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Córdoba und seine berühmte Altstadt

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Córdoba, heute eine Stadt mit über 300.000 Einwohnern, ist in ihrem Erscheinungsbild immer noch stark geprägt von der Zeit des maurischen Einflusses und gleichzeitig ist es die Stadt, in der auch eine starke jüdische Kultur bestand. Davon zeugen die Mezquita Catedral, die überaus beeindruckende Kathedrale und frühere Moschee sowie Juderia, das Judenviertel. Der Altstadtkern, einer der größten der spanischen Städte ist einfach zauberhaft und durch die engen Gassen mit lebhaftem Treiben muss man einfach einmal geschlendert sein.

Wenn man Einfluss auf die Reiseroute hat, sollte man allerdings versuchen, nicht gerade montags in Córdoba zu sein. Von Sonntagmittag bis Dienstagfrüh sind sehr viele der Sehenswürdigkeiten Córdobas geschlossen.

Beeindruckende Kathedrale Mezquita Catedral

Wenn uns jemand fragen würde, welches die beeindruckendste Sehenswürdigkeit Andalusiens ist, wären wir im Zweifel, ob wir die Alhambra in Granada oder die Mezquita Catedral in Córdoba nennen sollten. Beides sind Bauwerke, die den Besucher unweigerlich in ihren Bann ziehen und in denen er über die Leistungen der Bauherren nur staunen kann; Was diese vor ca. 1230 Jahren vollbrachten, kann man gar nicht genug würdigen.

Mezquita Catedral in Córdoba

Die Mauren, die auch zahlreiche andere bedeutende Bauten in Andalusien schufen, begannen 785 auf den Grundmauern einer westgotischen Kirche mit dem Aufbau der Mezquita, die sich zur drittgrößten Moschee der Welt und zur größten Europas entwickelte. Über mehrere Jahrhunderte wurde sie immer wieder erweitert und verschönert. Der Bau scheint auch die Christen beeindruckt zu haben, denn nach der Eroberung Córdobas ließen sie das Gebäude lange Zeit im ursprünglichen Zustand. Lediglich kleine Veränderungen waren erlaubt.

Im Jahre 1523 beschloss dann Bischof Alonso Manrique inmitten des islamischen Gebetsraumes eine Kathedrale zu errichten. Mit der Zustimmung Kaiser Karls V. begann dann gegen das Veto des Stadtrates von Córdoba der Umbau. Karl V. soll aber nach Fertigstellung der Arbeiten und beim Sehen des Ergebnisses seine Zustimmung zu diesem Projekt bedauert haben. Auch das Minarett der früheren Moschee wurde zu einem Glockenturm im barocken Stil umgebaut.

Säulenwald in der Gebetshalle Säulen in der Gebetshalle

Heute ist die Mezquita Catedral mit einer Grundfläche von etwa 23.000 m², einer Länge von 179 m und einer Breite von 134 m einer der größten Sakralbauten der Erde und zieht jährlich zahlreiche Touristen an.

Wer aus dem sonnendurchfluteten Hof in das Halbdunkel des dämmrigen Gebäudes tritt, findet sich in einer Märchenwelt wieder, die oft an 1001 Nacht erinnert. Vor allem der moslemische Gebetsraum mit 793 Säulen, die Bögen aus rot-weißen Keilsteinen tragen, sind für den Betrachter ein Erlebnis, das unvergesslich ist und von dessen Pracht man noch lange schwärmt. Mitten in dieser arabischen Welt steht man plötzlich in der christlichen, nämlich in der Kathedrale mit ihrer Stilmischung aus Gotik und Renaissance.

Kuppel in der Mezquita Catedral

Ob man diesen Wechsel als Stilbruch und Fremdkörper betrachtet oder die unterschiedlichen Gestaltungen in einem Gebäude als interessante Erfahrung wahrnimmt, das bleibt jedem überlassen. Wir fanden es bedauerlich, dass in diesen gewaltigen Raum mit seinem einmaligen Säulenwald "eine Lücke geschlagen wurde", andererseits war es aber auch sehr lehrreich, in einem Gebäude die Symbole und Stile zweier Religionen zu finden.

Glockenturm der Mezquita Catedral

Ein weiterer Höhepunkt in der Mezquita Catedral ist der Mihrab, eine prachtvolle Gebetsnische aus dem 10. Jahrhundert. Sie ist ein architektonisches Meisterwerk an dem die damaligen Handwerker ihre großen Kunstfertigkeiten beweisen konnten. Eine prächtige Kuppel in Form einer Blüte und Verzierungen in Form von Mosaiken und Schriftbändern lassen den Mihrab zum einmaligen Kunstwerk werden. Er liegt gegenüber des Eingangs, ist gegen Mekka gewandt und beherbergte den Koran.

Zahlreiche kleinere Kapellen und Gebetsräume runden den imposanten Eindruck ab. Wer die Mezquita Catedral besichtigen möchte, sollte auf jeden Fall genügend Zeit einplanen, denn wenn man erst einmal in diese zauberhafte Welt eingetaucht ist, kann man sich schwer losreißen. Steht man dann wieder draußen, ist man doch etwas erstaunt, welche Pracht der Innenraum enthält. Von außen wirkt die Mezquita Catedral doch viel schlichter. Es ist auf jeden Fall ein imposanter Bau, doch die wahren "Schätze" sind im Inneren zu finden.

Zuerst fällt schon von weitem der 60 m hohe Glockenturm ins Auge, der aus dem früheren Minarett entstand. Gekrönt wird er von der Statue des Erzengels Raphael, der Schutzheiliger Córdobas ist. Umgeben ist der gesamte Gebäudekomplex von einer gewaltigen, 9-20 m hohen Mauer, die von Zinnen gekrönt ist; Arabische Schmuckelemente, Ziermuster und Schriftbänder sowie rot-weiße Hufeisenbögen lockern das Ganze auf. Der Innenhof mit Wasserbecken und schattenspendenden Bäumen ist von Arkaden umgeben.

Alcázar de los Reyes Chistianos

Der Alcázar in Córdoba, oder wie es korrekt heißt, der Alcázar de los Reyes Cristianos, ist eines der bedeutendsten Gebäude der Stadt. Es ist aber auch eines der wenigen Bauwerke, dessen größter Teil nicht von den Mauren übernommen wurde, sondern das der christliche König Alfons XI. weitgehend erbauen ließ; Nur ein kleiner Abschnitt stammt noch aus der Maurenzeit.

Alcázar de los Reyes Cristianos

Ab 1328 begann der Ausbau zur Festung mit mächtigen Mauern und Türmen. Das hatte den Hintergrund, dass der Alcázar während der Zeit des Krieges gegen Granada, der letzten Bastion der Mauren in Andalusien, den katholischen Königen als Residenz diente. Dazu wurde natürlich eine wehrhafte Anlage benötigt. Dabei ging man durchaus nicht zimperlich mit den maurischen Bauten und Anlagen um. So wurde z.B. ein maurisches Schöpfrad, das vor den Toren des Alcázar stand, abgerissen weil es die Nachtruhe Isabellas, der katholischen Königin, störte.

Nach der Eroberung Granadas und der endgültigen Vertreibung der Mauren aus Andalusien verlor der Alcázar von Córdoba seinen Status als Residenz und für einige Jahrhunderte wurde er Sitz der katholischen Inquisition. Ab 1821 dienten seine Räume hinter den mächtigen Mauern als Gefängnis. Heute sind diese Zeiten vorbei, der Alcázar dient friedlichen Zwecken als Besuchermagnet und Sehenswürdigkeit für Touristen.

Drei der Türme sind heute noch erhalten, Torre del Rio, Torre del Homenaje und Torre de los Leones. Interessant ist auch der Campo de los Mártires, der Platz der Märtyrer. Angeblich soll hier vor dem Hauptgebäude des Alcázar eine Hinrichtungsstätte für Christen gewesen sein. Der Alcázar dient gleichzeitig auch als Museum, in dem zahlreiche archäologische Funde, unter anderem aus der Römerzeit, ausgestellt sind.

Das Schönste und Interessanteste im Komplex sind aber sicher die Gärten, die im Juli und August unabhängig von dem restlichen Teil bis 20.00 Uhr geöffnet sind. Wer etwas Ruhe möchte und sich an der Natur erfreuen kann, wird sich inmitten der Gartenanlagen und Wasserbecken wunderbar entspannen. Hingewiesen sei noch auf das Denkmal des Philosophen Averroes, das vor den Mauern des Alcázar steht.

Juderia, das Judenviertel

Córdobas Altstadt ist überschaubar, man kann sie leicht zu Fuß erkunden; Einen großen Teil dieser Altstadt nimmt die Juderia ein, das alte jüdische Viertel; Gleich an der Nordseite der Mezquita Catedral beginnt dieses Gewirr aus kleinen weiß getünchten Häusern mit ihren Patios, die an extrem schmalen und verwinkelten Gässchen stehen. Ab und an erweitern sich diese Gassen zu einem kleinen Platz.

Souvenirshop in Juderia

Wir sind voller Begeisterung durch die Gassen gestreift, denn Interessantes zu sehen gibt es hier immer wieder und das Flair dieses Stadtteils ist unübertroffen. Allein ist man hier aber nicht, das Gewimmel in den Gassen erinnert an die Menschenmassen einer Großveranstaltung. Überall dort wo auch nur eine kleine Ecke freier Platz ist, findet man ein Restaurant oder ein Bistro und an Souvenirläden besteht natürlich auch kein Mangel. Beeindruckend ist die Sauberkeit, die hier herrscht.

In den Gassen von Juderia In den Gassen von Juderia In den Gassen von Juderia

Im Westen wird die Juderia durch die Reste einer alten Stadtmauer, die das jüdische Ghetto umgab, abgeschlossen. Hier ist auch die Synagoge zu finden. Dieser Bau aus dem Mittelalter ist einer von den insgesamt drei in Spanien erhaltenen Synagogen aus dieser Zeit. Die beiden anderen stehen in Toledo. Wer sich für die jüdische Religion interessiert findet hier bemerkenswerte Details, wie z.B. hebräische Schriftbänder mit der jüdischen Zeitrechnung. Doch auch für den an der Religion weniger Interessierten ist der Bau sehenswert.

Alte Stadtmauer zur Juderia

Am südlichen Teil der Mauer, am Plaza Maimónides, der den Namen eines großen jüdischen Gelehrten trägt, steht das Museo Taurino. In diesem Museum kann man sich ein Bild zum Stierkampf machen. Es ist nicht das einzige Stierkampfmuseum in Spanien und speziell in Andalusien, aber es ist auch für denjenigen, der normalerweise kein Fan derartiger Veranstaltungen ist, ganz interessant.

Die Reste der alten Stadtmauer sind auch ein guter Platz, um einmal etwas auszuruhen. Eine kleine Anlage mit Wasserbecken an der Mauer lädt dazu ein. Ein interessantes Detail ist auch die Statue Senecas. Lucius Annaeus Seneca, der in Córdoba geborene Philosoph und Dichter war der Erzieher des römischen Kaisers Nero.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Córdoba

Ganz in der Nähe der Mezquita Catedral und des Alcázar führt eine beeindruckende Brücke über den Guadalquivir, die Puente Romano. Wie der Name schon erahnen lässt, stammt dieses Bauwerk noch aus der Zeit des Römischen Reiches und hat inzwischen ein stattliches Alter von fast 2000 Jahren erreicht. Erbaut wurde sie 48 v.Chr. im Römischen Bürgerkrieg von Julius Cäsar nach dessen Sieg über den Konsul Pompeius.

Puente Romano

Korrekterweise muss man sagen, dass aus der Roemerzeit die Fundamente stammen, auf denen dann die Mauren die 223 m lange heutige Brücke errichteten. Das Bauwerk, das auf 16 Bögen ruht, ist auch heute noch ein anschauliches Beispiel für die bewundernswerte Baukunst der damaligen Zeit. Wir können nur jedem empfehlen, bei einem Besuch Córdobas auch auf diese Brücke zu gehen, denn von hier hat man sehr schöne Ausblicke auf die Mezquita Catedral und die historische Altstadt.

Engelskulptur auf der Puente Romano

Die Brücke wurde erst kürzlich restauriert und wirkt dadurch mit ihren hellen Steinen doppelt interessant. Ein ganz besonderer Anblick ist die abendlich beleuchtete Brücke. Wir waren noch einmal zur "Blauen Stunde" dort, als die Lampen schon eingeschaltet waren und sich das angestrahlte Bauwerk imposant vom blauen Abendhimmel abhob.

Torre de la Calahorra

Am anderen Ende der Puente Romano, auf dem gegenüberliegenden Ufer, steht ein weiteres restauriertes Bauwerk, der Torre de la Calahorra. Dieser imposante Festungsturm wurde 1369 unter Heinrich II. erbaut. Von außen ist er schon sehr bemerkenswert, doch er kann auch innen besichtigt werden, denn im Turm ist das Museo vivo de Al-Andalus untergebracht. Es ist ein kleines, aber sehr anschauliches Museum, in dem man viel über das maurische Andalusien erfährt. Das reicht vom Wissen und den Künsten der Mauren zu Medizin, Astronomie, Bewässerungstechnik und Geografie über Musik und Architektur bis zu bedeutenden Persönlichkeiten. Ein besonderer Leckerbissen ist das Dach des Turmes, von dem aus sich ein beeindruckender Rundblick bietet.

Weitere empfehlenswerte Museen sind das Museo Arqueológico, das archäologische Museum, und das Museo Provincial de Bellas Artes. Auch die übrige Altstadt, die nicht zur Juderia gehört, ist einen Besuch wert. Kleine Plätze, interessante Bauten und eine Reihe wunderschöner Palacios bieten dem Auge immer neue Eindrücke, und natürlich gibt es auch hier überall Kirchen, die prachtvoll ausgestattet sind.

Übernachten im Hotel Palacete de Mirador

Übersetzt man die Bedeutung des Hotels Palacete Mirador ins Deutsche, dann heißt es sinngemäß "das Schlösschen mit Aussicht". Ein zutreffender Name, denn das Hotel liegt auf einem Berg etwa 5 km außerhalb des Stadtzentrums von Córdoba und man hat hier eine gute Aussicht auf die Stadt. Das Palacete Mirador erinnert tatsächlich an ein kleines Schloss. Ein Haupt- und ein Nebengebäude, 1850 erbaut, bieten Unterkunft in insgesamt 57 Zimmern. Davon sind 45 Doppelzimmer und 12 Einzelzimmer.

Blick auf das Nebengebäude des Palacete Mirador

Kommt man mit dem Auto ans Hotel, fallen zuerst die großzügigen Parkmöglichkeiten auf. Zwei weitläufige Plätze erlauben das kostenlose Abstellen des Fahrzeugs. Probleme mit dem Parken dürfte hier also niemand haben. Eine große Empfangshalle ist der erste positive Eindruck, den man vom Hotel erhält. Dieser erste Eindruck täuscht nicht, denn freundliches hilfsbereites Personal und guter Service waren während unseres Aufenthalts allgemein üblich.

Zimmer im Palacete Mirador

Mit unserem Zimmer waren wir sehr zufrieden. Es war angenehm geräumig, einfach aber gut und praktisch möbliert und der Blick in die Umgebung war bezaubernd. Es hatte zwar keine interne Klimaanlage, doch zumindest bei unserem Besuch im Oktober haben wir diese nicht vermisst. Zur Ausstattung zählen Radio/Fernsehen, Telefon, Heizung und ein Safe. Das Badezimmer mit Wanne war auch geräumig, es gab heißes Wasser (nicht überall selbstverständlich) und wir fanden Seife, Handtücher und Badetücher sowie Zahnputzgläser vor.

Zum Hotel gehört ein großer Swimmingpool mit Liegestühlen und Sonnenschirmen. Wer möchte, kann auch die Sauna nutzen, die Bar oder die Diskothek besuchen. Das hoteleigene Restaurant punktet mit Großzügigkeit, angenehmer Atmosphäre und einem traumhaften Ausblick durch die Panoramafenster auf die Stadt. Mittags kann man hier sein Menü wählen, abends a la carte essen und morgens dient es als Frühstücksraum für das inklusive Frühstück. Das ist sehr gut und umfangreich. Am Buffet kann man sein Wunschessen zusammenstellen und am Automaten nach Belieben Kaffee, Tee, Milch oder Kakao ordern.

Etwa 350 m vom Hotel entfernt befindet sich eine Haltestelle der öffentlichen Verkehrsmittel. Bis zur historischen Innenstadt ist es zum Laufen doch etwas zu weit. In diesem Fall haben wir aber dann doch unser Mietauto genutzt, zumal man nicht unbedingt wie in anderen Städten durch das Gassen- und Gässchengewirr der Altstadt fahren muss. Man kommt auf relativ gut befahrbaren Hauptstraßen an einen großen zentralen Platz, der von den Alleen Avenida República Argentina und Paseo de la Victoria begrenzt wird. Hier gibt es öffentliche Parkmöglichkeiten, die zwar kostenpflichtig sind, doch das im üblichen Rahmen.

Fazit: Das Hotel Palacete Mirador zählen wir zu den besseren unserer Reise, es lässt sich eigentlich ohne besondere Einschränkung empfehlen.

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