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Sao Miguel – die größte Azoreninsel

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Sao Miguel ist die größte Azoreninsel mit einer Fläche von rund 746 km² und knapp 134.000 Einwohnern. Für die Mehrzahl deutscher Touristen ist sie erste Anlaufstation, da sie direkt von Deutschland angeflogen wird. Sao Miguel ist touristisch am weitesten ausgebaut. Ponta Delgada ist kultureller Mittelpunkt der Insel, ja des Archipels.

Die Mehrzahl schöner Ausflugsziele befinden sich außerhalb der Hauptstadt, unseren Inselausflug wollen wir trotzdem hier beginnen. Sakrale und profane Bauten gibt es zu besuchen. Einen Tilman Riemenschneider haben Ponta Delgada und auch die anderen „Großstädte“ nicht zu bieten, aber so mancher eyecatcher lässt sich hier und dort entdecken.

Ponta Delgada, die Inselhauptstadt

Obwohl häufig als Hauptstadt der Azoren bezeichnet ist Ponta Delgada lediglich Verwaltungssitz für Sao Miguel und Santa Maria, die beiden Inseln der Ostgruppe. Daneben existieren die Distrikthauptstädte Angra do Heroismo auf Terceira und Horta auf Faial.

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Wer am nächsten Tag auf eine der anderen Azoreninseln weiterfliegt und lediglich eine Nacht in der Stadt verbringt, fährt für ca. 10 Euro vom Flughafen ins 3 bis 4 km entfernte Ponta Delgada. Eine Busverbindung gibt es nicht und ein Hotel sucht man am Flughafen vergeblich.

Während unseres ersten Azorenurlaubs 2005 hatten wir für einige Tage in zentraler Lage das Hotel do Colegio gebucht. Ein angenehmes Hotel mit Pool, Fitnessraum und Tiefgarage und wenige Gehminuten von Stadtzentrum, Hafen und Markthalle entfernt. Die Anfahrt vom Flughafen - wir hatten für den gesamten Aufenthalt einen Mietwagen gebucht - gestaltete sich trotz Stadtplan und Anfahrbeschreibung nicht ganz einfach. Die Umgehungsstraße im Norden ist vierspurig ausgebaut und auch die am Stadtrand sowie die am Hafen im Süden der Stadt verlaufende Straße sind in beide Richtungen befahrbar. In der Innenstadt jedoch: Ein Wirrwarr von Einbahnstraßen, überwiegend eng, einseitig zugeparkt, mit Fußgängern auf der Fahrbahn. Und der Straßenname ändert sich beinahe an jeder Kreuzung. Wer seine Nerven schonen will, parkt besser am Stadtrand oder in der Tiefgarage am Portas do Mar.

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In den folgenden Jahren, unsere Unterkunft befindet sich regelmäßig in Maia, besuchen wir Ponta Delgada für einige Stunden oder auch einen ganzen Tag. Obwohl mit rund 21.000 Bewohnern im eigentlichen Stadtgebiet nur mit einer deutschen Kleinstadt vergleichbar, ist es wohl die pulsierendste Stadt des Archipels. In den Anfängen der Besiedlung der Insel war Vila Franca do Campo die Inselhauptstadt, erst nach deren Zerstörung durch ein Erdbeben im Jahr 1522 wurde die Fischersiedlung Ponta Delgada zum Sitz des Inselkapitäns und erhielt 1546 die Stadtrechte. Mit dem Bau der Festung Sao Bras zum Schutz gegen Piraten siedelten sich weitere Menschen in der Stadt an. Aber erst Jahrhunderte später, 1833, erlangte Ponta Delgada als östliche Distrikthauptstadt der Azoren größere Bedeutung. Inzwischen besitzt die Stadt Einkaufszentren, die Hafenanlagen wurden in den letzten Jahren erweitert, in der Innenstadt ist die letzte Mode aus Paris, Mailand und Rom zumindest in Auszügen präsent.

Die Küstenstraße im Süden der Stadt entlang des Atlantik ist eine der wenigen Straßen, die im Stadtgebiet keine Einbahnstraße ist. Wir beginnen unseren Rundgang im Westen dieser Straße an der Festung Sao Bras direkt am Hafen. Das Fort aus dem 16. Jahrhundert wurde ursprünglich zum Schutz gegen Seeräuber errichtet. Erweiterungen und Umbauten erfolgten in den folgenden Jahrhunderten. Heute ist die Festung Stützpunkt der portugiesischen Armee, ein Teil ist für Besucher als Museum zugänglich. Neben Waffen, Funkgeräten und weiteren militärischen Ausrüstungsgegenständen sind Uniformen und Orden der Armee ausgestellt. Gegenüberliegend befindet sich von Platanen umgeben der Platz des 5. Oktober. Ein in der Mitte stehender Pavillon wird für Theateraufführungen und Konzerte genutzt.

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Im weiteren Verlauf der Hauptstraße Avda. Infante Dom Henrique passieren wir zunächst die Busstationen, von denen die Inselbusse in die umliegenden Regionen verkehren. Hier und dort findet sich eine Bar, ein Imbiss oder ein Softeis-Stand am küstennahen Straßenrand. Nur wenige Minuten später sind auf der stadtnahen Straßenseite die Touristeninformation, verschiedene Ladengeschäfte und das Büro der SATA gelegen. Wollen Sie hier jetzt links abbiegen, gelangen Sie direkt in die alte Innenstadt. Wir folgen aber zunächst der breiten Küstenstraße und besichtigen Portas do Mar. Mit viel baulichem Aufwand und Unterstützung der EU wurde hier eine neue Küstenpromenade geschaffen mit einer Tiefgarage, Geschäften, Restaurants. Wechselnde (Verkaufs-) Ausstellungen, bei unserem letzten Besuch von Segel- und Motorbooten samt Zubehör, finden hier statt.

Ein heftiger Regenschauer überrascht uns und ein freundlicher Mitarbeiter lädt uns unter das schützende Zeltdach ein. Wenigstens eine Viertelstunde, bis zum Endes des Niederschlags, unterhalten wir uns. Ohne jede Verkaufsabsicht werden uns verschiedene Boote und Motoren gezeigt und erläutert. Auch private Themen werden schnell diskutiert. „Oh, Sie waren schon öfter auf Sao Miguel? Was gefällt Ihnen hier? Was haben Sie schon besucht? Waren Sie auch schon auf anderen Inseln?“ Von seiner Familie erzählt er, Frau, Kindern, Eltern. Viele Azoreaner haben wir so kennengelernt, aufgeschlossen, freundlich, kontaktfreudig.

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Wir wandern jetzt in nördlicher Richtung vorbei an der Kirche de Sao Pedro (direkt an der Hafenstraße) durch kleine Gassen bis zur Rua do Mercado. Richtung Zentrum erreichen wir nach wenigen Minuten die Markthalle. Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Brot - alles wird hier frisch angeboten. Trotz der Supermärkte und Einkaufszentren mit ihren Lebensmittelmärkten ist die Markthalle lebhaft besucht und erinnert ein bisschen an die Markthallen südlicher Länder auf dem europäischen Festland.

Auf der Rua de Sao Joao, wie die Straße weiter Richtung Zentrum nach Westen nun heißt, drängt sich ein Laden an den anderen. Es gibt Modegeschäfte, Souvenirläden, Apotheke, Elektroläden (nicht zu vergleichen mit hiesigen Elektromärkten), Imbisse und vieles mehr. Dies ist wohl eine der meistbefahrenen (Einbahn-) Straßen der Stadt, allerdings entgegen unserer Laufrichtung. Häufig staut es sich hier, weil eine Ampel rot zeigt, ein Lieferant schnell mal einige Pakete auslädt oder die Müllabfuhr unterwegs ist.

An der Rua Ribeiro biegen wir links ab und sehen bereits die Igreja Matriz, erbaut um 1540 und mit zahlreichen Um- und Erweiterungsbauten Zeugnis der azoreanischen Baustile. Direkt gegenüber liegt ein nettes Straßencafé. Bei einem café duplo (doppelter Espresso) oder einer tulipa (0,3 l Bier vom Fass) lässt sich das geschäftige Treiben im Stadtzentrum trefflich beobachten. Anmerkung: Wenn Sie auf den Inseln ein Bier trinken wollen, bestellen Sie kein cerveja. Sie erhalten dann meistens ein Flaschenbier, das vergleichsweise teurer ist als ein fino (0,2 l), tulipa (0,3 l) oder caneca (0,4 oder 0,5 l) frisch gezapft vom Fass.

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Das Stadttor sehen wir vom Café im Süden; im Westen liegt das Rathaus, sehenswert wegen des davor liegenden Brunnens mit der interessanten Pflasterung der Straße, die sich im Brunnen fortsetzt.

Wir folgen der Straße nördlich des Rathauses und sind wenige Minuten später im Alianca, ein Restaurant, das für seine Filetsteaks bekannt ist. Für den kleinen Hunger gibt es auch die halbe Portion, allerdings nicht zum halben Preis.

Manches mehr gibt es in Ponta Delgada zu besichtigen, die eine oder andere Kirche oder Kapelle mag für den Besucher interessant sein. Auch manche Parkanlage ist einen Spaziergang wert. Insgesamt ist die Stadt aber nicht mit kontinentaleuropäischen Metropolen vergleichbar. Die wahren Highlights der Insel befinden sich außerhalb der Hauptstadt.

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Etwa 10 km östlich liegt Lagoa. Wir besuchen die Keramikfabrik Vieira direkt an der Hauptstraße des Ortes. Interessiert beobachten wir zwei Frauen, die aus Ton verschiedenste Gefäße, Teller und Vasen formen. Auch die Brennöfen und Lagerhallen sind zugänglich. Ein Verkaufsraum darf nicht fehlen, hier sehen wir auch inselfremde Tiere wie Löwen und Tiger. Aus Ton gebrannt und offensichtlich zum Schmuck für azoreanische Gärten oder als Souvenirs für Touristen hergestellt. Unweit der Keramikmanufaktur liegt eine gepflegte Grünanlage mit Parkplätzen und benachbart eine Bar. Für ein Erfrischungsgetränk und einen kleinen Imbiss empfehlenswert.

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Ananas werden auf Sao Miguel produziert und die Plantage von Dr. Augusto Arruda in Faia de Baixo wenige Kilometer nördlich von Ponta Delgada ist unser Ziel. Aufwändig werden die Dächer der Gewächshäuser mit Kalk geweißt, das Wachstum der Pflanzen mit Räuchern gesteuert. Es verwundert nicht, dass die Azorenananas teurer ist als Produkte aus Südamerika und in Europa kaum erhältlich. Frisch schmeckt sie aber deutlich besser als das, was wir im deutschen Supermarkt angeboten bekommen. Den Verkaufsraum der Plantage besichtigen wir gerne, die Ananasfrüchte und weitere angebotene Waren erhalten wir anderswo jedoch deutlich günstiger.

Maia – idyllischer Ort an der Nordküste

Bei unserem zweiten und allen folgenden Azorenurlauben finden wir im Solar de Lalem in Maia jeweils für einige Tage Unterkunft. Das ehemalige Herrenhaus wird von einem deutschen Ehepaar in familiärer Atmosphäre geführt. Tipps zu Ausflügen und zum voraussichtlichen Wetter kann man bereits beim Frühstück bekommen; wo gerade ein Wanderweg wegen eines Erdrutsches unpassierbar ist, welche Feste in der Umgebung gefeiert werden - Gerd und Gabriele Hochleitner sind immer zu Auskünften bereit.

Abends kann man mit den Gastgebern und anderen Gästen auf der Terrasse bei einem Drink sitzen und über die Erlebnisse des Tages plaudern. Gerne wird auch der Cozido zubereitet und in gepflegter Umgebung serviert.

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Im Ortskern neben der Kirche speisen wir im O Sagitario häufig auf der Dachterrasse, bei Regen auch drinnen. Frischer Fisch und gegrillte Steaks sind immer hervorragend. Empfehlenswert ist auch das Fim du Seculo nahe der Apotheke. Im Erdgeschoss eher Dorfkneipe, werden im Obergeschoss im Restaurantbereich Essen und Getränke nahezu zelebriert. Ob dieses Restaurant geöffnet ist, hängt allerdings von der Tageslaune des Inhabers ab (schade, die Atmosphäre ist gepflegt, Portionen sind reichlich, Preise normal).

Maia ist nach dem Ausbau der Schnellstraße von Ponta Delgada über Ribeira Grande in Richtung Nordeste nur etwa 30 Minuten vom Flughafen entfernt. Im Ort gibt es einen kleinen Strand, ein Felsenbad, Restaurants, Snackbar und Einkaufsmöglichkeiten. Von Sao Bras kommend befindet sich am Ortseingang das „Tabakmuseum“. Allzu viel sollte der Besucher von diesem Museum nicht erwarten. Durch die zentrale Lage an der Nordküste sind von Maia alle Ausflugsziele gut erreichbar.

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Von Maia ist Praia da Viola, eine kleine Sandbucht nördlich des Nachbarortes Lomba da Maia, zu Fuß in gut einer halben Stunde erreichbar. Auf der Hauptstraße laufen wir zunächst in östlicher Richtung, bis am Ortsrand rechterhand ein Brunnen auftaucht. Wenige hundert Meter weiter zweigt links ein Pfad ab, dem wir durch Gärten und Wiesen folgen, bis wir alte Wassermühlen erreichen. Hier geht es in nördlicher Richtung zur Küste, ein kurzes Wegstück ist mit etwas Klettern verbunden. Viele Strandbesucher haben wir selten getroffen. Liegt es daran, dass man erst ein ganzes Stück laufen muss? Auch von Lomba da Maia läuft man zehn bis fünfzehn Minuten hinunter. Liegt es an fehlenden Sanitäreinrichtungen? Oder fehlt die Strandbar? Vielleicht waren wir auch immer zur falschen Zeit hier.

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Den Rückweg nach Maia haben wir direkt am Atlantik genommen. Am westlichen Ende des Strandes geht es über Felsbrocken zunächst einige hundert Meter etwas beschwerlich vorwärts. Obwohl offizieller Wanderweg, Markierungen findet man hier nicht. Wir halten uns immer in Küstennähe. Bald schon aber gelangen wir auf einen Pfad, der kurz vorm Ort links etwas bergauf und zum Fischereihafen mit Badestrand führt. Mit etwas Glück hat die kleine Kneipe am Hafen geöffnet und einer Erfrischung steht nichts im Wege.

Cha Gorreana, die einzige Teeplantage Europas neben der mit EU-Mitteln wieder belebten Cha Porto Formoso westlich von Sao Bras, ist von Maia aus ebenfalls verkehrsgünstig erreichbar. Zunächst fahren wir nach Sao Bras und folgen dort der Schnellstraße in östlicher Richtung nach Nordeste/Furnas. Einen Abstecher zum Lagoa do Sao Bras unternehmen wir rechterhand ins Landesinnere. Bis auf einige Kühe, Enten und einen unspektakulären See erwartet uns hier nichts Besonderes. Allein die geteerte Straße (Achtung beim Abbiegen, Querrillen) ist jedoch sehenswert.

Azoren Azoren

Die Teeplantage liegt noch wenige Kilometer weiter links der Hauptstraße. Die Besichtigung und eine Teeprobe sind kostenlos. Uralte englische Maschinen zur Teeproduktion können besichtigt werden. Mit etwas Glück führt ein Mitarbeiter Sie in den Keller und erklärt auf portugiesisch und mit Händen und Füßen einen Fermentierapparat. Ich muss gestehen, ich habe nicht viel verstanden. Freundlich war der Angestellte trotzdem. Am Ende des Rundgangs durch die Fabrikation befindet sich ein Verkaufsraum, unsere Einkaufswünsche können wir hier in englischer Sprache äußern. Für Teetrinker ist der Erwerb einer Tüte Cha Gorreana zu empfehlen, auch als Mitbringsel für Verwandte und Bekannte bereitet man damit Freude. Während eines Aufenthalts können wir Arbeitern bei der Teeernte zusehen.

In Maia sehen wir Romeiros, singende und betende Pilgergruppen. In fast jedem Dorf versammeln sich vor Ostern Männer jeden Alters, um in einer Woche die Insel im Uhrzeigersinn zu umwandern. Früh morgens beginnt die Tagestour und endet am späten Abend. An jeder der Mutter Gottes geweihten Kirche und Kapelle machen die Gruppen Halt. Am abendlichen Ziel erhalten die Romeiros bereitwillig Verpflegung und Unterkunft. Zurückgehen soll dieser Brauch auf ein Erdbeben in Vila Franca do Campo im Jahr 1522, nach dem die ersten Pilger mit ihrer Inselumrundung Buße tun wollten.

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Die Heiliggeistfeste werden nicht nur auf Sao Miguel gefeiert. In den Sommermonaten zwischen Mai und September finden sie nahezu in jedem Ort auf vielen Inseln statt. Ich habe das Fest zweimal in Maia mit erlebt. Jeweils am Pfingstmontag versammeln sich hier vormittags neben der einheimischen Bevölkerung Besucher nicht nur aus den umliegenden Orten. Auch mancher Emigrant nimmt das Fest zum Anlass eines Besuchs in seiner Heimat.

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Für die Prozession, die eine Stunde und länger dauern kann, finden sich Bauern mit ihren Pferden, Eseln und geschmückten Traktoren ein. Mindestens eine Musikgruppe nimmt an dem Umzug teil, auch Tanz- und Trachtengruppen sind zu sehen. Einmal war eine größere Gruppe von Motorradfahrern dabei, wobei die lärmenden Maschinen nicht so recht zu dem sonst ruhigen Tross passen wollten.

Bereits vor und während des Umzugs verteilen fleißige Helferinnen und Helfer kostenlos Brot und Milch an die Besucher. Vor der Kirche endet die Prozession. Hier sind lange Tafeln aufgebaut, an denen (nicht nur) die Armen und Bedürftigen des Ortes Speisen und Getränke erhalten. Auch Besucher (und wir Touristen) werden zum Platz nehmen eingeladen. Ein kleiner Wermutstropfen des ansonsten fröhlichen Festes: Reste von Essen und Verpackungen säumen die Straßenränder und der ansonsten schmucke und saubere Ort ähnelt bis zum Dienstag Nachmittag einer Müllkippe.

Lagoas im Westen, Sete Cidades

Meine Beschreibung der Tour beginnt auf der nördlichen Umgehungsstraße von Ponta Delgada in Richtung Flughafen. Der anschließenden Küstenstraße folgen wir gen Westen bis zum Ortsende von Relva. Hinter einem Aussichtspunkt, Miradouro do Caminho Novo, führt eine Straße von der Küste weg in die Ortschaft Covoada. An deren Ende zweigt eine Seitenstraße rechts zu den Lagoas ab.

Vorbei an den Überresten eines Aquädukts passieren wir auf einer kurvenreichen und bergigen Straße verschiedene kleine Seen, die links und rechts der Straße liegen und zumeist über einen Parkplatz verfügen. Ein Halt und Rundgang um den einen oder anderen See ist nichts Aufregendes, aber lohnenswert. Grün ist es hier überall und im Frühjahr blüht es in leuchtenden Farben. Am Wochenende durchaus auch von Einheimischen besucht, ist es unter der Woche meist menschenleer und wir genießen die Natur ganz für uns allein.

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Wunderschön kann man sich hier zu einem Picknick niederlassen. Den Proviant müssen wir allerdings rechtzeitig einkaufen und mitbringen. Zwischen Relva bzw. Covoada und Sete Cidades befindet sich kein Imbiss, kein Kiosk. Bevor wir Sete Cidades mit dem Lagoa Azul und dem Lagoa Verde erreichen, liegt rechts der Straße der Lagoa do Canario. Nach einem kurzen Abstecher zu diesem See – es sind nur wenige Minuten von der Straße - lädt auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Wanderweg durch die Serra Devassa ein.

Etwa 1½ Stunden führt die nicht schwierige Rundwanderung bei gutem Wetter mit wunderschönen Ausblicken an einigen Bergseen und dem höchsten Berg im Inselwesten, dem Pico das Eguas vorbei. Wir parken links der Zufahrt zum Lagoa do Canario an einem Schotterweg. Kurz darauf informiert eine Wandertafel über den Rundweg. Sollten sich Regen oder Sturm andeuten, lohnt der Weg wegen mangelnder Aussicht nicht.

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Weiter Richtung Westen erreichen wir in kurzer Zeit eines der lohnendsten Ausflugsziele der Insel überhaupt. Rechts ausgeschildert ist Sete Cidades. Bevor man den hübschen Ort mit dem Lagoa Azul und dem Lagoa Verde erreicht, passiert man noch zwei kleine Seen, den Lagoa Rasa und den Lagoa de Santiago. Auch diese sind einen Blick wert, wenngleich lange nicht so grandios wie die erstgenannten. Wir fahren jedoch zunächst geradeaus zum Vista do Rei, haben von hier einen sagenhaften Ausblick auf den Lagoa Verde im Vordergrund und den Azul weiter hinten.

Am Vista do Rei gibt es Parkplätze, im Sommer werden Souvenirs und kleine Snacks in fahrbaren Kiosken angeboten. An einem riesigen Betonklotz im Hintergrund sollte man sich (nicht) stören. In Anbetracht der grandiosen Aussicht wurde ein Fünf-Sterne-Hotel Mitte der 1980er Jahre eröffnet. Mangels Werbung, Verkehrsanbindung, Konzept und damit unzureichender Gästezahl schloss der Betrieb kaum ein Jahr später und steht seitdem leer. Obwohl von Hausmeister und Hund bewacht, zeigen sich Verfallserscheinungen. Ein Wanderweg oberhalb des Vulkankraters von Sete Sidades wird gelegentlich von Taxis und eher selten von Touristen befahren. Das Umwandern der gesamten Caldeira ist möglich, dafür sollte man mit Pausen an vielen Ausblicken einen ganzen Tag einplanen.

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Wir fahren nach dem Besuch vom Vista do Rei das kurze Stück zur Abzweigung Richtung Sete Cidades zurück und folgen der Straße mit einigen Serpentinen bis zum Ort im Innern der Caldeira. Wir überqueren eine Brücke, die den Lagoa Verde und Azul verbindet. Vor der Brücke lädt linkerhand ein Wanderweg ein, der bei unserem Besuch 2011 weiter ausgebaut wurde. In Sete Cidades gibt es die Möglichkeit, sich mit Speisen und Getränken zu stärken. Die kleine Ortskirche können wir bei einem Spaziergang durch den Ort besichtigen, aufregend ist sie nicht.

Den Heimweg nehmen wir zurück durch das Bergland oder folgen dem bisherigen Straßenverlauf Richtung Westküste und entscheiden bei Varzea, ob wir über die Nordküste Richtung Ribeira Grande oder über die Südwestroute Richtung Ponta Delgada fahren.

Über Ribeira Grande und Mosteiros nach Ponta Delgada

Von Maia kommend, führt der schnellste Weg über Sao Bras und die Schnellstraße nach Ribeira Grande. Der Abstecher nach Porto Formoso, in Sao Bras rechts abzweigend oder von der Schnellstraße direkt ausgeschildert, ist den Umweg wert. Weit oberhalb des Hafens hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Bucht mit Fischerbooten. Mit etwas Glück sieht man die Boote auslaufen oder mit ihrem Fang zurückkehren.

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An der schmalen Küstenstraße fahren wir weiter zum Strand von Porto Formoso, Praia dos Moinhos. Bevor es rechts zu einem herrlichen Sandstrand, eingesäumt von Felsen geht, ist linkerhand ein großer Parkplatz ausgeschildert. Wenige hundert Meter weiter erreichen wir zu Fuß den Praia dos Moinhos. Hoch über dem Strand liegen einige hübsche Häuser. Eine Snack-Bar lädt zum Verweilen ein. Ozean und Sonne kann man unbeschwert genießen. Hohe Wellen schlagen häufig auf den Strand, die Rettungsschwimmer geben uns eine gewisse Sicherheit. Trotzdem schwimmen wir nicht allzu weit hinaus. Wir folgen anschließend der schmalen Küstenstraße nach Westen und erreichen bald darauf wieder die Hauptstraße.

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Der Aussichtspunkt Santa Iria ist zweifellos einen Halt wert. Der Blick auf die Atlantikküste ist einfach grandios. An der Hauptstraße ausgeschildert, liegt der Miradouro nur 100 Meter entfernt. Bevor wir Ribeira Grande erreichen, ist ein Abstecher nach Ribeirinha mit dem wunderschönen Hafen Porto de Santa Iria den Umweg wert.

Ribeira Grande ist die zweitgrößte Stadt von Sao Miguel und liegt etwa in der Mitte der Nordküste der Insel. Die Stadt mit rund 13.000 Einwohnern bietet einen großen Supermarkt und verschiedenste Ladengeschäfte. Ich habe hier 2010 eine günstige Uhr erstanden. Im Stadtzentrum liegt der Stadtgarten „Jardim Publico“, ein Spaziergang durch den Garten dauert kaum mehr als dreißig Minuten. Das Rathaus liegt am Westrand des Parks, gegenüberliegend liegt die Igreja Matriz. Viel mehr hat die Stadt kaum zu bieten.

Azoren Azoren

Lobenswert ist das Restaurant Ala Bote. Es liegt nahe der Atlantikküste zwischen Schwimmbad und Strand. Bei unserem Besuch haben wir noch etwas Zeit, bis das Lokal öffnet. Ein Spaziergang an der Strandpromenade vertreibt uns das Warten. Vom anschließenden Essen im Ala Bote sind wir begeistert, die Preise sind meiner Meinung nach angemessen. Bei unserem zweiten Besuch stehen Busse vor dem Restaurant, Touristengruppen bevölkern das Lokal und nur mit Mühe finden wir einen Tisch für zwei Personen. Das Essen ist wiederum vorzüglich, allerdings warten wir geraume Zeit, bis es auf dem Tisch steht.

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Am westlichen Ortsende von Ribeira Grande folgen wir an einem Kreisverkehr der Beschilderung Praia de Santa Barbara. Vom Parkplatz des Strandes erreichen wir eine Strandbar und passieren Bootshäuser und sanitäre Einrichtungen. Der anschließende Sandstrand mit steil aufragenden Klippen im Hintergrund ist imposant. Auch bei Surfern ist dieser Küstenabschnitt beliebt. Bei gutem Badewetter sitzt eine Gruppe von Rettungsschwimmern am Strand und ist für Notfälle einsatzbereit.

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So schön der Strand auch ist, wir wollen die Nordküste weiter erkunden. Rabo da Peixe, Calhetas, Fenais da Luz durchqueren wir ohne große Aufenthalte. Die Orte bieten für uns keinen lohnenswerten Ausblick, erst Capelas weckt wieder unser Interesse. Gerd Hochleitner hat uns auf den Buraco de Sao Pedro hingewiesen. Bereits am Ortseingang von Capelas biegen wir rechts ab und fahren soweit es geht Richtung Küste. Sobald der Atlantik in Sicht ist, fahren wir ein Stück zurück nach Osten. Nach einem kurzen Fußmarsch finden wir diese interessante Felsenformation an der Atlantikküste.

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Wir setzen unsere Fahrt fort auf der schmalen Küstenstraße und bewundern erneut unseren „Elefanten“. Dieser Aussichtspunkt hoch über dem Meer ist alljährlich unser Zwischenstopp. Aus der Ferne kann man meinen, dass ein Elefant seinen Rüssel ins Meer steckt um Wasser zu trinken. Wenige hundert Meter weiter lassen wir uns einen Café schmecken.

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Den Abstecher zum alten Fischerhafen von Capelas werde ich wohl mit dem Auto nicht wieder unternehmen. Herunter ist die Fahrt bereits ein Abenteuer. Unten angekommen, beobachten wir ein Fahrzeug, dass an der Zufahrt zum Hafen nach kurzer Strecke mit Mühe rückwärts setzt. Den Fahrer hat wohl gleich der Mut verlassen. Eng und steil ist die Zufahrt, insbesondere auf dem Rückweg klappen wir beide Seitenspiegel ein. Ich bin froh, als wir ohne Schrammen oder Beulen wieder oberhalb des Hafens ankommen. Wie gesagt, einmal und nie wieder. Ein Museum, das an der Hauptstraße des Ortes ausgeschildert ist und volkskundliche Eindrücke vermitteln soll, ist bei jedem unserer Besuche geschlossen. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal.

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Hinter Capelas haben wir die Wahl: weiter entlang der gut ausgebauten Hauptstraße oder über eine Nebenstrecke in Küstennähe. Wir sind beide Strecken gefahren. Die Seitenstraße ist oft geschottert, staubig, schmal. Dafür bieten sich atemberaubende Ausblicke auf den Atlantik, Einblicke in die Küstendörfer. Die bequemere Hauptstraße führt um einiges schneller an unser Ziel Mosteiros. Die Nebenstrecke führt spätestens bei Ajuda wieder auf die Hauptroute. Unser Versuch, auf Feldwegen weiter zu gelangen, scheiterte kläglich an der mangelnden Geländefähigkeit unseres Mietwagens. Mosteiros ist bald darauf rechts ausgeschildert und auf einer kurvenreichen Straße zu erreichen. Uns gefällt dieser kleine Ort.

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Der (Lava-) Sandstrand liegt gleich am Ortseingang mit dem Ausblick auf obeliskähnliche Gebilde im Meer, die Felsenbäder am nördlichen Ende der Siedlung. Eine nette Snackbar finden wir an der Straße zu den Felsenbädern. Ein Getränk und eine Kleinigkeit zum Essen werden hier tagsüber angeboten.

Unser Heimweg führt uns zunächst nach Varzea, das wir vom Besuch von Sete Cidades bereits kennen. Für heute haben wir bereits genug gesehen und lassen Ginetes, Candelaria und Feteiras weitgehend unbemerkt links liegen. Die Ortschaften haben auch nicht all zu viel zu bieten. An dem einen oder anderen Aussichtspunkt wird noch angehalten. Sicherlich schöne Blicke auf den Atlantik und die Küstenformation. Interessantere Miradouros gibt es meiner Meinung nach anderen Ortes. Wir passieren Relva und kommen auf die Schnellstraße am Flughafen. Am Abend auf der Terrasse vom Solar de Lalem erinnern wir uns noch einmal an diese schöne Fahrt.

Zum Lagoa do Fogo

An der neuen Schnellstraße von Ponta Delgada nach Nordeste nahe Ribeira Grande ist der Weg zum Lagoa do Fogo ausgeschildert. (Von Maia aus fahren wir Richtung Ribeira Grande/Ponta Delgada und biegen links ins Landesinnere ab.) Trotz vieler Kurven und mehreren hundert Meter Höhenunterschied ist die Strecke nicht schwierig befahrbar. Zunächst fallen uns weiße Dampfwolken auf, die von Geothermiekraftwerken stammen. In mehreren hundert bis zu 1.500 Metern Tiefe wird eingeleitetes Meerwasser erhitzt und treibt als Dampf Turbinen an, die Strom erzeugen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Verfahrenstechnik wird inzwischen nahezu die Hälfte des benötigten Inselstroms mit Geothermie erzeugt. Von einem Aussichtspunkt lässt sich die Anlage betrachten und auch Besichtigungen können vereinbart werden.

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Wenig später liegen an einer Serpentine Parkplätze und in der Hauptsaison stehen ein fahrbarer Imbiss- und Andenkenkiosk am Zugang zur Caldeira Velha. Wertgegenstände sollte man trotz der aufmerksamen Kioskbetreiber nicht im Auto lassen. Häufig genug wurden hier Mietwagen aufgebrochen. Vorbei an riesigen Farnen und altem Baumbestand passieren wir nach wenigen Minuten eine heiße Quelle, ein Hinweisschild warnt vor „boiling water“. Noch wenige hundert Meter weiter erblicken wir ein Warmwasserbecken, das zum Baden einlädt. Häufig haben wir hier einige Besucher und Badegäste gesehen. Bei einem unserer Besuche lädt eine einsame Badenixe ins Wasser ein. „Take off your clothes and come in. The water is beautiful.“ Wir trauen der Sache nicht so recht, ob Fotoapparat und Portemonnaie anschließend noch da sind?

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Wir verlassen diese Oase und erreichen bald darauf den Lagoa do Fogo. Ein erster Aussichtspunkt liegt hinter einer scharfen Rechtskurve. Gen Norden haben wir einen wunderbaren Ausblick über Ribeira Grande auf den Ozean. Und gegenüberliegend der bezaubernde Kratersee. Grün und blau schimmernd - sofern nicht mal wieder im Nebel versteckt – ist es ein überwältigender Ausblick. Ein Fußweg führt hinab ans Seeufer, im Wasser zu waten oder bei entsprechendem Wetter ein Bad zu nehmen, ist ein wahres Vergnügen. Oder einfach nur am Ufer sitzen und den Vögeln lauschen - rund um den See ist ein Vogelschutzgebiet. Wenn Sie Proviant mitgenommen haben, lässt es sich hier trefflich picknicken.

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Nicht immer haben wir so eine klare Sicht auf den See. Wir haben ihn auch schon im Nebel oder manchmal gar nicht gesehen. Daher wahrscheinlich meine Abneigung gegen Pauschalreisen. Ausflüge finden zu festgelegten Zeiten statt und spielt das Wetter nicht mit, muss man auf manch schönen Ausblick verzichten. Wir sind in unserer Planung flexibel, unternehmen gelegentlich auch drei Anläufe, um einen Ausblick zu genießen.

Wir folgen der Straße und machen beim nächsten Aussichtspunkt Halt, um nochmals den wunderbaren Blick auf den See zu genießen. Im weiteren Straßenverlauf gelangen wir zum Pico da Barrosa. Antennen und Sendemasten passen nicht so recht in die Natur. Malerische Ausblicke bieten sich aber von diesem Gipfel.

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Die Straße führt nun talwärts bis eine Nebenstrecke nach Ribeira Grande ausgeschildert ist. Rechts ist nach wenigen Kilometern „Marcela“ ausgeschildert. Ein lohnenswerter Abstecher zu einem Park mit Aussichtspunkt auf Ponta Delgada, diesen erreicht man am Ende der Anlage nach wenigen Minuten Fußweg. Im Park finden wir den obligatorischen Grillplatz. Sanitäreinrichtungen sind vorhanden und ein Wildgehege mit Rehen, Pfauen und anderen Tieren kann besichtigt werden. Schon die Zufahrt und der Park selbst fordern mit (unangekündigten) Querrillen den Besucher zu vorsichtiger und langsamer Fahrweise auf. Der Besuch hat dennoch gelohnt. Zurück geht es auf der häufig staubigen Nebenstrecke in unser Quartier.

Furnas und der Cozido

Ob Sie in Ponta Delgada, Maia oder irgendeinem anderen Ort quartieren, ein Besuch von Furnas sollte zu einem Inselaufenthalt auf Sao Miguel gehören. Wir fahren vom Solar de Lalem durch Maia nach Osten und über eine Seitenstraße über Burguete Richtung Furnas. Alternativ führt ein Weg über Sao Bras auf die Schnellstraße Richtung Osten vorbei an der Teefabrik Cha Gorreana zu unserem Ausflugsziel. Von Ponta Delgada führt die südliche Küstenstraße über Vila Franca do Campo nach Furnas.

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Auf unserem Weg ist rechterhand der Weg zum Pico do Ferro ausgeschildert. Von diesem Aussichtspunkt haben wir einen schönen Ausblick auf den Lagoa das Furnas und die Stadt selbst. Auch führt ein Wanderweg zum See hinunter. Der anschließende Aufstieg ist jedoch recht schweißtreibend und vom See führen keine Verkehrsmittel zum Parkplatz am Aussichtspunkt zurück. Wir kehren zurück auf die Hauptstraße und sehen von weitem den wohl schönsten Golfplatz der Azoreninseln. Mit 18 Löchern, Restaurant und Bar soll er international bekannt sein. Wir selbst haben keine Ambitionen zum Golfspielen und fahren zunächst durch die Stadt zum Lagoa das Furnas.

Ein riesiger Parkplatz, an der Zufahrt mit Sanitäreinrichtungen, ist wohl in der Saison gebührenpflichtig. Während unserer Besuche in der Nebensaison war das Parken kostenlos. Am Ende des Parkplatzes, gegenüberliegend der Toilettenanlagen und bevor man durch eine Baumansammlung zum See gelangt, kann man einheimische Pflanzen einkaufen. Wir wandern durch das kleine Wäldchen Richtung See und sehen rechterhand Dampfwolken aufsteigen. Der Geruch lässt auf Schwefel schließen.

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Hier liegen einige „Caldeiras“ mit kochendem Wasser. Gleich daneben erblicken wir Erdlöcher und -hügel. Sobald in einem Loch ein riesiger Kochtopf mit Rind- und Schweinefleisch, Würstchen, Kartoffeln und Gemüse versenkt ist, wird Erde darüber gehäuft und in etwa sieben Stunden entsteht durch die Erdwärme der schmackhafte Cozido. In den Lokalen von Furnas wird er serviert, aber auch Familien bereiten ihren Eintopf zu und verspeisen ihn am Seeufer. Wir haben das köstliche Gericht - wie berichtet - im Solar de Lalem genossen. Unter diesen Erdhügeln wird der Cozido gegart.

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Vom Baden im See ist übrigens abzuraten. Zwar tummeln sich hier noch Enten, aber die Wasserqualität ist miserabel. Mit Viehzuchtverbot und Wiederanbau endemischer Pflanzen will man das Kippen des Sees verhindern. An der Südseite des Sees liegt eine (äußerlich noch) hübsche Kapelle, die leider dem Verfall preisgegeben ist. Wir kehren jetzt in die Stadt zurück, die zwar deutlich überschaubarer ist als die Hauptstadt, trotzdem durch ein Gewirr von Einbahnstraßen für den Fremden ihre Tücken hat. Rein zufällig entdecken wir im Stadtkern das Touristenbüro und eine freundliche und hilfsbereite Dame übergibt uns die (mäßige) Fotokopie eines Stadtplans und erklärt uns in gutem Englisch, wie wir zum Parque Terra Nostra kommen. Das Städtchen selbst hat keine großartigen baulichen Sehenswürdigkeiten zu bieten. Sehenswert ist dieses „Architektenhaus“, eine Kuriosität nahe der Igreja Nova.

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Wer Kirchen besichtigen möchte, wirft einen Blick in die Igreja Nova im Zentrum. Südlich davon liegt eine alte Wassermühle. Ein gut erscheinendes Restaurant, O Miroma nahe dem Touristenbüro, ist wegen eines Reisebusses bis auf den letzten Platz besetzt. So geht es gleich zum Parque Terra Nostra.

Sicher ein Highlight der Insel ist diese Parkanlage. Einen Parkplatz findet man häufig erst einige hundert Meter vom Eingang entfernt. Auch der Eintritt mit derzeit fünf Euro ist für Inselverhältnisse hoch. Der Besuch ist aber überaus lohnenswert. Kurz hinter dem Eingang erwartet den Besucher bereits ein Thermalbecken, das mit 38°C warmem Wasser zum Bad einlädt. Wegen des eisenhaltigen rostbraunen Wassers sollte man auf weiße Handtücher verzichten, auch ein weißer Bikini/Badeanzug bereitet anschließend keine Freude mehr.

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Nach einem Bad wandern wir eine oder auch zwei, drei Stunden durch das riesige Parkgelände. Neben einigen „wilden“ Anpflanzungen, in denen Bäume und Sträucher aus aller Herren Länder durcheinander wachsen, sind einige Themengärten angelegt. Hier finden sich Ansammlungen von Orchideen, Zypressen, Hortensien und anderes mehr. Wasserläufe mit Fischen und Schwänen ergänzen diese einzigartige Landschaft. Die Anfänge der Anlage gehen in das Jahr 1780 zurück mit dem Bau eines Sommerhauses und der Anpflanzung einiger Bäume. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das heutige Herrenhaus am Thermalbecken erbaut, umliegende Ländereien hinzugekauft und mit internationalen Gartenbauern die Grundlage des heutigen Parks geschaffen.

Letztendlich reißen wir uns doch von dieser Pflanzenvielfalt los, wir wollen noch die Schwefelquellen im Norden der Stadt besichtigen. Von der Straße, die in östliche Richtung nach Povoacao führt, geht es kurz vorm Ortsende links ab. Auch hier Dampfwolken und der Schwefelgeruch. Eigentlich hier schon eher Schwefelgestank. Verschiedene heiße Quellen brodeln an der Oberfläche, mal grünlich, mal gelblich, auch rötlich. Wir ertragen den Gestank nur kurze Zeit und sind froh, wieder die gesunde Ozeanluft in Maia zu atmen.

Über den Salto do Cavalo nach Povoacao und Nordeste

An der Verbindung zwischen nördlicher Schnellstraße und Furnas ist wenige Kilometer vor Furnas der Weg zum Salto do Cavalo linkerhand ausgeschildert. Teilweise kurvig, ansonsten gut ausgebaut, erreichen wir die Bergkuppe mit einem wundervollen Ausblick auf Furnas, Povoacao und ins Landesinnere.

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Kurz darauf zweigt eine teilweise abenteuerliche Straße rechts nach Povoacao ab. Ich empfehle für Autofahrer mit nicht ganz starken Nerven dringend, der Hauptstraße nach Norden zu folgen. Landschaftlich ebenfalls reizvoll führt diese Strecke zurück auf die nördliche Schnellstraße. Von dort können Sie - entgegen unserer Fahrtrichtung - die Schönheiten des Inselostens erkunden. Sie erreichen die Schnellstraße bei Salga und fahren Richtung Nordeste. Die nachfolgende Wegbeschreibung lesen Sie dann rückwärts ab Povoacao. Von Povoacao fahren Sie über Furnas an Ihren Urlaubsort zurück.

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Wir biegen kurz hinter dem Salto do Cavalo rechts ab und befinden uns zunächst auf geschotterten, streckenweise besseren Feldwegen hinab ins Tal von Povoacao. In diesem Örtchen, das auf sieben Hügeln erbaut wurde, sind die Straßen bereits geteert, aber schmal. Zumindest bis wir die südliche Küstenstraße erreichen, erfordern parkende Pickups, frei laufende Hunde und nicht zuletzt Fußgänger erhöhte Aufmerksamkeit. In Povoacao legen wir einen Stopp am Hafen ein, der unmittelbar an der Hauptstraße liegt. Wirklich Aufregendes gibt es nicht zu entdecken. Der Ausblick auf den Atlantik und im Norden auf die Hügel mit ihrer Bebauung ist den Halt jedoch wert.

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Eine kurvenreiche Strecke folgt nach Norden, ein Aussichtspunkt bietet nochmals einen Blick auf die zurückliegende Stadt. Schöner ist jedoch der folgende Miradouro, der am Abzweig nach Faial da Terra liegt. Ein gepflegter Grillplatz mit Sanitäranlagen und einer traumhaften Aussicht auf Povoacao und den Atlantik erwartet uns. Gelegentlich war auf dem Parkplatz auch ein Imbisswagen zu sehen.

Wir fahren weiter nach Faial da Terra. Im Ortskern, vor einer Brücke über ein kleines Flüsschen, wird das Auto geparkt. Eine Wandertafel weist den Weg zum Salto do Prego. Zwei Routen führen zu diesem bildschönen Wasserfall. Der eine eher bequem und nahezu eben, der zweite über einen steilen Eselspfad. Beide kann man kombinieren, ich empfehle den leichten Aufstieg und den steileren Rückweg. Auf letzterem passiert man eine lange Jahre verlassene Siedlung, Sanguinho, die über den Eselsweg erreichbar war. Einige der verfallenen Gebäude wurden in den letzten Jahren saniert und eine Zufahrtsstraße angelegt. Als Ferienunterkünfte sollen die Gebäude zukünftig touristisch vermarktet werden.

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Der Salto do Prego ist ein kleiner Waldsee mit einem sehenswerten Wasserfall, umgeben von alten Bäumen und idyllisch gelegen. Zum Zeitpunkt dieses Berichts ist der Weg dorthin durch einen Erdrutsch nach starken Regenfällen nicht passierbar. Drei Tote hat es dabei gegeben. Ob auch Sanguinho davon betroffen ist, weiß ich nicht. Nach unserem letzten Besuch vor zwei Jahren bedrücken diese Nachrichten schon.

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Unsere Reise geht weiter über Agua Retorta zurück auf die Hauptstraße. Richtung Norden geht es nun. Riesige Waldflächen sind an der Küste abgeholzt. Nicht um Platz für neue Siedlungen oder Weideflächen zu schaffen. Stürme haben hier derartig gewütet, dass nur eine Neuaufforstung Abhilfe schaffen kann. Eine grüne Oase tut sich wenige Kilometer später an der Küste auf. Ponta da Madrugada, eine wunderschöne Grünanlage mit Bäumen und einer Pflanzenvielfalt, die man hierzulande nur in städtischen Parks findet. Und das weitab jeder Ortschaft. Dazu gehört natürlich der Grillplatz. Das Grillen ist offensichtlich eine Lieblingsbeschäftigung der Inselbewohner in ihrer Freizeit. Überall auf Sao Miguel und den anderen Inseln finden wir Grillplätze, oft in Verbindung mit Aussichtspunkten, den Miradouros. Und überall liegt Feuerholz bereit, um Fisch, Fleisch, Kartoffeln und Gemüse zu garen.

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Auf dem weiteren Weg nach Nordeste ist eine kleine Sensation für uns der Strand von Lombo Gordo. Ein kleines Sträßchen erweckt meine Aufmerksamkeit. Ohne Ausschilderung führt es rechts Richtung Atlantikküste, schmal, steil und kurvig. Am Ende der Straße erwartet uns ein kleiner Parkplatz für nicht mehr als sechs, sieben Autos. Wir erkennen aber einen befestigten Weg, der uns an die Atlantikküste führt. Einen wunderschönen Aufenthalt mit einem Bad im Meer haben wir hier erlebt. Gerd Hochleitner weiß am Abend, dass in manchen Jahren der Sandstrand vom Meer weggespült wird und nur schroffe Felsen und Steine das Baden nahezu unmöglich machen. Ob im kommenden Jahr oder erst zwei Jahre später der Sandstrand wieder zum Baden einlädt, ist ungewiss.

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Noch ein weiterer Aussichtspunkt, der Miradouro da Ponta do Sossego liegt auf dem Wege nach Nordeste. Auch dieser sehr gepflegt mit hübschen Blumenbeeten, Sträuchern, Bäumen. WC-Anlagen und Grillplätze wieder inklusive. Wiederum könnten wir stundenlang die Aussichten genießen. Doch wir wollen nun nach Nordeste, durchqueren noch einige kleine Ortschaften und müssen unbedingt den Blick auf Ponta do Arnel mitnehmen.Von Nordeste gibt es zu diesem Leuchtturm eine Zufahrt. Sie wird in jedem Reiseführer als steil und schmal beschrieben. Unserem Mietwagen trauen wir die Fahrt nicht zu und so begnügen wir uns mit einigen Blicken hoch vom Aussichtspunkt Miradouro da Vista dos Barcos kurz vor Nordeste auf die Anlage an der Küste.

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Nordeste selbst gefällt uns bei jedem Besuch. Eine gepflegte und überschaubare Stadt mit gerade einmal ca. 1.300 Einwohnern. An der Busstation an der nördlichen Umgehungsstraße liegt ein großer Parkplatz. Der Ortskern liegt von hier aus keine fünf Minuten entfernt. An einem kleinen Platz mit Denkmal liegen Kirche, zwei, drei Ladengeschäfte und die Ponte de Sete Arcos, eine siebenbogige Brücke. Unter dieser liegen ein kleiner Park und öffentliche Sanitäranlagen. Zwei, drei Imbissläden mit Außenbestuhlung laden zu einem Snack und Erfrischungsgetränk ein. Im Frühjahr leuchten gepflegte Blumenbeete in allen möglichen Farben.

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Zurück in den Westen führt die erst kürzlich fertiggestellte Schnellstraße. Ich weiß nicht, wie viele hunderttausend Tonnen Erde für deren Bau bewegt wurden. Zumindest führt dieser Weg über die höchste Brücke Portugals. Wir bevorzugen die alte Strecke, die nahe der Atlantikküste durch verschlafene Dörfer und reizvolle Landschaften führt. Einige schöne Aussichtspunkte fahren wir noch an, häufig wiederum mit Grillplätzen verbunden. In Achada, Achadinha und Fenais da Ajuda lohnt auch mal ein Abstecher an die Küste.

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Zwischen Achada und Achadinha erreichen wir Ribeira dos Caldeiros. Eine weitläufige Parkanlage mit Teich, Brunnen, Wassermühlen, blühenden Blumenbeeten hat man hier angelegt. Vom Parkplatz für PKW und Busse läuft man zunächst an einem kleinen Café und einem Kunsthandwerksladen vorbei. Verschiedene Wege führen über das Gelände, in den Mühlen sind alte Gerätschaften ausgestellt und ein Kinderspielplatz befindet sich im hinteren Bereich des Parks. Grillmöglichkeiten sind ebenfalls vorhanden. Und Eintritt bezahlt man für diese schöne Anlage (bis jetzt) nicht.

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Sind Sie meiner Empfehlung gefolgt, vom Salto do Cavalo gen Norden zu fahren, folgen Sie jetzt in Salga der alten Küstenstraße nach Osten in umgekehrter Richtung meiner Wegbeschreibung. Oder Sie folgen uns nach Westen und besuchen die Ostküste an einem anderen Tag. Auslassen sollten Sie Nordeste und die herrlichen Parks und Aussichtspunkte im östlichen Zipfel der Insel keinesfalls.

In Fenais da Ajuda, bevor die Straße kurz vor dem Ozean endet, liegt hier eine hübsche Dorfkirche und der dahinterliegende Friedhof ist mit außergewöhnlichen Grabkreuzen sehenswert. Auch ein Aussichtspunkt ist am Ende des Friedhofs zu erreichen.

Vila Franca do Campo - Hafenstadt

Einen Ganztagsausflug ist dieses Städtchen an der Südküste nicht wert, dafür hat es zu wenig zu bieten. Es sei denn, Sie buchen wie wir im Hafen eine Whale-Watchingtour. Unser Ausflug führt uns über die Schnellstraße bei Ponta Delgada nach Osten, eben Richtung Vila Franca.

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Die Küstenstraße ist gut ausgebaut, oft kurvig und mit einigen Steigungen, in Dörfern und kleinen Städtchen manchmal eng. Vorbei an Lagoa gelangen wir über viele kleine Ortschaften an unser Ziel. Der eine oder andere Aussichtspunkt bietet Gelegenheit zum Halten und Aussichten auf die Landschaft. Einer, der Miradouro do Pisao, hinter der Siedlung Agua de Pau lässt den Blick über die Villensiedlung und Badeort Caloura schweifen.

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Im weiteren Verlauf der Straße liegen zwischen Ribeira Cha und Praia zwei schöne Sandstrände, allerdings unmittelbar an der Straße und damit mit Lärm und Abgasen verbunden. Der alte Ortskern von Vila Franca lohnt einen Spaziergang, wenngleich es nichts Aufregendes zu sehen gibt. Ein Ausflug zur Kapelle Senhora da Paz lohnt sich. An der Hauptdurchgangsstraße ausgeschildert, liegt sie landeinwärts einige Kilometer oberhalb der Stadt. Ein Bild dieser Kapelle findet man wegen der beeindruckenden Treppe, die von der Straße hinaufführt, wohl in jedem Reiseführer.

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Der Hafen im Osten der Stadt war 2010 eine riesige Baustelle, 2011 sind die Bauarbeiten weitgehend abgeschlossen. Hier finden wir Restaurants und Bars. Benachbart zum Hafen liegt ein größerer Hotelkomplex und angrenzend ein schöner Badestrand sowie ein Aquapark mit Rutschen. Wir buchen eine Whale-Watchingtour, die gut zwei Stunden dauert und am Ende durch den Krater der vorgelagerten Insel Ilheu de Vila Franca führt. An diesem Tag waren keine Wale und nur wenige Delfine zu beobachten, mehr Glück hatten wir bei unseren Whale-Watchingtours auf Pico. Die Meerestiere richten sich wahrscheinlich nicht nach unseren Wünschen und Vorstellungen...

Uns bleibt noch etwas Zeit bis zum Abend. Östlich von Vila Franca biegt nach Süden zur Küste ein Weg nach Ponta Garca ab. Durch langgestreckte Straßendörfer mit einem Abstecher zum Leuchtturm Ponta Garca erreichen wir schließlich wieder die Hauptstrecke und fahren zu unserer Unterkunft.

Weitere Ziele auf Sao Miguel

Einiges mehr haben wir auf Sao Miguel besichtigen können und vieles auch noch nicht gesehen. Nicht alles passt in die beschriebenen Reisetouren, das eine oder andere Ziel finden Sie mehr oder weniger interessant und sind entsprechend schneller oder später in Ihrer Unterkunft zurück. Vielleicht wandern Sie auch gerne eine Strecke, die wir mit dem Auto zurück gelegt haben. Und merken irgendwann: Obwohl die Insel vergleichsweise klein ist, lohnt sich ein zweiter Besuch. Deshalb zum Abschluss des Kapitels Sao Miguel noch ein paar Ausflugstipps, die nicht weniger lohnenswert sind als die vorausgegangenen.

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Die Fahrt über Caldeiras und den Monte Escuro zum Lagoa do Congro ist nicht gefährlich, aber nichts für ungeübte Autofahrer. Geschotterte, enge und teilweise steile Straßen sind nicht jedermanns Vergnügen. An der Schnellstraße hinter Ribeira Grande Richtung Osten, hinter dem Abzweig zum Lagoa do Fogo, ist Grammas bzw. Caldeiras ausgeschildert. Grammas ist nichts weiter als ein Bauerndorf, in Caldeiras sehen wir Schwefelquellen, es gibt ein Thermalbad (inzwischen etwas heruntergekommen) und ein recht gutes Restaurant.

Der Weg zum Monte Escuro führt durch Wälder, teilweise vorbei an Wiesen, schöne Ausblicke auf das Inselinnere genießen wir hier und dort. An einer Nebenstraße, die vom Süden bei Vila Franca do Campo an die Nordküste führt, stoßen wir auf eine Feldweg zum Lagoa do Congro. Oberhalb des Sees können wir unser Auto abstellen und laufen ca. 20 Minuten zum See hinunter. Während am Parkplatz Felder, Wiesen und Weiden liegen, ist der Weg zum See von alten Bäumen bestanden. Am See erwartet uns eine eigenartige Ruhe, für eine Zeitlang sind wir mit dem Wasser und den Bäumen alleine auf der Welt.

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In Ribeira Quente gibt es einen schönen Sandstrand. Kurz hinter Furnas Richtung Povoacao führt eine Nebenstraße in das Örtchen hinunter. 1997 war nach heftigen Regenfällen, Erdrutschen und einem Sturm mit Überflutungen das Dorf nahezu vollständig zerstört und verschüttet. Aufwendige Uferbefestigungen schützen nun vor den Atlantikwellen und der Badestrand gehört zu den schönsten der Insel. Dass Ende Mai die Toilettenanlagen am Strand verschlossen sind und auch die Strandbar nicht geöffnet hat, wundert uns bei strahlendem Sonnenschein schon.

Im äußersten Westen der Insel führt bei Ginetes eine steile und kurvenreiche Straße hinab zur Ponta da Ferraria. Hier befindet sich ein Thermalbad und im Atlantik erwärmen heiße Quellen das Wasser. Sofern es nicht stürmt, kann man hier ganzjährig ein Bad nehmen.

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