings keine großen Reichtümer hatte. Wie auch sein Vater arbeitete Kossuth als Rechtanwalt, interessierte sich aber auch sehr für Politik. Seine politische Laufbahn begann als Vertreter mehrerer Abgeordneter, einer Funktion in der er kein Stimmrecht hatte. Wegen verschiedener Berichte zur politischen Lage wurde er zu mehreren Jahren Festungshaft verurteilt.

Von großer Bedeutung für seinen weiteren Weg war das Jahr 1848, das Jahr des revolutionären Aufbegehrens in vielen Ländern Europas und auch der Märzrevolution in Österreich. Lajos Kossuth setzte sich immer mehr für den Kampf gegen die Vorherrschaft Österreichs über Ungarn ein und als schließlich die erste eigenständige Regierung Ungarns entstand, wurde er Finanzminister und Vorsitzender des Verteidigungsausschusses; Gegen die nationalistische Politik der ungarischen Regierung gab es Widerstände, vor allem in den Bevölkerungsgruppen, die nicht zu den Magyaren gehörten. Besonders die Kroaten in Ungarn gehörten zu den pro-österreichisch Eingestellten. In seiner Funktion im Verteidigungsausschuss trat Kossuth für ein Heer aus Freiwilligen ein, die Aufstände der Anhänger Österreichs niederwarfen.

Kossuth-Denkmal am Parlament

Im Jahre 1849 kam es schließlich zur Eskalation. Kaiser Ferdinand der I. von Österreich war infolge der revolutionären Ereignisse zurück getreten. Seinem Nachfolger Franz Joseph I. verweigerten die Ungarn die Krone ihres Landes. Die Lage spitzte sich zu, es kam zum Volksaufstand und schließlich zur Ausrufung der Unabhängigkeit Ungarns durch Kossuth am 14. April 1849. An der Spitze der Regierung, die ihren Sitz in Debrecen einrichtete, hatte er diktatorische Vollmachten.

Nach einigen Anfangserfolgen der Revolutionsarmee und ihr angeschlossener Freischärler gelang es den in Ungarn einmarschierten Österreichern mit Hilfe Russlands den Aufstand niederzuwerfen und die Oberhoheit Österreichs über Ungarn wieder herzustellen. Die siegreichen Österreicher rächten sich, indem sie mehrere ungarische hohe Militärs und auch den ehemaligen Ministerpräsidenten Batthyányi hinrichteten.

Kossuth war es gelungen zu fliehen, zuerst ging er in die Türkei und später dann nach London, wo er in die Freimaurerloge aufgenommen wurde. Hier lernte er Giuseppe Mazzini kennen, dem er nach Italien folgte, wo er weiter für die Unabhängigkeit Ungarns und anderer Länder wirkte.

Obwohl er 1867 amnestiert wurde, betrat er nie wieder ungarischen Boden. Am 20. März 1894 starb der 91jährige Lajos Kossuth im italienischen Turin. Vergessen haben die Ungarn seinen Kampf für die Unabhängigkeit des Landes nicht. Davon zeugt auch ein Denkmal mit seiner Statue in der Nähe des Budapester Parlaments.

Theodor Herzl, der Begründer des Zionismus

Die jüdischen Menschen verdanken ihm viel. Theodor Herzl, der als der Begründer des Zionismus bekannt wurde, kämpfte unermüdlich auf diplomatischem Wege für die Gleichstellung der Juden und gegen Antisemitismus. Sein Gedanke eines jüdischen Staates wurde fast 50 Jahre nach seinem Tod mit der Gründung des Staates Israel wahr. Auch seine Vorstellung, wo dieser Staat entstehen könnte, traf ein. Herzl hatte Gebiete in Palästina oder Argentinien vorgesehen. Israel entstand in Palästina, was allerdings bis heute die großen Konflikte in dieser Region zur Folge hat.

Geboren wurde Theodor Herzl 1860 im jüdischen Viertel von Budapest. Zwar fand seine politische Arbeit nicht mehr in Ungarn statt, doch sein Geburtsort ehrt ihn heute mit einer Gedenktafel an der Großen Synagoge Budapests. Hier stand früher das Geburtshaus Herzls. Sein Elternhaus war alles andere als radikal oder traditionell. Die Familie lebte nach dem Prinzip einer weltbürgerlich deutschen Kultur. Die Familie zog dann nach Wien, wo Theodor Herzl ein Jurastudium begann. In der schlagenden Studentenbewegung, in der er Mitglied wurde, gab es aber Probleme mit deren antisemitischer Gesinnung; Trotz gutem Abschluss des Studiums musste er auch zur Kenntnis nehmen, dass seine jüdische Herkunft eine erfolgreiche Tätigkeit als Jurist behinderte. So verlegte er sich immer mehr aufs Schreiben, eine Passion, die auch sein eigentlicher Wunsch war.

Gedenktafel am ehemaligen Geburtshaus Theodor Herzls

1891 wurde er Korrespondent in Paris. Hier hatte er ein prägendes Erlebnis, die Berichterstattung über die Spionageaffäre Dreyfus. Der jüdische Offizier wurde des Landesverrats beschuldigt, und obwohl es keine Beweise gab, vor allem aufgrund seiner Herkunft verurteilt. Auch die wachsende Zustimmung und die Wahlerfolge der Antisemiten in Österreich ließen Herzl zu der Überzeugung kommen, dass diesem verbreiteten Judenhass nicht mit rationalen Argumenten beizukommen sei. Seine erste Idee einer Konversion aller Juden zum Christentum verwarf er schnell, weil er erkannte, dass die Vorurteile damit keinesfalls abgebaut würden.

Herzl baute jetzt auf die Idee eines jüdischen Staates, der dem Volk Israels eine Heimat geben und es vor Verfolgung und Erniedrigung schützen sollte. Sein Buch "Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage" erschien 1896 und wurde in mehr als 80 Ausgaben in über 18 Sprachen herausgegeben. In diesem Buch legt er detailliert seine Gedanken über einen Staat Israel, der Heimat aller Juden, dar.

Während in Westeuropa seine Ideen von vielen Juden abgelehnt wurden, stieß er in Osteuropa auf große Begeisterung. Nun versuchte er mit diplomatischen Mitteln und vielen Gesprächen mit bedeutenden Persönlichkeiten und Staatsoberhäuptern seine Idee zu verwirklichen. Alle diese politischen Bemühungen blieben jedoch erfolglos. Erst rund 50 Jahre später ging dieser Traum in Erfüllung.

Theodor Herzl hatte aber immer mehr mit Herzproblemen zu tun, die ihm das Leben immer schwerer machten. Am 3. Juli 1904 starb er, erst 44 Jahre alt, im Kurbad Edlach an einer Lungenentzündung. Sein geschwächtes Herz war nicht mehr in der Lage, dieser Krankheit Paroli zu bieten.

Sein Wunsch in Palästina begraben zu sein wurde 1949, nach der Gründung des Staates Israel, wahr. Schon 1948 hatte David Ben Gurion, der erste Präsident Israels, die Unabhängigkeitserklärung unter einem Bild Theodor Herzls gehalten. Sein Vermächtnis lebt bis heute fort, obwohl im Namen des Zionismus auch viele problematische Dinge gefordert werden.

Semmelweis, der Retter der Mütter

Die Bezeichnung "Retter der Mütter" für den Mediziner Ignaz Semmelweis klingt zwar pathetisch, ist aber durchaus berechtigt. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts starben sehr viele Frauen nach der Geburt ihres Kindes am Kindbettfieber. Über die Ursachen dieser zahlreichen Todesfälle war nichts Konkretes bekannt, und so gab es auch keine Abhilfe bis der Arzt Ignaz Semmelweis entdeckte, dass mangelnde Desinfektion das Übel verursachte und die entsprechende Hygiene die Anzahl der Todesfälle drastisch senken konnte.

Allerdings dauerte es noch geraume Zeit bis sich diese Erkenntnis durchsetzte. Semmelweis sah sich nach der Publikation seiner Ergebnisse dem Spott und der Intoleranz vieler Kollegen ausgesetzt. Erst zwei Jahre nach seinem Tod wurde durch den schottischen Arzt Joseh Lister bewiesen, dass Semmelweis recht hatte.

Ignaz Philipp Semmelweis wurde am 1. Juli 1818 auf dem Gebiet des heutigen Budapest geboren; Nach einem Studium der Philosophie an der Pester Universität ging er 1837 nach Wien. Hier belegte er an der Universität das Fach Medizin und promovierte 1844 auf dem Gebiet der Geburtshilfe.

Semmelweis-Museum im Stadtviertel Tabán

In seiner praktischen Arbeit wurde er immer wieder mit den zahlreich auftretenden Fällen des Kindbettfiebers konfrontiert. Das war keine neue Erkenntnis, doch Semmelweis fiel auf, dass ausgerechnet bei den verantwortlichen Ärzten und Medizinstudenten die Todesrate extrem hoch war, während sie sich in der Abteilung, welche in der Verantwortung von Hebammen lag, in Grenzen hielt. Das allein führte ihn noch nicht auf die richtige Spur. Als jedoch der mit ihm befreundete Gerichtsmediziner Kolletschka an einer Blutvergiftung starb, erkannte er, dass die Symptome mit denen des Kindbettfiebers übereinstimmten; Er wusste auch, dass sich sein Freund beim Sezieren einer Leiche verletzt hatte. Alle diese Erkenntnisse ließen ihn zu der Überzeugung kommen, dass Leichengifte das Kindbettfieber hervorriefen, zumal es damals üblich war, dass die Ärzte und Medizinstudenten zwischen Sezier- und Operationssaal wechselten ohne sich um irgendwelche Hygiene zu kümmern.

Seine Schlussfolgerung war einfach aber wirkungsvoll. Die Mediziner sollten sich vor der Behandlung die Hände mit Chlorkalk waschen, was er in seinem Wirkungsbereich auch durchsetzte. Das Ergebnis war eine bedeutend niedrigere Sterberate bei den Wöchnerinnen. Eigentlich sollte das eine Bestätigung sein, doch viele seiner Kollegen fühlten sich durch diese These persönlich angegriffen und reagierten mit Unverständnis und Spott.

Nach weiteren Rueckschlägen kehrte er 1855 verbittert nach Pest zurück, wo ihm eine Professur für Geburtshilfe angetragen wurde. Die folgenden Jahre versuchte er seine Entdeckung mittels Veröffentlichungen und offenen Briefen durchzusetzen, allerdings wieder ohne großen Erfolg. Sein Leben endete 1865 in der Landesirrenanstalt in Wien, wohin er wegen einer Geistesstörung gerbacht wurde.

Der Siegszug seiner Erkenntnis begann zwei Jahre nach seinem Tod und rettete zahlreichen Müttern das Leben. In Budapest wird dem Mediziner Ignaz Semmelweis mit dem gleichnamigen Museum gedacht, das in seinem ehemaligen Geburtshaus eingerichtet wurde. Es liegt im Stadtviertel Tabán im Süden des Burghügels.

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